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Top-Rezensenten Übersicht

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WillyShrub
Wohnort: 
St. Helier

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


sehr gut

Romanbiografie der Garbo

Kristina Lüding hat einen biografischen Roman als 9. Band ihrer Serie "Ikonen der Zeit" vorgelegt. Er beschäftigt sich mit dem Leben des Film-Stars Greta Garbo. Hervorragend recherchiert beschreibt sie den Werdegang und die Entwicklung der Schauspielerin. Wir erleben den Beginn ihrer einzigartigen Karriere als schüchterne Jugendliche in Stockholm, ihre Ausbildung als Schauspielschülerin, erste Lernjahre und erste Erfolge gemeinsam mit dem schwedischen Regisseur Mauritz Stiller. Schließlich wagen sie den Schritt in die Vereingten Staaten. Dabei legt Greta von Beginn an Wert darauf, ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit nicht offen zu legen.
Auch der private Teil ihres Lebens wird behandelt, wobei aufgrund der Zurückgezogenheit des Stars einige Ereignisse sein dürften. Da ist die Darstellung der Autorin im Epilog, welche Teile des Romans der Realität entstammen und welche Fiktion sind sehr willkomen.
Letztendlich handelt es sich um einen sehr interessanten Roman, der von dem Leben einer vielschichtigen und sehr interessanten Persönlichkeit handelt. Bemerkenswert fand ich, das beim Lesen doch nur stellenweise ein Bezug zu den politisch - gesellschaftlichen Umbrüchen der sehr bewegten Zeit zu bestehen scheint. Greta Garbo hat sich als Weltstar wohl schon innerhalb Blase "Hollywood" bewegt. Heraus kam ein sehr informatives Buch für Fans der Schauspielerin und einer Lebensgeschichte im Umfeld der Filmindustrie.

Bewertung vom 13.07.2023
Die Erinnerungsfotografen
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Wundervoller Roman über Erinnerungen

Der Roman handelt von einer schönen Idee des Autors Sanaka Hiiragi: Das Fotostudio des Herrn Hirasaki ist eine Zwischenzone am Übergang vom Leben in den Tod. Jeder Besucher erstellt dort unter Hirasakis Anleitung sein persönliches Lebens-Kaleidoskop, indem er für jedes Jahr seine persönlichen Lieblingsbilder auswählt. So erstellen die unterschiedlichsten Charaktere, eine engagierte Erzieherin, ein Mitglied einer Gangsterbande sowie ein misshandeltes Kind, in dem Roman die bildliche Übersicht über ihr Leben.
Einfühlsam beschreibt Hiiragi die Protagonisten sowie deren Lebenssituationen, so das man mit ihnen unmittelbar mitfühlen kann. Der Autor stellt eindrücklich dar, wie schön das Leben trotz aller Widerstände ist. Gleichzeitig handelt er trotz des scheinbar schweren Themas die Ereignisse mit einer Leichtigkeit ab, die mir beim Lesen viel Vergnügen bereiteten.
Dies wird eines meiner Lieblingsbücher sein.

Bewertung vom 12.07.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


sehr gut

Schöne Geschichte im Umfeld der Semperoper

Anne Stern entführt uns in die Welt der Spätromantik. Die junge Elise Spielmann, aus einem bürgerlichen Hause und Mitglied einer Musikerdynastie, ist von der Umgebung der Semperoper verzaubert. Ihr Traum ist es Geigerin zu werden, was aber zu der Zeit für Frauen ein fast unmögliches Unterfangen ist. Sie verliebt sich in den jungen Malergehilfen Christian, der sein künstlerisches Talent in der Kulissenmalerei der Oper beweist. Christian ist es gelungen, gemeinsam mit seiner Schwester aus einfachsten Verhältnissen zu einer recht gesicherten Existenz in der Oper zu gelangen.
Neben dem Musikbezug des Romans beschäftigt der Autor sich emphatisch mit den Wirrungen und Volten der Liebesgeschichte der Protagonisten. So ist der Roman stets unterhaltsam, und stellt die Lebensumstände der Zeit recht anschaulich dar. Es ist eine lohnende Lektüre für den historisch interessierten Leser.

