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Meggie
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Mertesheim
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Bewertungen

Insgesamt 1140 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2024
Höllentrip & Seelenstrip oder Traue keinem Kohlsuppenorakel

Höllentrip & Seelenstrip oder Traue keinem Kohlsuppenorakel


ausgezeichnet

Alex lebt zusammen mit einem Dämon namens Eddie in einer kleinen Wohnung, arbeitet als Bürokauffrau und auch sonst ist ihr Leben eigentlich nicht so aufregend. Bis eines Tages ein anderer Dämon sich einen Weg durch ihre Spüle bahnt, eine Wand verunstaltet und ihren Chef aufspießt.

Alex weiß, dass nun alles komplizierter wird, denn ein Kohlsuppenorakel sagt voraus, dass sie wohl Teil einer Prophezeiung ist und sich nun in die Hölle aufmachen muss, um eben den Fürsten derselben zu stürzen. Kein leichtes Unterfangen, aber mit der Hilfe von alten und neuen Freunden sollte das alles doch kein Problem sein. Oder?

Ich liebe den Humor der Autorin. Der Schreibstil ist so einzigartig frisch, sarkastisch, lustig und frech. Ich hatte echt Mühe, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich einfach wissen wollte, wie es wohl Alex und Eddie in der Hölle so ergeht.

Aber von vorne:

Die Protagonistin Alex ist nicht gerade mit Glück gesegnet. Sie verliert ihren Job, weil sie Dämonen sieht, wird durch Zufall zu einem Medium geleitet und muss sich dort den Voraussagen einer Kohlsuppe und einer dicken, roten Katze stellen. Dann taucht auch noch eine Dämonenjägerin auf und - schwupps - finden sich alle in der Hölle wieder. Kopfüber.

Nicht leicht für Alex.

Ich habe viel gelacht und geschmunzelt, denn der Humor der Autorin hat mich eingefangen. Es gibt so viele unglaublich guten Sätze, Wortfindungen und Dialoge zwischen den Protagonisten, dass ich gar nicht richtig sagen kann, was genau denn jetzt das Beste an dem Buch war. Für mich war es rundum perfekt.

Sogar das Ende, an dem ich eigentlich immer etwas zu mäkeln habe, hat gepasst und war stimmig.

Die Protagonisten sind einzigartig. Vorweg natürlich Alex, die mit ihrem frechen Mundwerk sehr oft aneckt, aber sich auch super aus Situationen reden kann. Dann natürlich der kleine Dämon Eddie, genauso frech und liebenswert.

Aber auch die anderen wie Alex mit dem Wuschelhaar, Bann des Bösen, Slayer, Sam, Caligari, Madame M oder Minos. Ich will nicht zu viel verraten, aber alle haben das gewisse Etwas und konnten mich direkt überzeugen.

Die Abläufe in der Hölle sind herrlich. Der Aufbau kommt einem mehr als bekannt vor und man findet sich teilweise in der realen Welt wieder

Das Buch überrascht jedoch nicht nur mit einer höllisch guten Geschichte, sondern auch mit Poesie und einer gehörigen Portion Fantasie.

Fazit:
Höllisch guter Spaß.

Bewertung vom 10.10.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


gut

Das Königreich Bellemontagne ist in heller Aufregung, denn eine Hochzeit steht bevor. Prinzessin Cerise soll mit dem Kronprinzen des Nachbarreiches verheiratet werden. Doch bevor dies geschehen kann, muss die Drachenplage auf dem Schloss beseitigt werden. Dafür wird Robert angeheuert, seines Zeichens Drachenfänger.

Robert hat diesen Beruf jedoch von seinem Vater übernommen. Wenn er ihn ausübt, fühlt er sich immer wieder schlecht. Denn er hat eine seltsame Verbindung zu den kleinen Tieren, hält sich sogar zu Hause einige, die ihm bei den alltäglichen Aufgaben helfen.

Als ihn der Kronprinz dazu auffordert, ihn auf einer gefährlichen Mission, einer Drachenjagd, zu begleiten, nimmt Robert zwar an, hofft jedoch, dass er dadurch seinem Traum, nämlich Diener eines Prinzen zu werden, näher kommt.

Doch natürlich kommt alles anders ...

"Das letzte Einhorn" ist wohl das Erste, was einem einfällt, wenn man den Namen des Autors hört und auch ich habe eigentlich nur zu "Ich fürchte, Ihr habt Drachen" gegriffen, weil mir eben das Einhorn so gut gefallen hat.

