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Alesia

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2025
Schweben
Ben Saoud, Amira

Schweben


sehr gut

Toxische Begegnungen

Sie hat es sich zum Beruf gemacht, in die Rolle anderer Frauen zu schlüpfen. Verkauft Begegnungen. Spielt Tochter, Freundin, Ehefrau oder Geliebte. Zumeist in toxischen Beziehungen, von denen sich die reale Person, deren Platz sie einnimmt, bereits gelöst hat. Taucht für ihre Rolle ganz in den fremden Charakter ein und hat darüber ihren eigenen Namen bereits vergessen.

Erzählt wird Schweben von Amira Ben Saoud aus der Ich-Perspektive der namenlosen Protagonistin, die sich in ihrer neuen Rolle als Emma fast zu verlieren scheint. Die fremde Identitäten der eigenen vorzieht und sich lieber an gespielten, nichtsdestotrotz toxischen Beziehungen festhält, als einer eigenen, echten Beziehung eine Chance zu geben. Daneben gibt es die Aspekte der Dystopie. Die Geschichte spielt in einer in sich abgeschlosse Siedlung, nur Warenaustausch mit anderen, ebenfalls geschlossenen Siedlungen findet statt. Gewalt ist zwar verboten, Kämpfe scheinen aber bei Jugendlichen beliebt. Auch an anderen Stellen bemerkt man den vielleicht schleichend eintretenden Niedergang. Der Kontext zum titelgebenden Scheben ergibt sich erst relativ spät. Mit wenigen als 200 Seiten ist Schweben ein dünnes Buch, eine eher zarte Dystopie mit gesellschaftskritischen Aspekten, wobei besonders die Punkte Identitätsverlust und Verharren in toxischen Beziehungen herausstechen. Insoweit auch ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Ich fand die Geschichte faszinierend zu lesen, gerade weil sich mir die Frage gestellt hat, vorauf die Siedlung und die namenlose Protagonistin zusteuert. Zum Ende bleibt für mich leider zu vieles im Unklaren - praktisch in der Schwebe-, weshalb ich für dieses außergewöhnlich Buch vier Sterne vergebe.

Bewertung vom 15.03.2025
Lyneham
Westerboer, Nils

Lyneham


ausgezeichnet

Besiedlung einer neuen Welt

Die Besiedlung des Mondes Perm ist die letzte Hoffnung der Menschheit, da die Erde stirbt. In Stasiskammern reist der zwölfjährige Henry mit seinem Vater und seinen Geschwistern dorthin. Ein Weltraumreise die 12000 Jahre dauert. Doch Perm und die Gegebenheiten sind anders als erwartet. Dies beginnt schon beim Absturz des Raumschiff. Gleichzeitig ist Henrys Mutter Mildred mit einem späteren technischen hochentwickelten Raumschift nachgereist und hat dabei ihre Familie um Jahrtausende überholt. Mildred trifft in der Vergangenheit Entscheidungen die sich unmittelbar auf die Zukunft von Perm und ihre Familie auswirken.

Bereits das Cover des Buches ist recht düstere gehalten. Es zeigt drei Personen auf einer Gesteinsformation die einer Hand ähnelt. Man kann erahnen, das die Besiedlung von Perm keine einfache Angelegenheit wird.

Normalerweise lese ich eher Bücher aus dem Fantasybereich und weniger Science Fiction. Die Idee der Besiedelung fremder Planeten hat mich aber schon immer fasziniert. Deshalb hat mich auch der Klappentext dieses Buches sehr angesprochen. Die Geschichte hat im Prinzip zwei Handlungsperspektiven. Zum einen Henrys Erlebnisse bei Ankunft auf dem Mond Perm und im Biom, zum anderen diüe seiner Mutter, Wissenschaftlerinnen Mildred Meadow, mit dem ersten Expeditionsteam. Mildred Meadow ist auf jeden Fall eine ungewöhnliche Figur. Wie im Prolog schon angedeutet hochintelligent, sehr auf ihre Wissenschaft fokusiert, und nicht unbedingt eine Sympatieträgerin. Die Idee einen Großteil der Geschichte aus der Perspektive eines etwas älteren Kindes zu erzählen hat mir gut gefallen. So habe ich mich besser in die Welt und Technologie eingefunden. Das Worldbilding des für Menschen lebensfeindlichen Mondes, sowie seiner ungewöhnlichen unsichtbaren Tierwelt und der geheimnisvollen, gefährlichen Anomalie, hat mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn ich mir nicht unbedingt sicher bin, ob ich mir alles so vorgestellt und nachvollzogen habe, wie vom Autor gedacht. Die Handlung des Buches und die Entwicklungen darin fand ich so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Gleichzeitig wirft der Autor auch philosophische Fragen auf. Lyneham hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich kann diesen Roman auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


