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his-and-her-books

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 13.04.2013
Der Weg der gefallenen Sterne / Gaia Stone Trilogie Bd.3
O'Brien, Caragh M.

Der Weg der gefallenen Sterne / Gaia Stone Trilogie Bd.3


sehr gut

Inhalt:
Die Karawane aus Sylum hat sich unter Gaias Führung auf den Weg zur Enklave gemacht. Nur dort ist ein weiteres Überleben überhaupt möglich. Überraschend stößt Gaia unterwegs auf ihren Bruder Jack. Er ist schwer verletzt. Bei sich hat er ein junges Mädchen. Angie. Beide waren mit den Nomaden unterwegs und sind nun auf sich allein gestellt. Gaia nimmt Jack und Angie in die Gemeinschaft auf.
Endlich haben sie den beschwerlichen Weg überwunden! Die Enklave liegt vor ihnen. Doch alles läuft aus dem Ruder. Gaia wird verhaftet und des Hochverrats beschuldigt. Dieses Vergehen wird normalerweise mit dem Tod geahndet….

Meinung:
Dem Ende dieser Trilogie habe ich definitiv entgegen gefiebert. Unbedingt wollte ich wissen, wie sich Gaia entwickelt, Entscheidungen trifft und sich überhaupt aufgrund ihrer Rolle verhalten wird. Auch Leon und die Chardos haben die Neugier zum Fortlauf der Geschichte eindeutig in mir geweckt!

Der Einstieg in diesen dritten Teil ist mir wirklich leicht gefallen. Die Protagonisten waren mir sofort wieder vertraut und ich konnte mich in diese Welt problemlos hineindenken. Irgendwie musste ich meine Vorfreude jedoch nachfolgend ein wenig relativieren, weil zwar auch in dieser Geschichte wirklich viel passiert; jedoch hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass der Plot trotz der vielen Geschehnisse eher ein wenig abgeflacht war und die Charaktere an Tiefe verloren haben. Ich kann es eigentlich gar nicht richtig beschreiben, aber irgendetwas ist der Autorin beim Schreiben abhandengekommen und so konnte das Niveau der Vorbände zumindest nicht ganz gehalten werden.

Grundsätzlich wurde ich auch im dritten Teil dieser Reihe nicht enttäuscht. Ich wurde von einer spannender Szene zu weiteren Gefahrenmomenten förmlich getrieben und fühlte mich dabei richtig wohl.
Die Handlungen einiger Protagonisten jedoch konnten mich zum Teil nicht wirklich überzeugen. Dies störte die Geschichte zwar insgesamt gesehen nicht bedeutend, aber bei mir hinterließ dies dann doch einige Fragezeichen.

Insbesondere Gaia sorgte bei mir mitunter für ein wenig Verwunderung. Im zweiten Band wirkte sie auf mich deutlich gereift und selbstbewusst, verfiel nun in der Fortsetzung aber doch in alte Muster zurück. Manchmal konnte sie mich dennoch überraschen, auch wenn mein Gesamtbild von ihr ein wenig gelitten hat.

Leon ist nach wie vor der starke und unerschütterliche Protagonist. Bei ihm weiß man, was er will. Er weicht keinen Schritt von seiner Meinung ab und ist unerschütterlich. Leon treibt die Geschichte voran, die Gaia aus meiner Sicht mitunter abbremst, und gibt dem Plot die entsprechende Würze.

Die kleine Angie hat sich eindeutig zu meinem Liebling entwickelt. Einerseits wirkt sie schutzbedürftig, hat es aber „faustdick hinter den Ohren“… Lasst euch von ihr überraschen! Sie ist es wirklich wert!

Die Geschichte selbst wird von einem personalen Erzähler aus Gaias Perspektive in Vergangenheitsform präsentiert. Die eingesetzte wörtliche Rede hat zum Fortgang der Geschichte deutlich beigetragen.

Insgesamt kommt dieser dritte Teil nicht gänzlich an seine Vorgänger heran, ist aber dennoch ein passender Abschluss dieser Trilogie.