Aber leider war ich dann doch etwas enttäuscht von der vorliegenden Geschichte.

Es geht um drei Personen, die unterschiedlicher nicht sein können. Prinzessin Cerise, die endlich heiraten soll, aber dazu so gar keine Lust hat. Prinz Reginald, der von seinem Vater dazu gebracht wird, heldenhaft zu sein, aber eigentlich lieber in Ruhe gelassen werden will und den Drachenfänger Robert, der eigentlich Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax heißt und den Job seines Vaters als Drachenfänger übernommen hat. Dabei will er lieber mit den Drachen arbeiten, da er eine seltsame Verbindung zu ihnen fühlt. Außerdem wäre er gerne der Diener eines Prinzen.

Tja, aber das alles ist den Drei natürlich nicht vergönnt. Aber sie müssen sich zusammenraufen, denn Prinz Reginald hat die wahnwitzige Idee, um endlich seinen Vater beeindrucken zu können, einen Drachen zu erledigen. Und zwar einen großen. Also gesagt, getan. Die Drei machen sich auf.

Eigentlich eine Story, die fantastisch werden sollte. Aber ich hatte wirklich Mühe, der Geschichte zu folgen. Es passiert ständig etwas, neue Personen kommen dazu, neue Aufgaben und Probleme. Die dazu passenden Lösungen müssen gefunden und ausgeführt werden und es geht um die Entwicklung der drei Personen. Dies geschieht natürlich und am Ende sind alle anders als zu Anfang. Aber mir hat dann doch das gewisse Etwas gefehlt.

Auch wenn der Schreibstil wirklich toll und nicht ganz zu vergleichen ist wie in "Das letzte Einhorn", gab es Moment, an denen ich daran zweifelte, ob ich weiterlesen soll. Und das hat mir dann den Spaß genommen.

Es gab einige Wiederholungen, Cerise und Reginald waren teilweise sehr nervig und Robert zu naiv und ohne Mut. Schade. Man hätte sehr viel mehr herausholen können.

Ans Herz gewachsen sind mir jedoch die unterschiedlichen Arten der Drachen. Hier konnte natürlich die Fantasie voll ausgelebt werden, und das hat der Autor mit Bravour gemacht. Auch das Setting war toll gewählt.

Meggies Fussnote:
Für Drachenfans ein Spaß.

Bewertung vom 03.10.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Grace Winters, 72 Jahre alt, Witwe und im Ruhestand, führt ein tristes Leben, dessen Höhepunkt die wöchentlichen Ausflüge zum Friedhof sind, um dort die Gräber ihres verstorbenen Ehemannes und Sohnes zu pflegen. Bis ein Brief sie aus ihrem Alltagstrott holt. Christina, eine ehemalige Kollegin von der Schule, ist verstorben und hat ihr ein Häuschen auf Ibiza vermacht.

Grace ist irritiert, hat sie besagte Christina doch schon seit 30 Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen.

Trotzdem fliegt sie nach Ibiza, auch, weil sie merkt, dass sie etwas verändern muss. Kaum dort angekommen, fängt die Veränderung auch schon an. Denn Merkwürdiges passiert in ihrer Umgebung. Leuchtende Olivengläser, das Wachsen ausgestorben gedachter Pflanzen, nächtliche Tauchgänge und ein geheimnisvoller Felsen sind nur kleinere Auffälligkeiten. Grace merkt, dass sie hier auf Ibiza zu Höherem bestimmt ist.

Matt Haig steht für Geschichten, die unglaublich sind. Schon viele seiner Bücher haben mich faszinieren können und mit seinem unnachahmlich einehmenden Schreibstil ist es gar nicht so leicht, wieder in den Alltag zurückzufinden. Für mich ein Grund, oft in seine Geschichten einzutauchen und mich mit den fantasievollen Worten verführen zu lassen.

Diesmal fliegen wir mit Grace nach Ibiza. Sie erzählt in teilweise sehr kurzen (nur ein paar Wörter) und langen Kapiteln einem ihrer ehemaligen Studenten, was ihr dort widerfahren ist. Und dies klingt so unglaublich, so unmöglich, dass man erst denkt: Die hat sie ja nicht mehr alle. Zumindest würde es mir so gehen, würde mir meine ehemalige Mathematiklehrerin per E-Mail schreiben, was passiert.

Aber hier, in dieser berührenden Geschichte, klingt alles so selbstverständlich und real.

