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Benutzername: 
Rennie
Wohnort: 
Ingolstadt

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2012
Höllenqual / Kommissar Lenz Bd.10
Gibert, Matthias P.

Höllenqual / Kommissar Lenz Bd.10


ausgezeichnet

===Meine Meinung:===

Einzig ein roter Pfeil, scheinbar einer Leuchtreklametafel entnommen, ziert das Cover dieses Taschenbuches aus dem Gmeiner Verlag. Hat man die Buchbeschreibung gelesen, lässt diese die Vermutung zu, es könnte sich um ein Reklameschild handeln, das auf ein Etablissement der sogenannten „Rotlichtszene“ hinweist. Zumindest gewann ich diesen Eindruck.

In „Höllenqual“ ermittelt Hauptkommissar Paul Lenz bereits zum zehnten Mal. Der Leser befindet sich, ganz aktuell, im Jahr 2012 in Kassel. Derzeit findet in der Stadt gerade die 13. Documenta, die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, statt. Kassel platzt auf Grund des enormen Besucherandrangs schier aus allen Nähten.

Auf Grund einer notwendigen Operation ist Hauptkommissar Lenz zwar derzeit auf Krücken angewiesen und sollte sich eigentlich zu Hause schonen, doch als es gerade jetzt zu einem lebensgefährlichen Anschlag auf Oberbürgermeister Zeislinger kommt, hält Lenz nichts davon ab, seine Ermittlungen aufzunehmen, denn Erich Zeislinger ist nicht nur Oberbürgermeister der Stadt Kassel, sondern auch der geschiedene Mann von Frau Lenz höchstpersönlich.

Man findet den OB schwer verletzt in der Wohnung einer Edelprostituierten, wo er auf brutalste Weise misshandelt und gefoltert wurde. Für die Liebesdame selbst allerdings kommt jede Hilfe zu spät. Sie liegt tot neben Zeislinger. Doch dieser brutale Angriff soll keine einmalige Angelegenheit bleiben. Schon bald ereignen sich weitere Morde im sogenannten Rotlichtmilieu. Für Kommissar Lenz und seinen Mitarbeiter Thilo Hain scheint auf Grund der Fakten der Fall klar zu sein, dass sie es mit einem religiösen Fanatiker zu tun haben. Auch als das Bundeskriminalamt den Fall übernimmt, hindert dies die beiden Kommissare nicht daran, ihre weiteren Ermittlungen „undercover“ aufzunehmen.

Als ich diesen Roman als Rezensionsexemplar zu lesen bekam, hatte ich wenig Hoffnung, in das Geschehen hineinzukommen. Schließlich handelt es sich bei „Höllenqual“ bereits um den zehnten Fall für den Ermittler, Hauptkommissar Lenz.
Im Nachhinein bin ich allerdings dankbar, dass ich dieses Buch, eines für mich bislang unbekannten Autors, lesen durfte. Matthias P. Gibert hat mir damit gezeigt, wie spannend und fesselnd regionale Krimis sein können. Es wurden keinerlei Kenntnisse aus anderen Bänden vorausgesetzt, um in diesen Roman „einzutauchen“. Die Figuren wurden mir durch die Schreibweise des Autors ziemlich schnell vertraut, auch wenn ich noch nicht viel aus dem Privatleben der Hauptakteure weiß. Gibert erzählt aus diesem Bereich gerade das für diesen Roman Notwendigste, was der Leser wissen muss, so dass man auch noch guten Gewissens zu „älteren“ Büchern aus seiner Feder greifen kann.

Neben den recht authentisch anmutenden Figuren und der fesselnden Story hat mir generell die Schreibweise des Autors sehr gut gefallen. Für mich war „Höllenqual“ definitiv der Einstieg, um noch weitere Fälle mit dem sympathischen Kommissar Lenz zu erleben.

