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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 345 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2025
Huppert, Hans-Peter;Huppertová, Martina

Eine kleine Philosophie zum Überleben


ausgezeichnet

Wie ein Kompass
Es ist ein warmherziges, kluges Buch, fast wie ein Gespräch mit jemandem, der wirklich verstanden hat, was im Leben wichtig ist.
Schon das Cover von diesem Buch hat mich angesprochen. Die abstrakte, verzweigte Figur, die sich wie ein Mensch und ein Baum zugleich aus Linien und Farbfeldern herausschält, passt perfekt zum Inhalt. Sie wirkt verletzlich und stark zugleich, genau wie der Gedanke, dass wir unseren „Lebensbaum“ pflegen müssen, um Krisen zu überstehen. Beim Lesen habe ich schnell gemerkt, dass dieses Buch weit mehr ist als ein weiterer Ratgeber. Dr. Hans-Peter Huppert verbindet seine eigenen Grenzerfahrungen als Kletterer, Extrembergsteiger, Unternehmer und Weltreisender, mit philosophischen Gedanken über Selbstbestimmung, Erschöpfung und den Mut, sich selbst wiederzufinden. Was mir besonders gefallen hat, er schreibt nicht von oben herab, sondern authentisch, ehrlich und nachvollziehbar. Die 5 Grundbausteine des Lebensbaums sind klar erklärt und gleichzeitig so offen, dass jeder von uns darin etwas Eigenes finden kann. Die Mischung aus Reflexionsfragen, persönlichen Anekdoten und verständlichen Analysen hat mich oft innehalten lassen. Es ist ein Buch, das nicht belehrt, sondern begleitet, ein stiller Wegweiser, der die eigene Lebenssituation in ein neues Licht rückt. Besonders wertvoll fand ich den Gedanken, dass wir oft nicht leben, sondern gelebt werden. Und dass der Weg zurück zur Selbstbestimmung manchmal darin besteht, winzige Wurzeln neu zu setzen, statt auf die große Veränderung zu warten. Für mich ist dieses Buch ein wertvoller Kompass.

Bewertung vom 01.12.2025
Partant, Antonio

Fitness Freaks


ausgezeichnet

Die sportliche Entdeckung
Für mich ist dies ein erfrischend anderes Buch, das motiviert, berührt und auf mehreren Ebenen inspiriert. All das in einem guten Roman.
Schon beim Auspacken war ich positiv überrascht: Das Buch kam zusammen mit einem kurzen Fitnessband und einer kleinen Anleitung für Übungen. Das fand ich richtig motivierend, weil es gleich zeigt, worum es im Kern geht. Es geht darum Bewegung nicht nur zu lesen, sondern wirklich zu leben. Auch das Cover gefällt mir sehr. Da sind die dynamischen Figuren, die intensiven Blautöne und die Energie, die fast aus dem Bild herausströmt. All das ist passend perfekt zur Stimmung des Romans. Man hat sofort das Gefühl, dass einen etwas Kraftvolles erwartet. Beim Lesen war ich dann erstaunt, wie viel Tiefe in diesem Sportroman steckt. Es geht nicht nur um Training, Disziplin und sportliche Ziele, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung, innere Stärke und den Mut, den eigenen Weg zu gehen. Die Geschichten von Jacob und Anna wirken authentisch. Manchmal hart, manchmal bewegend, manchmal inspirierend. Ich mochte besonders, wie der Roman zeigt, dass Fitness nicht nur Muskeln betrifft, sondern auch den Kopf, die Haltung zum Leben und den Umgang mit Herausforderungen. Schön fand ich auch die kleinen Einblicke in die Funktionsweise des Körpers. Sie sind verständlich geschrieben und bringen einem die Faszination für Bewegung auf eine ganz neue Art näher. Für mich die sportliche Entdeckung des Jahres.