Grace fühlt sich mit ihren 72 Jahren eigentlich zu alt für neue Abenteuer. Aber sie möchte auch aus ihrem Trott ausbrechen und so nimmt sie ihren ganzen Mut und ihr weniges Geld zusammen, und fliegt nach Ibiza. Dort quartiert sie sich in dem Haus ihrer ehemaligen Kollegin Christina ein. Das Haus gehört aber nun ihr und so hat sie zumindest mal ein Dach über dem Kopf. Der Rest fügt sich und sie lernt Menschen kennen, die ihr Leben nachhaltig beeinflussen.

Dazu gehört der Tauchlehrer Alberto, seine Tochter Marta, Christinas Tochter Lieke und auch ein Ziegenbock namens Nostradamus. Alle tragen ihren Teil bei, aber es ist an Grace, sich in ihr neues Leben zu fügen und dies tut sie in meinen Augen mit Bravour, vor allem, da es in dem Alter auch nicht leicht ist, sich ein neues Leben aufzubauen und dann auch noch Dinge akzeptieren zu müssen, die man sich nicht hat vorstellen können.

Und so versucht Grace nun herauszufinden, warum Christina gestorben ist, warum das Seegras vor der Küste Ibizas so schön leuchtet und warum es wichtig ist, dass der Bau eines Hotels, welches im Naturschutzgebiet errichtet werden soll, verhindert werden muss. Doch dazu muss Grace auch erst einmal mit ihrer Vergangenheit abschließen.

Ein bezauberndes Buch über die Unmöglichkeit des Lebens und dass es möglich ist, gerade in dieses wieder zurückzufinden.

Meggies Fussnote:
Mut zum Leben.

Bewertung vom 03.10.2024
Flüsterwald - Die magische Akademie. Gefährliches Zauberchaos (Flüsterwald, Bd. III-1)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Die magische Akademie. Gefährliches Zauberchaos (Flüsterwald, Bd. III-1)


ausgezeichnet

Lukas und Ella dürfen endlich am Unterricht der magischen Akademie des Flüsterwalds teilnehmen. Die Freude ist groß und gleich am ersten Schultag geht alles schief. Plötzlich sind die magischen Fähigkeiten der Schüler vertauscht. Lukas und Ella wollen wissen, was los ist und zusammen mit der Elfe Felicitas, dem Menok Rani und der Katze Punchy finden sie so einiges heraus. Plötzlich finden sie sich in einem düsteren Flüsterwald wieder und stoßen auf Leon, der sich dort schon länger aufhält. Zusammen schmieden sie einen Plan, wieder an die Akademie zu kommen und ihre eigenen Kräfte zu erlangen.

Lukas und Ella durften ja schon einige Abenteuer zusammen mit ihren Freunden Felicitas, Rani und Punchy bestehen. Aber das größte Abenteuer kommt jetzt: Schule. Aber nicht irgendeine, sondern die magische Akademie des Flüsterwalds. Dort sollen sie lernen, ihre Kräfte zielsicher einzusetzen und zu beherrschen.

Aber es wären ja nicht Lukas und Ella, wenn nicht gleich wieder etwas Unvorhergesehenes passieren würde.

Denn kaum dort angekommen, sind plötzlich die Kräfte der Schüler vertauscht. Lukas, der die Siegelmagie inne hatte, kann sich plötzlich an einen anderen Ort versetzen, während sein schlafender Körper an einem anderen weilt. Und Ella, die eigentlich die Blinzelmagie beherrscht, kann sich in Tiere verwandeln.

Dass da Chaos vorprogrammiert ist, braucht man nicht zu erwähnen.

Wie schon bei den Vorbänden hatte ich auch hier großen Spaß beim Lesen. Es ist einfach nur herrlich, wie chaotisch alles ist. Lukas und Ella versuchen den Überblick zu behalten, doch wenn dann noch Felicitas, Rani und Punchy dabei sind, kann es nur schief gehen. Aber es ist auch wieder Glück, wenn die Freunde zusammen sind, denn dann fahren alle zur Höchstform auf und versuchen natürlich, dass Geschehene wieder rückgängig zu machen bzw. alles zu reparieren.

Der Autor schafft es wieder, mich für ein paar Stunden der Realität zu entreißen. Der lockere Schreibstil, die sympathischen Charaktere, die lustige Story und die rasanten Abenteuer sind einfach eine perfekte Mischung.

Deswegen macht alles so Spaß.

Auch die Illustrationen sind wieder wunderschön und nun gibt es auch eine spannende Story-Game-App zum Buch, die ich aber noch ausprobieren muss.

