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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 379 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2025
Jensen, Michael

Zurück unter Mördern


ausgezeichnet

Vergangenheit

Es ist ein intensiver historischer Kriminalroman, der mehr ist als ein Fall. Ein Buch über Verantwortung, Erinnerung und Mut.
Es ist ein Krimi, der unter die Haut geht weil er weh tut und wahr wirkt Schon das Cover von Zurück unter Mördern hat mich innehalten lassen. Da ist ein einzelner Mann im Nachkriegs-Hamburg, verloren zwischen Trümmern und Vergangenheit. Genau dieses Gefühl trägt der Roman durchgehend. Michael Jensen erzählt keinen lauten Krimi, sondern einen, der sich langsam entfaltet und schwer im Magen liegt. Die Geschichte von Henry Mahler und der Familie Lassally ist spannend, aber vor allem moralisch fordernd. Mich hat besonders berührt, wie die Realität klar gezeigt wird. Der Krieg ist vorbei, aber Schuld, Verdrängung und Angst leben weiter mitten unter den Menschen. Die Figuren wirken glaubwürdig, verletzlich und gezeichnet. Man merkt Jensens Nähe zum Thema Trauma, ohne dass es erklärend oder belehrend wird. Ein faszinierendes Buch.

Bewertung vom 17.12.2025
Brezina, Thomas

Michael Magone und der wirkliche Mut


ausgezeichnet

Eine Geschichte die Mut macht

Ein bewegendes Jugendbuch über Freundschaft, Vertrauen und die Chance auf Veränderung. Ehrlich, ermutigend und lange im Herzen bleibend.
Eine Geschichte die Mut macht
Es ist eine Mutgeschichte, die leise beginnt und stark endet. Michael Magone und der wirkliche Mut von Thomas C. Brezina hat mich sehr berührt. Michael ist kein Held im klassischen Sinn, denn er ist ein Junge, der auf der Straße überleben muss, Fehler macht und trotzdem Verantwortung übernimmt. Genau das macht ihn so glaubwürdig. Besonders schön fand ich, wie Mut hier nicht als Stärke, sondern als Entscheidung gezeigt wird. Es geht darum, jemandem zu vertrauen, Hilfe anzunehmen, einen anderen Weg zu gehen. Die Begegnung mit Don Bosco gibt der Geschichte Wärme und Hoffnung, ohne belehrend zu sein. Auch jüngere Leser werden gut abgeholt. Die Sprache ist klar, die Handlung spannend, die Themen ernst, aber verständlich.

Bewertung vom 17.12.2025
Breuer, Guido M.

Jägerinnen der Zeit


ausgezeichnet

Zeitreisen

Wer Zeitreisen mag und Freude daran hat, stilistische Unterschiede wahrzunehmen ist hier genau richtig. Spannend ist es auf jeden Fall.
Man begibt sich auf Zeitreisen, die spannend, klug und mutig sind. Schon das Cover von Jägerinnen der Zeit hat mich neugierig gemacht. Da ist das leuchtende Orange, das uralte Symbol, diese Mischung aus Zukunft und Vergangenheit. Genau darum geht es auch im Roman. Was mir besonders gefallen hat, ist der Umgang mit Zeit und Sprache. Guido M. Breuer traut sich, den verschiedenen Epochen unterschiedliche Sprachstile zu geben und das funktioniert erstaunlich gut. Man merkt, dass hier bewusst gearbeitet wurde und nicht einfach ein Zeitreise-Abenteuer „runtererzählt“ wird. Die Jägerinnen selbst wirken stark, eigenständig und nicht klischeehaft. Die Geschichte ist spannend, verlangt aber auch Aufmerksamkeit, was ich als großes Plus empfunden habe.

Bewertung vom 17.12.2025
Schusterreiter, Ute

Purpurträume


ausgezeichnet

Geheimnisvoll und lange nachwirkend

Ein Thriller für Leser, die gern mitdenken, sich verunsichern lassen und Geschichten mögen, die nicht alles erklären. Geheimnisvoll gut.
Das Buch ist rätselhaft, ruhig und zunehmend unheimlich. Schon das Cover von Purpurträume hat mich sofort angesprochen. Da ist die Frau mit dem rätselhaften Blick, die schwarze Katze, die fast zu viel zu wissen scheint und das Ganze wirkt zeitlos, etwas leicht verstörend. Genau diese Stimmung trägt der Roman konsequent weiter. Ava als Protagonistin hat mich berührt. Ihr Gedächtnisverlust, das alte Haus, das Gefühl, beobachtet zu werden, all das erzeugt eine leise, schleichende Spannung. Besonders mochte ich, wie Vergangenheit und Gegenwart ineinanderfließen und man sich als Leser:in nie ganz sicher sein kann, was real ist und was Erinnerungssplitter sind. Und ja, die sprechende Katze ist ein überraschendes, starkes Element. Der Stil von Ute Schusterreiter ist ruhig, literarisch und fordernd. Es ist kein schneller Thriller, sondern ein psychologisches Rätsel, das man Stück für Stück entschlüsselt. Gerade das ist es, was für mich diesen Thriller ausmacht.

Bewertung vom 16.12.2025
Schirach, Ferdinand von

Alexander (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wertvoll für meinen Unterricht

Ich mochte besonders, wie verständlich und ruhig Themen wie Gerechtigkeit, Macht und Demokratie erzählt werden, ohne Belehrung, ohne Pathos. Alexanders Begegnungen wirken wie kleine Denkimpulse, die nachhallen, bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Auch die Zeichnungen passen wunderbar. Sie sind zurückhaltend, leicht, mit viel Raum zum Nachdenken. Alexander ist ein kluges, warmes Buch über Zusammenleben und Verantwortung. Eines, das man gemeinsam lesen kann und über das man danach ins Gespräch kommt. Für mich in meiner Arbeit als Grundschullehrer wird das Buch etwas wertvolles werden.