Urteil:
„Der Weg der gefallenen Sterne“ hat mir trotz kleiner Unebenheiten schöne Lesestunden beschert. Viele Szenenwechsel und die grundsätzlich vorhandene Spannung lassen mich hier knappe 4 Bücher vergeben. Alles in allem eine gelungene Abrundung der gesamten Geschichte.

Für alle Liebhaber anderer Welten, die Hintergründe von Handlungen nicht hinterfragen müssen, dennoch Abwechslung genießen wollen. Für alle Fans der ersten Teile natürlich ein Must-Read!

©his-and-her-books.blogspot.de

Bewertung vom 11.04.2013
Verflucht
Schwab, Victoria

Verflucht


sehr gut

Meinung:
Nach den ersten Seiten war aber klar, dass ich etwas anderes erwartet habe. Nicht, was die Geschichte angeht, sondern eher die Zeit: Es werden keine Jahreszahlen oder ähnliches genannt, aber die gültigen Konventionen lassen darauf schließen, dass es passend zum „Hexenthema“ in Richtung Mittelalter spielen könnte, wogegen aber die Verwendung der Schusswaffen spricht. Die Irritation klang beim Lesen anfangs in meinem Kopf mit, löste sich dann aber recht schnell auf. Denn abgesehen von dem Frauenbild erinnert nichts, auch nicht der Sprachstil, an diese gefühlte „andere Zeit“.

Aber genau in diesem von Männer dominierten Weltbild sticht die Protagonistin Lexi besonders heraus. Ihr verstorbener Vater hat sie viel gelehrt. Nur leider „das Falsche“, ein Verhalten, wie es sich für eine schickliche junge Frau, die sich bald für einen Ehemann entscheiden sollte, nicht geziemt. Und so recherchiert sie ungehört vom von Männer besetzten Rat auf eigene Faust – mit Erfolg.
Doch der mysteriöse Junge ist keinesfalls derjenige, für den ihn die Dorfbewohner halten. Zu Beginn so distanziert, entlockt ihm Lexi doch noch sein Geheimnis.
Lexi ist mir mit ihrer starken Art, mit ihrem Kampf um ein wenig Emanzipation, schnell ans Herz gewachsen. Sie ist stur und dickköpfig, missachtet stets Regeln und Anweisungen, hört aber auf ihren Bauch und ihre innere Stimme, wie sie es von ihrem Vater gelernt hat. Sie liebt ihre kleine Schwester und ihre Mutter über alles - für sie lohnt es zu kämpfen.

„Cole“, wie Lexi ihn nennt, war mir trotz der düsteren Umstände der ersten Begegnung schnell sympathisch. Die Anziehung, die Lexi für ihn verspürt, hat auf mich abgefärbt. Dennoch ging mir die „Beziehung“ der beiden eindeutig zu schnell, ich hatte das Gefühl, dass dieser Punkt abgehakt werden musste, bevor es an den Rest der Geschichte ging.
Ist er doch Lexis einzige echte Hilfe, abgesehen von dem Zuspruch der Thorne-Schwestern.

So wird der Kampf um die Rettung der entführten Kinder zu Lexis Kampf gegen Near.
Um die Lage rund um Lexi weiter zuzuspitzen, hat ihr die Autorin einen Verehrer gegeben: Tylor, der um Lexi wirbt. Von klein auf zusammen aufgewachsen, sieht Lexi jedoch eher einen Bruder in ihm, als einen potenziellen Ehemann. Tylor kämpft um sie, umwirbt sie und verändert sich dabei immer mehr.

Frau Schwabs Debüt ist nicht von nervenaufreibender Spannung geprägt, sondern lebt von der geheimnisvollen Atmosphäre und seiner liebenswürdigen Protagonistin. Ersteres wird durch den besonderen Stil der Autorin hervorgerufen. Sie arbeitet viel mit bildhaften Beschreibungen, die aber niemals unglaubwürdig oder zu gewollt wirken. Der Wind in all seinen Facetten trägt ebenso zur Stimmung bei und nimmt einen großen Stellenwert ein.

Die Bindung zu Lexi wird durch die gewählte Ich-Perspektive von Anfang an hergestellt. In Gegenwartsform gibt sie dem Leser das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein. Viel wörtliche Rede, auch in Form von Geschichten und Erzählungen, runden das Gesamtbild ab.