Bewertung vom 01.12.2025
Hübner, Mirko

Gefangen im Buch (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was wäre wenn?
Ein außergewöhnlicher Mystery-Thriller voller Ideenreichtum, Spannung und und Meta-Ebenen. Perfekt für alle, die gern in Bücher eintauchen.
Ein packendes Spiel zwischen Realität und Fiktion, dass Gänsehaut garantiert! Mirko Hübner schafft es mit „Gefangen im Buch“, die Grenzen zwischen Vorstellung und Wirklichkeit so raffiniert zu verwischen, dass man als Leser selbst das Gefühl bekommt, Teil der Geschichte zu werden. Die Idee, dass ein Autor in seine eigene Romanwelt hineingezogen wird und dort im Körper einer seiner Figuren erwacht, ist nicht nur genial, sondern wird hier mit beeindruckender Spannung, Tiefgang und einer Prise philosophischer Nachdenklichkeit umgesetzt. Es geht nicht einfach um Science-Fiction, sondern auch um Identität, Verantwortung und die Macht des Erzählens. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und temporeich, man fliegt regelrecht durch die Seiten, weil man wissen will, ob Benjamin, oder Benny wie er lieber genannt werden möchte, es schafft, seinem selbst geschriebenen Schicksal zu entkommen. Besonders faszinierend ist, wie Hübner seine bereits bekannte Reversum-Zeitreise-Welt aufgreift und gleichzeitig eine völlig eigenständige Geschichte erzählt. Wer die Trilogie kennt, entdeckt hier viele liebevolle Bezüge, aber auch Neueinsteiger finden sofort Zugang.Ich habe es in einem Rutsch gelesen und konnte nicht aufhören.

Bewertung vom 01.12.2025
Riedel, Sabine

Ein Pakt aus Asche und Blut


ausgezeichnet

Historisch und mystisch gut
Das besondere Highlight des Buches ist die Art, wie Sabine Riedel Region, Geschichte und Dark Fantasy miteinander verbindet. Super Mischung!
Schon das Cover verrät die Richtung, in die dieser Roman führt. Da ist eine steinerne, zerbrochene Engelgestalt, kniend im Nebel, den Kopf gesenkt wie im Schmerz, in der Hand ein smaragdgrünes Medaillon. Für mich ist das ein leuchtender Farbtupfer in einer Welt aus Asche und Grau. Dieses Bild fasst die Stimmung des Buches perfekt zusammen. Da sind zerbrochenen Seelen, alte Geheimnisse und ein Fluch, der durch die Jahrhunderte nachhallt. Sabine Riedel entführt ihre Leser in einen Mystery-Thriller, der meisterhaft zwischen Mittelalter und Gegenwart wechselt. Was als verheerender Waldbrand in Ratingen beginnt, entfaltet sich schnell zu einer vielschichtigen Geschichte über Besessenheit, Blutmagie und menschliche Verzweiflung. Besonders stark gelingt der Autorin die Atmosphäre. Man riecht förmlich den Rauch der brennenden Wälder, spürt die Kälte mittelalterlicher Kerker und folgt schweren Schritten durch verlassene, moosige Waldpfade, die aussehen, als würden sie Geheimnisse in ihren Wurzeln bewahren. Die historischen Szenen rund um Helene und die drohende Hinrichtung ihrer Schwester Anna sind intensiv und bedrückend. Helenes Pakt ist eine jener Entscheidungen, die man als Leser mit angehaltenem Atem verfolgt, weil man weiß, das kann nicht ohne Preis bleiben. In der Gegenwart geraten Cat und Mark in einen Strudel aus okkulten Experimenten und Visionen, der Realität und Wahn immer stärker verschwimmen lässt. Die Handlungsstränge verweben sich nach und nach zu einem Netz aus Intrigen, das sich wie ein uralter Schatten über Ratingen legt. Für mich ist dieser Roman einer der Besten in dem Genre. Ich bin begeistert.

Bewertung vom 01.12.2025
Wegner, Katrin

Falterspuren


ausgezeichnet

Mutige Entscheidungen
Ein geniales Buch über Identität, Verstrickungen, Schuld und die unglaublich mutige Entscheidung, sich der eigenen Geschichte zu stellen.
Mutige Entscheidungen
Das Buch hat mich sofort berührt, weil es ein Roman ist, der sich ganz leise öffnet und dann mit jeder Seite tiefer geht, als man zuerst erwartet. Lina war mir vom ersten Moment an nahe. Sie ist eine junge Frau, die ständig ausweicht, weil ihre Herkunft so viele Fragen und Schmerzen in sich trägt. Gerade diese Mischung aus Stärke, Verletzlichkeit und vorsichtigem Misstrauen macht sie unglaublich authentisch. Was mich besonders begeistert hat, ist die Art, wie der Roman Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwebt. Die Tagebücher, die Aufzeichnungen, die Perspektivenwechsel. All das fühlt sich an wie das Zusammensetzen eines Familienpuzzles, bei dem plötzlich Dinge sichtbar werden, die lange im Dunkeln lagen. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr habe ich gemerkt, wie sehr mich Linas Suche nach Wahrheit beschäftigt. Die Schauplätze sind Berlin, Mecklenburg, Paris, Chile, Ägypten. Sie wirken nie überladen, sondern wie feine Farbtöne eines größeren Bildes. Und genau wie die Falterspuren sind auch die Hinweise auf das Familiengeheimnis zart, flüchtig und doch entscheidend. Für mich ist „Falterspuren“ ein Roman, der still beginnt und dann mit voller Kraft nachklingt

