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Benutzername: 
vonnikind
Wohnort: 
J.

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


ausgezeichnet

Cleftwater im 17. Jahrhundert: ein Hexenjäger ist in den Ort gekommen und mehr und mehr Frauen werden der Hexerei beschuldigt und gefangen genommen.
Martha arbeitet als Bedienstete in einem Haushalt, als die Köchen des Hauses, Prissy, verhaftet wird, nachdem sie und Martha bei einer Geburt geholfen hatten und das Neugeborene nicht überlebte. Martha fühlt sich schuldig, weil sie über einiges an Kräuterwissen verfügt und einen Atzmann von ihrer Mutter bekommen hat, den sie nun nutzen will, um die unschuldigen Frauen zu helfen. Dann wird Martha auch noch dazu bestimmt, dem Hexenjäger bei der Untersuchung der Frauen zu helfen. Kann sie etwas ausrichten?

Ich weiß nicht so richtig, wie ich diesen Roman finden soll. Einerseits ist es wirklich interessant, so viel über die Hexenverfolgung zu erfahren und die absurden Vorwürfe, denen die Frauen dieser Zeit ausgesetzt waren. Sie hatten eigentlich keine Chance, ihre Unschuld zu beweisen und wurden so lange gequält und gefoltert, bis sie Dinge gestanden, die sie nicht begangen hatten. Aus heutiger Sicht unvorstellbar und deshalb einfach nur erschreckend.
Andererseits ist dieser Roman einfach nur düster und deprimierend. Martha will helfen und kann nicht wirklich etwas tun. Gleichzeitig muss sie selbst ständig fürchten, ebenfalls der Hexerei beschuldigt zu werden. Die Tatsache, dass Martha nicht sprechen kann und eigentlich sehr krank ist, macht das Ganze noch deprimierender. Man liest eigentlich die ganze Zeit nur Marthas Gedanken und erlebt ihre verzweifelten Versuche, sich verständlich zu machen und ihren Freundinnen und Nachbarinnen zu helfen.
Das Buch ist wirklich spannend und man möchte eigentlich immer wissen wie es weitergeht. Gleichzeitig hat es mir wirklich ein schlechtes Gefühl vermittelt, weil sehr lange eigentlich nichts Positives passiert. Aber das Thema ist wirklich fesselnd und das Cover passt absolut perfekt, denn es vermittelt die Düsternis, die einen während der gesamten Lektüre begleitet.

Bewertung vom 18.12.2023
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


ausgezeichnet

Isabel ist die Tochter eines Mannes, der in England durch den Import von Rosinen aus Spanien reich geworden ist. Als Isabel 21 wird, eröffnet ihr der Vater, dass sie in Spanien einen Mann heiraten soll, den sie verachtet.
Auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann unternimmt Isabel alles Mögliche, um einer Ehe zu entgehen. Doch sie gerät immer wieder in sehr schwierige Situationen und bringt sich in Gefahr. Wird es ihr am Ende gelingen, die Hochzeit zu verhindern und glücklich zu werden?

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Isabel ist eine starke und mutige Frau, die niemals aufgibt, egal welche Schwierigkeiten sich ihr in den Weg stellen. Sie tut, was getan werden muss, ganz egal wie schwer es ihr manchmal fällt.
Immer wieder trifft sie auf interessante Charaktere, die ihr auch oft weiterhelfen. Auch ihre Feinde sind sehr anschaulich beschrieben, so dass man sich alle sehr gut vorstellen kann.
Isabel erlebt viele aufregende und auch gefährliche Dinge, so dass die Spannung immer erhalten bleibt. Alles in allem ein sehr gelungener Roman, den man nur schwer aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 06.12.2023
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


sehr gut

Anne kümmert sich als Ärztin um die Frauen am unteren Rand der Gesellschaft. Dabei stößt sie auf einige Fälle von Heroin-Toten. Woher bekommen sie das Heroin? Auch der Prozess um ihren Vater beschäftigt Anne.
Helene hadert mit ihrer Verlobung mit Berthold. Sie liebt ihn zwar, jedoch scheint er von seiner verstorbenen Frau nicht loszukommen. Außerdem möchte Helene ein Psychologie-Studium ausfnehmen und müsste dafür Hamburg verlassen...

Ich hatte so meine Schwierigkeiten, den Einstieg in den Roman zu finden, zumal ich die vorhergehenden Bände nicht kenne. Es wird zwar einiges erklärt, aber wenn man die anderen Bücher nicht gelesen hat, erscheint es immer so, als würde man viele Details nicht kennen.
Die Charaktere der jungen Frauen und auch des Kommissars finde ich sehr sympathisch und ihre Absichten und Vorhaben sind bewunderswert. Interessant ist auch, dass das Leben in der damaligen Zeit mal von einer weniger bekannten Seite beleuchtet wird. Gerade wie das Heroin verharmlost wird, war mir bisher nicht bekannt. Überhaupt scheint Sucht ein großes Problem in der ärmeren Bevölkerungsschicht gewesen zu sein.
Alles in allem ein interessanter Roman. Es ist aber zu empfehlen, vor der Lektüre auch die vorhergehenden Bücher zu lesen.

