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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 373 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2025
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


ausgezeichnet

Märchenflair
Schon das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Kerzen, Schädel, Blumen und diese düstere Tiefe. Es ist wunderschön und unheimlich zugleich. Genau dieses Gefühl trägt auch die Geschichte. Hazel ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Ihre Gabe zu heilen und gleichzeitig den Tod zu sehen hat mich von Anfang an bewegt. Erin A. Craig erzählt Hazels Geschichte ruhig, atmosphärisch und mit viel emotionaler Wucht. Es geht um Schuld, Pflicht, Freiheit und darum, wie viel ein Mensch bereit ist zu opfern, um selbst leben zu dürfen.
Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht romantisiert, was schmerzt. Liebe, Tod und Verantwortung stehen ständig in Spannung zueinander und genau das macht das Buch so stark. Das Dreizehnte Kind ist düstere Fantasy mit Märchenflair und Tiefe. Ein Buch, das man langsam liest und das noch lange nachhallt.

Bewertung vom 15.12.2025
Stotz, Martina

Geschwisterkinder


ausgezeichnet

Geschwister
Dieses Buch von Martina Stotz hat mich genau dort abgeholt, wo Familienalltag oft anstrengend wird, nämlich mitten im Streit, mitten im Gefühl, es „richtig“ machen zu wollen und nicht immer zu wissen, wie.
Was ich besonders schätze ist, dass das Buch warmherzig und realistisch ist. Keine perfekten Kinder, keine perfekten Eltern. Stattdessen viele konkrete Ideen, kleine Übungen und klare Worte, die man sofort anwenden kann. Gerade die Rollenspiele und Beispiele aus dem Alltag haben mir geholfen, Situationen neu zu sehen und gelassener zu reagieren. Auch das Cover mit den spielerisch kämpfenden Kindern passt gut. Es zeigt Streit nicht als Problem, sondern als Teil von Beziehung. Ein praxisnaher, ermutigender Ratgeber, der Verständnis schafft, für Kinder und für sich selbst als Elternteil. Für mich ein echtes Nachschlagebuch für den Alltag.

Bewertung vom 14.12.2025
Buchinger, Michael

Bella Barks' letztes Like


ausgezeichnet

Modern und schwarzhumorig

Ein moderner, schwarzhumoriger Krimi, der unterhält und gleichzeitig den Finger in die Wunde der Social-Media-Welt legt. Super unterhaltsam.
Schon das Cover von Bella Barks’ letztes Like hat mich schmunzeln lassen. Da sehe ich Keks, Krümel, große Schrift, verspielt und harmlos wirkend, obwohl es um Mord geht. Genau dieser Kontrast zieht sich durch den ganzen Roman. Ich war neugierig, wie Michael Buchinger seinen Humor in einen Krimi überträgt und das funktioniert erstaunlich gut. Die Geschichte ist pointiert, schnell erzählt und herrlich ironisch. Besonders gefallen hat mir der Blick hinter die Influencer-Fassade. Die beliebten Likes, Reichweite und Selbstvermarktung werden gnadenlos, aber sehr unterhaltsam seziert. Leo als Hauptfigur ist angenehm unperfekt, manchmal überfordert, manchmal zynisch und dadurch glaubwürdig. Der Kriminalfall selbst bleibt spannend, lebt aber vor allem von seinen Beobachtungen unserer digitalen Gegenwart. Für mich war es ein richtig unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 13.12.2025
Krause, Matthias

Feuchte Beute


ausgezeichnet

Super schwarzer Humor

Definitiv nichts für Zartbesaitete, aber wer schwarzen, respektlosen Horrorsatire-Humor mag, bekommt hier genau das, was versprochen wird.
Das Buch zeigt Situationen auf, die völlig irre sind. Und genau deshalb hat es funktioniert. „Feuchte Beute: Unzensierte Neuauflage“ ist laut, schmutzig, absurd und komplett schamfrei. Ich wusste oft nicht, ob ich lachen, den Kopf schütteln oder das Buch kurz weglegen soll und habe dann doch einfach weitergelesen. Der Humor ist derb und gnadenlos, aber bewusst so. Dass Figuren gegen ihren eigenen Autor rebellieren, fand ich überraschend clever. Man merkt, das hier Jemand provozieren, nicht gefallen will. Und ja, es ist gelungen. Mir hat es super gefallen. Bis auf die Pizza, da mache ich lieber ab sofort meine eigene. (Grins)

