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Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 99 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

eine starke Frau


Die Geschichte einer starken Frau wird in „Sing , lieber Vogel, sing“erzählt.Der Roman beginnt 1850 in Irland, wo bittere Armut herrscht und eine Hungersnot viele Opfer fordert. Auch Honora, die Protagonistin dieses Romans, verliert ihr Kind und ihren Mann. Doch sie gibt nicht auf. Sie schafft es auf ein Schiff nach Amerika, um dort einen Neuanfang zu wagen.Doch auch Amerika empfängt sie nicht mit offenen Armen. Honora ist Außenseiterin und muss sich durchkämpfen, um nicht hungern zu müssen und um ihre Freiheit zu erlangen.

Der Roman ist sehr emphatisch und ergreifend geschrieben. Man hat das Elend und die Ausweglosigkeit der Irländer vor Augen und merkt die gute Recherche der Autorin,was historische Fakten angeht.Die Beschreibung des Charakters Honora hat mir sehr gut gefallen, ihre Willenskraft , die sie überleben lässt komme was wolle.Auch der Schreibstil tut sein übrigens, flüssig, spannend und sehr eingängig macht er das Buch zum Lesevergnügen.

Bewertung vom 07.12.2024
Okaye Tage (eBook, ePUB)
Mustard, Jenny

Okaye Tage (eBook, ePUB)


sehr gut

eine Liebesgeschichte der heutigen Zeit


„Okaye Tage“ spiegelt eine sehr authentische Liebesgeschichte der Protagonisten Sam und Luc im London der Gegenwart wider.Ihre schwierige Liebe wird erfrischend realistisch erzählt, sodass man sich angesprochen und verstanden fühlt.Der Autor erzählt sehr ansprechend von den Herausforderungen einer zeitlich begrenzten Romanze, die sich den Herausforderungen der heutigen Welt stellen muss zwischen Liebe und Karriere zu jonglieren.Durch den Perspektivwechsel hat der Leser Einblick in die Gefühlslagen beider Protagonisten, die sehr realistisch und nahbar beschrieben werden.Dadurch fühlt man sich als Leser beiden Figuren sehr nah und bringt Verständnis für ihr Agieren auf.
Die sehr flüssigen emphatische Schreibweise lässt das Lesen zu einem intensiven Erlebnis werden und wird sicherlich viele junge Menschen ansprechen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Bewertung vom 07.12.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


sehr gut

es menschelt sehr


„Vielleicht hat das Leben besseres vor“ von Anne Gesthuysen, ist schon das dritte Buch das ich von dieser Autorin lese.
Die Autorin ist am Niederrhein geboren, wo auch ihre Romane meistens spielen, hier in dem kleinen Ort Alpen, wo das jährlich stattfindende Spargelfest ausgerichtet wird.
Anna von Betteray ist evangelische Pfarrerin des Ortes und zum Missfallen ihrer Mutter geschieden und das noch nicht mal von einem „Hochwohlgeborenen“.

Während die Vorbereitungen für das Fest laufen, „diskriminierende Liedtexte“ bemängelt und das „Problem“ im Gesangsverein besprochen wird, ist das präsente Thema Raffaela, ein schwer geistig beeinträchtigtes Mädchen, dass gestürzt und mit dem Gesicht in einen Graben gefallen ist. Sie liegt im Koma und keiner weiß,ob sie es schaffen wird und wer dafür verantwortlich ist.

In zwei Erzählsträngen wir einerseits in der Vergangenheit die Geschichte von Raffaela erzählt, wie die geistige Beeinträchtigung entstand und wie die Familie mit diesen gravierenden Änderungen ihrer Lebensumstände umgeht.

Im Gegenwartsstrang wird viel über das Leben und die Menschen des kleinen Ortes Alpen berichtet und der Frage nachgegangen, wie es zu dem Unfall mit Raffaela kommen konnte. Natürlich spielt das Spargelfest auch eine Rolle.