===Fazit:===

Dem zehnten Band um Ermittler Lenz fehlt es weder an Spannung noch an Unterhaltung. Für mich ist Matthias P. Gibert mit „Höllenqual“ ein so überzeugender Regionalkrimi gelungen, dass er auf meiner persönlichen Bewertungsskala den höchsten Stand, nämlich fünf Sterne erreicht.


===Reihenfolge der Bücher:===

01. Nervenflattern
02. Kammerflimmern
03. Zirkusluft
04. Eiszeit
05. Bullenhitze
06. Schmuddelkinder
07. Rechtsdruck
08. Zeitbombe
09. Menschenopfer
10. Höllenqual

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2012
Sauhaxn
Böhme, Dorothea

Sauhaxn


gut

Meine Meinung:

Das Cover dieses Kriminalromans hat mich nicht gerade zum Lesen eingeladen, obwohl es dem Buchtitel wohl mehr als gerecht wird. Der Kopf eines toten Schweines, drapiert auf einem Silberteller und über ihm ein schwebendes, blutverschmiertes Hackbeil, ziert das Buchcover. Mein Appetit auf das Lesen war nach dieser Betrachtung erst einmal leicht geschmälert.

Der 19jährige Johann, Koch in Ausbildung, lebt mit seiner Mutter in Lendnitz, einem kleinen Dorf in Österreich. Größte Attraktion dieser kleinen Gemeinde, in der der Altersdurchschnitt bei 53,3 Jahren liegt, ist neben dem Pfarrheim, in dem zum wöchentlichen Bingoabend geladen wird, das Schlosshotel. In den Augen der Lendnitzer stellt dieses Hotel, welches sie liebevoll „Schmuckkästchen“ nennen, das zweite „Schloss am Wörthersee“ in Velden dar. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Von den hiesigen Zeitungen wird es allerdings eher als billige Alternative tituliert. In diesem Gästehaus geht Johann seiner täglichen Arbeit als Kochlehrling nach und bestreitet Tag für Tag sein, aus eigener Sicht, trostloses und langweiliges Leben. Todlangweilig denkt sich Johann, dessen großes Vorbild der bekannte amerikanische Schauspieler Bruce Willis ist. Johann wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Leben zu führen, wie es sein geliebter Action-Star tut. Eines Tages jedoch wendet sich für Johann das Schicksal: In dem beschaulichen Lendnitz kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Plötzlich ebnen doch tatsächlich Leichen Johanns Weg und er wird mit dem spurlosen Verschwinden von einigen Personen in Verbindung gebracht. Von heute auf morgen scheint sich Johanns Wunsch nach mehr Action zu erfüllen. Doch plötzlich fühlt sich der junge Mann gar nicht mehr so wohl in seiner Haut …

Nach einigen Veröffentlichungen in Anthologien ist dieser Kriminalroman sozusagen das Debüt von Dorothea Böhme als Buchautorin. Sie schreibt mit einer gewissen Art von schwarzem Humor und immer wieder legt sie ihren Figuren auch den österreichischen Dialekt in den Mund. Diese Art der Erzählung hat mir eigentlich ganz gut gefallen, denn dadurch ergaben sich für mich immer wieder witzige Szenen beim Lesen, bei denen ich schmunzeln musste. Ganz amüsant fand ich auch die von Böhme ins Leben gerufenen Figuren. Ihrer Phantasie ließ die Autorin dabei wohl freien Lauf, so dass sich neben kauzigen und liebevollen Charakteren, auch der ein oder andere Widerling in den Roman geschlichen hat.