In der zweiten Hälfte wurde meine Neugierde dann durch Spannung und Nervenkitzel ersetzt. Ich fieberte mit Lexi. Um die verschwundenen Kinder, um „Cole“ und im gemeinsamen Kampf gegen den Täter. Das Ende ist an sich zufriedenstellend, für einen Einzelband hätte ich aber gerne noch ein paar Nebenfragen aufgeklärt gehabt. So erdachte ich mir meine Antworten einfach und konnte „Verflucht“ zufrieden zuklappen.

Urteil:
Victoria Schwabs „Verflucht“ entführt den Leser in eine klassische Hexengeschichte. Der mystische Schreibstil der Autorin lässt einen tief in die düstere Atmosphäre eintauchen. Eine sympathische Protagonistin und eine zarte Liebe machen „Verflucht“ zu einer tollen Unterhaltung, die den Leser anfangs neugierig an sich bindet und zum Ende hin wahrlich mitreißt. 4 Bücher für Lexi und die Hexe von Near.

gekürzt aufgrund Zeichenbegrenzung
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Bewertung vom 10.04.2013
Ich blogg dich weg!
Hammer, Agnes

Ich blogg dich weg!


ausgezeichnet

Inhalt:
Julie, ihr Bruder Noah sowie die Zwillinge Jasmina und Sebastian spielen gemeinsam in der Cover-Band Jase Noju. Noah wird für einige Zeit ins Ausland gehen. Deshalb braucht die Band einen neuen Schlagzeuger. Nach der Abschiedsparty für Noah suchen die verbliebenen Bandmitglieder Ersatz für ihn.
Das Vorspielen führt zu dem Ergebnis, dass sie sich zwischen Lisa, einer Außenseiterin an ihrer Schule, und Marek, dessen Vater Inhaber einer Marketingagentur ist, entscheiden müssen. Nachdem die Wahl eigentlich auf Lisa gefallen ist, wird notgedrungen doch Marek neues Bandmitglied.
Kurz darauf erhält Julie mysteriöse E-Mails, die schlimme Beleidigungen gegen ihre Person enthalten. Absender: Stüpp7. Was will dieser anonyme Stüpp7 erreichen? Julie kennt niemanden, der annähernd für diesen Namen in Betracht käme.
Aber es kommt noch schlimmer! Plötzlich taucht dieses diskriminierende Fake-Profil von Julie im Internet auf. Julie ist dem Verzweifeln nahe. Wer steckt hinter diesem Cyber-Mobbing? Bestätigt sich ihr erster Verdacht?

Meinung:
Durch Zufall fand „Ich blogg dich weg“ von Agnes Hammer zu mir. Nachdem ich nun die letzten Seiten hinter mir habe, muss ich unzweifelhaft gestehen, dass ich von diesem Buch sehr überrascht wurde. Und das meine ich eindeutig im positiven Sinn!

Der Schreibstil der Autorin ist einfach und verständlich gehalten, wobei man jedoch ständig von der fortlaufend spannenden Handlung mitgerissen wird. Unterstützend setzt Frau Hammer hier ständige Perspektivwechsel ein, die dem Plot einen zusätzlichen Drive verleihen und die Geschichte stetig und zielstrebig vorantreiben.

Viel eingebaute wörtliche Rede mit entsprechenden Inhalten brachte mir die Charaktere näher, wobei die Autorin mir immer noch genügend Freiraum für Eigeninterpretationen zu den Personen gelassen hat. Genau das ist auch wirklich gut an diesem Buch! Bei zu vielen Ausschmückungen wäre diese rätselhafte Stimmung sicherlich nicht durchgehend erhalten geblieben. So konnte ich meine Verdachtsmomente Teilchen für Teilchen zusammenfügen, musste dennoch oftmals von vorn mit meinem „Täterpuzzle“ beginnen.

Die Darstellung der Protagonisten gefiel mir sehr gut. Mehr oder weniger handelt es sich um Menschen, wie man sie an jeder Schule, in jeder Stadt und in jedem Landstrich antreffen kann. Und diese vermeintliche Normalität zeichnet die Geschichte letztendlich aus. Denn hier wurde mir deutlich vor Augen geführt, dass auch in normalen Verhältnissen außergewöhnliche und nicht planbare Situationen entstehen können.

