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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tinkers
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.07.2011
Vom anderen Ende der Welt
Winterberg, Liv

Vom anderen Ende der Welt


ausgezeichnet

Mary ist ein 19 jähriges Mädchen, die auf eigenen Beinen stehen und sich nicht der damals üblichen Gesellschaft anpassen will. Als Kind lernte sie viel von ihrem Vater, der als Forscher arbeitete und sie will in seine Fußstapfen treten. Allerdings war das im 18. Jahrhundert eine Männeraufgabe.
Weltbekannte Forscher wie Charles Darwin, Alexander von Humboldt, Carl von Linnè, Jean-Baptiste Lamarck errangen durch ihre Forschungen im 18. Jahrhundert Ruhm und Ehre während sich Frauen dieses Recht hart erkämpfen mussten und erst im 20. Jahrhundert erfolgreich waren, wie Dian Fossey, Jane Goddall, Marie Curie etc. beweisen.
Basierend auf der wahren Geschichte der Französin Jeanne Baret schrieb Liv Winterberg einen historischen Roman, der mit Spannung, Geheimnissen, Gefühlen und jeder Menge Botanik und Geographie gespickt ist.
Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Die Beschreibungen sind wirklich toll gelungen, man kann sich sehr gut vorstellen, was die Protagonistin Mary durch ihre Augen sieht und wie sie fühlt.
In der Kurzbeschreibung deutete sich bereits an, dass Mary sich als Mann ausgibt, was mich stark an „Die Päpstin“ erinnerte, ein Buch, das ich sehr genossen habe. „Vom anderen Ende der Welt“ ist sehr viel weniger brutal als „Die Päpstin“, aber trotzdem lassen sich diverse Parallelen feststellen.
Das Cover ist eines der Schönsten in meinem Romanregal und ich freue mich sehr auf die kommenden Werke von Liv Winterberg.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2011
Mein Leben als Pinguin
Mazetti, Katarina

Mein Leben als Pinguin


sehr gut

Mit diversen schrägen Vögeln auf einer Kreuzfahrt durch die Antarktis. Dieses Buch ist gespickt mit vielen verschiedenen Charakteren, die sich alle auf einem Schiff treffen und die von einer der Mitreisenden in Tierarten eingeteilt werden. Man kann viel lernen oder sich einfach nur als Beobachter der verschiedenen Charaktere amüsieren. Ich mochte das Buch, dass niemals zu sehr ins Detail ging und bis zum Ende mit einem wundervollen schwedischen Humor brillierte.

Bewertung vom 10.06.2011
Als der Tag begann
Murray, Liz

Als der Tag begann


sehr gut

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist die wahre Geschichte einer Frau, die sich trotz schlechter Voraussetzungen zu einer starken Persönlichkeit entwickelt und die uns Lesern anhand des Buches zeigt, dass man ganz allein für sein Leben verantwortlich ist.
Das Mädchen Liz, das im Drogensumpf groß wird und ständig als kleines Mädchen versucht die Liebe ihrer Eltern zu gewinnen, ging mir sehr ans Herz.
Die Probleme der Eltern und die Folgen für die Kinder sind dramatisch, aber von Liz sehr gut niedergeschrieben. Sie wirkt auf mich sehr ehrlich und direkt, aber bekommt auch mein Mitgefühl, denn sie zeigt Schwächen, aber auch Kampfgeist. Es ist sehr mutig, diese Geschichte niederzuschreiben und Leute, die ähnliches erlebt haben, können sehr gut nachvollziehen, wie es ihr geht.
Liz wird in jungen Jahren mit den Themen Drogen, Aids, Missbrauch, Prostitution, Obdachlosigkeit, etc. konfrontiert und kämpft sich mit Unterstützung, aber überwiegend aus eigenem Willen aus diesem Sumpf und gibt ihre Erfahrungen mit diesem Buch ehrlich und selbstkritisch preis.
Das Buch bekommt von mir 4 Sterne, denn ich mochte es sehr, konnte mich in die Person gut reinversetzen. Aber für 5 Sterne reicht es nicht ganz, denn es war kurz vorm Ende etwas langatmig und ich hab das Gefühl, dass es ein Frauenbuch ist, denn ich kenne keinen Mann, dem ich das Buch empfehlen würde.
Trotz dem zieh ich meinen Hut vor Liz Murray und hoffe, dass es mehr Charaktere wie sie gibt, die sich nicht ihrem Schicksal fügen, sondern KÄMPFEN!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2011
Elli gibt den Löffel ab
Hennig, Tessa