Bewertung vom 13.12.2025
Felsner, Petra

Castle MacLyal


ausgezeichnet

Ein Buch für alle die Fantasie lieben

Es ist ein spannender, fantasievoller Jugend-Fantasyroman mit originellen Ideen und einer Heldin, die über sich hinauswächst.
Das ist ein fantasievoller Auftakt, der mich und meine große Enkelin schnell in eine andere Welt gezogen hat. Es ist eine Welt voller Magie, Gefahren, skurriler Wesen und großer innerer Entwicklung. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Mia, die durch einen scheinbar kleinen Fehler die Grenze zwischen unserer Welt und einer magischen Realität überschreitet. Was als Orientierungslosigkeit beginnt, wird rasch zu einem Abenteuer, das Mut, Vertrauen und Selbstfindung fordert. Besonders gelungen finde ich die Idee einer therapeutischen Schule für magische Wesen mit Defekten. Es ist ein so origineller Ansatz, der der Geschichte Tiefe verleiht und sie von klassischer Fantasy abhebt. Petra Felsner schreibt lebendig und einfallsreich. Die magische Welt ist bunt, manchmal humorvoll, dann wieder düster und bedrohlich. Elfenwölfe, sprechende Tiere, Druiden und Werwölfe wirken nicht überladen, sondern fügen sich stimmig in das Gesamtbild ein. Gleichzeitig geht es nicht nur um Gut gegen Böse, sondern auch um innere Konflikte, Verantwortung und die Frage, wer man eigentlich sein möchte. Mia ist eine glaubwürdige Protagonistin. Sie ist unsicher, neugierig, mutig wider Willen. Ihre Entwicklung macht Spaß zu begleiten, und man spürt, dass ihre neuentdeckten Fähigkeiten nicht nur Geschenk, sondern auch Herausforderung sind. Das Cover passt hervorragend zur Geschichte. Das schwarze, sich aufbäumende Pferd vor dem goldenen Himmel und der Silhouette des Schlosses wirkt kraftvoll, geheimnisvoll und leicht bedrohlich. Die floralen, dunklen Ornamente rahmen das Bild wie ein Tor in eine andere Welt. Es genau das, was die Geschichte erzählt. Es macht sofort neugierig und transportiert die magisch-düstere Atmosphäre des Buches sehr gut. Wir freuen uns schon riesig auf die Fortsetzung dieser so tollen Geschichte.

Bewertung vom 13.12.2025
Winning, Josh

Verbrenn das Negativ


ausgezeichnet

Lebhafter Thriller
Dieser besondere Triller hat mich sofort gepackt. Schon die erste Szene sitzt und erzeugt dieses ungute Gefühl, dass etwas Altes und Böses wieder erwacht ist. Die Idee eines verfluchten Horrorfilms, in den die Hauptfigur als Kind selbst verwickelt war, ist großartig umgesetzt und fühlt sich frisch an. Laura als Protagonistin hat mich besonders überzeugt. Sie ist verletzlich, misstrauisch, innerlich zerrissen. Man spürt ihr Trauma auf jeder Seite. Der Schreibstil von Josh Winning ist sehr filmisch, dicht und atmosphärisch. Ich sah die Bilder förmlich vor mir beim lesen und fühlte mich ständig beobachtet. Mir gefällt, dass der Horror nicht nur aus Schockmomenten besteht, sondern aus Erinnerung, Schuld und der Frage, ob man der eigenen Vergangenheit wirklich entkommen kann. Ein starker, düsterer Horrorroman, der Spannung und psychologische Tiefe verbindet. Ich jedenfalls bin hin und weg.

Bewertung vom 11.12.2025
Dorweiler, Ralf H.

