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Benutzername: 
Peter B.
Wohnort: 
Black Forest

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 31.10.2020
Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
Jonasson, Jonas

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte


ausgezeichnet

Zwei Gemälde, eine Ziege und eine verrückte Story

Natürlich spielen auch im neuen Werk von Jonas Jonasson Menschen die Hauptrolle. So wäre da der gewissenlose Kunsthändler Victor, sein Sohn Kevin, den er gerne auf elegante Weise in Afrika loswerden möchte, und seiner Frau Jenny, die aber bald nur noch seine Ex-Frau ist. Dafür ist Jenny aber bald die Verlobte von Kevin. Dieser wiederum ist dann Sohn von Massaikrieger und Medizinmann Ole Mbatian dem Jüngeren.
Jedenfalls möchten Kevin und Jenny sich an Victor rächen und wenden sich deshalb an Lucas von der „Rache ist süß GmbH“. Und dann kommen irgendwo die Gemälde und die Ziege ins Spiel. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Klingt verrückt? Ist es auch! Aber im positiven Sinn und in höchst unterhaltsamer Art und Weise.
Jonasson nimmt uns mit auf eine skurrile Reise auf zwei Kontinente, wo den Hauptpersonen ein ums andere Mal die seltsamsten Dinge widerfahren. In sehr unterhaltsamer Sprache und mit viel trockenem Humor schildert der schwedische Bestsellerautor die Verstrickungen, in welche die Hauptpersonen geraten und die nicht einmal der kurz vor der Pensionierung stehende Polizist Carlander entwirren kann.

Mein Fazit:
Eine absolut lesenswerte Geschichte, die mich als Leser teils Schmunzeln, teils laut auflachen ließ. Obwohl kein Krimi oder Thriller im eigentlichen Sinn, fällt es schwer, das Buch zur Seite zu legen. Zu groß ist die Neugier, in welche skurrile Situation die Hauptfiguren als nächstes geraten.
Wer die anderen Bücher von Jonas Jonasson kennt und mag, der wird nicht enttäuscht sein. Aber auch jedem anderen Leser kann ich die Lektüre nur wärmstens ans Herz legen. Da bleibt man auch an einem trüben Winterabend gerne mal zuhause und genießt die Lektüre.

Bewertung vom 24.10.2020
Die Wellenreiterin
Clark, Liz

Die Wellenreiterin


sehr gut

Eine beeindruckende Reise

Die "Wellenreiterin" Liz Clark nimmt uns in ihrem Buch mit auf ihre Segeltour mit ihrem Boot, der Swell, durch den Pazifik.
Dabei ist es eine Reise und ein großes Abenteuer, bei der keineswegs alles glatt und rund läuft, sondern es viele Hindernisse und Widrigkeiten zu überwinden gilt.
Eine genaue Reiseroute sucht man leider vergeblich, dennoch schildert die Autorin die Orte und die vielen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen sehr lebhaft.
Parallel zur Schilderung der Orte und Menschen gibt die junge Frau auch reichlich Einblicke in ihr Seelenleben und ihre Gefühle.
Der Schreibstil ist dabei flüssig und die Sprache im Wesentlichen verständlich, wenngleich natürlich immer wieder fachspezifische Begriffe im Zusammenhang mit dem Boot auftauchen.
Optisch ist das Buch ein Augenschmaus, denn die Schilderung der Reise ist zusätzlich mit sehr vielen Farbfotos an etlichen Stellen des Buches versehen, was dem Buch in meinen Augen sehr aufwertet.
Bestimmt eignet sich das Buch auch hervorragend als Geschenk für segelbegeisterte und abenteuerlustige junge Menschen, auch wenn sicher nur ein extrem kleiner Teil der Menschen wirklich willens und in der Lage ist, selbst ein ähnliches Abenteuer anzugehen.
Aber für den Anfang kann man dann zumindest immer wieder in dieses Buch eintauchen.

Bewertung vom 27.09.2020
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


sehr gut

Fesselnd und ein wenig beängstigend

Im neusten Polit-Thriller von Bestseller-Auto Veit Etzold geht es um den jungen Unternehmer Tom, der einen Investor für sein Start-Up sucht, und diesen in dem charismatischen Dairon Arakis schließlich findet. Doch dieser verfolgt seine ganz eigenen Interessen, was Tom allerding (zu?) spät bemerkt.

Der Autor schafft es in seiner perfekt recherchierten Geschichte, Dinge, die uns heute schon vertraut sind, zu verknüpfen mit Zukunftsvisionen, an deren Ende die totale Kontrolle vieler Menschen durch ein Land (China) stehen könnte. Dabei ist es schon ein Stück weit beängstigend, wie nah wir schon heute in einigen Bereichen an der dargestellten fiktiven Realität sind.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, die Charaktere gut herausgearbeitet. Die Geschichte wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven und in vielen teilweise sehr kurzen Kapiteln erzählt. Mitunter macht dies das Lesen etwas anstrengend und man muss als Leser aufpassen, den Überblick zu behalten. Hilfreich dabei ist ein Personenregister am Ende des Buches (warum eigentlich nicht am Anfang?).
Dennoch zieht einem die Geschichte in ihren Bann und lässt einem das Buch nur schwer zur Seite legen.

Fazit:
Ein lesenswerter Polit-Thriller, insbesondere für Fans des Genre. Aber auch allen anderen werden ein wenig die Augen geöffnet, wohin die Auswüchse einer immer größeren Datensammelwut und Überwachung führen können und wie auch wirtschaftlich vieles zusammenhängt, was man so auf den ersten Blick nicht sieht.

Bewertung vom 03.09.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


ausgezeichnet

Spannender dritter Fall für Helle Jespers

Bereits zum dritten Mal lässt Judith Arendt die sympathische Kommissarin Helle Jespers ermitteln.
Wenn man die ersten beiden Bücher kennt, findet man die vertrauten Personen wieder und weiß einige Hinweise zu Vergangenem einzuordnen, aber man kann das Buch auch problemlos lesen, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt.

Zum Inhalt:
Eigentlich ist Helle mit ihrem Mann Bengt im Urlaub in Südfrankreich. Dieser wird allerdings für Helle jäh beendet, als sie erfährt, dass in ihrer Heimat eine
Freundin ihres Sohnes tot aufgefunden wurde.
Gleichzeitig befindet sich ein junges Paar auf der Flucht.
Schließlich werden am Ende noch Helle und ihre Familie auf dramatische Weise persönlich in den Fall verwickelt.
Aber zu viel soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Meiner Meinung nach ein solider Krimi. Die Kapitel mit angenehmer Länge wechseln immer wieder die Perspektive, so dass die Story aus Sicht der verschiedenen Protagonisten vorangetrieben wird. Diese Art des Erzählens gefällt mir persönlich sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig, so dass dass Buch in recht kurzer Zeit verschlungen werden kann. Dennoch sind die Charaktere gut und vielschichtig beschrieben, wodurch sich der Leser in die Gefühlswelt der Figuren hineinversetzen kann.
Gerade zum Ende mag man das Buch kaum mehr aus der Hand legen, da der Krimi mit einigen dramatischen und unerwarteten Wendungen richtig Fahrt aufnimmt, bis schließlich erst ganz zum Schluss eine nicht unbedingt vorhersehbare Lösung wartet.

Fazit:
Für Fans der Serie ein Muss, aber auch für alle anderen eine spannende und auf alle Fälle lesenswerte Lektüre.

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