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anspruchsvolle
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berlin

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2015
Zauberkuchen
Huet-Gomez, Christelle

Zauberkuchen


sehr gut

Das Cover sieht sehr ansprechend aus und macht jedem Backfreund Lust auf Abwechslung. Auf den 70 Seiten gibt es auf jeder Doppelseite jeweils ein anderes Kuchenrezept. Das handliche Format ist angenehm in der Handhabung. Die Obstmotive auf dem inneren Einband finde ich weniger passend, ist aber weniger wichtig für die Beurteilung.

Von "Zauberkuchen" hatte ich bisher nichts gehört, aber es hörte sich nicht schlecht an, mit 1 Teig mehrere Schichten zu zaubern. Mein erster Versuch war der Vanille-Kuchen vom Cover. Ich habe sehr aufgepasst, weil nur die exakte Einhaltung des Rezepts und der Tipps ein Gelingen garantieren soll. Die Form war nur ungefähr so groß wie angegeben, trotzdem hat es gut geklappt. Mit dem Ergebnis war ich geschmacklich sehr zufrieden (innen schmeckt es wie Pudding, dafür mit natürlichen Zutaten im Gegensatz zu gekauftem Puddingpulver), auch die Schichten waren gelungen - wenn der Kuchen auch dünner war als auf den Fotos und optisch weniger ansprechend.

Die enthaltenen Rezepte sind ziemlich vielseitig, so dass jeder Kuchenliebhaber etwas für seinen Geschmack finden kann. Auch Familie und Gäste können passend verwöhnt werden. Zum Schluss gibt es sogar noch ein paar deftige Rezepte, auf die ich genauso gespannt bin. Beim Blättern bin ich allerdings auch auf Zutaten gestoßen, die ich wohl kaum finden werden, z. B. kandierte Maronen. Auch unter "flüssigem Vanilleextrakt" und "fertiger Praliné-Masse" kann ich mir wenig vorstellen. Möglicherweise sind diese Zutaten in Frankreich, wo das Buch herstammt, gebräuchlicher.

Bewertung vom 29.06.2015
Mann ohne Herz / Siri Bergmann Bd.4
Grebe, Camilla;Träff, Åsa

Mann ohne Herz / Siri Bergmann Bd.4


sehr gut

Aufgrund des Klappentextes hatte ich irgendwie noch etwas anderes erwartet (zumal er nicht ganz stimmt, wenn man genau ist, möchte aber hier nichts verraten). Das Buch hat sich trotzdem gut gelesen, dass ich die Reihe der Autorinnen bisher nicht kannte, tat dabei nichts zur Sache. Die Psychologin Siri Bergmann, die neu in die polizeiliche Profiler-Gruppe kommt und sich mit privaten Problemen herumschlägt, ist gut zu verstehen. Die anderen Personen fand ich ebenso gut gezeichnet, auch auf der psychologischen Ebene. Es ist alles nachvollziehbar und nichts an den Haaren herbeigezogen. Da es um einen Mörder von Homosexuellen geht, nimmt dieses Thema und wie die Gesellschaft damit umgeht, einen großen Raum ein. Trotz der Morde las es sich für mich eher wie ein gut durchdachter Roman. Trotz einiger Spekulationen gab es keine wirklichen Überraschungen, auch wenn das Ende spannend war. Die verschiedenen Erzähl-Perspektiven und die Rückblicke haben das Buch rund gemacht. Als nervenzehrenden Pageturmer würde ich es nicht bezeichnen, bin aber neugierig auf die anderen Bücher der Autorinnen.

Bewertung vom 24.06.2015
Im zauberhaften ABC-Zug zum Zungenbrecherfelsen
Ganter, Judith;Schütze, Andrea

Im zauberhaften ABC-Zug zum Zungenbrecherfelsen


ausgezeichnet

Für Buchstabenfreunde

Das Buch vom ABC-Zug eignet sich für alle, die gerne mit Worten und Buchstaben spielen oder es noch lernen wollen. Es geht darum, dass die Großeltern einen wirklich zauberhaften Buchstaben-Zug zusammenwürfeln, der in der Wohnung steht und den Kindern die Zeit vertreibt. Dabei erleben sie so manches Aufregende und Überraschende. Und alle Kinder, die das Buch in die Hand nehmen, können mitmachen, egal ob ihnen vorgelesen wird oder sie schon selbst lesen können. Ab 5 Jahren wird einiges wohl noch unverständlich sein, daher würde ich eher ab dem Schulalter beginnen. Die einzelnen Abschnitte sind recht umfangreich und man sollte sich Zeit dafür nehmen - nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Lachen, Staunen und selbst kreativ Weitermachen. Es kommen die verschiedensten Wortspielereien darin vor, so dass es nicht so schnell langweilig wird. Schließlich ist das ABC recht umfangreich.

Bewertung vom 24.06.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Habe das Buch gerade beendet und bin etwas sprachlos. Das liegt nicht nur an der Thematik, sondern vor allem an der Sprache, die einfach überwältigend ist - wortgewaltig und doch zart, leicht und einfühlsam (genau so, wie es dem Mädchen Phoebe nachgesagt wird). Lilly Lindner kannte ich bisher noch nicht. Sie hat es jedenfalls geschafft, ein ernstes Thema in lesenswerte Literatur zu verwandeln.

