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lesertherapie
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


weniger gut

Ich drücke mich seit Tagen um diese Rezension. Ich wollte es mögen. So sehr sogar. Aber leider fand ich das ganze Buch einfach nur überflüssig.
Gefreut habe ich mich auf eine Geschichte in der bedrückenden Zeit der Hexenverfolgung. Bekommen habe ich einen historischen Exkurs in die Sanitärwelt um 1600, gepaart mit einer quotenstummen Hebamme, die komischerweise nie Probleme hat sich nach außen zu verständigen, aber deren Gedankengänge dafür umso eintöniger und wiederholender waren. Auch sie wollte ich mögen. Aber es ist mir nicht gelungen. Leider ging mir das Buch dermaßen auf die Nerven, dass ich froh war, dass es nur 350 Seiten umfasste, die man ohne die zahlreiche Erwähnungen von sich erleichternden Personen nochmal um etliche überflüssige Seiten hätte kürzen können.
Es ist zwar erst Januar, aber das Buch ist bereits jetzt ein heißer Anwärter auf meine persönliche Enttäuschung des Jahres!

Bewertung vom 31.01.2024
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


sehr gut

Ich gestehe, ich hätte es mehrmals fast weggelegt. Die ersten 150 Seiten ziehen sich ins Endlose und es macht einfach absolut keinen Spaß zu lesen. Dann wird es plötzlich anders. Es passiert auf vielen Ebenen einiges gleichzeitig und die restlichen 600 Seiten habe ich innerhalb von 48 Stunden gelesen. Die Charaktere wachsen einem doch nach und nach ans Herz, auch wenn man sie anfangs vielleicht überflüssig oder nervig findet.
Wenn man sämtliche zuckenden Lippen und jedes „Bloß nicht übergeben!“ gestrichen hätte, wäre das Buch vermutlich um 100 Seiten dünner ausgefallen und ich frag mich immer wieder, warum sowas nie einem Lektorat auffällt. Das war zum Teil wirklich anstrengend.
Den Rest habe ich aber bis zum wirklich fiesen Cliffhanger am Ende mit Spannung verfolgt und deshalb gibt es jetzt trotz der Startschwierigkeiten und zuckenden Körperteile sehr gute vier Sterne. Ich freue mich absolut auf die Folgebände!

Bewertung vom 10.01.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


weniger gut

*Könnte Spoiler enthalten*
Oh weh. Ich liebe ja die Harry Hole Serie von Jo Nesbø seit Jahren. Und ich liebe Fantasy/Mystery und Thriller. Das alles zusammen hätte ja eigentlich nur eine gute Kombi sein können. Leider war es dann aber nur eine schlechte Kopie von „Es“ gepaart mit einer wirklich unangenehmen Darstellung von Schizophrenie. Ich habe nach den ganzen guten Rezensionen wirklich mehr erwartet.
Aber von vorn. Im ersten Teil erzählt Richard von Imu Jonasson und wie er mit dem Verschwinden zweier seiner Freunde zu tun hat. Leider glaubt ihm - verständlicherweise - niemand und er kommt in eine Erziehungsanstalt und erfährt nach und nach mehr über Imu. Nach dem Showdown kommt plötzlich Teil 2, auch wieder nach dem Vorbild von „Es“. Es ist 15 Jahre später. Ein Klassentreffen steht an und Richard trifft alle der in Teil 1 vorkommenden Personen wieder. Dann wird es plötzlich völlig weird und das Buch hat mich komplett verloren. Ich hab keine Ahnung, was mit Herrn Nesbø passiert ist, aber das war einfach nur absoluter Schwachsinn im Stil von absoluten Trash-Horrorfilmen.
Teil 3 machte den Quark nur noch komplett und plötzlich war Schizophrenie für alles die Erklärung.
Keine Frage, schreiben kann Jo Nesbø. Und das wirklich gut. Das Cover ist super gestaltet und der Klappentext und die Leseprobe klangen wirklich vielversprechend und ich habe eine wirklich gruselige, dunkle Geschichte erwartet. Aber nicht diesen Blödsinn.