Meggies Fussnote:
Funny Academia mit sympathischen Charakteren.

Bewertung vom 21.09.2024
Boo & Books

Boo & Books


ausgezeichnet

Wer kennt die Kombi nicht: Alte Bibliotheken, spukende Gespenster, eine gruselige Stimmung. Wenn man als Vorgabe das Thema "Bücher und Gespenster" bekommt, flammt sofort diese Assoziation auf. Aber es geht auch anders. Nicht spukig, nicht gruselig, sondern auch witzig, nachdenklich, traurig und vor allem eins: zauberhaft.
In der vorliegenden Anthologie haben sich 23 Autoren Gedanken zu eben diesem Thema gemacht. Herausgekommen sind dabei 23 Kurzgeschichten, die jede auf ihre Art mit dem Thema umgehen.

Ob nachdenklich, gruselig, heimelig, sanft, chaotisch, witzig, traurig, intensiv oder träumerisch. Es ist für jeden Geschmack was dabei.

Die Geschichten haben unterschiedliche Längen. Und eignen sich auch gut zum Vorlesen, falls das Kind natürlich auf Gruselgeschichten steht.

Ich habe schon mehrmals bei Rezensionen zu Anthologien geschrieben, wie faszinierend ich es finde, dass bei einem vorgegebenen Thema doch so unterschiedliche Gedanken herauskommen. Zwar ist in jeder Story das Grundthema Bücher und Gespenster, aber was dann daraus gemacht wurde, könnte unterschiedlicher nicht sein.

Mir fiel es wieder schwer, drei Geschichten herauszupicken, die ich persönlich am besten finde. Denn alle waren einzigartig und wunderbar.

Aber hey, es geht ja auch um Bücher. Das schönste Thema der Welt. Und die Autoren haben es einfach gespenstisch gut umgesetzt.

Wenn man also lesen möchte, wie Gespenster jemandem zum Guten bekehren, in fremde Welten entführen, von einem Besitz ergreifen oder in alten Gemäuern herumspuken, ist man hier genau richtig. Vielleicht bekommt man ja auch erklärt, wie man sein Buch findet, um später darin einzuziehen oder wie man eine Geisterjägerin verjagt. Auf jeden Fall sollte man aber, wenn man in einer Buchhandlung Ungewöhnliches entdeckt, alle Bücher kaufen, die umfallen.

Also, in Zukunft Vorsicht beim Lesen, nicht dass die Buchstaben plötzlich verschwimmen oder gar ganz verschwinden.

Fazit:
Zauberhafter Gespensterspaß mit buchigen Überraschungen.

Bewertung vom 21.09.2024
Ein mysteriöser Gast / Regency Grand Hotel Bd.2
Prose, Nita

Ein mysteriöser Gast / Regency Grand Hotel Bd.2


sehr gut

Molly Gray ist mit Leidenschaft Zimmermädchen im Regency Grand Hotel. Besser gesagt, Chefzimmermädchen. Und das tut ihr gut. Als sie von ihrem Chef Mr Snow beauftragt wird, alles für die Ankunft des berühmten Krimiautors J. D. Grimthorpe vorzubereiten, sagt sie sogar den gemeinsamen Urlaub mit ihrem Freund ab und kümmert sich um alles. Bei einer Pressekonferenz verstirbt der Schriftsteller jedoch und plötzlich steht ein unter der Obhut von Molly stehendes Zimmermädchen im Mittelpunkt und soll ihn vergiftet haben. Molly glaubt jedoch an die Unschuld der jungen Frau und tut alles, um den Fall aufzuklären. Sehr zum Leidwesen von Detective Stark, die eigentlich Molly selbst im Gefängnis sehen will ...

Schon Teil 1 um das resolute Zimmermädchen Molly Gray hat mir sehr gut gefallen. Der zweite Teil schafft es, an dieses Gefallen anzuschließen.
Diesmal stirbt ein berühmter Krimiautor im Teesalon des Regency Grand Hotel. Molly, die es mitansehen musste, denkt sich: Nicht schon wieder! Aber sie macht sich auch gleich daran, herauszufinden, was passiert ist und wer der Mörder ist.Hilfe bekommt sie dabei von der Barfrau Angela und dem ruhigen, schüchternen Zimmermädchen in Ausbildung, Lily.
Aber Lily steht selbst unter Verdacht, den Mord ausgeübt zu haben.Molly ist einfach herrlich real. Sie ist anders als die anderen Menschen und dies mit einer Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Perfektion, wie kein zweiter.