Das Buch besteht von Anfang bis Ende aus undatierten Briefen, die zunächst Phoebe an ihre Schwester im Teenageralter schreibt, die seit Kurzem wegen Magersucht in einer Klinik lebt. In den Briefen geht es um das gegenwärtige und vergangene Leben der zwei vermeintlich ungleichen Schwestern und ihre Liebe zueinander, ihre Einsamkeit, aber auch um ihre Liebe zu den Worten, die sie verbindet und mit denen immer wieder auf zauberhafte Weise gespielt wird. Es geht um Einsamkeit innerhalb einer Familie, in der es eigentlich niemand böse meint, ein wenig um Hochbegabung und sonstige Andersartigkeit - und schließlich um das Thema Tod, das die Magersucht unwillkürlich umkreist.

Anfangs kamen mir die Worte von Phoebe, der 9-Jährigen, etwas unrealistisch vor, da sie einfach zu erwachsen klang. Doch je mehr ich über sie las, desto verständlicher und angenehmer wurde das Ganze. Das Buch hat ca. 400 Seiten, ist aber sehr gut lesbar. Auch wenn die Geschichte ziemlich traurig ist, handelt sie doch auch vom Glück und vom Leben. Sie kann von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen gelesen werden, ganz egal ob man speziell etwas zum Thema Magersucht sucht oder ganz einfach ein gutes Buch.

Bewertung vom 22.06.2015
Alleine war gestern
Meier, Beatrice

Alleine war gestern


gut

Mich hatten Thema (obwohl noch vom Seniorenalter entfernt) und Cover gelockt, dessen Bedeutung mir allerdings erst später in den Sinn kam.
Das erste Drittel des Buches hatte mir gut gefallen, insbesondere der Anfang, als die Personen so allmählich vorgestellt werden und man einfach weiterlesen muss. Die verschiedenen Charaktere sind gelungen und gut vorstellbar, auch ihre Beweggründe, in die WG zu ziehen. Durch die kurzen Kapitel ist es erstmal leicht voranzukommen, der Humor hatte es mir außerdem angetan. Doch schon kurz nach dem Einzug, als dann der unerwartete Schicksalsschlag eintraf, nahm das Buch leider eine Wendung. Dass es nicht locker-flockig weiterging, ist schon in Ordnung, nur blieb der Humor irgendwie stecken. Die zweite Hälfte des Buches fand ich einfach ziemlich langatmig, das konnte auch der Dackel nicht mehr wettmachen. Außerdem kam der Schreibstil manchmal zu sehr ins Jugendliche/Platte, und manche Worte fand ich überhaupt nicht passend, so dass das Niveau leider absackte. Schade, es wäre sonst ein sehr unterhaltsamer, humorvoller Roman mit ernstem Hintergrund gewesen und hatte auch so gut angefangen!

Bewertung vom 22.06.2015
Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1
Wieners, Annette

Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1


gut

Das Cover macht einen düsteren Eindruck, und so liest sich die Geschichte auch. Nun habe ich nichts gegen düstere Kriminalromane, aber hier war es etwas schleppend. Die jetzige Friedhofsgärtnerin und ehemalige Polizeikommissarin Gesine lebt abgeschieden in einem Wohnwagen. Als auf "ihrem" Friedhof ihre Schwester, zu der sie seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte, beerdigt wird, ist sie gezwungen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ihre Schwester soll nun Selbstmord begangen haben, aber es gibt viele Fragezeichen - genauso viele wie um den Tod von Gesines kleinen Sohn vor zehn Jahren, der sie noch immer sehr belastet.

Gesine ist die einzige Person im Buch, die ich mir vorstellen konnte. Ihre Beweggründe, mit der Familie zu brechen und ihre Karriere aufzugeben, konnte ich noch einigermaßen nachvolllziehen. Ihre Sturheit und aktuellen Lebensumstände machen sie sogar zu einer ungewöhnlichen Frau. Die anderen Personen blieben dagegen alle sehr blass, egal ob die Eltern oder Ermittler. Man erfuhr einfach zu wenig, und was man erfuhr, wurde ständig wiederholt. Dazu kam, dass ich das Verhalten der Eltern und ihren Hass auf Gesine nicht recht nachvollziehen konnte. Vielleicht wären Rückblicke auf die Kindheit interessant gewesen, denn ein einziger Auslöser erscheint mir etwas unrealistisch für ein solches Verhalten. Gesines Exmann wird nur flüchtig erwähnt, auch sein Verhalten als Ehemann und Polizist in der Vergangenheit konnte ich nicht verstehen bzw. wurde zu wenig darüber bekannt. Die Ermittler werden ebenso zu knapp gezeichnet als dass ich sagen könnte, weitere Fälle würden mich interessieren. Die Ermittlungsarbeit kam sowieso etwas zu kurz.

Insgesamt hatte ich wohl anhand der Inhaltsangabe etwas Spannenderes erwartet. Besonders die erste Hälfte habe ich als ziemlich langweilig empfunden, aber eine gewisse Sympathie für Gesine Cordes ließ mich geduldig sein. Danach ereignete sich dann zwar mehr, aber letztlich war es mir zu wenig überraschend, zu wenig plastisch geschrieben und einige Verhaltensweisen nicht nachvollziehbar. Dass die beiden Fälle zusammenhängen müssen, hatte man bereits erwartet. Der Titel "Kaninchenherz" hat außerdem mit dem Inhalt nichts zu tun und kann (zumindest von mir) noch nicht einmal bildlich interpretiert werden. Noch nicht einmal die Schreibweise sticht positiv hervor, so dass ich leider nur 3 Sterne vergeben kann.