Bewertung vom 30.11.2025
Schörghofer, Manuela

Schatten über dem Kloster / Isabella Falk ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Abenteuer
Ich habe jede Seite mit Begeisterung gelesen und würde sehr gerne mehr aus dieser Welt lesen. Und natürlich von der Schriftstellerin.
Was für ein Abenteuer
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich liebe historische Romane, aber selten habe ich mich so schnell in eine Zeit hineinversetzt gefühlt wie hier. Das mittelalterliche Füssen wirkt rau, gefährlich und gleichzeitig unglaublich lebendig. Man hört fast die Schritte auf dem Kopfsteinpflaster und riecht den Rauch über den Klostermauern. Besonders Isabella hat mich beeindruckt. Sie ist keine unfehlbare Heldin, sondern eine junge Frau, die plötzlich viel zu viel Verantwortung tragen muss und trotzdem nicht aufgibt. Ihr Mut, ihr Zweifel, ihre Entschlossenheit, all das macht sie unglaublich nahbar. Ich habe richtig mit ihr mitgefiebert, vor allem als klar wird, wie tief die Intrigen in und um das Kloster reichen. Die Geschichte selbst bleibt bis zum Schluss spannend. Immer wieder gibt es Momente, in denen sich alles zu drehen scheint, und man merkt, wie groß die Gefahr für Isabella wirklich ist. Gleichzeitig schafft es die Autorin, ein Stück Hoffnung und Menschlichkeit hineinzulegen. Genau das hat mich am meisten berührt. Für mich ist dieses Buch ein fesselnder, atmosphärischer Krimi mit Herz, der zeigt, dass Mut manchmal dort wächst, wo man ihn am wenigsten erwartet. 5 Sterne sind noch zu wenig!

Bewertung vom 30.11.2025
Korn, Carmen

In den Scherben das Licht


ausgezeichnet

Hoffnungsbuch
Carmen Korn versteht es wie kaum eine andere zeitgenössische Autorin, Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens so zu portraitieren, dass man ihnen sofort nahe ist. In diesem Buch führt sie uns in das zerstörte Hamburg des Jahres 1946 und zeigt, wie aus Ruinen neue Gemeinschaften, Hoffnungen und schließlich Leben entstehen können.
Im Mittelpunkt stehen Gert und Gisela, zwei junge Menschen, die im Krieg fast alles verloren haben. Inmitten des kalten Nachkriegswinters begegnen sie sich hungrig nach Wärme, nach Antworten, nach einem Funken Zukunft. Ihre Wege führen sie in den Keller der ehemaligen Schauspielerin Friede Wahrlich, einer faszinierenden, vielschichtigen Figur, die selbst mit den Schatten der Vergangenheit ringt und doch an das Gute im Menschen glaubt. Was hier entsteht, ist weit mehr als eine Zufallsgemeinschaft. Es ist ein kleines Stück Menschlichkeit in einer Welt, die sich erst wieder neu ordnen muss. Carmen Korn beschreibt diese fragile Wärme inmitten von Hunger, Kälte und Trauer mit leiser Intensität. Besonders berührend sind die Fragen, die alle Figuren umtreiben.Was ist aus Giselas Familie geworden? Kann Gert seine kleine Schwester wiederfinden? Und können die Brüche im Herzen einer Frau wie Friede jemals heilen?
Die Autorin verbindet historische Genauigkeit mit emotionaler Tiefe. Man riecht den Ruß, spürt die Kälte in den Straßen, aber auch den Mut, der die Menschen antreibt, nicht aufzugeben. Jede Figur besitzt eine eigene Stimme, jede Szene lebt von feinen Zwischentönen.
Wundervoll geschrieben, zutiefst menschlich und voller Hoffnung.

