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penigram

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.01.2024
Im Spiegel des Kosmos
Tyson, Neil deGrasse

Im Spiegel des Kosmos


sehr gut

Ein Blick aus dem Universum

Ich habe mir sehr viel von dem Buch „Spiegel des Kosmos“, geschrieben von dem Astrophysiker Neil deGrasse Tyson, versprochen - und vieles wurde eingehalten. Im Voraus wusste ich nicht zu 100% worum es in dem Buch wirklich gehen sollte, und ich denke, man muss auch zumindest einen Teil gelesen haben, um das so richtig zu kapieren. Im Grunde ist es eine Auseinandersetzung mit dem Denken selbst, mit Methoden des Erkenntnisgewinns, wie unsere Denkweise und Debatten sich dem häufig entziehen und wie ein Blick aus dem Kosmos auf die Welt uns eine neue Perspektive eröffnen kann. Das Buch ist ein Plädoyer dafür, festgefahrene, nicht faktengestützte Denkweisen und Glaubenssätze in uns selbst zu entdecken und kritisch zu prüfen. Eine frische Brise auf jeden Fall, wenn man immer mal Zeit auf sozialen Medien wie Twitter verbringt oder den Kopf über die aktuellen Nachrichten schüttelt. Dafür allein war es mir das Leseerlebnis schon wert, und ich bin froh, dass ich das Buch vorab lesen und besprechen darf.

Grundsätzlich flüssig geschrieben führt der Autor den geneigten Leser in die Welt des wissenschaftlichen Denkens ein, erklärt, wie evidenzbasierte Daten zustande kommen und wie wir selbst anfangen können, unsere Glaubenssätze kritisch zu prüfen. Er warnt davor - eine Lektion, die mir nicht fremd ist und die ich sehr zu schätzen weiß - der eigenen Meinung mehr zu trauen als präsentierten, wissenschaftlich fundierten Fakten. Die Welt der Wissenschaft ist mir nun nicht fremd, viele der Methoden, auf die deGrasse Tyson sich bezieht, sind mir vertraut. Ich denke auch, wenn man sich schon mit dem Autor auf einer Linie befindet und mit wissenschaftlichen Methoden vertraut ist, wird man dieses Buch ganz besonders zu schätzen wissen. Ich hoffe jedoch, es erreicht auch viele Menschen außerhalb der wissenschaftlichen Bubble - das Potenzial hat es auf jeden Fall.

Obwohl das Buch mir grundsätzlich gut gefallen hat, habe ich auch ein paar Kritikpunkte. Die Schreibweise empfand ich im Vergleich zu anderen Sachbüchern (beispielsweise den Büchern von Stephen Hawking oder Tim Marshall) als etwas dröge. Es ließ sich immer noch gut lesen, aber es ergab sich kein wirklicher Sog, kein „ich muss jetzt weiterlesen“ - und ja, das können Sachbücher auch leisten, Hawkings Bücher sind dafür ein perfektes Beispiel. Und die Übersetzung … meine Herren. Es war teilweise wirklich schlecht und umständlich übersetzt und ich überlege, mir das Buch im englischen Original noch einmal anzuschauen. Die Übersetzungsleistung hat mich wirklich gestört. Was mir außerdem nicht gefallen hat, ist die extrem (!) amerikanistische Perspektive in diesem Buch. Beispiel: Wenn ein Alien auf der Erde landet und sagt „Bringt mich zu eurem Führer“ gehts natürlich zum Weißen Haus. What? An einigen Stellen habe ich mich gefragt, in welcher Welt der Autor eigentlich lebt. Patriotismus schön und gut, aber bei einem so aufgeklärten Kopf hätte ich etwas anderes erwartet. Show dont tell und so. Auch die besprochenen Probleme wurden immer in rein amerikanischer Perspektive angeschaut und besprochen, es wurde an keiner Stelle wirklich über den Tellerrand geblickt - obwohl das doch eigentlich das Ziel des Buches war. Vielleicht ist dieses Buch allein an ein amerikanisches Publikum gerichtet, in dem Falle: Ok. Aber wenn es an ein internationales Publikum gerichtet ist, ist das so nicht ausreichend. Das können andere amerikanische Autoren viel, viel besser.