Bewertung vom 12.07.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


gut

Geschichte einer mutigen und zupackenden Frau

Antonia Brauer legt mit ihrem Roman "Das Mädchen im Zitronenhain" die Lebens- und Liebesgeschichte der gebürtigen Münchnerin Vicki vor.
Vicki schlägt sich im München der Nachkriegszeit durch und entdeckt ihre Liebe und Begabung zur Kunst. Schließlich vermag sie gegen alle Widerstände ein Kunststudium erfolgreich zu absolvieren. Bald stellt sich der Erfolg ein und als Gewinnerin eines Wettbewerbs fährt sie gemeinsam mit ihrer Freundin an den Gardasee. Dort verliebt sie sich in den attraktiven Sproß des Hotelbesitzers.
Die Autorin beschreibt die Geschichte abwechslungsreich und anschaulich. Dabei ist die Enwicklung manchmal etwas vorhersehbar. Der Roman erscheint mir jedoch durchaus lesenswert als Lebensgeschichte einer mutigen und zupackenden Frau, die recht zielstrebig und erfolgreich ihren Weg geht. Es ist eine unterhaltsame "Wohlfühlgeschichte".

Bewertung vom 10.07.2023
Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


ausgezeichnet

Die Unverbesserlichen erneut in Höchstform

Die Unverbesserlichen sind in Aufregung: Port Grimaud droht die Gentrifizierung durch die hinterhältigen Machenschaften der adligen Familie Viscomte. Diese will das schöne Städtchen an der Cote d'Azur nun vollends unter ihre Kontrolle bringen, um ungehindert ihren Machenschaften nachgehen zu können. Also vereinenen sich die Unverbesserlichen sowie ihr geheimnisvoller unbekannter Ratgeber (per Messaging) erneut, um das Schlimmste für die beschauliche Ortschaft zu verhindern.
Die beiden Autoren Klüpfel und Kobr beschreiben das quirlige Sextett eingebettet in ein Feuerwerk voller Humor. Detailliert stellen sie die doch recht unterschiedlichen Charaktere ihrer Protagonisten wieder. Mit wechselndem Erfolg, doch voller Elan dilettiert die Gaunertruppe durch die Geschichte.
Der Roman bescherte mir einige vergnügliche und kurzweilige Stunden.

Bewertung vom 25.06.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


sehr gut

Nachkriegszeit in Berlin

Juliana Weinberg gibt in ihrer Geschichte im wesentlichen die Ereignisse im West-Berlin der Blockade durch die Sowjetunion 1948-49 wieder.
Noras Ehemann wird in Russland vermisst und sie kämpft alltäglich darum, ihre Kinder Veronika und Jörg mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Jeden Tag geht es ihren Kindern schlechter. Schließlich erhält sie, da sie über gute Englischkenntnisse verfügt, eine Arbeitsstelle bei den Amerikanern am Flughafen Berlin Tempelhof. Ihre Aufgabe sind Übersetzungen sowie die Protokollierung von Sitzungen der Alliierten mit den lokalen Politikern. Als die Sowjets die Berlin-Blockade durchführen, erfährt sie so unmittelbar von den alliierten Massnahmen der Luftbrücke zur Versorgung der eingeschlossenen Stadt. Ihren Kindern geht es besser, aber es ergeben sich Spannungen in der Familie und bei der Arbeit als sie sich in den jungen amerikanischen Piloten Matthew verliebt.
Die Autorin beschreibt einfühlsam die Wirren der Berliner Nachkriegszeit. Das Buch hat Schwächen im Spannungsaufbau, oft ist das Geschehen arg vorhersehbar. Ansonsten wird der historische Hintergrund gut wiedergegeben, die Geschichte liest sich flüssig.

Bewertung vom 25.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Viele verpasste Chancen und eine große Liebe