Bewertung vom 15.12.2025
Schäfer, Stephan

Jetzt gerade ist alles gut


ausgezeichnet

Ruhig und entspannt
Schon das Cover strahlt eine Ruhe aus. Da ist ein Weg, der ins Offene führt, viel Himmel, viel Raum zum Atmen. Genau so fühlt sich auch das Lesen an. Stephan Schäfer schreibt klar, unaufgeregt und sehr nahbar. Seine Erfahrung mit der plötzlichen Krankheit ist kein dramatischer Aufschrei, sondern der Ausgangspunkt für eine stille, ehrliche Frage. „Warum warten wir so oft auf später?“ Mich hat das Buch daran erinnert, wie kostbar scheinbar nebensächliche Momente sind. Da ist ein Gespräch, ein Blick, ein Augenblick der Ruhe. Ich habe es nicht hastig gelesen, sondern in kleinen Portionen, und oft kurz innegehalten. Genau das ist für mich die Stärke dieses Buches. Es ist kein lautes Lebensbuch, sondern ein sanfter Begleiter. Tröstlich, ermutigend und wohltuend besonders für Zeiten, in denen man wieder spüren möchte, was wirklich zählt.

Bewertung vom 15.12.2025
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


ausgezeichnet

Märchenflair
Schon das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Kerzen, Schädel, Blumen und diese düstere Tiefe. Es ist wunderschön und unheimlich zugleich. Genau dieses Gefühl trägt auch die Geschichte. Hazel ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Ihre Gabe zu heilen und gleichzeitig den Tod zu sehen hat mich von Anfang an bewegt. Erin A. Craig erzählt Hazels Geschichte ruhig, atmosphärisch und mit viel emotionaler Wucht. Es geht um Schuld, Pflicht, Freiheit und darum, wie viel ein Mensch bereit ist zu opfern, um selbst leben zu dürfen.
Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht romantisiert, was schmerzt. Liebe, Tod und Verantwortung stehen ständig in Spannung zueinander und genau das macht das Buch so stark. Das Dreizehnte Kind ist düstere Fantasy mit Märchenflair und Tiefe. Ein Buch, das man langsam liest und das noch lange nachhallt.

Bewertung vom 15.12.2025
Stotz, Martina

Geschwisterkinder


ausgezeichnet

Geschwister
Dieses Buch von Martina Stotz hat mich genau dort abgeholt, wo Familienalltag oft anstrengend wird, nämlich mitten im Streit, mitten im Gefühl, es „richtig“ machen zu wollen und nicht immer zu wissen, wie.
Was ich besonders schätze ist, dass das Buch warmherzig und realistisch ist. Keine perfekten Kinder, keine perfekten Eltern. Stattdessen viele konkrete Ideen, kleine Übungen und klare Worte, die man sofort anwenden kann. Gerade die Rollenspiele und Beispiele aus dem Alltag haben mir geholfen, Situationen neu zu sehen und gelassener zu reagieren. Auch das Cover mit den spielerisch kämpfenden Kindern passt gut. Es zeigt Streit nicht als Problem, sondern als Teil von Beziehung. Ein praxisnaher, ermutigender Ratgeber, der Verständnis schafft, für Kinder und für sich selbst als Elternteil. Für mich ein echtes Nachschlagebuch für den Alltag.

Bewertung vom 14.12.2025
Buchinger, Michael

Bella Barks' letztes Like


ausgezeichnet

Modern und schwarzhumorig

Ein moderner, schwarzhumoriger Krimi, der unterhält und gleichzeitig den Finger in die Wunde der Social-Media-Welt legt. Super unterhaltsam.
Schon das Cover von Bella Barks’ letztes Like hat mich schmunzeln lassen. Da sehe ich Keks, Krümel, große Schrift, verspielt und harmlos wirkend, obwohl es um Mord geht. Genau dieser Kontrast zieht sich durch den ganzen Roman. Ich war neugierig, wie Michael Buchinger seinen Humor in einen Krimi überträgt und das funktioniert erstaunlich gut. Die Geschichte ist pointiert, schnell erzählt und herrlich ironisch. Besonders gefallen hat mir der Blick hinter die Influencer-Fassade. Die beliebten Likes, Reichweite und Selbstvermarktung werden gnadenlos, aber sehr unterhaltsam seziert. Leo als Hauptfigur ist angenehm unperfekt, manchmal überfordert, manchmal zynisch und dadurch glaubwürdig. Der Kriminalfall selbst bleibt spannend, lebt aber vor allem von seinen Beobachtungen unserer digitalen Gegenwart. Für mich war es ein richtig unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 13.12.2025
Krause, Matthias

Feuchte Beute


ausgezeichnet

Super schwarzer Humor

Definitiv nichts für Zartbesaitete, aber wer schwarzen, respektlosen Horrorsatire-Humor mag, bekommt hier genau das, was versprochen wird.
Das Buch zeigt Situationen auf, die völlig irre sind. Und genau deshalb hat es funktioniert. „Feuchte Beute: Unzensierte Neuauflage“ ist laut, schmutzig, absurd und komplett schamfrei. Ich wusste oft nicht, ob ich lachen, den Kopf schütteln oder das Buch kurz weglegen soll und habe dann doch einfach weitergelesen. Der Humor ist derb und gnadenlos, aber bewusst so. Dass Figuren gegen ihren eigenen Autor rebellieren, fand ich überraschend clever. Man merkt, das hier Jemand provozieren, nicht gefallen will. Und ja, es ist gelungen. Mir hat es super gefallen. Bis auf die Pizza, da mache ich lieber ab sofort meine eigene. (Grins)