Natürlich hat z. B. Julie hier ein besonderes Gesangstalent und Lisa stellt die typische Außenseiterin dar, die von allen gemieden wird. Dies wurde jedoch wunderbar in die Geschichte eingewoben und setzt die gewissen Akzente. Man kann sich seiner Position halt wirklich nie sicher sein…

Im Endeffekt konnte mir die Autorin eindrucksvoll die Gefahren sozialer Netzwerke und der damit verbundenen gelegentlich vorkommenden Naivität bei der allgemeinen Präsentation eigentlich persönlicher Daten und Informationen aufzeigen. Und es zeigt einmal mehr: Wenn ein Stein erstmal ins Rollen gebracht wurde, ist er meistens schwer wieder zu stoppen…

Auf eines muss ich definitiv noch hinweisen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei diesem Buch kaum zu toppen. Auch wenn es sich um eine überschaubare Anzahl von Seiten handelt, bekommt man für den Preis unwahrscheinlich viel Geschichte mit entsprechendem Tiefgang verknüpft mit Nachdenken über das tägliche Online-Handling geboten. Ein wirklich tolles Buch zum kleinen Preis für zwischendurch!

Urteil:
Ich habe bei „Ich blogg dich weg“ nicht wirklich etwas gefunden, an dem ich etwas auszusetzen hätte. Ich fühlte mich durchgehend gut unterhalten und spürte mich von der Autorin definitiv mitgenommen. Für diesen schönen Lesegenuss vergebe ich deshalb eindeutige 5 Bücher!

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5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2013
Todeszone / Liberty 9 Bd.2
Schröder, Rainer M.

Todeszone / Liberty 9 Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Zurück in der Sicherheitszone bereiten sich Zeno, Nekia und Kendira auf die Befreiung von Liberty 9 vor. Carson und Dante knüpfen währenddessen Kontakte mit den Clans außerhalb der Zone, um sie für diese Befreiungsaktion zu gewinnen. Die Bones und der Wolf-Clan sind bereit, Ihnen zur Seite zu stehen. Tatsächlich scheint die Befreiung von Liberty 9 zu gelingen. Doch noch sind da ihre Freunde, die vor kurzem mit dem Lichtschiff zu ihrem angeblichen Dienst im Lichttempel von Hyperion abgeholt wurden. Dieser Dienst erweist sich im Nachhinein nun als Gang in den sicheren Tod. Das haben die Electoren mittlerweile herausgefunden. Wenn die Befreiungsaktion gelingt, müssen sie ihre Freunde aus dieser Hölle befreien! Aber sind ihre Verbündeten wirklich mit ihnen verbunden oder sehen sie nur den eigenen Vorteil…
Tatsächlich finden sich Kendira, Dante und Carson mit weiteren ihrer Freunde plötzlich in der Todeszone wieder. Was sie hier erleben müssen, übersteigt jegliche menschliche Vorstellungskraft. Werden sie am Ende das Leben ihrer Freunde retten können? Oder überhaupt selbst überleben…

Meinung:
Mit „Liberty 9 – Todeszone“ machte es mir der Autor leicht, wieder schnell in die Welt von Kendira, Dante und Carson einzutauchen. Ich war sofort wieder in die Handlungen integriert. Diese unkomplizierte Fortführung habe ich als uneingeschränkten Pluspunkt empfunden. Auch die vielen Fachbegriffe aus der Liberty 9–Welt waren Mangelware bzw. mir bereits bekannt.
Trotz des leichten Einstiegs verspürte ich jedoch anfangs einen faden Beigeschmack vorhersehbaren Handelns verknüpft mit banalen Erklärungen, die mich oftmals den Kopf schütteln ließen.

Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, hat der Autor seinen Schreibstil und seine Geschichte deutlich umgelenkt und ich konnte meinen Blick kaum noch von den Seiten heben! Im Nachhinein treibt mich dieser Wechsel fast zur Verzweiflung, weil ich nach einem – gelinde gesagt sehr vorhersehbaren und einfachem – Beginn, dermaßen von der Geschichte gefesselt war, dass eine Unterbrechung des Lesens glatt unerträglich gewesen wäre. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Plot überdurchschnittlich spannend vorangetrieben, dass mir kaum noch Zeit für eine Atempause blieb. Ruhelos fegte mein Blick über die Seiten und ich saugte die beschriebenen, schier nicht überwindbaren Gefahren in mich auf.