Bewertung vom 09.01.2024
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


sehr gut

Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut. Theater zur elisabethanischen Zeit plus Fantasyelemente, Vogelgötter und Weissagungen… das klingt nach einem Traum von Buch! Die Leseprobe ging direkt zur Sache und ich war total davon überzeugt, dass es auch so weitergeht. Tat es nicht. Quälend langsam habe ich mich in dem Buch voran gearbeitet. Aber es passiert einfach SEHR wenig. Bis zur Hälfte des Buchs bin ich gekommen, nach zwei Monaten und etlichen Malen, in denen ich das Buch einfach weglegen wollte, aber aufgrund von schlechtem Gewissen nicht gemacht habe - letztlich habe ich aber doch aufgegeben. Es ist leider unglaublich monoton erzählt und während ich die Sprache des Autors wirklich mag, liest es sich wie eine wissenschaftliche Abhandlung zur Funktionsweise einer Käsereibe. Zur angekündigten Weissagung für die Königin bin ich leider nicht mal gekommen. Obwohl das genau der Punkt ist, auf den ich mich so gefreut hatte, denn ich konsumiere unheimlich gern alles über Elisabeth I, von Schiller‘s Maria Stuart bis hin zur Serie „Die Tudors“. Irgendwann werde ich dem Buch vielleicht noch eine Chance geben. Wenn ich grad kein anderes Buch habe. Also wirklich gar keins!
2 Sterne fürs Begeistern mit dem Klappentext, die sprachliche Fähigkeit des Autors und für das schöne Cover. 3 Sterne Abzug für Langeweile und Enttäuschung.

Bewertung vom 08.01.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


gut

Hm. Ich bin kein wirklich großer Leser historischer Krimis und auch nicht religiös. Aber sobald es um mysteriöse Verstrickungen in der christlichen Geschichte geht, bin ich sofort interessiert. Der Klappentext ließ mich sofort an eine Mischung aus „Der Name der Rose“ und „Die Päpstin“ denken und ich glaube, genau das war auch die Intention. Ich habe das Buch voller Vorfreude angefangen zu lesen. Davon blieb allerdings nicht allzu viel übrig. Es ist gut geschrieben, keine Frage. Auch mochte ich die Karten und Übersichten am Anfang, allerdings habe ich im Verlauf des Buchs auch nicht wieder darauf geschaut. Für mich hatte das Buch eindeutig ein oder zwei Prisen zu viel „Der Name der Rose“, nur leider viel klischeebelasteter. Natürlich erkennt keiner, dass Adrian eigentlich Adriana ist und natürlich halten es die Mönche nicht ganz so streng mit den Regeln des klösterlichen Lebens. Der „Päpstin“-Teil kam dagegen leider viel zu kurz und eigentlich spielte es auch kaum eine Rolle, ob Adrian oder Adriana. Ein Buch mit dem Titel „Die Mönchin“ wird aber natürlich mehr Interesse ziehen als „Der Mönch“.
Ich empfand das Buch durchaus als spannend, die Auflösung war gut durchdacht und logisch. Die Geschichte rund um das Evangelium war auch nicht uninteressant. Trotzdem lässt mich das Buch leider etwas enttäuscht zurück. Ob es an meinen Erwartungen liegt oder daran, dass das Buch mit den zwei Vorbildern einfach nicht mithalten kann… Ich kann es nicht sagen.

Bewertung vom 26.12.2023
Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
Moser, Annette

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht


ausgezeichnet

Flitz und Fluse ist ein wirklich zuckersüßes Buch zum Vorlesen oder Selbstlesen für die ganze Familie. Annette Moser lässt die kleinen Gespensterkinder das Gruseln trainieren, um ihre Tante zu beeindrucken. Denn diese ist ein Profi und absolut nicht nett. So richtig klappt es dann tatsächlich aber erst mit ein bisschen Hilfe eines furchtbaren Dachbodenbewohners.
Alex Peter hat hier einen fantastischen Job hingelegt mit der Gestaltung des Buchs. Die Illustrationen sind gleichzeitig niedlich, aber auch stimmungsvoll und ein bisschen lustig-gruselig. Ich hoffe, die beiden kommen noch einmal zusammen für eventuelle Folgebände. Denn meine beiden Geister waren hin und weg von der Geschichte und kleine Gespenster sind hier nicht nur zu Halloween beliebt.