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart, in der der Mord geschehen ist und in der Vergangenheit, in der uns die Geschichte erzählt wird, wie Molly überhaupt den Entschluss gefasst hat, Zimmermädchen zu werden. Diese beiden Zeitstränge verbinden sich irgendwann und so ergibt sich ein ganzes Bild.
Außerdem wird der Grundstein für weitere Bücher der Reihe gelegt und ich hoffe, dass die Autorin noch megr Abenteuer mit der wunderbaren Molly Gray schreibt.

Mollys Art würden manche als autistisch beschreiben. Sie hat einen Hang zur Perfektion und lebt diesen beim Putzen aus. Aber sie hat auch ihre Freunde, die Molly so lieben, wie sie ist, sie ernst nehmen und auf die sich Molly verlassen kann.

Im Laufe der Geschichte gibt es einige Überraschungen. Die Autorin hat damit dafür gesorgt, dass man einfach gerne viel mehr von Molly erfahren möchte.

Der Kriminalfall ist ausgeklügelt und die Auflösung hat mich dann doch etwas überrascht. Hier wäre ich nicht draufgekommen und deswegen finde ich das Ende sehr gut gelöst.

Fazit:
Der Mörder war diesmal nicht der Gärtner.

Bewertung vom 18.09.2024
Spellshop
Durst, Sarah Beth

Spellshop


ausgezeichnet

Kiela arbeitet in der Hauptstadt des Reiches in einer Bibliothek. Sie liebt ihre Arbeit und fühlt sich bei den Büchern wohler als unter Menschen. Zusammen mit dem sprechenden Spinnenkraut Caz und ein paar Kisten voll Zauberbücher muss sie jedoch fliehen. Ein Aufstand in der Hauptstadt führt dazu, dass die Bibliothek Opfer von Flammen wird. Kiela fährt mit einem Boot auf eine abgelegene Insel, auf der sie aufgewachsen ist.
Dort findet sich auch das alte Cottage, in dem ihre Eltern gewohnt haben. Allerdings darf Kiela die Zauberbücher nicht bei sich haben, da sie keine ausgebildete Zauberin ist. Sie muss sie versteckt halten, merkt aber bald, dass sie mit den in den Büchern genannten Zaubersprüchen der Insel und deren Bewohnern helfen könnte. Und so macht sie ein Marmeladengeschäft auf und verkauft auch einige "Hausmittel". Eigentlich will sie aber nicht mit den Menschen in Kontakt treten, doch der attraktive Seepferdchenzüchter Larran und die resolute Bäckersfrau Bryn machen ihr da einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Dieses Buch ist wie ein gemütlicher Herbstnachmittag mit Sonnenschein, Blätterrauschen und einer heißen Tasse Tee. Denn es strahlt etwas Heimeliges aus, etwas Wohliges und Warmes. Die Autorin zieht einem mit ihrem leichten, aber fesselnden Schreibstil so sehr aus dem Alltag heraus, dass man Mühe hat, wieder in die Realität aufzutauchen.

Schon lange hatte ich keine Geschichte mehr, die ich einfach so weglesen konnte, weil die Charaktere mich in ihrer Familie akzeptiert haben.

Wir treffen auf Kiela, die in einer Bibliothek arbeitet und wohnt. Sie hat nicht sehr viel mit Menschen zu tun und ist darüber auch sehr froh. Sie hat mich stark an mich erinnert, weil auch ich fremde Menschen nur schwer um mich haben kann. Kiela jedoch entwickelt sich im Laufe der Story und lässt einige Inselbewohner in ihr Herz. So geht es mir auch. Kenne ich die Person näher und finde sie sympathisch, dann kann sich daraus auch eine Freundschaft entwickeln.

Die Story fängt langsam an und nimmt am Ende sehr große Fahrt auf. Wir begleiten Kiela bei ihrem Neuanfang auf der Insel und lernen die Inselbewohner kennen. Hier wird insbesondere auf den Seepferdchenzüchter Larran eingegangen und die Bäckerin Bryn. Beide begrüßen Kiela aufs Herzlichste. Ein Grund für Kiela über ihre eigenen Gewohnheiten nachzudenken.

Die Story ist leicht abgedreht, aber es handelt sich ja auch um Cosy Fantasy. Wir gründen ein Marmeladengeschäft, reiten auf Seepferdchen, zaubern singende Bäume und sprechende Pflanzen, aber es bleibt immer sympathisch, heimelig und eben cosy.