sehr gut

Der letzte Hüter der Zeit

Jason hat unheimliche Tagträume. Dazu kommt manchmal das Gefühl, das mit der Realität etwas nicht stimmt: wie z.B. die Mammuts im Zoo oder die riesige Pyramide, die dem Despoten Nimrod als Herrschersitz dient. Bald stellt sich heraus, dass Nimrod mithilfe von Zeitreisen die Vergangenheit geändert hat. Jason scheint der einzige zu sein, der dies rückgängig machen kann.

Timelock, Band 1 - Zeitrebellen von Michael Peinkofer ist der Auftaktband zu einer Jugendbuch Reihe mit dem Thema Zeitreisen. Ich lese tatsächlich gerne Jugendbücher, wenn mir das Thema wie hier zusagt. Das Setting des Buches ist sehr dystopisch angelegt. Das Thema Zeitreisen, hier möglich durch eine vererbliche genetische Fähigkeit, finde ich spannend. Das Konzept des Autors, das sich Körper und Seele trennen, fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, ist wohl aber dem Verlauf der Handlung geschuldet. Es gibt zwei Handlungsstränge die zumindest in diesem Band noch nicht zueinander finden. Man begleitet die Jugendliche Jason und Namira in die Vergangenheit und Otaku, der sich im Untergrund eines dystopisch anmutenden Japans um die kleine Hana kümmert. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, die Geschichte gerade in der zweiten Hälfte actionreich. Referenzen zu Star Wars und die Zeitmaschine haben mir gut gefallen. Trotzdem war Timelock leider ein Buch, das mich nicht hundertprozentig überzeugt hat. Das Buch konnte mich nicht wirklich fesselnd, vielleicht weil es bei den Charakteren zu oberflächlich bleibt. Bleibt daher abzuwarten, wie sich die Serie in Band 2 und 3 entwickelt. Großes Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Bewertung vom 04.03.2025
Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen
Rundell, Katherine

Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen


sehr gut

Das Archipel der Fabelwesen

Christopher übt eine besondere Anziehungskraft auf Tiere aus. Als er die Ferien bei seinem Großvater verbringt, erklärt sich auch wieso: seine Vorfahren sind die Hüter eines Portales, das in eine magische Welt führt. Christopher begleitet Mal, einem Mädchen mit einem fliegenden Mantel, in diese Welt. Verfolgt von einem Mörder stehen die beiden Kinder dort vor der riesigen Aufgabe das magische Archipel zu retten.

Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen von Katherine Rundell ist ein sehr abenteuerliches und temporeiches Fantasy-Buch für Kinder ab ca. 10 Jahren. Das Bestarium des Hüters, das zu Beginn des Buches viele magische Kreaturen aufführt und erklärt, fand ich sehr gelungen. Die Welt, die Katherine Rundells erschaffen hat, ist unglaublich ideenreich, vielfältig und mit unzähligen Fabelwesen bevölkert. Der Schreibstil ist altersgerecht und flüssig zu lesen. Er hebt sich angenehm von anderen Kinderbüchern ab. Die Geschichte selbst ist sehr spannend, action- und temporeich. An manchen Stellen hatte ich allerdings das Gefühl, als wollte die Autorin dabei möglichst viele der magischen Inseln abarbeiten. Auch die vielen Gefahren, denen die Kinder begegnen, werden sehr schnell abgehandelt. Zwei Entwicklungen am Ende des Buches fand ich für ein Kinderbuch doch etwas zu bedrückend. Vielleicht ist das Buch daher nicht unbedingt für sensibele Kinder geeignet. Das Ende bietet auf jeden Fall Potenzial für eine Fortsetzung. Insgesamt ein tolles Buch trotz kleiner Schwächen.

Bewertung vom 04.03.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Schlange und Wolf

Vaasa, Königstochter aus dem Reich Asteria, wird unfreiwilligerweise mit Reid von Mireh, einem Herrscher des benachbarten Landes Ikruria, vermählt. Anstelle ihn wie geplant in der Hochzeitnacht zu töten, flieht Vaasa. Als Reid sie wiederfindet bietet er ihr ein Bündnis an. Vaasa soll zum Erreichen seiner politischen Ziele weiterhin seine Ehefrau spielen, während er ihr dabei hilft Kontrolle über ihre aufkeimende, zerstörerische, Magie zu gewinnen.

The Serpent and the Wolf von Rebecca Robinson ist mitreißende slow-burn, arranged marriage, Romantasy mit einem recht komplexen Worldbilding. Das Cover finde ich schön gestaltet, der englische Titel wirkt leider etwas austauschbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Längen kamen für mich nicht auf. Erstaunlicherweise dreht sich sehr viel der Handlung um politische Konflikte und Intrigen, sowie natürlich auch um Vaasas Magie. Vaasa ist eine starke aber auch mistrauische Protagonistin. Sie wurde seit ihrer Kindheit dazu erzogen ihrem Königreich als diplomatische Waffe zu dienen. Gerade deshalb fällt es ihr schwer die arrangierte Ehe zu akzeptieren, zumal ihr Bruder, der Herrscher von Asteria, ihren Tod erwartet. Mir persönlich hat die sich langsam entwickelnden Liebesgeschichten zwischen Vaasa und Reid sehr gut gefallen. Vorallem weil Reid mich positiv überrascht hat. Er ist charmant, intelligent, stark und gutaussehenden. Eine angenehme Abwechslung zu den ansonsten oftmals toxisch wirkenden Romantasy Protagonisten. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der auf Band 2 neugierig macht. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich die Reihe weiterentwickelt. Bis jetzt 5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 25.02.2025
Vanity Falling: Academy of Sins
Vanadis, Kari

Vanity Falling: Academy of Sins


gut

Hochmut

Rahel besitzt das Laster des Hochmutes. Eine Fähigkeit mit der sie es schafft andere Menschen zu manipulieren. Als Vicious wird sie vom Order of Saints gejagt und schließlich in die Academy of Sins gebracht. Asher, der noch auf dem Weg zum Warden ist, sieht in der Aufgabe Rahel zu bewachen eine Chance sich dem Orden zu beweisen. Allerdings hat er hierbei nicht mit den verbotenen Gefühlen gerechnet, die sie in ihm weckt.

In Vanity Falling: Academy of Sins von Kari Vanadis sind die sieben Todsünden das zentrale Thema. Hierbei gibt des die Vicious, welche jeweils eine der Todsünden verkörpern, die Menschen in diese Richtung manipulieren können und sich bei zu häufiger oder zu starker Annahme des Lasters in Dämonen verwandeln und den Order of Saints. Aufgabe des Ordens ist es die Dämonen zu töten. Allerdings wird auch schnell klar, dass der Orden die Fähigkeiten der Vicious, trotz allgegenwärtiger Verachtung, für seine eigenen Zwecke nutzt. Die Thematik und das Setting fand ich sehr interessant. Ein Dark Academia Gefühl kam für mich nicht wirklich auf. Gelehrt wird wenig. Die Academy of Sins hatte eher etwas von Erziehungsanstalt oder Gefängnis. Die Geschichte wird abwechselnd aus Rahels und Ashers Perspektive erzählt. Dies gibt Einblicke in beide Fraktionen, wobei deutlich ersichtlich ist, dass die Mitglieder des Ordens auch unmoralisch handeln. Rahels Verkörperung des Hochmutes fand ich sehr gelungen. Asher will sich von der Schande seiner Familie reinwaschen. Auch ihn fand ich recht nachvollziehbar dargestellt. Trotzdem hat mich die Liebesgeschichte nicht ganz erreicht. Das Ende des Buches ist offen gehalten und bereitet einen zweiten Teil vor. Insgesamt eine interessante Thematik eher durchschnittlich umgesetzt.