Bewertung vom 26.12.2023
Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1
Gold, Robert

Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1


gut

Twelve Secrets ist das Romandebüt von Robert Gold, der vorher schon für BBC, als Bucheinkäufer und als Co-Autor für James Patterson gearbeitet hat.
Der True Crime Journalist Ben muss sich wider Willens mit seiner eigenen traumatischen Vergangenheit, dem gewalttätigen Tod seines Bruders und dem zweifelhaften Suizid seiner Mutter befassen. Dabei wird der Leser immer tiefer in das Geschehen gezogen. Ich verwende den Ausdruck wirklich selten, aber bei dem Buch passt er. Nichtweglegbar! Nach und nach werden wirklich viel zu viele schockierende Geheimnisse enthüllt und irgendwie haben quasi alle mit Vergewaltigung zu tun. Das war mir am Ende ein wenig zu arg, selbst für einen Thriller und hinterließ bei mir ein klein wenig ein flaues Gefühl in der Magengegend.
Der Schreibstil hat mich dagegen bis zum Ende mitgenommen. Robert Gold versteht es absolut, einen mit wenigen Worten neugierig zu machen und bei der Stange zu halten. Ich habe mit Freude gesehen, dass es bereits einen zweiten Teil auf dem englischen Markt gibt. Bis dahin verbleibe ich mit guten 3,5 Sternen.

Bewertung vom 18.12.2023
Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1
Tack, Stella

Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1


ausgezeichnet

Das Märchen von Einer, die auszog, um große Erwartungen zu erfüllen!
Ja, das Buch wurde im Vorfeld unglaublich gehyped und dieses Mal bin ich komplett im Hype mitgegangen und habe das Buch direkt bei Erscheinen gekauft. Dann las ich von dem fiesen Cliffhanger und dann las ich eher negative Rezensionen und war mir gar nicht mehr so sicher. Märchenadaptionen mag ich unglaublich gern! Aber diese hier sollte gar nicht mal so gut sein. Zu viel „kopiert“ von Harry Potter.
Nun hab ich es mir fast drei Monate später endlich gegriffen und - überraschenderweise - in zwei Tagen gelesen. Es waren ein paar Namen von kaum erwähnten Randcharakteren die selben wie bei Harry Potter. Noch dazu eben einfach klassische, englische Namen. Finde ich verschmerzbar.
Es sollte viele Wiederholungen geben. Richtig nervig fand ich nur den wiederkehrenden Luftzug aus dem Nichts und den zuckenden Muskel am Kinn. Bei letzterem hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung, ob überhaupt jemals jemandem im echten Leben da ein Muskel zucken kann. Und vor allem: was will mir die Autorin damit sagen? Mich an meine Magnesiumpillen erinnern?
Neben diesen kleinen Nebensächlichkeiten hab ich tatsächlich absolut nichts zu meckern! Ich mein, natürlich wussten wir alle beim Lesen, was es mit einer bestimmten Person auf sich hat. Aber wichtig ist doch, dass es die Protagonistin eben nicht wusste. Auch wenn sie es geahnt hat. Die Geschichte fing recht langsam an. Auch das wird bemängelt. Aber gerade das fand ich gut, um die Charaktere und ihre Facetten und Hintergründe kennenzulernen. Um den Einstieg in die vererbte Märchenwelt zu finden.
Diesen argen Hype hat es wohl nicht unbedingt verdient, aber das braucht auch ehrlich kein Buch, um gut zu sein. Ich hatte Freude beim Lesen, es hat mich gut unterhalten, ich mochte die Charaktere und ja, es ist eine lange Zeit bis zum zweiten Band. Aber ich freu mich drauf!