Die witzige Handlung, der schwarze Humor und die sympathischen Figuren haben mir zwar gefallen und mich auch teilweise zum Lachen gebracht, allerdings sind dies nicht gerade die Kriterien, die für mich einen spannenden Kriminalroman ausmachen. Die eigentliche Handlung erwies sich für mich als recht zäh und langatmig, so dass ich mich schon ziemlich schwer tat, das Buch zu Ende zu lesen. Witz allein genügt mir nicht, um mich an einen angeblichen Kriminalroman zu fesseln. Es fehlte diesem Roman leider gänzlich an Spannung. Somit bleibt für mich diese erstmalige Bekanntschaft mit Dorothea Böhme wohl auch die letzte und ich kann diesem Roman, der unter dem Genre Krimi läuft, auf meiner persönlichen Bewertungsskala von maximal fünf Sternen höchstens drei geben.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Roman, der aus meiner Sicht aber nicht unbedingt dem Genre Kriminalroman zugeordnet werden sollte.

Bewertung vom 14.10.2011
Eine Frau bei 1000° - Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson
Helgason, Hallgrímur

Eine Frau bei 1000° - Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson


weniger gut

Die Isländerin Herbjörg ist mittlerweile 80 Jahre alt und verbringt ihre letzten Tage bettlägerig in einer alten Garage. Ihr einziger wahrer Freund ist ein Notebook mit Internetanschluss. Mit diesem gelingt ihr auch in ihrem sehr eingeschränkten Leben noch reger Kontakt zur Außenwelt. Eingeweiht in die Kunst des „Surfens“ durch einen ihrer ehemaligen Pfleger chattet Herbjörg auf Facebook unter diversen Pseudonymen und erfundenen Lebensgeschichten, wodurch sie schon unzählige sogenannte Freunde gefunden hat. Beispielsweise verdreht sie dort dem ein oder anderen Jüngling den Kopf als ehemalige Schönheitskönigin, oder sie gestaltet schon mal für einen erfundenen Account ihr Ableben, wenn ihr einer ihrer Chatpartner zu nah „auf die Pelle“ rückt.

Diese leider recht kurzen Anekdoten im Roman waren für mich sehr amüsant zu lesen und lockten so doch das ein oder andere Schmunzeln aus mir.

Recht schnell musste ich allerdings feststellen, dass sich der Autor mit seinen biografischen Erzählungen aber dann an bestimmten Stellen der Vergangenheit Herbjörgs festgebissen hat. Den Großteil des Buches machen Erinnerungen aus der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte des 2. Weltkrieges aus. Diese Ausführungen gestalteten sich für mich beim Lesen als sehr langatmig, so dass ich bedauerlicherweise recht oft das Interesse an den einzelnen Kapiteln verlor und Absätze nur noch grob überflogen habe.

Erst zum Ende hin, als der Autor Herbjörg erneut aus der Gegenwart erzählen lässt und ich mit der Hauptprotagonistin ihr tatsächliches Ableben miterleben konnte – was recht witzig aus Sicht der Figur selbst erzählt wurde – fand ich wieder Gefallen am Lesen.

Fazit für mich bleibt allerdings, dass dieser Roman zum Großteil zu sehr mit den Kriegswirren verbunden ist und dadurch für mich immer wieder ziemliche Längen beim Lesen aufwies. Hätte der Autor seine Hauptfigur entweder über ihre gesamte Vergangenheit oder aus der Gegenwart erzählen lassen, hätte es mir persönlich wesentlich besser gefallen. Auf einer Bewertungsskala von maximal 5 Sternen kann ich für diesen Roman deshalb auch nur knappe 2 Sterne vergeben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2011
Die fremde Frau
Turney, Lesley

Die fremde Frau


sehr gut

Anfangs war ich doch ziemlich enttäuscht von einem scheinbar ziemlich flachen Intro. Erschien es mir doch ziemlich weit hergeholt, dass eine extrem kurze Urlaubsbekanntschaft – wie die 2 Hauptprotagonisten sie machen – dazu führt, alle Brücken hinter sich abzureißen, Heimat und Freunde zu verlassen und in eine weit entfernte Stadt zu ziehen. So groß kann auch animalische Anziehungskraft, die ebenfalls schon ziemlich früh eine Rolle spielt, nicht sein, dachte ich mir.