Im Fazit lässt sich sagen, dass dieses Buch durchaus lesenswert ist. Es bietet in der Tat, wie versprochen, neue Perspektiven auf bekannte Probleme und stellt vor allem das emotionsgeladene, wenig faktenbasierte menschliche Alltagsdenken auf den Prüfstand. Die Erklärungen, wie man zu evidenzbasierten Schlüssen gelangt und wie man Fakten und Meinungen trennt, haben mir gut gefallen. Das allein ist der Lektüre wert. Allerdings hat das Buch auch Schwächen, und insgesamt hatte ich etwas mehr erwartet. Vor allem auch hier und da mehr Selbstreflexion und Weitblick vonseiten des Autors. Ich vergebe 3,5 Sterne, aufgerundet demnach vier

Bewertung vom 06.01.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


ausgezeichnet

Spannend

Die Mönchin ist mein erstes Buch des Autors Peter Orontes.
Der Roman scheint von Umberto Ecos „Der Name der Rose“ Inspiriert. Auch hier haben wir eine verworrene, gut durchdachte Kriminalgeschichte in einer mitteralterlichen Abtei.
Wir folgen der Reise von Ariana, die als Mönch verkleidet ist. Sie ist auf der Suche nach einem geheimnisvollen und gefährlichen Schriftstück, das die ganze christliche Welt erschüttern könnte. Ein sehr gefährliches Vorhaben, denn nicht nur legt sie sich mit mächtigen und skrupellosen Gegnern an, auch ihre wahre Identität darf niemand herausfinden.

Mir hat dieser Roman wirklich gefallen. Ein spannendes Buch, das mit einer gut durchdachten Handlungen, Geheimnissen und Rätseln und einer beeindruckenden Protagonistin aufwarten kann. Ich habe sehr mir Ariana mitgefiebert und war die ganze Zeit neugierig, wo die Geschichte am Ende hinführt. Das Lesen war für mich an kaum einer Stelle langweilig, und dazu war der Roman auch gut mit historischen Fakten unterfüttert und es gab immer wieder neue, Interessante Informationen. Ich habe wirklich etwas dazugelernt. Insbesondere das Ende liest sich sehr spannend, und die Auflösung hat mich absolut überzeugt.

Auch die Aufmachung des Buches gefällt mir: Ein sehr schönes Cover, das sich wunderbar im Regal macht. Großes Lob und eine Empfehlung von mir.

Bewertung vom 07.07.2023
Komplizin
Li, Winnie M

Komplizin


ausgezeichnet

ein aktuelles und überzeugendes Werk

Komplizin behandelt ein Thema, das aktueller nicht sein könnte: Eine junge, hart arbeitende Frau wird Teil der aufregenden Filmwelt, und zunächst scheint es, als könnte sie in dieser Welt auch gewinnen - als könnte sie es mit ihrem Talent und ihrer Arbeit immer weiter nach oben schaffen. Aber schon bald muss sie mit den Schattenseiten umgehen: Nicht nur Überarbeitung, unfähige Chefs, lange verfestigte Machtstrukturen, sondern auch Männer, die ihre Machtpositionen ausnutzen und Mitwisser, die dieses System akzeptieren - und damit auch zu seiner Erhaltung beitragen. Viele Jahre später erzählt Sarah in einem Interview, was ihr widerfahren ist und setzt sich auch mit ihrem eigenen Gefühl der Schuld auseinander.

Die Aktualität des Themas hat mich gleich neugierig auf das Buch gemacht. Vor der Kulisse der Filmbranche, über die hier schonungslos und spannend berichtet wird, werfen wir einen Blick auf die Perspektive einer ehrgeizigen und talentierten Frau, die irgendwie beides ist: Opfer und auch Mitwisserin. Mir hat dieser differenzierte Blickwinkel sehr gefallen. Hier wird Aufmerksamkeit auf das gelenkt, was in den betroffenen Frauen und Mitwisserinnen vorgegangen sein muss, wie sie mit dem Erlebten umgingen und versuchten, weiterzumachen - aber auch auf ihre Träume, die mir manchmal in der Debatte zu kurz gekommen sind. Es ist nicht verwerflich, in dieser Traumfabrik Karriere machen zu wollen, auch nicht für eine Frau, und es macht immer wieder fassungslos, wie viele Karrieren talentierter, vielversprechender junger Frauen wohl auf diese Weise zerstört worden sind. Dieses System aus Macht, Missbrauch, Hoffnung und Schweigen wird hier dargestellt, mit einer überzeugenden Protagonistin, deren Zerrissenheit man immer wieder spürt.