Elli gibt den Löffel ab


sehr gut

Mit Elli nach Capri zu fahren, war für mich ein toller imaginärer Urlaub, bei dem ich mich wohlgefühlt habe und der die Italiensehnsucht in mir wieder erweckt hat.
Ihre Probleme als Witwe mit einer Videothek, die mehr schlecht als recht läuft, als eine der letzten in ihrem Freundeskreis, das Kennenlernen eines scheinbaren Vagabunden, die Streitigkeiten mit Ihrer Schwester, die Geheimnisse ihrer Vergangenheit und ihrer Familie und dass am Ende alles gut wird, hat mir viel Saß gemacht.
Der Schreibstil von Tessa Hennig ist sehr angenehm zu lesen und die Story ist wunderbar chronologisch aufgebaut. Die Charaktere sind sehr gut und man kann sich jeden einzelnen gut vorstellen. Die Geschichte ist mit modernen Elementen gespickt und ist keinen Moment altbacken.
Für Leute, die beim Lesen gerne entspannen und auch gerne die Welt durch die Augen anderer Menschen sehen, ist dieses Buch eine nette Urlaubslektüre.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2011
Marina
Ruiz Zafón, Carlos

Marina


sehr gut

Auf die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe des Buches hab ich sehnsüchtig gewartet.
Carlos Ruiz Zafón ist ein Meister der Sprache, ein fantastischer Erzähler und er baut Welten wie kaum ein anderer. Ich bin ihm seit dem „Schatten des Windes“ verfallen.
Wieder einmal entführt uns CRZ nach Barcelona, wieder einmal geht es um dunkle Gestalten und wieder einmal ist die Rede von vielen Geheimnissen. „Marina“ ist aber sehr viel schauriger und morbider als die anderen Werke, aber glücklicherweise auch zu irreal um mir echte Angst einzujagen.
Im Buch tauchen Formulierungen auf, die meine Augen glänzen lassen, wie z.B. "der Puls zwei Kastagnetten" , "in meinem Nacken begann ein Tausendfüßler mit Feuerbeinchen Samba zu tanzen" oder "Pflanzen zischten wie ein lauernder Insektenschwarm". Diese bildhafte, symbolreiche, wunderschöne Sprache lässt mich dahin schmelzen.
Im Verlauf des Buches ist es allerdings die fesselnde Handlung und die unvorhersehbaren Wendungen des Geschehens, die es mir nicht möglich machten, das Buch wegzulegen.
Aber Zombies, die ihre Freunde und Familie auf grausame Art und Weise killen, hätte ich nicht erwartet und sie sind der Grund wieso ich dem Buch auch nicht zu 100% verfallen bin.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2011
Die Ballade der Trockenpflaumen
Pulsatilla

Die Ballade der Trockenpflaumen


sehr gut

Ich bin sehr positiv überrascht von diesem Buch.

Das Buch ist mit viel Humor, Zynismus, Wortwitz und wunderbar treffenden Beschreibungen gespickt und die Autorin verpackt selbst unangenehme Themen wie Regelschmerzen, Magersucht, Enthaarung auf eine sehr spezielle Art, dass man sich als Frau wiedererkennt, aber nicht ertappt fühlt. Besonders gut find ich die Art mit solchen Themen humorvoll umzugehen und durch Zynismus Betroffene auf die Schippe zu nehmen ohne sie im Prinzip ernsthaft anzugreifen. Aber am meisten nimmt sich Pulsatilla selbst auf die Schippe, das mag ich an ihr sehr gerne! Obwohl... Ihre Exfreunde kriegen unterschwellig noch mehr ab :)