Wie oben erwähnt, ist der Schreibstil der Autorin sehr leicht. Aber gerade dieses Leichte zieht einem in den Bann. Man hat trotzdem die Insel vor Augen, erlebt die Stürme, die Sonnentage, das Wachstum, das Meeresrauschen und hat den Duft von Himbeeren und Zimtschnecken in der Nase.

Am Ende wird es rasant und spannend. Es gibt einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und ganz zum Schluss gibt es sogar Hoffnung auf einen zweiten Teil. Ich würde mich auf jeden Fall auf ein Wiederlesen mit Kiela, Larran und dem Marmeladengeschäft freuen.

Fazit:
Eine zauberhafte Geschichte.

Bewertung vom 18.09.2024
Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1
Enders, Mo

Nachtschwarze Worte / Liga Lexis Bd.1


sehr gut

Annie hilft gerne ihrer Mutter in der Bibliothek und gönnt sich in einer Leseecke auch mal ein bisschen Zeit, um in ihrem Lieblingsbuch "Silberkorn" zu schmökern. Doch es passieren immer wieder komische Dinge, wenn sich Annie in den Seiten verliert. Dies führt dazu, dass sie von zwei Agenten zu einer Schule mitgenommen wird, die sog. Migras ausbildet, Wesen halb Mensch, halb Buchfigur. Auf Bookford Manor wird sie nun darin unterwiesen, mit ihrer Kraft umzugehen und sogar in Buchwelten zu reisen. Als der arrogante, aber ebenso gutaussehende Caspian de Vries ihr helfen soll, sich in den Welten zurechtzufinden, verschwindet dieser und nur Annie kann ihn retten. Und ihre Reise führt sie dahin, wo kein Migra je zuvor gewesen war - zwischen die Zeilen der Buchwelt.

Spannend, was auf dem Klappentext über den Inhalt des Buches gesagt wird.
Halb Mensch, halb Buchfigur, ist auch Annie davon überzeugt, ab sofort ein spannendes Leben zu führen, doch da sie erst spät auf der Schule Bookford Manor angenommen wurde und mit ihrem rätselhaften Nachnamen auch noch als Außenseiterin gilt, ist es alles andere als spannend, sondern eher verwirrend und rätselhaft.Und genauso ist es auch für den Leser, denn wir erforschen zusammen mit Annie die neue Welt und lernen Seite für Seite neues über die geheimnisvolle Akademie, die Buchwelt und die Kräfte, die in Migras schlummern.

Annie ist ein sehr sympathisches 16jähriges Mädchen, das Bücher über alles liebt und nun - als geborene Migra - die Chance erhält, sich eben in dieser Buchwelt, die ihr so am Herzen liegt, frei zu bewegen. Sie trifft auf einige Buchgestalten, die auch uns bekannt sind, und bewegt sich auch in ihrem Lieblingsbuch namens "Silberkorn", einem Roman, der in der Römerzeit spielt und auch eine wichtige Rolle in Annies Leben einnimmt.

Der Schreibstil der Autorin ist erfrischend. Da die Protagonisten Jugendliche sind, ist der Umgangston auch dementsprechend und gerade wenn sich Annie mit ihren Freunden trifft, ist es sehr flapsig, lustig und harmonisch.

Als später Caspian de Vries auftritt, ändert sich jedoch der Tenor, gerade bei Annie. Sie wirkt plötzlich erwachsener und nimmt alles etwas ernster. Es heißt auf der Verlagsseite eine "Enemies-to-Lovers-Romance", was sich in meinen Augen aber nicht so darstellt. Klar, Caspian und Annie scheinen sich erst nicht zu mögen, doch treffen sie nur zweimal aufeinander und fahren sich ein bisschen an. Beim dritten Mal ist das aber schon anders. Eine Feindschaft ist jedoch zu keiner Zeit zu spüren, auch wenn sich am Ende eine Situation ergibt, in der man meinen könnte, dass dem so wäre. Ich möchte aber hier nicht zu sehr vorgreifen, sondern dies nur klarstellen.

Ansonsten finde ich die Geschichte sehr gelungen, aber auch ausbaufähig. Es gab Situationen, in denen ich mich als Leser fragte, warum Annie jetzt so handelt und warum sie nicht mehr Fragen stellt.