Sprachlich erinnert der Roman eher an einen Bericht, aber dieser neutralere Tonfall passte gut zu der Tragweite der Geschehnisse. Es ist wichtig, immer wieder einen Blick auf Systeme zu werfen, in der jeden Tag Macht ausgenutzt wird, in der Machtgefälle geschaffen und zementiert und schließlich auch ausgenutzt werden, zum Vergnügen einiger weniger und zum Leid vieler. Dieses Buch bringt eine eigene Perspektive in diese Debatte und allein schon deshalb bin ich froh, mich damit auseinandersetzen zu können. Eine überzeugende und interessante Lektüre, die mich hier und da vielleicht nicht ganz so fesseln konnte wie erhofft, aber nichtsdestotrotz ein wichtiges und aktuelles Werk. 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

Bewertung vom 04.12.2022
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt

Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Es geht um das Verschwinden der jungen Lilli Sternberg in dem kleinen Ort Seelnitz auf dem Darf. Es ermitteln die Kryptologin Mascha und ihr Kollege Tom, die sich erst einmal zusammenraufen müssen. Da ich aus Mecklenburg-Vorpommern stamme, war ich sehr gespannt auf dieses Buch und auch auf den Regionalbezug. Ich wurde nicht enttäuscht „Der Strand“ ist ein guter Auftakt mit einem spannenden Fall, einem Ermittlerteam, mit dem man gerne mitfiebert, und vielen kleinen Geheimnissen, die im laufe der Handlung aufgeworfen und nur teilweise gelöst werden.

Der Roman ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, viele der beteiligten Personen kommen zu Wort. Sie alle haben Geheimnisse, die es im Verlauf der Handlung zu lösen gilt, und die mit dem Verschwinden der jungen Frau zu tun haben. Die vielen Perspektiven waren interessant, mir persönlich aber manchmal etwas zu viel. Ich vertraue aber darauf, dass alle diese Fäden am Ende der Geschichte zusammenführen werden, deshalb warte ich einfach gespannt auf das, was da noch kommt. Das einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass fast jedes Kapitel auf einem Cliffhanger endet, und danach häufig erstmal die Perspektive gewechselt wurde. Ich finde, es gibt schönere Möglichkeiten, Spannung zu erzeugen. Das hätte nicht sein müssen und hat irgendwann etwas genervt.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und gut zu lesen; die Kapitel kurz und unterhaltsam. Hin und wieder war der Stil sehr metaphorisch/blumig, was ich in diesem Genre nicht häufig sehe. Manchmal war das irritierend, aber nicht schlecht. Insgesamt liest sich das Buch gut weg und ich hätte auch Lust, mehr von der Autorin zu lesen. Kurzweilig und unterhaltsam ist das Buch allemal, und auch die Atmosphäre kommt gut rüber. Ich konnte mir immer alles bildlich vorstellen.

Die Charaktere waren sehr interessant, vor allem viele der Nebencharaktere fand ich spannend. Tom und Mascha hätten für mich noch etwas mehr Tiefe haben können, und manche Konflikte wirkten für mich etwas konstruiert. Trotzdem mochte ich die beiden und hoffe, dass sie in den Folgebänden noch etwas mehr Tiefe bekommen. Das Potenzial haben sie dafür auf jeden Fall. Insgesamt hat mir das Buch Spaß gemacht, und ich fand den Fall auch sehr spannend beschrieben und hatte Spaß beim Miträtseln. Ich vergebe 4 Sterne und freue mich auf den zweiten Band.

Bewertung vom 19.11.2022
CATAN Bd.1
Teuber, Klaus

CATAN Bd.1


sehr gut

Wikingergeschichte

In dem Buch geht es um die Halbbrüder Thorolf, Yngvi und Digur, die den Töchtern eines Wikingerfürsten zur Flucht verhelfen. Darafhin werden die Brüder verbannt. Sie reisen auf dem Schiff ab, zusammen mit einer Reihe anderer Figuren, die ein neues Leben an fernen Ufern ersehnen. Bald erreichen sie Catan, wo sie ein ganz neues Leben und viele Herausforderungen, Intrigen und Kämpfe meistern müssen. Eine Saga in der Wikingerzeit mit spannender Handlung, tollen Beschreibungen und ausführlicher Schilderung der Wikingerzeit, besonders geeignet für Fans der nordischen Geschichte.

Ich kenne bereits das Spiel „Die Siedler von Catan“, das ich früher sehr gern gespielt habe, und an das das Buch ja auch angelehnt ist. Das merkt man definitiv im Verlauf der Lektüre, gerade, wenn das Leben auf der Insel Catan beschrieben wird. Mir hat das sehr gut gefallen, denn es hat schöne Erinnerungen geweckt und Lust gemacht, das Spiel mal wieder aus der Ecke zu holen und zu spielen. Zunächst dachte ich, dieses Buch würde den Siedlern von Catan von Rebecca Gable ändern, und in Teilen tut es das auch, aber es ist trotzdem eine eigenständige, neue Erzählung, die ich genießen konnte.