Durch einen geschickt integrierten zweiten Handlungsstrang gelingt es dem Autor, immer wieder zusätzliche Spannungsspitzen einzubauen. Damit rundet er die Handlung nochmals ab. Die Handlungsstränge steuern zielstrebig aufeinander zu und ließen mich im Endeffekt ein fulminantes Finale erleben.

Rainer M. Schröder hat mit dieser Reihe sicherlich nicht die Dystopie-Welt neu erfunden. Die Umsetzung jedoch gerade bei seinem vermutlich finalen zweiten Teil zeigt eine Reifung und Verbundenheit auch mit diesem Genre, so dass man sich auf weitere Werke des Autors definitiv freuen kann! Insgesamt schafft es Rainer M. Schröder, die Geschichte mit einem interessanten Ende ausklingen zu lassen und mich damit zufrieden zurückzulassen. Potential für eine weitere Fortsetzung wäre aus meiner Sicht durchaus vorhanden. Einen dritten Teil von „Liberty 9“ wird es nach heutigem Stand jedoch nicht geben.

Urteil:
Rainer M. Schröder hat es mir mit der Beurteilung seiner Fortsetzung „Liberty 9 – Todeszone“ nicht leicht gemacht. Würde ich das erste Drittel des Buches beurteilen müssen, wäre es glatter Durchschnitt. Aber alles, was danach folgt, hat mich durch mehrfache Szenenwechsel und Überraschungen förmlich umgehauen. Setze ich dies alles in Summe, komme ich im Endeffekt zu dem Ergebnis, dass diese Fortsetzung knappe 5 Bücher eindeutig verdient hat!

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Bewertung vom 25.03.2013
Die Grünen Piraten 02 - Im Netz der Tierschmuggler
Poßberg, Andrea;Böckmann, Corinna

Die Grünen Piraten 02 - Im Netz der Tierschmuggler


ausgezeichnet

Inhalt:
Jannik hilft ehrenamtlich im Bieberheimer Tierheim, als ein auffällig schöner Papagei von der Feuerwehr abgegeben wird. Er identifiziert ihn als seltenen, vom Aussterben bedrohten Spix-Ara. Als dieser kurz darauf gestohlen wird, beginnt der Einsatz der „grünen Piraten“. Warum verhält sich die Tierheimleiterin so seltsam? Und auch der Zoohändler benimmt sich sehr verdächtig. Wer ist für den Tierschmuggel in Bieberheim verantwortlich?

Meinung:
Der erste Band der „Umweltserie“ „Jagd auf die Müllmafia“ hat mir und meinem Großen sehr gut gefallen, jedoch hatte ich ständig das Gefühl, mit erhobenem Finger belehrt zu werden.

Diesen Eindruck vermittelt das Autorenduo Poßberg/Böckmann in ihrer Fortsetzung auf keinste Weise mehr. Immer noch sehr informativ, aber dennoch unterhaltsam, aufgelockert durch altersgerechte Witze, geben sie den Junglesern tiefere Einblicke in den Tierschutz, vom Aussterben bedrohte Arten und die Hintergründe dafür. Sie setzen Fachwissen gekonnt ein, behalten aber durchweg die Spannung und das Abenteuer der grünen Piraten im Vordergrund.

Das so wichtige Thema Artenschutz, Erhaltung der Lebensräume und Gefangennahme der bedrohten Tiere wird von mehreren Seiten beleuchtet, sei es durch das Wissen des Tierfans Jannik, Recherchen im Internet oder der hilfsbereiten Erwachsenen Miranda.