Die Farbe des Bösen / Rieker und Ahrens Bd.2


ausgezeichnet

Historisches Flair und psychologische Tiefe
Ein packender, stimmungsvoller Krimi für alle, die Geschichte lieben, aber vor dunklen Schatten nicht zurückschrecken.
Schon das Cover von diesem Buch hat mich mitten in das Hamburg von 1887 hineingezogen. Diese zwei Gestalten auf nassem Kopfsteinpflaster, die Nebelschwaden, dazu fahle Gaslaternen und darüber ein Turm, der wie ein stummer Zeuge über den dunklen Straßen wacht, es ist so stimmig. Hier lauert etwas im Schatten. Genau dieses Gefühl setzt sich im Roman fort. Ralf H. Dorweiler erzählt mit einer eindringlichen Mischung aus Spannung, historischem Flair und psychologischer Tiefe. Johanna Ahrens und Criminalcommissar Hermann Rieker. Es sind zwei Figuren, die unterschiedlicher kaum sein könnten und einem sofort ans Herz wachsen. Besonders Johanna, die mutig, klug und unbeirrbar ihren eigenen Weg geht, hat mich sofort fasziniert. Der Fall selbst ist nichts für schwache Nerven. Es gibt grausam zugerichtete Leichen, düstere Fabriken, geheime Wege durch ein Hamburg, das man gleichzeitig riecht, hört und vor sich sieht. Dorweiler versteht es meisterhaft, die Atmosphäre so dicht zu schreiben, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann.

Bewertung vom 11.12.2025
Stadler, Christian;Meents, Andrea

Familie im Sturm


ausgezeichnet

Ein einfühlsamer Ratgeber
Für mich ist das Buch ein Ratgeber, der Hoffnung schenkt, ohne die Realität zu beschönigen. Ein Buch, das stärkt, tröstet und orientiert.
Ein einfühlsamer Ratgeber
Schon das Cover hat mich sofort abgeholt. Es ist eine Familie, eng aneinander, der Wind pfeift und trotzdem wirkt der Moment warm. Dieses Bild hat für mich genau eingefangen, was das Buch tut: Es zeigt nicht, wie der Sturm weggeht, sondern wie man gemeinsam stehen bleibt. Christian Stadler und Andrea Meents schreiben unglaublich einfühlsam. Man spürt, dass sie wissen, wovon sie sprechen. Es ist fachlich und menschlich. Es ist kein Buch, das urteilt oder belehrt, sondern eines, das sagt: „Du bist nicht allein. Und es gibt Wege.“ Besonders berührt hat mich, wie verständlich erklärt wird, was Kinder fühlen, wenn ein Elternteil psychisch erkrankt. Und wie viel Entlastung darin liegt, offen darüber zu sprechen. Die Übungen sind einfach, alltagstauglich und sofort umsetzbar. Da ist nichts Überforderndes, sondern es sind kleine Schritte, die wirklich helfen können.