Mit Caspian bin ich nicht so warm geworden, er bleibt etwas unnahbar und auch sonst tritt er eher weniger in den Vordergrund. So findet man keinen richtigen Zugang zu ihm. Auch die wenigen Kapiteln, in denen er zu Wort kommt, sind nicht aussagekräftig und machen ihn noch abwesender.

Die Idee, in die Buchwelten zu reisen und dort mit den Charakteren zu interagieren, ist zwar nicht neu, aber wie in der jeweiligen Buchwelt dann gehandelt wird, hat mir sehr gut gefallen. Wir treffen dabei auf die uns bekannten Bücher wie Peter Pan oder auch Twilight, aber auch weniger bekanntere Geschichten spielen eine Rolle und geben der Story nochmals einen Kick.

Das Ende hat es dann noch mal in sich und macht sehr viel Lust auf den zweiten Teil der Reihe.

Fazit:
Ein Ausflug in die Buchwelt mit unvorhergesehenem Ausgang.

Bewertung vom 11.09.2024
Wie ich das Ende der Welt (üb)erlebte (eBook, ePUB)
Dark, Kate; Smith, Stuart; Miglar, Astrid; Hechenberger, Anne; Grimpo, Gina; Helbig, Karin; Kraske, Hartmut Holger; Exner, Katrin; Pickar, Aleš; Ryll, Dirk; Bäßler, Matthias; Grascher, Raphael; Bissantz, Anna-Katharina; Focke, Kai; Kastell, Agga; Depner, Uta; Kunze, Till; Ivy, P.M.; Stein, Friederike; Bohn, Theresia; Klymchuk, Alexander; Forgione-Zaccaria, Julia; Berres, Georg K.; Winter, Luca; Branger, E. B.; Nickel, Jennifer; Betz, Sarah; Bastuck, Torsten; Roth, Thomas

Wie ich das Ende der Welt (üb)erlebte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Ende der Welt wollen wir natürlich nicht erleben, aber was wäre wohl, wenn ...

Genau dieser Frage stellen sich in dieser Anthologie 29 verschiedene Autoren mit ihren Kurzgeschichten. Dabei erwartet uns ein buntes Feuerwerk an unterschiedlichsten Herangehensweisen. Ob lustig, ernst, bizarr, fies, kürzer, länger, gruselig, chaotisch, spontan, langwierig, poetisch oder einfach. Es ist alles vertreten und ich muss ehrlich sagen, dass ich am Ende Probleme hatte, mir drei Geschichten herauszupicken, wie ich es immer in meinen Rezensionen zu Anthologien mache. Denn diesmal konnten mich wirklich alle überzeugen, weil mir jedes Ende der Welt einfach nur - auch wenns komisch klingt - sehr gut gefallen hat.

Natürlich würde ich mir wünschen, dass ich, falls ich selbst das Ende erleben müssten, natürlich nicht in die Situationen gerate, die die Menschen der Kurzgeschichten durchleben müssen.

Es geht um Klimakatastrophen, Aliens, Hungersnöte, Krankheiten und die Übernahme der Welt durch Insekten. Es geht um Killer-Weizen, Videospiele oder einer Zuckerwattenplage. Ob der Endgegner Allergien sind, Pilze oder die Null wird ebenso thematisiert wie Multiversen, Hoffnungsschimmer, die Sintflut und die letzte Fahrt mit dem Zug.

Ich habe bei manchen Geschichten schmunzeln müssen, weil das Endzeit-Thema einfach herrlich war, bei anderen kam ich ins Grübeln, ob es vielleicht tatsächlich mal so passieren könnte.

Ich weiß nur, dass ich in Zukunft keinem Menschen mehr trauen werde, der Jeffrey heißt und auch Kühe betrachte ich nun mit anderen Augen. Ameisen werde ich aus dem Weg gehen und Tauben waren mir sowieso immer unheimlich.

Die Kurzgeschichten sind allesamt sehr unterhaltsam und ich war immer wieder begeistert von den Themen, die aufgegriffen wurden.

Meggies Fussnote:
Unterhaltsame Geschichten über den Weltuntergang.