Die Charaktere bleiben individuell wie im ersten Band, für jeden Leser ist eine Identifikationsperson dabei: Der Tierfreund Jannik, der mit Sport so gar nichts am Hut hat, sein Stiefbruder Lennart, der beinahe angstlose Draufgänger. Die selbständige Pauline, die von Klavier- zu Ballettunterricht hetzt, aber immer für ihre Freunde da ist. Der fußballbegeisterte Ben, bei dem sogar ab und zu geschwisterliche Gefühle zu seiner Schwester Flora aufkeimen, dem mit ihren 8 Jahren jüngsten Mitglied der „grünen Piraten“.

Die Sprache ist für das empfohlene Alter von 8 Jahren sehr gut geeignet. Viel wörtliche Rede und der ein oder andere schlagfertige Spruch machen das Buch zu einer perfekten Unterhaltung mit Lerneffekt. Die Spannung ist ebenfalls altersgerecht, der Fall findet zu einem erfolgreichen Abschluss und lässt den Jungleser das Buch beruhigt zur Seite legen.

Urteil:
Dieser zweite Band der Serie „Die grünen Piraten – Im Netz der Tierschmuggler“ ist eine eindeutige Steigerung zu seinem Vorgänger. Das Lesegefühl eines Kinderkrimis, gepaart mit viel Fachwissen in altersgerechtem Umfang und Sprache macht dieses Buch zu einem Erlebnis, nicht nur für militante Tierschützer.
Die Auszeichnung mit dem „Young Panda“ des WWF haben sich „die grünen Piraten“ definitiv verdient.
Wir honorieren den zweiten Fall der „grünen Piraten“ mit 5 Spielsachen.

©his-and-her-books.blogspot.de

Bewertung vom 25.03.2013
Die Time Catcher
Ungar, Richard

Die Time Catcher


gut

Meinung:

Nach der ersten Inhaltsangabe von "Die Time Catcher" hörte es sich für mich nach einem absoluten Must-Read an. Durch die Leseprobe konnte ich mir einen ersten Einblick über den Schreibstil machen, der zugegebenermaßen recht jugendlich und dem 13-jährigen Protagonisten angepasst ist. Doch dies konnte mich nicht daran hindern, zu dem Buch zu greifen.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in dieses von chinesischen Einflüssen dominierte Zukunftsszenario im Jahre 2061 konnte mich die Geschichte von Caleb durchaus mitreißen. Er erzählt in Ich-Perspektive im Präsens und der Leser erlebt so hautnah seine Gedanken und Gefühle. Diese sind altersgemäß etwas "wirr", aber durchaus nachvollziehbar.

Der 13-jährige Protagonist Caleb war mir nicht sofort sympathisch. Durch seine "coole" Art wirkte er auf mich sehr oberfläch. Nach dem "Catch" (Diebstahl) bei der Weltausstellung 1967 änderte sich das. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr erfahren wir über den größten Wunsch von Caleb. Der Wunsch, für den er alles geben würde. Und wir entdecken auch sein Herz - das nicht nur für Abbie schlägt.

[Charaktere gekürzt aufgrund Zeichenbegrenzung)

Die Sprache und das gesamte "Wesen" des Buches war recht jung, aber dann liefen wieder so viele Dinge im Hintergrund, die eigentlich ein breiteres Wissen erfordern. Auch die Bestrafungen von Onkel waren für den jugendlichen Stil und das daher von mir gedachte Zielpublikum doch recht brutal. Mir hat es wirklich Spaß gemacht zu lesen, aber diesen Graben konnte ich gefühlsmäßig nicht allzu leicht überwinden.

Der Schreibstil des Autors ist sehr einfach gehalten, die vielen chinesischen Vokabeln störten aber teilweise meinen Lesefluss. Immerhin kann ich jetzt das ein oder andere auf Mandarin "sagen". Die Örtlichkeiten wurden detailreich, aber nicht übertrieben ausgeschmückt, geschildert. So konnte man sich die zeitgemäße Umgebung sehr gut vorstellen.
Der Sprachstil von Herrn Ungar ist wie bereits erwähnt sehr jugendlich, fühlt sich aber dennoch so an, als wäre er nicht dem Protagonisten altersentsprechend. Vielleicht liegt es an der Selbständigkeit von Caleb, aber für mich war es einfach nicht authentisch genug. Spannung hingegen wusste der Autor durchaus altersgerecht zu vermitteln. Es handelt sich nicht um eine gebannte, fesselnde Spannung, die beinahe ins Unerträgliche reicht, sondern eher eine überaus starke Grundneugierde und einer Abfolge von Spannungs- und Erholungsmomenten.