Bewertung vom 11.12.2025
Kalkbrenner, Carla

Die Sonne über Berlin - Triebstau


ausgezeichnet

Ein tiefsinniger Krimi
Ein wunderbar menschlicher Berlin-Brandenburg-Krimi mit Herz, Humor und einer feinen Beobachtungsgabe.
Es ist ein Krimi, der mich lachen ließ, schlucken ließ und mich wieder einmal daran erinnerte, warum ich diese Art Bücher so gern lese. Als ich das Cover von „Die Sonne über Berlin – Triebstau“ zum ersten Mal gesehen habe, musste ich sofort grinsen. Diese hellgelbe, fast frühlingsfrische Fläche und dann die Blutstropfen, die in aller Ruhe nach unten laufen. Dazu die weiche Berliner Skyline im Hintergrund. Für mich war sofort klar, dass hier wird heiter, aber garantiert nicht harmlos. Und genau das trifft den Ton des Romans perfekt. Ich mag jetzt Hardy, gerade weil er nicht der übliche „Superkommissar“ ist, sondern so wunderbar normal. Mittelgroß, mittelblond, mittelschwer… aber eben mit einem Herz, das manchmal stolpert, und einem Humor, der mich immer wieder urplötzlich erwischt. Hier ist Hardy wieder voll in seinem Element, diesmal mitten in der Prignitz, wo Geheimnisse schneller wachsen als das Getreide. Der Fall selbst hat mich sofort gepackt. Da ist ein hoher Beamter, ein Pflug, ein Feld und plötzlich steckt man mittendrin in Dorfrivalitäten, alten Kränkungen und neuen Gefühlen. Ich mochte besonders, wie fein Carla Kalkbrenner die Menschen dort zeichnet, manchmal kauzig, manchmal verletzlich und immer super lesbar. Was mich an diesem Band besonders berührt hat, ist die Art, wie Kalkbrenner die Frühlingsmetapher weiterspinnt. Auch in den Ermittlern tut sich etwas. Oder besser gesagt, es tut sich nichts, und gerade das führt zu manch komischem oder nachdenklichen Moment. Ich habe mich da ein bisschen selbst wiedergefunden. Dieses Gefühl, dass alles erwachen sollte, aber irgendwie… noch nicht. Kalkbrenner verbindet das mit einer Leichtigkeit, die nie ins Lächerliche abrutscht. Ich habe oft geschmunzelt, manchmal laut gelacht und zwischendurch ganz still weitergelesen, weil ich Hardy und sein Team einfach gern hab. Und weil Carla Kalkbrenner es schafft, selbst Nebenfiguren einen kleinen Funken Würde, Witz oder Wehmut mitzugeben.

Bewertung vom 10.12.2025
Orontes, Peter

Hiobs Tochter


ausgezeichnet

Was für eine Geschichte
Eine klare Leseempfehlung für alle, die historische Stoffe lieben, bei denen die Figuren im Mittelpunkt stehen. Mich hat es tief berührt.
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an in eine Zeit hineingezogen, die zugleich fremd und beklemmend vertraut wirkt. Peter Orontes gelingt es erstaunlich gut, das Jahr 1338 lebendig werden zu lassen. Wobei es kein verstaubtes Geschichtspanorama, sondern als eine Welt voller Spannungen, Angst und leiser Hoffnungen ist. Im Mittelpunkt steht Miriam, eine jüdische Medica, deren Stärke und Verletzlichkeit den Roman tragen. Ich habe selten eine historische Figur erlebt, die so viel sprachlose Beschränkung ertragen muss und dennoch so entschlossen handelt. Ihre Rolle als Heilerin öffnet ihr Türen, die anderen Frauen verschlossen bleiben. Und doch spürt man ständig den engen Rahmen, in den sie als Jüdin gedrängt wird. Besonders beeindruckt hat mich, wie sich das persönliche Schicksal Miriams mit der wachsenden Bedrohung für die jüdische Gemeinde verwebt. Die im Hintergrund lauernde Verschwörung entfaltet eine stille, steigende Spannung. Kein lauter Thriller, sondern ein bedrückendes, glaubwürdiges Herantasten an eine Katastrophe, die historisch belegt ist. Dadurch wirken viele Szenen überraschend aktuell, fast schmerzhaft nah an heutigen gesellschaftlichen Konflikten. Die Figuren sind vielschichtig, auch diejenigen, die nur am Rand auftreten. Nichts ist rein schwarz-weiß, selbst in dieser düsteren Zeit. Orontes schreibt so, dass man nicht nur die äußeren Ereignisse sieht, sondern auch die inneren Kämpfe, wie Angst, Loyalität, Schuld, Mut. Am stärksten geblieben ist mir jedoch das Verhältnis zwischen Miriam und ihrer Tochter Rebecca. Es ist zart, gefährdet und voller Hoffnung. Diese Beziehung gibt dem Roman sein Herz. Es ist ein eindringlicher, atmosphärisch dichter historischer Roman, der nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch ein menschliches Dokument über Mut, Glaube und Überleben ist. „Hiobs Tochter“ hat mich emotional berührt und wird mich gedanklich wohl noch lange beschäftigen.