Bewertung vom 01.09.2024
Death TV
Johnston, Bryan

Death TV


ausgezeichnet

Frances Percival, genannt Frankie, möchte ihren Bruder vor dem finanziellen Ruin bewahren. Also entscheidet sie sich, sich vor laufender Kamera bei der beliebten Show "Death Warrant" umbringen zu lassen. Eigentlich läuft ihr Leben gar nicht so schlecht. Sie hält sich mehr recht als schlecht beruflich als Mentalistin über Wasser und auch der Mann, denn sie in einem Café kennenlernt, könnte der Mann fürs Leben sein. Aber die Schulden ihres Bruders, der nach einem Unfall geistig und körperlich beeinträchtigt ist, nehmen überhand und mit dem Geld aus der Show könnte sie ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichen.Doch kaum hat sie den Vertrag für die Show unterschrieben, wird ihr durch Hypnose die Erinnerung daran genommen und Frankie lebt ganz normal weiter - nun ohne den Gedanken daran, je für diese Show unterschrieben zu haben bzw. überhaupt daran zu denken, an der Show teilzunehmen.
Kurz darauf feiert sie ihren Durchbruch als Mentalistin und übernimmt eine Show nach der anderen. Auch ihr Liebesleben ist perfekt. Selbst ihr Bruder scheint einen Aufschwung zu erleben.
Doch der Tod schwebt ständig über Frankie, ohne dass sie davon weiß ...

Der Klappentext dieses Buches hat mich gleich von Anfang an in den Bann gezogen. Welch irrsinnige Idee, eine TV-Show zu entwickeln, in der sich Menschen vor laufender Kamera umbringen lassen, um damit Geld für ihre Angehörigen zu gewinnen. Je höher die Einschaltquoten, umso mehr springt dabei raus. Wenn jemand eine emotionale Backstory hat, kommt dies beim Publikum natürlich sehr gut an und es schalten mehr ein. Ergo: mehr Gewinn. Millionen-Gewinne.

So auch bei Frankie. Ihr wird vorausgesagt, dass sie mindestens 3 Mio. Dollar erzielen kann, wenn die Backstory stimmt, natürlich viel, viel mehr.

Dies ist bei Frankie der Fall. Sie ist alleinstehend, ihr Bruder wurde bei einem Verkehrsunfall geistig und körperlich beeinträchtigt und auch sonst läuft es nicht so ganz rund. Zwar ist sie als Mentalistin mit ihren Bühnenshows oft gebucht, es reicht dann aber doch nur, damit sie und ihr Bruder ein normales Leben führen können.

Mit dem Geld aus der Show wäre ihr Bruder abgesichert. Die Schulden bezahlt, die Zukunft gesichert.

Fragwürdig ist das Ganze natürlich schon. Wie verzweifelt muss man sein, um sich umbringen zu lassen? Todkrank darf man nicht sein, das ist ein Ausschlusskriterium. Also kerngesund, nur verzweifelt, weil das Geld einfach nicht reicht.

Bei Frankie dachte ich mehrmals, dass mir dieses Argument mit ihrem Bruder nicht ausreicht und je mehr man Frankie kennenlernt, denkt man sich: Wieso? So bist du gar nicht. Aber trotzdem schwebt immer wieder das Schwert über ihr.
Wann wird es sie treffen? Wie wird es sie treffen? Wo wird es passieren?

Man rechnet jeden Moment damit, während man Frankies eigentlich recht glückliches Leben mitverfolgt. Sie steigt die Berühmtheitsleiter hoch, wird vom reichsten Mann der Stadt gebucht, lernt ihren Traummann kennen, ihre Freundschaften vertiefen sich, ihr Bruder wird stabiler. Aber sie kann den Vertrag nicht rückgängig machen, weil sie ja im Endeffekt gar nicht mehr weiß, dass sie ihn unterschrieben hat.

Diese Ungewissheit zieht sich durch das ganze Buch und man ist immer wieder versucht, selbst ins Buch zu steigen und Frankie zu erzählen, dass sie sterben wird.

Dabei erzählt der Autor sehr ruhig aus Frankies Leben. Zwischendurch gibt es Kapitel, in denen von den Vorbereitungen des Fernsehsenders erzählt wird und langsam kristallisiert sich heraus, wann und wo es geschehen wird. Aber nicht wie.

Diese spannende Verfolgung - obwohl ruhig erzählt - ist nervenaufreibend, und ich hatte wirklich das Gefühl, am Buch zu kleben. Dies hatte ich schon lange nicht mehr.

Aber auch die Charaktere sind sehr sympathisch gestaltet. Durch Rückblicke bzw. Gedanken seitens Frankie hat man einen richtigen Bezug zu ihr und will sie beschützen. Diese Tiefe zieht sich auch bei den anderen Charakteren durch und so hat man das Gefühl, Freunden bei ihrem Leben zu beobachten.

Fazit:
Absolut spannend mit sympathischen Charakteren.