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Benutzername: 
KimLeDue
Wohnort: 
Hochstadt

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


sehr gut

Das Cover des Buches "Die Kunstschätzerin" besticht durch seine Schlichtheit. Es zeigt die Protagonistin Eleanor, die aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte erzählt. Eine Liebesgeschichte mit Auf und Abs des 19. Jahrhunderts unter den entsprechenden Widrigkeiten und Eigenheiten der damaligen Zeit.
Ihre Liebe zu Harry wird durch den Tod dessen Vaters auf die Probe gestellt. Ellie übernimmt die Kunstsammlung von Harrys Vater, obwohl sie als Frau in der damaligen Gesellschaft keine monetären Geschäfte machen darf. Harrys Vater erteilt Ellie postum die Aufgabe, darüber zu entscheiden, ob sein Sohn der Kunstsammlung seines Vaters wert ist oder ob die Sammlung einem Museum zugehen soll. Versteckt innerhalb des Buches ist auch ein kleiner Kriminalroman, sodass man es als Leser problemlos schafft, am Ball zu bleiben.
Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig. Die ersten paar Seiten haben mich die vielen Satzanfänge mit "ich" gestört. Und ein kleiner Fehler ist auch noch vorhanden. So wird Harry in den Briefen seines Vaters als "Henry" bezeichnet. Dies ist beim Korrekturlesen eventuell noch unbemerkt geblieben.
Insgesamt ist es ein wirklich spannendes Buch. Ein Liebesroman und eine Hommage an die damaligen Frauen, die sich trotz ihres Geschlechts ihren Platz in der Gesellschaft sicherten und ganz langsam auch Männerberufe übernehmen.
Daher ist der Roman, bis auf die beiden o.g. "Fehler", aufgrund derer ich meiner Bewertung einen Punkt abziehe, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 29.08.2022
People Person
Carty-Williams, Candice

People Person


sehr gut

Das Buch "People Person" besticht durch sein Cover, auf welchem fünf Personen mit karibischem Aussehen abgebildet sind. Es stellt sich heraus, dass es sich hierbei um die fünf Kinder von Cyril Pennington handelt, der People-Person, wie es der Buchtitel preisgibt. Im Mittelpunkt und somit auch am präsentesten auf dem Cover, ist Dimple abgebildet, Cyrils Tochter, die die Hauptrolle in dem Buch spielt.
Als ich anfing das Buch zu lesen ist mir die Sprache sehr schwer gefallen, da ich absolut kein Fan von Anglizismen bin. Außerdem wird gerade in der gesprochenen Sprache auch Jugendsprache verwendet. Wenn man die Medien nicht gerade verfolgt und dabei auch mal auf diese Wortneuschöpfungen, die oftmals aus der englischen Sprache hervorgehen (bsp. sus für suspekt) oder sich nicht mit amerikanischen Steoreotypen (Karen) auseinander setzt, wirkt das Buch an einigen Stellen befremdlich.
Die Geschwister und deren Geschichten sind eindrücklich beschrieben und werden vorzüglich miteinander verbunden.
Ein bisschen enttäuscht war ich über den Ausgang des Buches, da ich eher mit einem großen Knall gerechnet habe, statt mit einem glimpflichen Ausgang für alle Beteiligten.
Das Buch befindet sich am Puls der Zeit und thematisiert auch das Verhältnis von dunkelhäutigen Menschen zur Polizei. Auch hier handelt es sich für mich um stereotypische Auseinandersetzungen mit der heutigen Zeit, allerdings ist dies auch hier nicht eintönig sondern beschreibt teilweise die unterschiedlichen Möglichkeiten, mit dieser besonderen Situation umzugehen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Daher würde ich es vor allem Menschen empfehlen, die sich auch kulturell begeistern können.

Bewertung vom 14.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


gut

Das Buch "Lügen über meine Mutter" von Daniela Dröscher hat mich beim Lesen sehr wütend gemacht. Geschrieben ist das Buch aus Sicht eines Mädchens namens Ella, das in einer sehr patriarchalen Familie aufwächst, in der die Mutter aufgrund ihres Körpergewichts vom Vater unterdrückt und runtergebuttert wird. Emanzipation? Fehlanzeige! Als Leser fragt man sich kontinuierlich, wie ein Kind durch den Körperwahn ihres Vaters und die ständigen Streitigkeiten der Eltern normal bleiben kann, vor allem, da man das Gefühl hat, dass sich das Mädchen überwiegend selbst erzieht. Das Buch lässt sich gut lesen, allerdings musste ich es zwischenzeitlich immer mal wieder auf die Seite legen, da es mir so widerstrebt, wie man sich als erwachsene Frau so behandeln lassen kann. Ständig kritisiert zu werden. Das ist eine Form des Psychoterrors, die sich durch das gesamte Buch zieht.
Interessiert habe ich mich für dieses Buch, da ich selbst im Hunsrück aufgewachsen bin und die gesprochene Schrift teilweise in Mundart geschrieben ist.
Ich tue mich schwer, dieses Buch weiterzuempfehlen, da ich ein Fan von Happy-ends bin und sich bei mir dieses Gefühl nicht einstellen will.