Doch schon kurz darauf musste ich meine Meinung revidieren. Düstere Atmosphäre machte sich breit und eine fesselnde Geschichte begann. So erlebt Sarah auf dem Anwesen ihres Geliebten Alex nicht nur vehemente Abneigung der Familie und der Dorfbewohner, weil sie den Platz seiner vermissten Ehefrau einnimmt.
Auch Sarah selbst beginnt mit ihrem Schicksal zu hadern und weiß nicht mehr, ob sie ihrer großen Liebe, für die sie auf so vieles verzichtet hat, auch weiterhin vertrauen darf und kann. Doch für Alex Sohn Jamie ist Sarah bereit ein düsteres Geheimnis zu lösen, das auch mich über die ganze Breite des Romans nicht mehr losgelassen hat.

Lesley Turney hat mich mit ihrem fesselnden Schreibstil und der rätselhaften Story in ihren Bann gezogen. Seite für Seite war dieses Buch ein wahrer Lesegenuss für mich, der mich nicht mehr los ließ, bis sich endlich das Geheimnis um „die fremde Frau“ lüftete. Ein toller Roman, der auch für Liebhaber anderer Genres durchaus seine Reize haben dürfte, in dem er dem Leser doch ab und zu eine leichte Gänsehaut verursacht und ihn nicht mehr auf das Ende warten lassen möchte. Auch die Liebesgeschichte zwischen Sarah und Alex kommt keinesfalls zu kurz und gibt der Stroy dadurch noch mehr an Bedeutung.

Für mich war „Die fremde Frau“ ein absoluter Volltreffer und hat mir schauderhafte, wie auch liebenswerte Lesestunden beschert. Ich kann diesen Roman nur uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.05.2011
Das Leben und Schlimmeres
Ringsgwandl, Georg

Das Leben und Schlimmeres


gut

===Kabarett im Buchformat===

Über 30 kurzweilige, aus seinem Leben gegriffene Anekdoten mit „viel Würze“ hat Georg Ringswandl in diesem recht unterhaltsamen Büchlein zusammen vereint. Mit viel Würze meine ich, dass er seine persönlichen Erlebnisse mit ziemlich viel Wortwitz und Humor ausgeschmückt hat. So spornt ihn z.B. ein Besuch beim Lungenfacharzt dazu an, von nun an gebrauchte Stofftaschentücher zu sammeln oder er besucht die „Unfruchtbarkeitssprechstunde“ bei der ein Gynäkologe gerne
5 Reagenzgläser voll Spermien von ihm verlangt, weil er in Ringswandl den berühmten Zeitgenossen erkennt und der Arzt dieses erstklassige Genmaterial einfrieren will (für gute Zwecke *lach*).

Ein bisschen Verständnis für bayerischen Humor sollte der Leser allerdings schon mitbringen. Schließlich will ja der Bayer an sich und insbesondere in Gestalt von Ringswandl trotz trockenem Humor nicht missverstanden werden. Der Autor ist also nicht nur auf der Bühne ein Genuss, sondern versteht es mMn auch glänzend seinen – nicht immer sehr charmanten, aber meist sehr passenden – Wortwitz auf Papier festzuhalten. Ich jedenfalls habe mich einige Stunden recht gut unterhalten gefühlt. Für mich war „Das Leben und Schlimmeres“ zu lesen fast schon wie ein Besuch im Kabarett, allerdings mit wesentlich mehr Komfort. Nämlich in meinem gemütlichen Lesestuhl ;-)

Bewertung vom 04.05.2011
Der Hodscha und die Piepenkötter
Bingül, Birand

Der Hodscha und die Piepenkötter


weniger gut

Eine verbohrte und egozentrische Bürgermeisterin, die ziemlich viele Spekulationen zulässt, ob Ähnlichkeiten mit unserer Bundeskanzlerin gewollt oder mehr zufällig sind. Ein ebenso starrsinniger, „Bruce Springsteen – liebender“ Hodscha, der hin und wieder in Zwiegesprächen mit Allah von diesem getadelt und wieder in seine Schranken gewiesen wird. Und dann noch zwei weitere Hauptfiguren, nämlich die Teenager Patrick – Sohn der Piepenkötter – und Hülya – Tochter des Nuri Hodscha.
Bald schon verlieben sich die beiden Teenager auch noch ineinander und so wird aus dem politischen Kampf zwischen der Bürgermeisterin und dem Hodscha auch noch eine private Fehde. Das sind die groben „Zutaten“ für Bingül´s Roman.