Bewertung vom 04.10.2023
Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
Melzener, Axel;Neviandt , Julia Nika

Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs


ausgezeichnet

Colonia wird auch als Rom des Nordens bezeichnet und die Menschen leben dort friedlich, bis es plötzlich immer wieder, trotz Sicherheitsvorkehrungen, zu Überfällen durch Germanen kommt. Als Lucretias Sklavin getötet wird, möchte die junge Frau, den Täter finden und verspricht sich Hilfe von dem Anwalt Quintus Tibur. Bei ihren Ermittlungen stellen die beiden schnell fest, dass irgendetwas in Bezug auf die Germanen-Überfälle seltsam ist...

Ich finde den Roman sehr gelungen. Das Cover passt sehr gut zum Thema Römisches Reich und die abgebildeten Personen sind auch sehr gut gewählt.
Der Einstieg ins Buch ist mir ein wenig schwer gefallen, weil die Kulisse doch eine andere ist, als man sie häufig in historischen Romanen findet.
Die Hauptcharaktere sind sehr gut dargestellt. Man bemerkt von Anfang an, dass Lucretia sich nicht mit der Rolle abfinden will, die den Frauen der damaligen Zeit aufgezwungen wird. Auch Qunitus ist sehr sympatisch. Er möchte seine Arbeit als Anwalt gut machen und ist ziemlich frei von Vorurteilen, vor allem Lucretia gegenüber. Es gefällt mir auch dass er germanischer Herkunft ist und es dadurch manchmal nicht leicht hat und sich durchsetzten muss.
Sehr interessant finde ich, dass man im gesamten Roman viel erfährt über das Leben in der damaligen Zeit und die römische Kultur. Vieles wird sehr ausführlich beschrieben, z. B. die Schminktechniken der damaligen Zeit. So erfährt man neben der eigentlichen Handlung noch viele andere wissenswerte Dinge.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

In der Krypta des Wiener Stephansdoms wird während einer Führung die Leiche eines Arztes gefunden, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Betrügereien unter Spiritisten auszudecken. Inspektor Leopold von Herzfeldt übernimmt die Ermittlungen mit Unterstützung von Augustin Rothmayer, dem Totengräber, und der Tatortfotografin Julia Wolf. Gleichzeitig verschwinden in Wien immer wieder Waisenkinder. Beide Fälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Oder gibt es da doch einen Zusammenhang?

Ich fand den Roman sehr spannend und auch sehr interessant, da er zum Teil auf realen Begebenheiten beruht. Besonders gut fand ich das Auftauchen von Arthur Conan Doyle als ein Charakter im Roman. Diese Rolle hat ruhig noch ein wenig weiter ausgebaut werden können.
Die Handlung bleibt während des gesamten Romans spannend. Man vermutet immer, wer der Täter sein könnte und am Ende ist es derjenige dann immer doch nicht.
Auch die Beziehung zwischen Julia und Leo passt gut in dem Roman und sorgt immer wieder für eine gewisse Auflockerung. Insgesamt eine wirklich gute und runde Geschichte.

Bewertung vom 24.08.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Henni wächst in Armut auf. Als sie eines Tages den Putzjob ihrer Mutter übernimmt, lernt sie Ed kennen, den Sohn eines Arztes in dessen Haus sie putzen soll. Henni hofft auf eine Zukunft mit Ed, doch diese Hoffnung ist vergebens. Als sie sich schließlich an einem Tiefpunkt ihres Lebens befindet, beschließt Henni, Hebamme zu werden. Sie möchte Müttern helfen und das Leben von ungewollten Babys retten...

Ich fand den Roman von der ersten Zeile an fesselnd. Henni ist eine starke Frau, die sich notfalls auch über geltende Regeln hinwegsetzt, um anderen Frauen zu helfen. Sie ist mit Leib und Seele Hebamme.
Man erfährt auch viel über das Leben in der Nachkriegszeit und in den 50er Jahren, als ein Baby oft kein Grund zur Freude gewesen ist. Es ist interessant zu erfahren, wie es zur ersten Bayklappe gekommen ist. Alles in allem ein sehr guter Roman, den man quasi sofort bis zum Ende lesen möchte.

Bewertung vom 06.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Der Roman erzählt sie Geschichte von Jacob, Wilhelm und Luise, die ihre Kindheit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erleben. Wilhelm ist der Sohn eines armen Bauern, der sich durch glückliche Zufälle mit Jacob, dem Sohn eines Tuchfabrikanten und der Arzttochter Luise anfreundet. Alle drei glauben, dass ihre Freundschaft ein Leben lang halten wird und vor allem Wilhelm erhofft sich, sein Leben dadurch irgendwie verbessern zu können. Doch wird es den Dreien wirklich gelingen, eine Freundschaft über Standesgrenzen hinweg aufrecht zu erhalten?