Das Leben in der Vergangenheit, die Wikinger und schließlich die Reise nach Catan und das Leben dort beschreibt der Autor anschaulich, sodass es sich anfühlt, als wäre man selbst vor Ort. Es wird sehr viel und sehr detailliert beschrieben, was für viele sicherlich etwas ausufernd ist, und sich vielleicht hier und da auch mehr wie ein Sachbuch über die Zeit der Wikinger liest. Ich fand es zwar teilweise auch etwas sehr detailliert, mochte aber die Beschreibungen dennoch sehr. Ich habe sehr viel gelernt über die Wikinger und ihre Lebensweise und fand auch die Atmosphäre und die Handlung drum herum sehr schön. Besonders interessant waren auch die Schilderung der Gesellschaft und der Sitten und Bräuche sowie der Übergänge zum Christentum.

In „Die Siedler von Catan“ kommen sehr viele Charaktere zu Wort, und ich mochte gerade Figuren wie Thorolf und Asla sehr. Ihre Reise war schön geschildert, und ebenso wie die kleine Liebesgeschichte, die ich als sehr atmosphärisch empfunden habe. Mit Asla konnte ich mich besonders gut identifizieren. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeiten, und wie sie die Widrigkeiten des Lebens meistert, hat mich oft beeindruckt. Auch die Beschreibungen ihrer Tätigkeit als Heilerin war interessant. Auch Thorolf hat mir gut gefallen, denn er ist ruhig und besonnen und konnte auf diese Weise sehr viele Herausforderungen auf der Reise und später auf der Insel meistern.

Fazit: Insgesamt ist „Die Siedler von Catan“ ein schöner Schmöker für die kalten Tage. Längen hier und da, und auch manchmal etwas ausschweifende Beschreibungen machten die Lektüre an der ein oder anderen Stelle etwas langwieriger, und auch an die vielen unterschiedlichen Charaktere muss man sich erst einmal gewöhnen. Doch der Roman besticht zugleich mit tollen Beschreibungen, einer interessanten Handlung und einer herzerwärmenden kleinen Liebesgeschichte. Eine Reise in die Vergangenheit, mit einer bildhaften, flüssigen Sprache. Ich gebe dem Buch gern 4 von 5 Sternen und werde sicherlich auch das Spiel mal wieder hervorholen.

Bewertung vom 13.11.2022
Die Tochter der Hungergräfin
Spratte, Annette

Die Tochter der Hungergräfin


ausgezeichnet

Wunderbar gelungen!

Die Geschichte dreier beeindruckender Frauen während des Dreißigjährigen Krieges. Ein ganz toller Roman.

Inhalt:
Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts
Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein hinter den schützenden Mauern des elterlichen Schlosses auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber: Die mächtigen Kurfürsten von Köln und Trier erheben ebenso Anspruch auf die Grafschaft wie verschiedene Mitglieder der eigenen Familie.
Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht. Ernestine steht jedoch vor einer ganz anderen Frage: Wen wird sie gezwungen sein zu heiraten?
Dieser Roman zeichnet das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau nach, deren beeindruckende Haltung auch heute noch zu inspirieren vermag.

Meinung:
Dieses Buch hat mich vollends überzeugt. Erst fiel es mir schwer, in die Geschichte reinzukommen, ich hatte schon Angst, es würde ein eher langweiliges Leseerlebnis werden. Aber innerhalb kürzester Zeit nahm die Handlung Fahr auf und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Annette Sprotte überzeugt mit tollen, lebensecht wirkenden Charakteren, einer tollen Sprache und einer hervorragenden Geschichte. Die Zeit des dreißigjährigen Krieges hat sie wunderbar eingefangen, ebenso wie das Schicksal der drei Gräfinnen. Die Handlung ist spannend, kann auch immer mal wieder überraschen. Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber, die Sprache ist wunderbar bildlich und trotzdem flüssig und leicht zu lesen, genauso wie es mir gefällt. Dies ist definitiv keine trockene Abhandlung historischer Ereignisse, sondern ein toller, lebendiger Roman, der mir schöne Lesestunden beschert hat.
Auch die Charaktere haben es mir angetan: Ernestines Charakterentwicklung war wunderbar dargestellt, überzeugend und wunderschön nachzuverfolgen. Mein Liebling ist jedoch ihre Mutter, die mit so viel Kraft für ihr Recht gekämpft hat. Obwohl sie auch zu harten Methoden gegriffen hat, hat die Autorin sie unglaublich menschlich und nahbar dargestellt, sodass ich gar nicht anders konnte, als mit dieser beeindruckenden Frau mitzufiebern.
Das Thema Religion hat die Autorin gut untergebracht. Für mich war es gerade so richtig, nicht zu viel und nicht zu schmalzig, sondern in einem absolut vertretbaren Maß, das auch mich als Atheistin abholen konnte.

Fazit: Ein ganz toll gelungener historischer Roman. Ich vergebe fünf Sterne.

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