Mich hat das neue Buch der Autorin sehr berührt.Die Schilderungen über Raffaelas Handcap, seine Entstehung und die Situation der Familie wurden sehr anschaulich und emphatisch geschildert und im Anhang erfährt man, dass „der Unfall“mit dem Einkaufswagen der Autorin selbst mit ihrem Kind passiert ist, aber Gott sei Dank ohne die hier geschilderten Folgen.

Das gesellschaftliche Leben im Dorf, die familiären Verbandelungen und Schwierigkeiten erzählt Frau Gesthuysen gewohnt flüssig und unterhaltsam, oft mit einem Augenzwinkern und Themen aufgreifend, die die Menschen aktuell bewegen.Letzteres wird allerdings nur oberflächlich gestreift.

Das neue Buch von Frau Gesthuysen „ menschelt „ wieder sehr und spiegelt die Alltagssituation in einem kleinen Dorf am Niederrhein , ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihr gesellschaftliches Zusammensein gut wieder.

Hat wieder Spaß gemacht.

Bewertung vom 07.12.2024
Und später für immer (eBook, ePUB)
Jarck, Volker

Und später für immer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

der unbedingte Wille zu leben
„Und später für immer „ist die bewegende Geschichte des Soldaten Johann Meinert, des Großvaters des Autors, die er anhand von Tagebucheintragungen zu einem Roman zusammengefügt hat, sich Abertausenden der künstlerischen Freiheit eines Autors bedient hat.
Johann Meinert desertiert im Frühjahr 1945, kurz vor Kriegsende. Mit dem unbedingten Willen zu überleben um zu seiner Frau und seinem Kind zu gelangen und dort für immer zu bleiben, versteckt er sich in der Scheune seiner Tante , immer in der Angst entdeckt zu werden. Diese Angst wird konkret, als ihn das sechzehnjährige Nachbarmädchen Frieda entdeckt, deren Brüder auch im Krieg ihr Leben aufs Spiel setzen.

Immer wieder wechselt die Erzählung von hier an zwischen Szenen des Krieges, Einblicke in die Kindheit und Jugend des Protagonisten und Szenen in der Scheune. Es war für mich etwas schwierig durch diese Erzählart, aber auch durch die sehr knappen und sachlich erzählten Kapitel, die schon fast Berichtsstil hatten, einen Zugang zum Protagonisten zu finden. Vielleicht war diese pragmatische Erzählart aber auch ein gewisser Selbstschutz, um die Realität nicht zu sehr an sich heranzulassen, um überleben zu können.

Trotzdem war dieses Buch für mich aber ein guter Einblick in die Geschehnisse der damaligen Zeit und das Gefühlsleben der daran beteiligten Soldaten, die Gott sei Dank nicht alle willige Werkzeuge des Führers waren, sondern durch den Willen zur Selbstbestimmung überlebt haben,trotz der drohenden Konsequenzen.

Bewertung vom 21.11.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

eine Ausnahmeautorin
Ich habe schon einige Bücher von Daniela Krien gelesen und jedes Mal überrascht sie mich wieder mit ihrer präzisen und empthatischen Schreibweise und Beobachtungsgabe, die es dem Leser ermöglicht, sich den Figuren ganz nahe zu fühlen.
In Mein drittes Leben“ erleben Richard und Linda das schlimmste was Eltern passieren kann.Sie erliefen ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall.Beide verfallen in Trauer, doch Richard schafft es sich wieder ins Leben zu kämpfen, Linda versinkt in ihrer Trauer. Sie verlässt die gemeinsame Wohnung und zieht auf einen abgelegenen Bauernhof, um ihre Trauer fernab jeder Ablenkung leben zu können.
Richard besucht sie alle 2 Wochen, in der Hoffnung, dass sie es zusammen schaffen werden.
Als Linda Natascha und ihre behinderte Tochter kennen lernt, scheint ein kleiner Schritt in die Richtung einer Hoffnung getan.