Das Buch ist wie ein Mix aus Charlotte Roches "Feuchtgebiete" und Sarah Kuttners "Mängelexemplar". Die Ballade der Trockenpflaumen gefällt mir jedoch um einiges besser, denn es ist um Längen gefühlvoller geschrieben. Und komplett ekelfrei. Auch die italienischen Sonderheiten sind sehr sympathisch mit einbezogen, wobei mir positiv aufgefallen ist, dass die deutsche Übersetzerin die Vergleiche zu italienischen Promis auch mit den deutschen vergleicht!

Männer werden dieses Buch nicht so verstehen, schätze ich... aber mir egal, ich bin ne Frau und ich fands wunderbar!!!

Unter Titel und Cover konnte ich mir erstmal nix vorstellen und hätte es mir im Laden wohl nicht angesehen. Als Roman würde ich es am Ende vielleicht auch nicht beschreiben, denn es ist eher eine Abfolge verschiedener Lebensabschnitte und deren besonderer Ereignisse, schließlich ist es ja auch die Veröffentlichung eines Blogs.

Ich hab das Buch an 2 Tagen durchgelesen und fand es richtig gut, ich hab mich gut amüsiert und es kann auch gut zwischendurch mal aufgeklappt werden um nur ein paar Seiten zu lesen. Man benötigt keine große Konzentration um sich wieder einzufinden. Die Kapitel sind genau richtig lang.

Ich empfehle es humorvollen Frauen, die genießen können und sich und das Leben nicht zu verbissen betrachten!!!

Bewertung vom 15.02.2011
Ausgebucht
Wolff, Steffi von

Ausgebucht


ausgezeichnet

Ausgebucht war der erste Eindruck, den ich von Steffi von Wolf bekam. Nach "Ausgebucht" hab ich mir nun mehrere ihrer Vorgängerwerke gekauft, denn mir gefällt ihre Art zu schreiben und ihr derber, leicht vulgärer Humor richtig gut.

Es ist ein sehr triviales, kurzweiliges Buch, also eins, das man liest, wenn man sein Hirn mal abschalten möchte, aber trotzdem lesen will... Was Entspannendes für zwischendurch. Ich musste beim Lesen sehr oft laut auflachen. Eigentlich soll es ein Jugendbuch sein, aber ich hab mich trotz Ü30 gut amüsiert.

Ein Kampf zwischen einer provokanten und einer naiven Zwillingsschwester inmitten einer Dorfszenerie, verbunden mit einem Erbe, das nur ausgezahlt wird, wenn die Schwestern an einem Strang ziehen, gefällt mir ganz gut. Die Gags ziehen sich wie rote Fäden durch die Geschichte.

Den Protagonisten Bendix Jansen und seine traumatisierte Frau Merit finde ich richtig lustig, sie bedienen so ziemlich jedes Klischee, was man von Norddeutschen Bauern haben kann. Da ich Dorf-und Stadtleben kenne, erkannte ich viele Dinge wieder, wie sie nur im Landleben vorkommen.

Über das Pferd "Der Alte" hab ich köstlich gelacht... Ich konnte ihn mir sehr gut bildlich vorstellen.

Auch ein Naturschützer, streitende Dorfbewohner und ein Journalist tauchen auf, allesamt sind sie ebenfalls klischeetreu und mehr oder minder sehr sympathisch. Ich bin selbst im Naturschutz tätig und konnte herzhaft über die Eigenarten von uns Natürschützern lachen!!!

Und mein Lieblingswort aus dem Buch ist "Krawallquerwimpel"!!!

Die Kapitel sind schön kurz und man kann schnell mal zwischendurch eins lesen ohne den Faden zu verlieren, wenn man das Buch mal weglegen muss.

Leider war das Buch sehr schnell zu Ende, ich hätte gern noch mehr aus Alt-und Neukirchtrup erfahren!!!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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