Der Zank zwischen den Hauptcharakteren ist teilweise ganz lustig zu lesen, allerdings artet die Story dann doch auch mal aus. Spätestens an einer Stelle, an der der Hodscha 3 Schlägertypen anheuert, die Patrick gründlich fertigmachen sollen. Da habe ich für mich den Spaßfaktor des Romans doch zeitweilig ziemlich in Frage gestellt.

Wer sich noch an die alten Fernsehfilme „Don Camillo und Peppone“ erinnert, der wird ziemlich schnell seine Parallelen finden beim Lesen. Leider hat der Autor mMn – falls denn Absicht dahinterstecken sollte – bei einem Vergleich dieser Figuren deutlich den Kürzeren gezogen.

Sein Roman war kurzweilig und teilweise ganz amüsant zu lesen, aber als Highlight würde ich ihn nicht gerade bezeichnen. Ein netter Zeitvertreib, der mir persönlich allerdings den Islam und dessen Geschichte nicht näherbringen konnte, auch wenn der Autor unter anderem sicherlich dies im Hintergrund beabsichtigt hat.

Bewertung vom 27.04.2011
Romantik für Anfänger
Markus, Ron

Romantik für Anfänger


ausgezeichnet

Das passiert:
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Schon nach wenigen Seiten bin ich mitten im Geschehen: Ich bin Charlotte. Genauer gesagt, Charlotte Bredencamp, 34 Jahre jung und mehr oder minder erfolgreiche Berliner Autorin der Telenovela „Renata“, einer Soap über Liebe und Leidenschaft und damit der Traum jeder „einsamen“ Hausfrau.

Erst kürzlich habe ich mir das Vergnügen nicht nehmen lassen und meinen Ex-Freund Marius, der mich mit schier der ganzen weiblichen Menschheit betrogen hat, vor die Tür zu setzen. Nicht schlimm für mich. Wir waren ja „nur“ 2 Jahre ein Paar. Das sollte sarkastisch klingen.

Auf alle Fälle genoss ich bisher das Singleleben in meiner Berliner 100qm-Wohnung bis mir eines schönen Tages das „Bayrische Urgestein“ in Person von Sabine Huber, einer Rosenheimer Hausfrau und Vorsitzenden des bayrischen „Renata-Fanclubs“ ins Haus schneite. Meinem Chef Friedhelm habe ich diese Bekanntschaft zu verdanken, weil er meint, dass man mit so einem eingefleischten Fan als Autorin wieder auf bessere Ideen für die Soap kommen würde. Ja, ja – die lieben Einschaltquoten, ich weiß ja. Seufz. Einquartiert hat er sie ganz selbstverständlich bei mir zu Hause. Klar! Wo auch sonst? Man soll sich ja schließlich kennenlernen.

Und dann wird`s plötzlich ziemlich turbulent in meinem Leben: Die quirlige, aber herzliche Sabine meint, sie müsse mich und meinen Ex unbedingt wieder zusammenbringen. Dann gibt es da Alex, einen 21jährigen attraktiven Jüngling, aber leider auch ziemlichen Loser, den ich mir für einsame Nächte angelacht habe und nun irgendwie nicht mehr loswerde. Ja – und dann sind da natürlich noch meine lieben Kolleginnen und Kollegen vom „Renata-Team“, von denen einige plötzlich gar nicht mehr so lieb sind, wie ich dachte ….