Dieses Buch berührt.Die Autorin schafft es dem Leser das Seelenleben der Trauernden Linda, aber auch das von Richard so zu beschreiben, dass man versteht, sich den Figuren nahe fühlt und beginnt zu verstehen. Zu verstehen, dass jeder eine eigene Art hat zu trauern, die man ohne Wertung stehen lassen sollte.Jeder hat sein eigenes Tempo, seine eigene Art, sich wieder ins Leben zu kämpfen und die Trauer anzunehmen, als eine Art Heilungsprozess.

Ein Buch das lange in meinem Kopf und in meinem Herzen bleibt. Danke dafür!

Bewertung vom 12.11.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Gegensätze
Von Alina Bronsky habe ich schon einiges gelesen und so kam ich auch an ihrem neuen Roman „Pi mal Daumen“ nicht vorbei.

Zwei sehr gegensätzliche Charaktere treffen in Bronsky‘s neuem Roman aufeinander.
Der 16 -jährige hochbegabte,aber alltagsuntaugliche Mathematikstudent aus adeliger Familie,der noch nie U- Bahn gefahren ist und ein Außenseiter ist und die über 50- jährige Moni, die ihre Alltag im Griff hat und neben ihre drei Stellen und ihren drei Enkeln, die sie betreut, ihren großen Wunsch nach einem Mathematikstudium erfüllt sehen will.

Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt, die gegenseitige Unterstützung als unabdingbar erfährt, um im Alltag und an der Uni bestehen zu können.

In einer sehr flüssigen und oft humorvollen Art und Weise, beschreibt Alina Bronsky ihre beiden „Alltagshelden“, was teilweise sehr berührend geschieht, aber auch viele Klischees nicht auslässt und nicht immer in die Tiefe geht.
Vieles wird aus Oskars Sicht erzählt, aber mich hätte eben auch in vielen Dingen Monis Sicht interessiert.

Das Universitätsleben wird hier sehr unterhaltsam und realistisch beschrieb und wird sicherlich viel Zustimmung bei Studenten finden.

Nette Unterhaltung, die aber nicht sehr nachklingt.

Bewertung vom 12.11.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


ausgezeichnet

ein wichtiges Thema
In dem Buch „Ich komme nicht zurück“ stehen Hanna, Cem und Zeyna im Mittelpunkt des Geschehens.
Sie sind seit ihrer Kindheit eng befreundet und diese Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.
Hanna ist im Ruhrgebiet der 80 /90 ziger Jahre im Ruhrgebiet bei ihren Großeltern aufgewachsen. Zeyna kam mit ihrem Vater aus dem Libanon hierher und auch Cem stößt später zu ihnen. Zeyna fühlte sich aufgenommen, wie in einer Familie und findet hier Heimat. Doch Altersrassismus und gewisse , auch weltpolitische Ereignisse lassen diese Freundschaft scheitern.
In Rückblicken erfährt der Leser von diesem Prozess, der sich nach und nach entwickelt und zum Bruch führt.

In einer sehr poetischen und prägnanten Sprache, an die man sich ein wenig gewöhnen muss, thematisiert die Autorin die Auswirkungen von Rassismus auf Beziehungen, bzw. Freundschaften, was aktueller nicht sein könnte.

Ein Buch das sich einprägt , wichtig ist und mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 02.11.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


sehr gut

etwas schwächer als die Vorgänger
„ Blutbuße“ ist der dritte Teil der Hanna Ahlander Reihe und ich fand ihn von der Spannung her etwas schwächer als seine Vorgänger.Trotzdem hat er mir wieder fantastisch gefallen,weil ich das Setting mag und die ermittelnden Kommissare,die alle irgendwie im privaten Sackgassen zu stecken scheinen,sei es Hanna,Daniel oder Anton.

Der Fall spielt kurz vor den Osterfeiertagen,an denen viele Touristen zum Feiern mit den Familien und zum Skifahren nach Are und Umgebung gekommen sind.

Da wird eines nachts eine Immobilienentwicklerin,die ein verlassenes und heruntergekommenes Hochgebirgshotel zu einem Luxushotel umbauen lassen will,in ihrem Hotelzimmer brutal ermordet.Gibt es Neider unter den Hoteliers oder was steckt dahinter? Als dann noch eine junge Hotelangestellte erdrosselt aufgefunden wird,droht die Sache zu eskalieren und Hanna und Daniel haben noch keine konkrete Spur.