Die Geschichte dreht sich um Rosie und Will. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen: Rosie lebt zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einem gut situiertem Elternhaus, und Will wächst zusammen mit seiner kleinen Schwester bei der Großmutter in einfacheren Verhältnissen auf. Genauso unterschiedlich sind ihre Hobbies, während Will es liebt an seinem Motorrad zu schrauben hat sich Rosie ganz der Welt der Musik verschrieben.
In ihrem letzen Schuljahr lernen die Beiden sich kennen und kommen sich bald näher.
Aber ihre unterschiedlichen Lebensumstände und -entwürfe verhindern das sie zusammen kommen. Einfühlsam und eindrücklich erzählt die Autorin die Lebensgeschichte der Zwei, die gleichzeitig eine Liebesgeschichte darstellt. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Umstände, ihre Umwelt, ihre selbst auferlegten Zwänge und verpaßte Chancen. Trotzdem ist es wie ein Zwang, immer wider nähern sie sich einander an. Das Ende der Nacht ist immer auch ein Anfang.
Dabei ist Claire Daverley ein leiser, fast sanfter und oft melancholisch anmutender Roman gelungen. Die Lektüre hat mir außerordentliches Vergnügen bereitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Ermittlungen auf Alderney

Anthony Horowitz legt mit seinem Roman den dritten Teil seiner Serie um den Detektiv Daniel Hawthorne vor. Der Autor selbst begleitet diesen bei seinen Ermittlungen, um das Material für den Krimnalroman zu erhalten.
So begeben sich Hawthorne und Horowitz zur Kanalinsel Alderney, um im Rahmen eines Literaturfestivals das aktuelle Buch zu promoten. Das Zusammentreffen der illustren Teilnehmer, der Insulaner und auch Hawthornes ist jedoch nicht ganz spannungsfrei.
Bald geschieht in diesem Umfeld ein Mord, und sogleich befinden sich die Beiden mit ihrer vor Ort wohlbekannten Expertise mitten in den Ermittlungen.
Die Geschichte ist unterhaltsam und liest sich flüssig. Besonders die Beschreibung der Insel Alderney hat mich angesprochen. Im Laufe der Ermittlungen gibt es einige überraschende Volten, die letztendlich zu einer unerwarteten Auflösung des Falles führen.
Lesenswert.

Bewertung vom 08.06.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


gut

Buch über Buchläden

Das Buch handelt von Büchern und der Liebe zu Antiquariaten. Takako ist unglücklich: sie wird von Ihrem Freund verlassen, der eine andere Frau heiraten wird, kündigt ihren Job und versinkt in ihrem Kummer. Da bietet ihr Onkel ihr eine Zuflucht in seinem Antiquariat an, wo sie eine Weile unterkommen und aushelfen kann. Zunächst eher widerwillig fühlt sie sich in der neuen Umgebung zunehmend wohl. Schließlich genießt sie ihre neue Umgebung mit den verschrobenen Stammkunden, den Büchern der japanischen Frühmoderne und der nachbarschaftlichen Umgebung des Geschäftes. Sie kommt auf andere Gedanken und findet den Weg zurück ins Leben.
Der Onkel hat selbst das Verschwinden seiner Ehefrau Momoko zu bewältigen, und hilft Takako mit Empathie auf ihrem Weg. Schließlich kehrt Momoko überraschend zurück.
Das kleine Buch (189 S.) soll eine positive Sicht auf Kummer und Schmerz und den dessen Bewältigung vermitteln. Und die stets vorhandene Chance auf Besserung durch eine wache und positive Wahrnehmung.
Das Buch ist gut und einfühlsam geschrieben, mir erscheint es mit seinen Alltagsweisheiten stellenweise etwas banal.

Bewertung vom 07.06.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


sehr gut

Ansprechender Auftakt zur Frankfurter Krimiserie

Florian Wacker ist mit seinem Roman "Die Spur der Aale" ein vielverspechender Auftakt zu einer neuen Krimiserie in Frankfurt/Main gelungen. Protagonistin des Romans ist die Staatsanwältin Greta Vogelsang, deren Darstellung ich besonders in ihrer Komplexität für sehr gelungen halte. Der Kriminalfall und das private Umfeld (besonders der Eltern) von Vogelsang ist vielschichtig und interessant beschrieben worden.
Der Autor läßt die Staatsanwältin nach einem Todesfall im Umfeld des internationalen Schmuggels von Fischen (Glasaalen) ermitteln.
Wer hätte gedacht das diese als Folge des Artensterbens einen solch hohen Wert bekommen haben? Ist dieser hohe Wert im Roman Fiktion oder Realität?
Das lokale Frankfurter Umfeld ist gut recherchiert und wird anschaulich dargestellt.
Der Kriminalfall ist auf jeden Fall unterhaltsam, und ich habe diesen gerne gelesen.