Bewertung vom 30.11.2025
Hertmans, Stefan

Dius


ausgezeichnet

Zartfühlend
Stefan Hertmans hat mit „Dius“ einen Roman geschaffen, der lange nachklingt. Es ist wie ein Musikstück, dessen letzte Töne noch durch den Raum schweben, obwohl die Melodie bereits verklungen ist. Im Mittelpunkt steht Egidius Dius De Blaeser, ein begnadeter Kunststudent, dessen Talent ebenso strahlt wie seine innere Zerrissenheit. Hertmans zeichnet ihn mit einer Feinheit, die berührt. Dius ist charismatisch, verletzlich, manchmal abgründig. Er ist eine Figur, die man nicht vergisst. Besonders intensiv sind die Szenen zwischen Dius und seinem Dozenten Anton. Die beiden verbindet weit mehr als Kunstgespräche. Es ist eine stille Wahlverwandtschaft, die jedoch an einer einzigen Lüge zerbricht. Viele Jahre später klopft Dius plötzlich wieder an Antons Tür, gezeichnet vom Leben, ein Mädchen an seiner Seite. Von diesem Moment an entfaltet Hertmans ein ruhiges, tief poetisches Nachdenken über Freundschaft, Wahrheit, die Macht der Kunst und die Fragen, die wir uns über die Zukunft unseres Planeten stellen müssen. Man liest langsam, beinahe andächtig, weil jede Szene dicht und bedeutungsvoll ist. Besonders faszinierend ist, wie Hertmans die Kunst selbst in den Mittelpunkt rückt. Was vermag ein Gemälde in uns auszulösen? Wie kann ein Bild eine erschütterte Freundschaft neu beleuchten? Und: Wie spiegelt die Natur, deren Zerstörung im Roman eine leise, aber eindringliche Rolle spielt, unseren eigenen seelischen Zustand wider?
„Dius“ ist kein lauter Roman. Er ist ein Roman der Zwischentöne, der Blicke, der unausgesprochenen Fragen, der Sehnsucht. Wer literarische, feinfühlige Romane liebt, wird in diesem Buch ein besonderes Juwel finden.

Bewertung vom 30.11.2025
Dietz, Shari;Dietz, André

Maris Märchen


ausgezeichnet

Ein Buch für Inklusion
In Maris Märchen werden bekannte Geschichten ganz neu erzählt. Alle aus der Perspektive eines Kindes, das die Welt anders sieht und genau darin eine besondere Stärke findet.
Mari liebt Märchen. Aber warum sind darin so viele Figuren ausgeschlossen oder falsch verstanden? Das muss sich ändern! Also erzählt Mari die Geschichten einfach selbst. Und das inklusiv, warmherzig und überraschend anders. Da wird aus „Rumpelstilzchen“ der liebe Jochen-Günther, den alle nur „Humpelstilzchen“ nennen, weil ein Bein etwas kürzer ist. Doch anstatt ein Kind zu stehlen, will er die Königin nur vor großem Unheil bewahren. Auch „Downröschen“, „Handikäppchen“ und viele andere Märchenheldinnen und -helden kämpfen sich durch eine Welt voller Hindernisse und zeigen dabei, wie viel Kraft in Unterschiedlichkeit steckt.
Mit viel Witz, Herz und Fantasie erzählen Shari & André Dietz von einer Märchenwelt, die wirklich alle mitnimmt. Die liebevollen, farbenfrohen Illustrationen von Saskia Gaymann machen das Buch zu einem besonderen Erlebnis für Klein und Groß. Ein warmherziges Plädoyer für Inklusion, Vielfalt und ein neues Denken!

Bewertung vom 30.11.2025
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

Die andere Medea
Eine starke, verletzliche und zutiefst menschliche Medea. Das Buch ist eindrucksvoll und mitreißend erzählt.
Rosie Hewlett gelingt mit „Medea – Die Hexe von Kolchis“ ein beeindruckendes Kunststück. Sie haucht einer der umstrittensten Frauenfiguren der Mythologie neues Leben ein. Medea ist nicht die kaltblütige Mörderin, sondern sie wird als Frau, die von klein auf verletzt, missverstanden und in die Enge getrieben wurde beschrieben.
Von der ersten Seite an zieht einen Hewlett in Medeas Welt. So düster, sinnlich, von Schmerz und Sehnsucht durchdrungen. Ihre Sprache ist bildgewaltig, zugleich klar und emotional. Man spürt die Magie in jedem Satz, aber auch die Einsamkeit und den inneren Kampf dieser außergewöhnlichen Frau.
Besonders berührend fand ich, wie vielschichtig Medea gezeichnet ist, stark und verletzlich, mutig und voller Zweifel. Ihre Beziehung zu Jason ist nicht einfach Liebe, sondern ein Spiegel all dessen, was sie sich wünscht und doch verliert.
Rosie Hewlett zeigt, dass hinter jeder „Hexe“ eine Geschichte steht, eine Frau, die sich wehrt, die liebt, die leidet. Dieses Buch ist keine leichte Kost, aber ein absolutes Highlight für alle, die Mythologie, Frauenfiguren mit Tiefe und poetisch-düstere Geschichten lieben.