Bewertung vom 24.02.2025
Die Brücke von London
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Über der Themse

Die alte London Bridge war lange Zeit die einzige Brücke, die in London über die Themse führte. Das beeindruckende an ihr war die Bebauung mit Geschäfts- und Wohnhäusern. Die junge Witwe Juliana Hamley führt eine Tuchhandlung auf der London Bridge. Aber nicht nur Konkurrenz aus der Innenstadt und der Bau der Westminster Bridge bedroht ihr Geschäft. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr horrende Schulden überlassen. Gemeinsam mit dem Straßenjungen Alder steigt sie deshalb notgedrungen ins Schmuggelgeschäft ein. Ein gefährliches Unterfangen, nicht nur weil Juliana sich bereits einen mächtigen Feind gemacht hat.

Historische Romane sind eines meiner Lieblingsgenres und Die Brücke von London von Julius Arth, eine Geschichte die ins London in Jahre 1749 entführt, konnte mich wirklich mitreißen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Kapitel über Tuchhändlerin Juliana, Straßenjunge Alder und über Oliver Morris, ein neuer Gehilfe im Dienste des Bridge House, wechseln sich ab. Überrascht hat mich der zweite Erzählstrang, der im Jahre 1202 zu Beginn des Baues der London Bridge spielt. Hier geraten die Schwestern Estrid und Sibilla in eine gefährliche Situation. Brückenbaumeister Gilbert beschuldigt Kräuerfrau Sibilla nach einem Unglück der Hexerei. Estrid versucht, gegen den Willen ihres Mannes, ihre Schwester zu warnen und vor den Fanatikern zu retten. Ich mochte viele der Protagonisten des Romans. Hauptdarstellerin ist für mich aber die beeindruckende London Bridge selbst. Die Atmosphäre die der Autor schafft ist sehr lebendig und teilweise auch spannend. Man taucht richtig in das geschäftigen Leben auf der Brücke ein. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, deshalb 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 20.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


ausgezeichnet

Countdown zum Ende der Menschheit

Eine kleine Insel im griechischen Mittelmeer ist der letzte bewohnte Ort der Welt. Ein Abwehrsystem hat bisher einen tötlichen Nebel von der Insel ferngehalten, die von drei Wissenschaftlern und etwa 120 Dorfbewohnern bewohnt wird. Nach dem Mord an einer der Wissenschaftlerinnen schaltet sich dieses System ab. Dorfbewohnerin Emory bleiben ca. 100 Stunden, um den Mörder zu finden und so das Ende der Menschheit aufzuhalten.

Ich lese gelegentlich ganz gerne Krimis bzw. Thriller. Bei "Der letzte Mord am Ende der Welt" von Stuart Turton hat mich die Kombination zwischen Mordermittlung und dystopischem Setting besonders angesprochen. Der drohende Untergang der Menschheit, als Folge einer ergebnislosen Ermittlung, ist natürlich eine ganz besondere Herausforderung. Mehr noch als die Suche nach dem Mörder, haben mich die Geheimnisse der Insel in ihren Bann gezogen. Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass nicht alles, was die Dorfbewohner glauben die Wahrheit sein kann. Besonders auffällig sind die ungleichen Rechte zwischen den drei Wissenschaftlern und der restlichen Bevölkerung. Auch die Absichten der KI bleiben lange unklar. Insofern kann man im Verlaufe des Buches auf jeden Fall mit der ein oder anderen überraschenden Wendung rechnen. Die Bedrohung durch den Nebel ist spürbar, trotzdem schafft der Autor es, dass die Geschichte nicht allzu hektisch wird. Das Setting einer einsamen, abgeschiedenen Insel ist nicht ganz neu, aber sehr gut gewählt. Besonders Emorys Charakter habe ich sehr gemocht. Sie ist die einzige der Dorfbewohner, die Dinge hinterfragt und somit die einzige die zu Mordermittlungen in der Lage ist.

Fazit: Als Genremix ist dieses Buch absolut genial geschrieben und wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 20.02.2025
Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt
Goodall, Anna

Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt


gut

Das Mädchen von anderswo

Maggie Blue ist gerade zu ihrer etwas exzentrischen Tante Esme gezogen. Ihr Vater scheint kein Interesse an ihr zu haben und ihre Mutter leidet an Depressionen. Auch in der neuen Schule konnte Maggie bislang keine Freundschaften schließen. Sie ist eher ein Mobbingopfer. Als Maggie mitbekommt, dass ihre Mitschülerin Ida durch ein magisches Portal in eine andere Welt entführt wird, beschließt Maggie Ida zu retten. Doch in der Düsterwelt lauern unzählige Gefahr.

Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt von Anna Goodall ist der Auftaktband zu einer neuen Fantasy-Reihe für Kinder ab 10 Jahren. Der Schreibstil des Buches fand ich für das Alter angemessen, wenn auch etwas ausschweifend. Das Buch hat zwar viele spannende, gefahrvolle Momente und einige Geheimnisse, allerdings dauert es etliche Kapitel bis die Geschichte fahrt aufnimmt. Die Düsterwelt hinter dem Portal hat durchaus einen gewissen Gruselfaktor. Depression, Einsamkeit, Mobbing, Entführungen und eine ziemlich düstere Welt auf der anderen Seite des Portals. Insgesamt nicht gerade Themen zum wohlfühlen. Etwas Humor bringt der streunende Kater Hoagy in die Geschichte. Trotzdem hätte ich mit für ein Kinderbuch ab 10 Jahren mehr schöne und harmonische Szenen gewünscht. Das Ende stimmt mich versöhnliche. Da das Buch jedoch nicht postiv aus der aktuellen Masse an Kinderfantasy heraussticht und ich es nicht zwingend weiterempfehlen würde, vergebe ich durchschnittliche 3 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2025
Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin


ausgezeichnet

Nachwuchshexenjägerin

Rosies Zuhause ist kein liebevoller Ort. Ihre Mutter ist mental abwesend und kümmert sich nicht um Rosie. Als Rosie " die Sicht" entwickelt, offenbart sich ihr warum. Rosie ist Nachfahrin von Hexenjägerinnen. Die Erinnerungsdiebin hat Rosies Mutter verflucht und deren Erinnerungen gestohlen. Rosie selbst gerät in Gefahr und muss zwischen Flucht und Kampf entscheiden.

Thirteen Witches -Die Erinnerungsdiebin- von Jodi Lynn Anderson ist der erste Band einer neuen Kinder/Jugendbuchfantasyreihe ab ca. 11 Jahren. Mir hat der Schreibstil des Buches sehr zugesagt, sehr angenehm zu lesen, übermittelt viel Atmosphäre und ist weder zu simpel, noch zu schwierig für das angegebene Lesealter. Auch die Hintergrundgeschichte um die
Mondgöttin, die bösen Hexen und die Hexenjägerinnen der Familie Oaks haben mir zugesagt. Die Stimmung ist mysteriös, durch die bösen Hexen und die Geister auch auf jeden Fall ziemlich unheimlich. Rosie ist trotz ihrer stillen Art und geringen Körpergröße eine Heldin. Ich fand ihren Charakter sehr sympathisch. Gerade deshalb fand ich die Situation mit ihrer Mutter, die wie eine leblosen Hülle wirkt, auch sehr bedückend. Auch die Thematik, wie sich ihre Freundschaft mit Keim aufgrund des Übertritts von Kindheit zur Pubertät entwickelt, stimmt wehmütig. Vielleicht hätten dem Buch mehr humorvolle und glückliche Passagen gut getan. Trotzdem konnte mich Thirteen Witches überzeugen und mitreißen, weshalb ich 5 Sterne vergebe.