Bewertung vom 08.12.2023
Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
Farr, David

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)


ausgezeichnet

Das Buch der gestohlenen Träume hat mich auf den ersten Blick etwas an Das Orakel vom Berge von Philip K. Dick erinnert, eine Dystopie, in der das Dritte Reich über die Alliierten gesiegt hatte. Und gleichzeitig musste ich auch an den Film Equilibrium denken, in dem in der Welt nach dem dritten Weltkrieg Gefühle verboten und mit Hilfe eines Medikaments unterdrückt werden.
Das Buch von David Farr richtet sich allerdings hauptsächlich an Kinder ab 10 Jahren und ich muss gestehen, anfangs wusste ich nicht, ob ich es für das Alter nicht noch etwas zu düster empfand. Tatsächlich geht es um die Unterdrückung von freier Meinung, Menschen werden verhaftet und getötet, weil sie Widerstand leisten gegen die Diktatur und alles wirkt wirklich hoffnungslos und bedrückend.
Zwei Kinder, Rachel und Robert, versuchen mir Hilfe eines Buchs, die Welt vor der Diktatur und ihren Vater aus der Gefangenschaft zu befreien. Dabei finden sie Verbündete, selbst unverhoffte, und stoßen schließlich auf das Geheimnis des Buches und Grund, warum Diktator Malstein hinter eben diesem her ist.
Mich hat selten ein Kinderbuch so mitgenommen. Ich habe nicht ganz so schwere Kost erwartet von einem Buch für diese Altersklasse und würde es meinem Zehnjährigen wohl noch nicht geben. Vielleicht in zwei Jahren oder vier Jahren, mit etwas Kenntnis über Staatsformen und vielleicht auch den zweiten Weltkrieg. Die Protagonisten sind hier 13 und 14 Jahre alt und stecken die Geschehnisse, gerade beim Thema gewaltsamer Tod, im Buch etwas zu locker weg für mein Empfinden. Das ist mein einziger Kritikpunkt am Buch.
Die Sprache des Autors mag ich sehr gern. Ich konnte mich sofort in die ganze Welt von Krasnia eindenken und einfühlen. Das Buch ist zudem wunderschön gestaltet mit tollem Vorsatzpapier, schönen, wenn auch Schwarzweißillustrationen. Der Bucheinband hat eine wirklich schön gemachte, nicht überladen kitschige Goldprägung.
Für mich ist das Buch eins meiner Jahreshighlights und ich würde es ab 13/14 Jahren uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 01.12.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

Psyche und Eros erzählt die Geschichte der beiden berühmten Liebenden aus ihrer Sicht und mit einigen Abwandlungen. Im Vorfeld habe ich bereits heftige Kritik an der englischsprachigen Fassung gelesen. Wie Autorin nur „Fakten“ ändern konnte. Tatsächlich beruht diese Geschichte weder auf Fakten noch historischen Quellen. Es ist schlicht antike Fantasy. Im Nachwort erklärt die Autorin, warum sie welche Änderungen vorgenommen hat. Und ehrlich gesagt, mich haben die Änderungen gar nicht interessiert. Denn die Geschichte war absolut unterhaltend! Die Entwicklung beider Charaktere von egoistischen, hochmütigen Liebesgott hin zu jemandem, der sich tatsächlich nicht mehr nur für sich selbst interessiert und von der verwöhnten, selbstzentrierten Prinzessin zu einer jungen mitfühlenden Frau war so schön zu lesen! Für mich war das Buch ein Wohlfühlbuch, auch wenn die Protagonisten einige Schicksalsschläge hinnehmen mussten. Teils fühlte es sich leider etwas „gekürzt“ an. Gerade das Happy End kam meiner Ansicht nach etwas zu kurz, wenn man bedenkt, wie viele Seiten vergingen, bis die beiden sich überhaupt trafen. Für ein Autorendebüt aber absolut überzeugend, angenehm geschrieben und ich bin auf keine anstrengenden Wiederholungen von Wörtern und Fakten gestoßen, die häufig in Fantasyromanen zu finden sind. Ich bin sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin!