Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3

ausgezeichnet

Überraschend lustig, auch für Awachsana!

Als ich das Buch zuerst als Leseprobe in der Hand hatte, konnte ich mich nicht dafür erwärmen, denn das Cover sprach mich so gar nicht an. Ich mag zwar Axel Schefflers Art der Illustration, aber ich verbinde sie eher mit dem Grüffelo oder Räuber Ratte, und fand - und finde sie auch nach wie vor - nicht unbedingt erste Wahl für so ein Lesebuch. Die Geschichte an sich hat uns dann aber so überzeugt, dass wir auch die anderen Teile von Zippel möchten, die in dieser Reihe bisher erschienen sind.

Worum also geht es in dem Buch? Zippel und Paul, sowie dessen Nachbarin Frau Wilhelm und ihr Schlossgespenst Quockel fahren nach Italien, um dort einem kurz vor dem Bankrott stehenden Zirkus zu helfen. Natürlich gibt es auch einen Bösewicht Burlesconi, der alles daran setzt, dass die Aufführung ins Wasser fällt. Wird der Auftritt trotzdem ein Erfolg und kann sich der Zirkus halten?

Die Geschichte ist gut durchdacht und jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger. Am besten haben uns jedoch die Wortwitze und Wortspiele von Zippel gefallen. Da wird zum Beispiel darüber sinniert, ob Abenteuer am Abend sein müssen und ob man am Morgen dann Morgenteuer erlebt. Ein Po auf dem Kopf entpuppt sich als Glatze und ein heimlich geteiltes Gedicht wird zum Gereimnis. Gereimt wird in der Geschichte zudem auch regelmäßig.

Das Buch "Zippel mach Zirkus" von Alex Rühle und Illustrationen von Axel Scheffler erschienen im dtv-Verlag hat mich überrascht, denn es ist spannend und unterhaltsam, und auch für den/die Vorleser/in ein Genuss. Meine Kinder hatten einen riesigen Spaß an der Geschichte und haben jeden Abend förmlich gebettelt, noch ein Kapitel mehr zu lesen.
Wen also die Grüffelo-Illustrationen nicht stören oder wems sogar gefällt, denn das ist bekanntlich Geschmackssache, der findet hier eine wirklich tolle Geschichte! Deshalb 5 Sterne!

Schule der Meisterdiebe / Meisterdiebe Bd.1

ausgezeichnet

Dieses Buch hätte ich als Kind selbst gern gelesen!

Ich mache es kurz: Die "Schule der Meisterdiebe" ist ein Buch, dass ich als Kind selbst gern gelesen hätte. Es ist so gut geschrieben. Nicht an einer Stelle habe ich mich gelangweilt. Die Kapitel sind überschaubar. Der Schreibstil ist klasse. Und die altersgerechte Story hat mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt. Da will man noch einmal Kind sein.
5 von 5 Sternen!

Worum geht es? Gabriel Avery lebt mit seiner Großmutter in einem heruntergekommenen Gartenhäuschen am Rande einer Villa, in welcher sie sich als Reinigungskräfte über Wasser halten. Da der Magen aber trotzdem oft leer bleibt, ist Gabriel regelmäßig als Taschendieb unterwegs.
Dieses "Talent" bleibt nicht unentdeckt und er bekommt das Angebot in Crookhaven die Schule der Meisterdiebe zu besuchen. Dabei lernt er den Unterschied von Meriten und Legaten, besucht Unterrichtsfächer wie Täuschung, Geschichte der Gaunerei und Fingerfertigkeit, und schließt nebenbei Freundschaft mit Ade, Ede und Penelope.
Aber sie müssen auch Prüfungen bestehten, in diesem Fall den Gaunerpokal durch einen Einbruch in das Büro des Schulleiters gewinnen. Und diesen Pokal hat schon seit Jahren kein Merit mehr gewonnen...

Wer bei Robin-Hood - wenn die Reichen bestohlen werden, um das Geld den Armen zu geben - Gewissensbisse bekommt, der wird möglicherweise mit diesem Buch nicht glücklich. Wer darüber hinwegsehen kann, findet eine überaus gelungene Geschichte über einen Jungen, der mit seinen FreundInnen für die gute Sache kämpft.

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1

ausgezeichnet

Sooooo schön. Etwas fürs Herz.

Hach, richtig seelig fühle ich mich nach dem Lesen von "Skogen Dynastie" von Carolin Wahl, das im Loewe Verlag erschienen ist. Denn dieses Buch ist etwas für alle, die etwas fürs Herze suchen und denen Harmonie ein großes Bedürfnis ist.

Worum geht es? Zwei anfänglich unabhängige Geschichten verweben sich recht schnell miteinander.
Aleksander Skogen - Sander -, ältester Sohn von Kristian Skogen und Enkel von Aasmund Skogen, die beide einem Lebensmittelkonzern vorstehen, den sie eigenhändig aufgebaut haben, hat die zweifelhafte Ehre, das Familienunternehmen zu übernehmen. Nur, will er das überhaupt? Denn so richtig glücklich ist der Sprößling aus reichem Hause nicht darüber, dass er zwar mit goldenem Löffel im Mund geboren wurde, aber jeder Lebensabschnitt im Grunde genommen bereits für ihn entschieden wurde. Entsprechend rebellisch benimmt sich der 23-jährige Sunnyboy, inklusive handfestem Skandal.
Norah hingegen führt ein eher bescheidenes Leben zusammen mit ihren Großeltern, da die Eltern bereits verstarben, als Norah 2 Jahre alt war. Zusammen mit den beiden führt sie ein Trekking-Unternehmen, das geführte Wanderungen durch Norwegens Natur anbietet. Leider ächzt das Unternehmen unter mangelnder Bekanntheit und großer Konkurrenz, so dass den dreien das Wasser bis zum Halse steht. Werden sie die Firma halten können?
Die beiden treffen aufeinander als Norah Sander vom Flughafen abholt, denn Sanders Eltern haben ihn auf eine einsame Tour geschickt. Damit er von der Bildfläche verschwindet, bis sich der Rummel um ihn gelegt hat, und damit er über seine Zukunft nachdenken kann. Und die Romanze beginnt.

Das Buch ist etwas fürs Herz. Wer "spicy" sucht, wird vielleicht enttäuscht sein, wer Romantik bevorzugt, wird dieses Buch verschlingen.

Daneben ist es der Autorin gelungen, wunderbar natürlich und glaubwürdig die Charaktere in dem Buch herauszuarbeiten. Gregori, Wilma, das Ehepaar Clausen, Sylvie und Trude. Es ist, als wäre man dabei, nur ohne Muskelkater und Blasen an den Füßen.

Teil 2 und 3 sollen 2024 folgen. Ich freue mich schon darauf!

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Schulfreunde

gut

Ein Standard-Freundebuch

Das vorliegende Meine Schulfreunde-Buch aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? würde ich als Standard-Freundebuch betrachten.

Es gibt eine orange Kategorie, in welcher der/die stolze Besitzerin die für diese Buchart üblichen Informationen über sich preisgibt. Neben persönlichen Daten, wie Name, Geburtstag, Augen- und Haarfarbe, werden Lieblings -fach, -tier, -essen und -buch erfragt, Hobbies, Eigenschaften und Professionen eingetragen.
Freunde können sich in einer der fünf Kategorien Pferde, Weltraum, Tiere, Meerestiere oder Dinosaurier einschreiben.

Natürlich, die Tierillustrationen sind sehr ansprechend und die kleinen zusätzlichen Wissenshäppchen unter der Rubrik "Hast du gewusst?" sind eine nette Auflockerung. Darüber hinaus aber würde ich sagen, dass es ein Standard-Freundebuch ist, wie es schon sehr viele auf dem Markt gibt.

Daher solide 3 Sterne.

Drei Helden für ein Honigbrot / Detektei für magisches Unwesen Bd.1

sehr gut

Magische Detektivgeschichte für kleine Menschen mit Phantasie.

Das Buch "Detektei für magisches Unwesen - Drei Helden für ein Honigbrot" von Lotte Schweizer ist ein liebevolles, magisches und spannendes Detektivbuch für kleine LeserInnen ab 8 Jahren.

Jannik ist das, was man einen Vollblutermittler nennen würde. Schon in seinen jungen Jahren ist er nach Fällen aller Art auf der Suche. Wie gut, als in Kiesbach plötzlich unheimliche Dinge geschehen, und er seine Team-Kolleginnen Pola und Lulu über die neuen Entwicklungen in Kenntnis setzen kann.
"Du musst ermitteln, Olaf." betteln Frau Piepenbrink, Oma Ilse und Thorsten, als Blattgoldhonig aus dem Feinkostladen und Honigbrote aus dem Vorgarten verschwinden, sowie die Honigwaben vom Imker leergeräumt werden.
Fachmännisch werden Bissspuren und Tatzenabdrücke untersucht, aber auch magisches wie schwebende Honiggläser und eine Geheimtür hinter dem Wandschrank halten Einzug in die Geschichte. Und es wird noch magischer.
Was führt Grauenmeier im Schilde und wer überhaupt sind Peggory und seine Helfer?

Der Text ist gut geschrieben, die Kapitel für ab 8-Jährige in guter Länge, da nicht überlang und entmutigend. Kleine Illustrationen unterstützen und schwierige Begriffe, wie beispielsweise Vandalismus, werden im Verlauf erklärt, ohne den Lesefluss künstlich zu unterbrechen.
Einen Stern Abzug gibt es von uns für das Ende der Geschichte. Da hätte sich meine 9-jährige Tochter etwas anderes, vielleicht sogar spannenderes gewünscht. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache.

Ein phantasiereiches Buch. Und wir werden bestimmt auch den zweiten Teil "Detektei für magisches Unwesen - da braut sich was zusammen" lesen.

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)

sehr gut

Die Illustrationen sind sehr toll geworden!

Die Geschichte "Jessi, die Raubhäsin" von Kai Lüftner für Kinder ab 4 Jahren ist im Coppenrath-Verlag erschienen. Das Buch mit Bildern von Wiebke Rauers handelt von einem Häschen, dass nicht mehr niedlich sein will und daher beschließt, sich von seinen "Fesseln" zu befreien und in die Wildnis zu fliehen.
Das natürlich verändert in dem Wald, in dem Jessi nun lebt, alles. Denn Jessi lässt sich nichts mehr gefallen.

Die Geschichte ist vom Inhalt sehr ansprechend für die Kinder. Das Aufbegehren und für sich und andere einstehen trifft einen Nerv der Kleinen und in die Gefühlswelt von Jessi können sich die Kinder gut einfühlen.
Nicht ganz einfach geschrieben ist der Text, der in Reimform daherkommt, weshalb wir eigentlich nach jeder Seite erst einmal eine kurze Pause gemacht haben und besprochen haben, was auf der Seite eigentlich gerade passiert. Auch warum Jessi eigentlich keine Begleitung will, wird nicht klar. Ob Jessi es überhaupt selbst weiß?

Bemerkenswert ist die gestalterische Umsetzung! Die Illustrationen sind einfach toll und wir haben uns in das Wehr-Schwein verliebt.

Ein schönes Buch mit jeder Menge Gesprächsthemen.
Optisch ein Hingucker!

Ingenium

ausgezeichnet

Paranormaler Pageturner

Der Thriller "Ingenium - Das erste Rätsel" von Danielle Trussoni ist ein Pageturner, ein absolut fesselndes Buch, wenn man eine deutsche Entsprechung finden möchte. Ich empfehle das Buch allen LeserInnen mit Hang zum Übernatürlichen und besonderen Begabungen.

Die Geschichte beginnt folgendermaßen: Wegen Mordes sitzt Jess Price in der New York State Correctional Facility ein. Jedoch spricht sie nicht mehr. Soweit nicht ungewöhnlich, möchte man meinen. Doch die Gefangene hat der Psychologin Dr. Thessaly Moses ein Rätsel gekritzelt, das diese nicht deuten kann. Was möchte die Gefangene mitteilen?
Mike Brink eilt zu Hilfe, denn er besitzt - seit er bei einem Sportunfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat - die einzigartige Fähigkeit, selbst schwerste Rätsel unglaublich schnell lösen zu können.
Die Handlung nimmt schnell an Fahrt auf und die Beteiligten merken, dass sie mächtigen Gegnern gegenüberstehen. Nichts für schwache Nerven.

Am besten gefällt mir am Buch, dass die Rätsel abgedruckt sind. So hatte ich das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein.
Weniger gefallen hat mir die Fülle an Rückblicken, die fast einer Mindmap bedurfte, um der Informationen Herr zu werden.
Alles in allem aber gefällt mir die Geschichte und deren Umsetzung sehr gut.

Das Buch selbst ist sehr ansprechend gestaltet. Das gesamte Cover inklusive Schnitt ist mit einem wabernden Netz durchzogen und anfänglich dachte ich, dass es das neuronale Netz von Mike darstellen soll, aber es könnte natürlich auch ganz allgemein etwas paranormales sein. Wer weiß?

Volle Punktzahl von mir.

Detektive und Ermittler / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.11

ausgezeichnet

Abwechslung mit Rätseln und Quizfragen

Der Ravensburger Verlag hat mit dem Buch "Detektive und Ermittler " aus der Reihe Erstleser - Spielerisch lesen lernen ein überzeugendes Produkt auf den Markt gebracht.
Zunächst natürlich dürfte das Thema Detektive und Ermittler so manchen Lesemuffel hinter dem Sofa hervorlocken. Denn tatsächlich spielen die meisten Kinder - Mädchen wie Jungen - sehr gern Detektiv!!
Bereits das Cover ist schon ansprechend - ein Detektiv observiert zwei Personen bei der Übergabe von etwas.
Aber auch der Inhalt ist spannend. Was unterscheidet eigentlich eine Detektivin von einer Polizistin? Für wen arbeiten Detektive? Welche Hilfsmittel stehen ihnen zur Verfügung? Neben allen diesen Informationen, die für Leseanfänger in kleinen "Häppchen" präsentiert werden, gibt es immer wieder kleine Rätsel und Quizfragen zum Mitraten und Überprüfen von Wissen. So wird es zu keiner Zeit langweilig und das Kind bleibt mit Neugier dabei.
Ein gelungenes Buch für alle kleinen Detektive und Detektivinnen!

Nachts erzähle ich dir alles

ausgezeichnet

Das Buch Nachts erzähle ich dir alles von Anika Landsteiner erschienen im Krüger Verlag ist ein Roman, der für mich wunderbar in die Urlaubszeit passt.
Die Geschichte spielt in Südfrankreich, an der Côte d‘Azur, in einer kleinen Villa, die einmal Léas Großvater gehörte. Léa war schon lange nicht mehr dort, verbindet aber mit ihr schöne Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Und genau dorthin flüchtet sie, als sie in Deutschland die Ereignisse überrollen, um ein wenig Kraft zu tanken.
Aber sie ist nicht die einzige, für die die Villa ein Zufluchtsort darstellt. Sie lernt den erfolgreichen Blogger Émile kennen, dessen Schwester ums Leben gekommen ist, und der nun in dem kleinen Dorf nach Antworten sucht.
Das Buch ist eine Mischung aus Urlaub und aktuellen Themen. Bedrückende Stimmungen wechseln sich ab mit der Leichtigkeit des Lebens. Eine Bestandsaufnahme. Wo komme ich her? Wo stehe ich jetzt? Und wo will ich eigentlich hin?

Mein Fazit:
Ein gelungener Roman über die Liebe von starken Frauen.

Refugium / Stormland Bd.1

ausgezeichnet

Aufgepasst! Nichts für zartbesaitete Gemüter.

Der Thriller "Refugium" von John Ajvide Lindqvist kommt in schlichtem Schutzumschlag daher. Das in schwarz und gelb gehaltene Cover zeigt einen Stock, an welchem zum Teil die Rinde abgeplatzt ist. Haptisch kann man die Rinde auf dem Umschlag sogar spüren.
Aber auch wenn Sie das Cover jetzt nicht so spannend finden. Lassen Sie sich nicht täuschen! Die Handlung ist alles andere als schlicht. Und vor allem ist sie nicht leicht zu ertragen. "Refugium" bekommt von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

Das Buch startet denn auch gleich mit einem Massaker. Die pubertierende Astrid Helander, Tochter aus reichem Hause, überlebt als einzige das Gemetzel, welches zwei Vermummte am Mittsommerfest ihrer Eltern veranstalten.
Die eigentlich recht erfolgreiche Schriftstellerin und ehemalige Polizistin Julia Malmros und der eigenartige, aber geniale Cracker Kim Ribbing machen sich nach den Tätern auf die Spur. Dabei kommen sie sich auch auf andere Art näher und jeder von ihnen beiden muss sich auch mit seinen eigenen Dämonen auseinandersetzen.

Die Handlung des Thrillers ist konsistent und bis zum Schluss spannend. Besonders gefällt mir die Ausarbeitung der zwei Hauptpersonen, der alternden Julia und dem seelisch verwundeten Kim.
Gekonnt werden auch immer wieder Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist der Millenium-Reihe eingeflochten. Kenner wissen Bescheid. Und ein Schelm, der gewisse Parallelen zu den zwei Hauptpersonen aus "Refugium" sieht.
Ein Schmunzeln gibts bei der Beschreibung des Verlagwesens und der Lektorin.
Wechselnde Themen, die geschickt eingeflochten werden, machen das Buch zu einem aktuellen Thriller der Gegenwart. Mein Fazit: Lesen!

Refugium ist erst der Anfang. Wir dürfen also auf weitere Schocker aus der Triologie gespannt sein.