Es hat mir Spaß gemacht Daniel und Hanna wieder bei ihrem Fall über die Schulter zu schauen und auch an ihrem Privatleben teilhaben zu können,doch leider hat mir bei diesem Fall etwas die Spannung gefehlt.Erst zum Ende wurde es etwas spannender,ansonsten dreht sich viel um Ermittlungsarbeit,was nicht uninteressant war,aber eben auch nicht adrenalintreibend.

Trotzdem ein sehr lohnenswerter Krimi und eine Reihe,die ich weiter verfolgen werde.

Bewertung vom 01.11.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Zerrissenheit
In dem Buch " UNd dahinter das Meer" wird über die elfjährige Beatrix erzählt, die von ihren Eltern , nachdem die Bombenangriffe in London immer mehr zunehmen und die Gefahr immer größer wird, nach Amerika geschicht wird. Dort kommt sie in einer Gastfamilie unter, in der sie sich über die Zeit sehr wohl und angenommen fühlt. Die beiden Söhne William und Gerald werden für sie zu Freunden und vor allem William weckt Gefühle in ihr, der sie sich nicht mehr erwehren kann. Für sie wird es zu einer einer unbeschwehrten und unvergesslichen Zeit und sie kann sich gar nicht mehr vorstellen nach England zurück zu kehren. Gerade als sich zwischen William und ihr ernster wird, soll sie zurück zu ihren Eltern.

Dieses Buch beschreibt sehr anschaulich und eindringlich, welche Konsequenzen solche Kinderverschickungen, die während des zweiten Weltkriegs ja öfter vorgenommen wurden , zur Folge hatten. Diese Kinder waren hin und hergerissen zwischen zwei Familien. In der Zeit in der sie da waren waren es wichtig, dass sie sich dort wohlfühlten , um nicht vor Heimweh zu vergehen und hatten sie sich eingewöhnt, kamen sie zurück in eine ihnen befremdliche Welt, denn der Krieg hatte seine Folgen hinterlassen äußerlich wie innerlich.

Ein schlechtes gewissen den leiblichen Eltern gegenüber, ein ständiges Gefühl der Zerissenheit, weil man nicht mehr wusste, wohin man gehörte und die Sehnsucht nach der unbeschwerten Zeit , die man hinter sich hatte und >Heimweh nach diesen Menschen.

Die Geschichte von Beatrix ist sehr gut nachvollziehbar und wird authentisch und empathisch erzählt. Mich hat sie sehr berührt.

Bewertung vom 01.11.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

klasse
"Glutmoor" ist der zweite Teil von Janosch und der Kriminalrätin Diana Quester. " Totes Moor" hat mir im letzten Jahr schon gut gefallen und auch dieser Fall hat mich überzeugt.
Als Carina Sander nachts nach der Arbeit nach Hause kommt, findet sie ihre Familie tot vor. Ihr Eltern, der Bruder und ihr Neffe sind ermordet worden und Carina fragt sich warum, was steckt dahinter und was hat die Gedenkstäötte für Grenztote damiot zu tun ?

Janosch, der nicht unbedingt ein konfliktfreies Verhältnis zu seiner Schwiegermutter hat, muss also wieder mit ihr ermitteln, was ihm weiss Gott nicht leicht fällt.
Doch trotz des komplexen falles, der mehr als spannend ist msind die Ermittlngssätze überzeugend.
Die einzelnen Charaktere sind authentisch und überzeugend gezeichnet, sodas man als Leser mitfiebert.
Die Beschreibung der Amosphäre im heißen Sommer im Moor und die Landschaften der Rhön, haben mir gut gefallen. Zum Schluss treibt die Spannung noch mal auf einen Höhepunkt zu, obwohl sie während des ganzen Krimis durchgängig vorhanden ist, was mich nur so durch die Seiten fliegen ließ. Große Leseempfehlung.