Das Ende war für mich doch überraschend, aber durch Hinweise, die ich während der Geschichte erfahren habe, kann ich mir durchaus vorstellen, dass und wie es weitergehen könnte.

Urteil:


"Die Time Catcher" ist ein Science-Fiction-Zeitreise-Abenteuer mit besonderem jugendlichem Charme. Die einfache Erzählweise des Protagonisten Caleb divergiert mit dem detailreichen Hintergrundwissen zu China und der sporadischen Brutalität. Die "Moral" der Geschichte war jedoch wieder ganz in meinem Sinne. So pendelte "Die Time Catcher" stets

Bewertung vom 22.03.2013
Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2
Perplies, Bernd

Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Carya und Jonan haben die Flucht aus der Stadt geschafft. Nun sind sie bei den Ausgestoßenen untergekommen. Natürlich rechnen sie damit, dass der Lux Dei sie verfolgen lässt. Dennoch sind sie erstaunt, dass nach einem Jagdausflug ein Fremder im Dorf auftaucht. Es stellt sich heraus, dass der Fremde ein Spion ist. Also ist der Lux Dei ihnen tatsächlich auf die Spur gekommen…
Die einzige Möglichkeit, der Rache des Lux Dei zu entgehen, ist die Flucht. Gemeinsam mit Jonan und Pittlit sowie ihren Eltern bricht Carya auf. Ihr Ziel bestimmen diese seltsamen Koordinaten, die Caryas Herkunft verraten könnten. Doch als sie herausfinden, dass ihr Ziel mehr als eintausend Kilometer entfernt ist, sehen sie sich einer übermenschlichen Herausforderung gegenüber. Sie müssen nach Francia gelangen, in das Reich des Mondkaisers…

Meinung:
Wie gespannt habe ich auf diesen zweiten Teil gewartet! Und nun endlich durfte ich diese Fortsetzung in den Händen halten! Schon allein die herausstechende Optik, die der Schutzumschlag mit sich bringt, hat die Lust zum Lesen in mir mehr als geweckt. In nahezu 3-D-Optik sieht man hier eine silberne Maske vor einem gigantischen Gebäude; der Hintergrund selbst wurde in dunklen Farben gehalten. Alles passt perfekt zu der Geschichte, die ich mir erhofft hatte. Ich konnte also gar nicht anders…ich war sozusagen gezwungen, das Buch gleich, jetzt, sofort zu lesen…Doch zur Optik und deren weiteren Eindrücken und Einflüssen später mehr.

Bernd Perplies ist sich in seinen Grundsätzen treu geblieben. Die Geschichte ist weder überdetailliert noch überdramatisiert an mich herangetragen worden. Spannung pur knisterte zwischen den davonfliegenden Seiten! Dabei hat es mir der Autor auch wirklich nicht schwer gemacht, direkt an den ersten Band anzuknüpfen. Kurze Rückblicke, die für mich teilweise doch ein „Aha-Erlebnis“ darstellten, erleichterten mir das Lesen deutlich. Und diese wurden so eingebaut, dass sie keinesfalls störend wirkten, sondern weich und erklärend in den weiteren Fortgang eingebettet wurden.

Auch die Charaktere wurden wiederum hervorragend dargestellt!

Jonan, der ehemalige Templer, erweist sich nach wie vor als Sicherheitsfaktor und Ruhepol in der Gruppe. Stets, bis auf wenige Ausnahmen, kann er durch sein besonnenes Auftreten Wogen glätten und gefährliche Situationen entspannen. Für Jonan muss man ganz einfach Sympathie empfinden, weil sein ganzes Handeln absolut auf das Wohl seiner Begleiter ausgerichtet ist. Er würde nie etwas zu seinem eigenen Vorteil zulassen und gewähren. Das allein gebietet ihm seine Intuition und sein Wesen. Und dann findet er seine Carya in dieser eindeutigen Situation. Da kann einem fast das Herz stehen bleiben!