Ach ich könnte noch einiges hier erzählen, aber ich glaube … jetzt solltet Ihr doch mal selbst das Buch meines „Schöpfers“, Ron Markus, zur Hand nehmen und lesen, wie es so mit mir, Sabine, Alex, dem Marius und Konsorten weitergeht …

Das halte ich von dem Ganzen:
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Ich habe jetzt mal den Inhalt aus der „Ich-Perspektive“ der Hauptfigur Charlotte geschildert, damit Ihr Euch gleich mal ein Bild machen könnt. Denn aus ihrer Sicht ist der Roman ja geschrieben und wie anfangs schon erwähnt: Genau dadurch konnte ich ruck zuck ins Geschehen eintauchen und mich auch schon bald mit dieser nach außen taffen, aber innerlich ganz weichen Person, identifizieren. Kam sie mir erst noch ein wenig hochnäsig und eingebildet vor, so wuchs sie mir doch schon nach kurzer Zeit schnell ans Herz.

Ron Markus hat mir mit diesem Roman ein paar sehr humorvolle und kurzweilige Stunden beschert. Seine Schreibweise hat mir sehr gut gefallen. Eben aus dem Leben gegriffen, so kam es mir zumindest vor. Auch mit Spannung konnte der Autor aufwarten, nämlich als man an einem Teil des Buches so gar nicht recht wusste, wie es für die Hauptprotagonisten weitergehen wird. Ob es wohl ein Happy End geben wird oder ob der Autor uns mit einer enttäuschenden Lücke zurücklässt. Aber das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Lieber Ron! Du kannst nicht nur in Comedy für`s Fernsehen machen, nein Du kannst auch witzige, romantische Romane schreiben. Das hast Du mir zumindest mit „Romantik für Anfänger“ bewiesen und ich hoffe doch sehr auf eine Fortsetzung??

Mein Fazit:
========
Ein toller romantischer, spannender und witziger Roman, der eindeutig Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 24.04.2011
Totengrund / Jane Rizzoli Bd.8
Gerritsen, Tess

Totengrund / Jane Rizzoli Bd.8


ausgezeichnet

Kurz zum Inhalt:
Dieses Mal dreht sich alles um die Gerichtsmedizinerin und beste Freundin von Detective Jane Rizzoli, Dr. Maura Isles.

Bei einer Fachtagung im winterlichen Wyoming trifft sie auf ihren ehemaligen Studienkollegen Doug, der Maura zu einem Wochenendtrip in die nahegelegenen Berge überredet. Mit Doug´s Teenager – Tochter und einem befreundeten Pärchen machen sich die 5 per Geländewagen auf ihre Reise, doch durch die extremen winterlichen Verhältnisse kommt der Wagen plötzlich von der Straße ab und nur mit viel Glück überlebt die kleine Gruppe diesen Unfall. Der Wagen allerdings hat „Schiffbruch“ erlitten.
So tief in den Bergen von Wyoming, wo kein Handy Empfang hat und wo sich auch keine Menschenseele blicken lässt, macht sich das Quintett schließlich zu Fuß auf, um für die Nacht Unterschlupf zu finden.

Bald schon stoßen sie auf ein kleines, scheinbar verlassenes Dorf, und für den kleinen Trupp beginnt ein schier endloser Albtraum, der den Leser das Blut in den Adern gefrieren lässt …

Meine Meinung:
Dieser 8. Teil der Jane Rizzoli und Maura Isles-Reihe beweist wieder einmal mehr, wie sehr es Tess Gerritsen gelingt, mich zum Schaudern zu bringen und es mir schwer macht, ihren Roman aus den Händen zu legen.