Ich finde den Roman sehr gelungen. Man erfährt, wie unterschiedlich die Leben von Kindern in der damaligen Ziet verlaufen konnten abhängig davon, in was für eine Familie sie hineingeoren wurden. Es wird auch deutlich, dass es kaum Möglichkeiten gab, sich hochzuarbeiten. Sehr eindrücklich wird das Leben von Wilhelms Familie beschrieben und das Leid, dass arme Menschen damals durchmachen mussten.
Doch es wird auch deutlich, dass die reicheren Kinder es nicht immer einfach hatten. Für Luise ist es nicht leicht, ihren Weg zu gehen, Bildung zu erlangen und eventuell zu studieren. Und auch Jacob hat mit den Problemen zu kämpfen, die seine Neigungen mit sich bringen. Trotzdem versuchen alle drei, ihren Weg trotz diverser Widrigkeiten zu meistern. Zwischendurch erfährt man durch die Tagebucheinträge von Friedricke, welche Entwicklungen es zur damaligen Zeit gab. Alles in allem ein sehr gelungener Roman.

Bewertung vom 02.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Der Roman spielt in Halle zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Man erfährt viel über das Leben in der damaligen Zeit. Die Hauptcharaktere entstammen den verschiedensten Gesellschaftsschichten. Julius und Cici gehören der Oberschicht an und sollen auf Wunsch ihrer Familien heiraten. Dann ist da noch Ida, die aus einer Salzwirker-Familie,den sogenannten Halloren, stammt. Ida und Julius verbindet ihre Liebe, die aber keine wirkliche Chance zu haben scheint. Auch die Arbeiterklasse spielt eine Rolle, der es zur damaligen Zeit wirklich schlecht ging.

Eines verbindet die jungen Menschen der damaligen Zeit, ganz egal aus welcher Gesellschaftsschicht sie stammen: sie wollen etwas verändern, ihr Leben zum besseren wenden. Durch die häufig wechselnde Perspektive bekommt man ein wirklich gutes Bild davon, wie das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewesen ist, welche Ungerechtigkeiten gerade die ärmeren Menschen ertragen mussten und wie die Reichen teilweise willkürlich mit ihren "Untergebenen" umgesprungen sind. Ein wirklich gelungener Roman!

Bewertung vom 22.07.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


sehr gut

Anna lebt mit ihrer kleinen Schwester Franzi in München. Sie arbeitet in der Gerichtsmedizin und kommt so mit allen möglichen Todesfällen in Berührung. Als eines Tages ein totes Neugeborenes gefunden wird, beginnt Anna mit ihrem Freund Fritz von Weynand, der unter dem Pseudonym Fritz Nachtwey für eine Klatschzeitung schreibt, in dem Fall zu ermitteln. Bald kommt es zu noch mehr Todesfällen und die ganze Sache wird ziemlich verwirrend...

Die Idee zu dem Roman gefällt mir sehr gut. Eine Frau arbeitet zur Zeit des ersten Weltkrieges in einem Beruf, der ziemlich ungewöhnlich für das weibliche Geschlecht ist. Man erfährt auch einiges über die damalige Zeit und das Leid, dass der Krieg über die Menschen bringt. Junge Männer versuchen mehr oder weniger erfolgreich der Einberufung zu entgehen. Auch das Schicksal von Homosexuellen und die Schwierigkeiten, die sie in dieser Zeit hatten, wird kurz angerissen.
Nachdem die Handlung sich zunächst sehr langsam entwickelt, nimmt sie in der zweiten Hälfte des Romans an Fahrt auf und man möchte unbedingt hinter das Geheimnis kommen, das hinter diesen Morden steckt.

Bewertung vom 28.06.2023
April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1
Payne, Lyla

April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1


ausgezeichnet

Die Schwestern April und May sind zwei von vier Töchtern einer Familie, die nach dem Tod der Mutter in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ihr Onkel, der für die Mitgift der Mädchen verantwortlich ist, hat festgelegt, dass sie in der Reihenfolge ihres Alters heiraten müssen, um diese Mitgift auch zu erhalten. Deshalb ist es nun an April, sich einen Ehemann zu suchen. Doch nach einem Skandal in der Saison im Vorjahr gestaltet sich das äußerst schwierig...

Ich fand den Roman recht angenehm zu lesen. Anfangs war es etwas schwierig, sich auf die Handlung einzulassen, da alles so vor sich hin plätscherte, aber mit der Zeit wurde es besser.
Die Charaktere sind gut dargestellt, man empfindet direkt Sympathien oder Antipathien und liebt und leidet mit den Campbell Schwestern mit.
Alles in allem ist es ein recht typischer Regency Roman, der daraus besteht, dass junge Damen an der Saison in London teilnehmen, um einen Ehemann zu finden. Das Ende des Romans gibt schon einen Ausblick auf den zweiten Teil, in dem es um die anderen beiden Campbell Schwestern June und July gehen wird.