Bewertung vom 22.05.2022
Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1
Stankewitz, Sarah

Rise and Fall / Faith-Reihe Bd.1


sehr gut

Emotionale Achterbahnfahrt mit Tränenpotenzial
Das Cover des Buches „Rise and Fall“ von Sarah Stankewitz hat mich nicht angesprochen, was daran liegen mag, dass es sich nicht von den aktuellen Covern anderer Liebesroman unterscheidet. Der Titel spricht ein internationales Publikum an, was sich neben den Inhalten des Buches auch aus der Danksagung ergibt.
Entgegen des Buchumschlags haben mich die beiden Protagonisten Sky und Carter jedoch von Anfang an mitgerissen. Die beiden verbindet von klein auf eine Freundschaft, da sie in der gleichen Pflegefamilie aufwuchsen. Die Charaktere sind liebevoll beschrieben und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Wie der Titel, so bildet das Buch eine emotionale Achterbahnfahrt ab, die mir nicht nur einmal Tränen in die Augen gespült hat.
Da Sky durch einen Unfall Querschnittsgelähmt ist, ist dieses Buch noch einmal ein ganz besonderes und nicht der herkömmliche Liebesroman – sie kennen sich, verlieren sich aus den Augen und kommen trotz widriger Umstände irgendwann zusammen. Die Auswirkungen der Lähmung auf das Sexualleben und auch die psychische Belastung, die das Thema mit sich bringt, sind gut recherchiert und aufmerksame Leser und Leserinnen können sich gut hineinversetzen – zumindest geht es mir so, da ich sofort eine emotionale Bindung zu den beiden herstellen konnte.
Für Fans des Liebesroman-Genres kann ich eine klare Empfehlung aussprechen!
Alles in allem, habe ich das Buch an einem Tag gelesen und kann es nicht erwarten, auch andere Bücher der Autorin zu lesen!

Bewertung vom 28.03.2022
Zwischen Himmel und Meer
Fredriksson, Anna

Zwischen Himmel und Meer


gut

Das Buch „Zwischen Himmel und Meer“ von der Autorin Anna Fredriksson ist leider der erste Roman, der mich nicht mitreißen konnte. Es ist mir persönlich schwer gefallen, am Ball zu bleiben und das Buch in kurzer Zeit zu lesen. Dies liegt zum einen am Titel, der für mich nur bedingt etwas mit dem Buch zu tun hat.

Geschrieben ist der Roman tadellos. Es geht um drei unabhängige Frauen (Vanja, Sally und Josefin) die in einem Verwandtschaftsverhältnis miteinander stehen (Großmutter, Mutter, Tochter – aus der Sicht von Josefin). Alle drei Frauen haben sich aus den Augen verloren und werden durch einen Trauerfall (Himmel) im Freundeskreis wieder zusammengebracht. Es geht auch um ein vererbtes Haus, dass in der Nähe des Meeres liegt, bzw. von dem aus man das Meer hören und die Salzluft schmecken kann.

Die Geschichte wechselt zwischen den einzelnen Protagonistinnen hin und her. Dies führt dazu, dass man als Lesender mehrere Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln und somit auch mehrfach liest. Das hat zumindest bei mir dazu geführt, dass es mir schwer gefallen ist, das Buch am Stück zu lesen und ich habe vergleichsweise lange für den Roman gebraucht.

Das Cover besticht durch seinen Einblick in die nordische Küstenregion mit dem roten Schwedenhaus.

Es fehlt mir die Vorstellungskraft, wie die weiteren Bücher der Jahreszeiten-Saga aussehen sollen. Leider würde ich eine Fortsetzung auch nicht lesen. Dafür habe ich mich mit diesem Buch bereits schon zu schwer getan.

Für Leserinnen und Leser, die sich gerne mitreißen lassen und denen es nichts ausmacht, eine Geschichte aus mehreren Blickwinkeln erzählt zu bekommen, ist dieses Buch genau richtig. Eine Jahreszeiten-Saga lässt auf drei weitere Bücher schließen. Hier wäre es vor allem spannend, um wen es im vierten Buch gehen wird, da aktuell nur drei Protagonistinnen eingeführt wurden.

Bewertung vom 12.03.2022
Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
Holmgren, Hanna

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)


ausgezeichnet

Das Buch "Sehnsucht nach Rose Cottage" von Hanna Holmgren hat mir gut gefallen.
Zunächst zum Nebensächlichen: Das Buchcover hat mich angesprochen, da es dem Betrachter einen Einblick in die schottischen Highlands vermittelt. Insgesamt könnte der Roman auch in Irland spielen.
Der Roman lässt sich flüssig lesen, ist mir persönlich an manchen Stellen jedoch zu hochgestochen. Ab und an wiederholt sich der Inhalt innerhalb dreier Sätze. Darüber kann man hinwegsehen. Vermutlich hängt diese Einschätzung aber auch mit meinem missverstandenen Klappentxt zusammen:
Durch das Lesen des Klappentextes habe ich eher mit einem Liebesroman gerechnet und weniger mit einem Roman, der sich zwar um die Protagonistin Ellen/Ellie und ihren Freund aus Kindheitstagen Graham dreht, also eher dem Aufarbeiten der Familiengeschichte entspricht.
Die Figuren Rosemary, der das Cottage gehört, sowie ihre Nichte Ellen/Ellie, Graham (Ellies Jugendfreund), dessen Vater Archie, Ellies Eltern sowie ihre beste Freundin Mary sind nette Charaktere. Zur Mutter konnte ich keine Beziehung aufbauen, was von der Autorin vielleicht auch so gewollt war, da sie sehr kühl und reserviert rüberkommt.
Der Lesende wird von der Autorin in zeitsprüngen mitgenommen von Ellies Kindheit in die Gegenwart. So wechseln sich die einzelnen Kapitel ab. Schnellt man zurück in die Gegenwart, wäre hier ein entsprechender Hinweis sinnvoll. Dennoch merkt man schnell, in welcher Zeitschiene man sich als Lesender befindet.

Insgesamt war es ein schöner Zeitvertreib den Roman zu lesen. Als alte Liebesromanleserin bin ich jedoch leider nicht vollständig auf meine Kosten gekommen. Dennoch empfehle ich dieses Buch denjenigen gerne weiter, die auf einschlägige Szenen verzichten möchten/können.

Bewertung vom 27.02.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Das Buch "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus durfte ich vorablesen.

Mitreißend geschrieben, führt es die Leser ein in eine andere Welt. Und das vor allem, da die Handlung des Buches in den 50er Jahren beginnt. Emanzipation war zu dieser Zeit noch ein Fremdwort, doch lebt die Protagonistin Elizabeth Zott ihre Prinzipien. Die Erzählung einer Frau, die sich entgegen aller gesellschaftlichen Widerstände nicht unterkriegen lässt und ihre Standpunkte behält ist beeindruckend! Nicht selten habe ich mich extrem über die „Gegenspieler“ geärgert aber auch über die gesamtgesellschaftliche Misere, die im Endeffekt lediglich die Ansichten der damaligen Zeit spiegelte. Frauen waren nichts ohne einen Mann. Auserkoren in der Küche und im Haushalt zu vergammeln und sich nie wirtschaftlich unabhängig zu machen oder auch nur eine höhere Bildung zu erlangen.

Bonnie Garmus nimmt die Leser*innen mit auf eine emotionale Reise. Die Autorin schreibt so, dass man sich direkt in die jeweilige Situation der Protagonisten hineinversetzen kann. Man lacht und weint mit Elizabeth Zott, Calvin Evans und deren unehelicher Tochter Madeline, mit ihren Freunden Harriett, Mason, Wakely und ihrem unglaublich intelligenten Hund Halbsieben. Es ist erstaunlich, wie sich am Ende alles fügt und wie Bonnie Garmus es schafft, alle handelnden Personen miteinander zu verknüpfen, sodass sich ein großes Ganzes ergibt. Und Obwohl die Chemie eine zentrale Rolle in dem Buch spielt, ist sie für mich als Leserin nur Beiwerk gewesen. Chemische Zusammensetzungen wurden so erklärt, dass man als Leserin sehr gut folgen konnte.

Das Buchcover hat mich ehrlicherweise zuerst nicht angesprochen. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es gerade in einer Buchhandlung die Aufmerksamkeit der Menschen weckt, die stöbernd auf der Suche nach ihrem nächsten Roman sind, da es doch anders als andere Cover wirkt. Es zeigt eine selbstbewusste Frau, die in die Kamera schaut und ist in eintönigen Farben gehalten. Hat man das Buch gelesen wird deutlich, dass dieses Cover dem Inhalt des Buches und der Protagonistin während ihrer Zeit als Köchin in der Sendung „Essen um sechs“ mehr als gerecht wird. Ebenfalls wird das Cover innerhalb des Buches aufgegriffen und entpuppt sich als Zeitschriftencover der 50er/60er Jahre.

Ab und an wird es erst nach dem zweiten oder dritten Satz eines Abschnitts deutlich, aus welchen Sicht die Geschichte zu diesem Zeitpunkt erzählt. Dennoch tut auch dies der Geschichte keinen Abbruch. Interessant wird sicherlich auch die filmische Umsetzung des Buches sein, da es als Serie mit Bree Larsson verfilmt wird.

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