Carya, nach wie vor unerschrocken und selbstbewusst, erfährt in diesem Band allerdings auch, wo sich ihre Grenzen befinden. Sie muss sich als Teil des Ganzen mitunter anpassen. Aber dennoch verspürt sie diese nicht beherrschbare Gabe, die ihr zwar bisher immer wieder aus teils schwierigen Situationen geholfen hat, sich aber dennoch gefährlich anfühlt. Und die spätere Erklärung für diese Gabe hat es in sich….

Mein Liebling in diesem Band war wiederum Pittlit. Unbeschwert, mitunter naiv aber trotzdem überlegt in vielen Handlungen, treibt dieser Charakter die Geschichte immer wieder voran und fordert dem Leser gleichzeitig eine Menge Nerven ab. Das liegt aus meiner Sicht jedoch größtenteils an seiner jugendlichen Sichtweise der Dinge und seinem eindeutig vorhandenem Mut. Pittlit reift in

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2013
Das Magische Trio - Geister im alten Gemäuer
Tillmanns, Andrea

Das Magische Trio - Geister im alten Gemäuer


ausgezeichnet

Inhalt:

Judith hat Halluzinationen. Ihre vielbeschäftigten Eltern schieben es auf die wenige Zeit, in denen Judith Bezugspersonen um sich hat und schicken sie in ein Internat.

Schon am ersten Schultag macht die Lehrerin Frau Schwingel eine merkwürdige Entdeckung: Judith wurde am selben Tag wie Sarah und Marie geboren: am 30.04.

Bei einer Ausgrabung auf dem Schulgelände sieht Marie etwas. Es gleicht heißer, aufsteigender Luft, fühlt sich aber eiskalt an. Von den anderen Kindern wird Judith ausgelacht, Sarah und Marie halten aber zu ihrer neuen Freundin.

Und das Trio bekommt Unterstützung aus ungeahnter Richtung: Frau Schwingel erzählt den Mädels von ihren scheinbaren Fähigkeiten und der Prophezeiung, aus der hervorgeht, dass 3 in der Walpurgisnacht Geborene Großes bewerkstelligen werden.

Und der Kampf gegen die Erscheinung aus der Ausgrabungsstelle ist erst der Anfang.

Meinung:

Während des Lesens hatte ich mehrere Déja-vus. „Das magische Trio“ ist das typische „Academy-Buch“. Mädchen kommt an Internat/Schule, Mädchen ist besonders, usw.
Der große Unterschied war hier nur, dass der Schwerpunkt „gutaussehender Junge“ etwas an den Rand gerückt wird. Und das hat einen Grund:: „Das magische Trio“ hat eine Altersempfehlung ab 10. Dementsprechend leicht ist der Schreibstil der Autorin Andrea Tillmanns.

Altersgerecht steigert sie langsam die Spannung, nachdem sich die Charaktere zusammen gefunden haben. Sie animiert die Jungleser gekonnt zum Miträtseln, indem sie die Charaktere ihre Gedanken teilweise nicht zu Ende denken ließ.

Trotz des einfachen Stils ist die Erzählweise der Autorin nicht primitiv oder gewollt jugendlich. Sie erzählt auf unkomplizierte und direkte Art im personalem Erzählstil aus Judiths Perspektive. So bekommt der Leser die Gefühle und Gedanken der Protagonistin mit, ohne auf die (für Kinder gewohnte) Dritte Person zu verzichten. Viel wörtliche Rede lockert den Text zusätzlich auf und macht das Lesen einfacher.

Die Protagonistinnen sind junglersertauglich gezeichnet und sprechen mit ihren unterschiedlichen Charakterzügen jeden an. Die Mädchen sind auf der Suche nach ihrem „Talent“ und Zug um Zug entdecken sie, dass dahinter sogar noch mehr steckt.

Urteil:

Die magischen Fähigkeiten Geistersehen, Telekinese und Erstarrung der Zeit sind für mich als Lesejunkie nichts Neues, für die ersten magischen Academy-Erfahrungen aber sicher beeindruckend. Gepaart mit der altersgerechten Spannung und dem entsprechenden Schreibstil erhält „Das magische Trio – Geister im alten Gemäuer“ volle 5 Spielsachen von uns.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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