Schon nach wenigen Seiten bin ich wieder richtig drin in der Story und auch die Figuren und deren Geschichten sind mir sofort wieder ein Begriff und bekannt.
Gleich von Beginn an hat es die Autorin geschafft mit wenigen Ereignissen eine spannungsgeladene und schauderhafte Story zu erschaffen, die mich sehr schnell fesselt und auch gefangen hält.
Es fiel mir extrem schwer, Pausen beim Lesen einzulegen, da sich eigentlich immer wieder etwas Neues ereignete und Tess Gerritsen die Spannung die ganzen 400 Seiten lang absolut aufrecht erhalten hat.
Dazu kommt, dass sie in diesem Band auf Details der Chirurgie - was sie sonst recht gerne und auch sehr gut macht – verzichtet und es hat diesem Thriller absolut keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, obwohl sich der Hauptteil der Story nur zwischen 5 Personen und noch dazu in freier Wildnis abspielt, hat sie eine so alptraumhafte Atmosphäre geschaffen, dass sich mir beim Lesen schier die feinen Härchen auf den Armen aufstellten.

Trotz allem muss ich aber für „Neuleser“ der Reihe erwähnen, dass sie diesen Band dann doch erst lesen sollten, wenn sie sich in Vorbänden mit den Hauptfiguren der Rizzoli/Isles-Reihe bekannt gemacht haben. Da sich in „Totengrund“ alles um diese Figuren dreht, finde ich, ist dieser Thriller eher für eingefleischte Fans der Reihe ein Highlight. Da sich die Autorin nur sehr wenig mit Vorgeschichten ihrer Protagonisten aufhält, dürfte „Neulesern“ ein Hineinfinden doch recht schwer fallen.

Alles in allem war „Totengrund“ wieder ein absolutes Leseerlebnis für mich und ich hoffe sehr, dass Tess Gerritsen die Reihe um Rizzoli, Isles und „Gefährten“ schon recht bald fortsetzt.

7 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2011
Endzeit
Jensen, Liz

Endzeit


weniger gut

Nach einer Leseprobe und dem Lesen des Klappentextes war ich erst sehr auf einen Thriller eingestimmt. Ganz falsch ist es ja auch nicht, wie mir später klar wurde, allerdings handelt es sich eher um einen Umwelt-Thriller. Das Thema „Klimaerwärmung“ steht bei Liz Jensen im Vordergrund ihres Romans. Welch beängstigende Ausmaße eine Klimakatastrophe nehmen kann und was das für die Erde, auf der wir leben und uns Menschen bedeuten würde, führt uns die Autorin in „Endzeit“ auf erschreckende Weise vor.

Eine Leidensgeschichte, nämlich die, der durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselten jungen Psychotherapeutin Gabrielle, eine Liebesgeschichte, nämlich die von Gabrielle und dem Physiker Frazer und eine Geschichte um einen misshandelten psychisch gestörten Teenager, nämlich die der 16-jährigen Bethany, bilden die Handlungsstränge des Romans. Bald verflechten sich diese Geschichten miteinander und die genannten Figuren werden zu den Hauptdarstellern eines dramatischen Wettlaufs mit der Zeit.

Leider gestaltete sich das Lesen von gut 2/3 des Buches als sehr zäh. Die Darstellung der Geschehnisse zog sich extrem in die Länge, so dass seitenweise eigentlich nichts passierte bis auf Zwiegespräche. Absolut keine Spannung und nichts, was mich an den Verlauf fesseln konnte. Erst zum Ende hin wurde der Roman etwas besser, indem schlagartig sehr viel Zeitdruck für die Protagonisten entstand und dramatische Wendungen auftraten. Trotz allem musste ich mich zum Lesen fast schon zwingen und es trat auch überhaupt keine Neugier auf das Ende bei mir auf. Zu wissen, wie das Buch ausgeht, war für mich durch die Langatmigkeit der Erzählung eher zweitrangig.

Fazit: Ein ziemlich zäher Umwelt-Roman, der aber trotz allem nachdenklich stimmen sollte, was die eigentliche Warnung bezüglich der Klimaerwärmung und deren Folgen betrifft. Von der Story her eher ein „Langweiler“.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.