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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2024
Wer zuletzt tanzt, tanzt am besten (eBook, ePUB)
Roth, Mila

Wer zuletzt tanzt, tanzt am besten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein neuer Auftrag für Janna und Markus. Diesmal müssen sie wieder ein Ehepaar spielen, dass auf einem Kreuzfahrtschiff an einem Tanzwettbewerb teilnimmt. Dies dient als Tarnung, um eine alte Freundin von Markus in ihre Heimatstadt Sofia zu begleiten. Die Wissenschaftlerin hat einen Quantencode entwickelt, der es ermöglicht, Daten in ungeahnter Geschwindigkeit zu übermitteln.
Da diese unter großer Flugangst leidet, wurde das Kreuzfahrtschiff als Fortbewegungsmittel auserkoren. Zusammen mit den beiden Agenten Melanie und Gabriel checken Janna und Markus auf dem Schiff ein und merken schon bald, dass sie nicht die einzigen sind, die Interesse an der Wissenschaftlerin haben. Viele Kriminelle sind ebenfalls mit von der Partie und gefährden den Undercover-Einsatz in höchstem Maße.

Ein neuer Fall für Janna und Markus - und diesmal wird es gefährlich - nicht nur, dass die Zielperson, die die Agenten beschützen sollen, in hoher Gefahr schwebt, nein, auch Janna und Markus kommen sich unerwartet nahe. Denn es gilt, nicht nur die Wissenschaftlerin zu beschützen, sondern auch an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen, um die Tarnung aufrecht zu erhalten.
Gerade beim Tanzen kommen sich Janna und Markus körperlich sehr nahe - und das bringt natürlich die ganze Gefühlswelt durcheinander.

Es war wieder herrlich, wie die Autorin die beiden Protagonisten Janna und Markus an ihre Grenzen bringt. Es knistert, es funkt und man will die beiden am liebsten dazu bringen, sich endlich ihre Gefühle einzugestehen. Aber die Beherrschung, die die beiden an den Tag legen ist eigentlich schon mit so viel Respekt zu behandeln, dass man gar nicht mehr weiß, ob die beiden überhaupt je ein Paar werden sollen.

Eigentlich geht es um den Schutz der Zivilperson, einer Wissenschaftlerin, die einen Quantencode entwickelt hat, der es ermöglicht, Daten in hoher Geschwindigkeit sicher zu übertragen. Für Kriminelle natürlich ein gefundenes Fressen. Also muss sie beschützt in ihre Heimatstadt gebracht werden. Ein Job für das Institut.

Dass Janna und Markus ein Ehepaar spielen müssen, führt zu vielerlei Problemen. Nicht, dass die beiden das nicht können. Das klappt hervorragend. Aber ihre Gefühle werden gehörig durcheinandergewirbelt.

Und so kommt es zu Gedanken, die sich beide eigentlich nicht erlauben wollen.

Der eigentliche Auftrag, nämlich der Schutz der Wissenschaftlerin, dringt dann wieder in den Vordergrund und es wird spannend, rasant und chaotisch. Wie man es aus den Vorgängerbänden kennt und liebt.

Das Ende ist etwas traurig - und es kommt ein bisschen Hoffnung auf. Hoffnung auf bessere Zeiten und vielleicht auf ein bisschen mehr Intimität zwischen Janna und Markus. Auf jeden Fall musste ich ein kleines Tränchen verdrücken, weil ich so mitgelitten habe.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt fesselnd und es packt einem immer wieder aufs Neue, wenn man die Story mitverfolgt.

Meggies Fussnote:
Ein neuer Fall - und neue Probleme.

Bewertung vom 27.11.2024
Stranger Things (Band 9) - Die letzte Fahrt der Persephone (eBook, ePUB)
Moreci, Michael

Stranger Things (Band 9) - Die letzte Fahrt der Persephone (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine Sowjet-Wissenschaftlerin heuert auf der Persephone an, um einen Demogorgon von Amerika nach Russland zu bringen. Der Frachterkapitän Jacoby nimmt den Auftrag an, da er dringend Geld benötigt. Die Crew weiß jedoch nichts von der Bestie an Bord. Als diese aus dem Lagerraum entkommt, entbrennt ein verbitterter Kampf auf dem ganzen Schiff. Gleichzeitig tobt auch noch ein Sturm auf See. Die Mannschaft erkennt bald, dass es kein Entrinnen gibt.

Die Story ist angelehnt an ein Kapitel aus Bram Stokers Buch "Dracula", in welchem es darum geht, dass Dracula eben auf der Demeter in Richtung England reist und während der Fahrt ein Massaker auf dem Schiff veranstaltet. Nur dass auf der Persephone eben nicht ein Vampir, sondern ein rachsüchtiger Demogorgon sein Unwesen treibt.

Es fängt natürlich alles sehr harmlos an. Die Crew ist zuversichtlich, für einen leichten Job Geld zu bekommen. Der Kapitän ist froh, überhaupt einen Auftrag bekommen zu haben und die sowjetische Wissenschaftlerin ist erleichtert, den Demogorgon per Schiff nach Russland zu bringen.
Doch dann gerät alles außer Kontrolle und der Demogorgon tötet einen nach dem anderen.

Die Panels sind sehr dunkel gehalten, weil sich auch viel in der Nacht abspielt. Zudem wütet über dem Meer ein heftiger Sturm, so dass auch hier alles düster und grau gehalten wird.

Die Story ist sehr spannend, ähnelt aber sehr "Dracula" bzw. dem 2023 erschienenen Film "Die letzte Fahrt der Demeter". Dies ist aber kein Minuspunkt, sondern zeigt, wie man übergreifend die Szenen miteinander verbinden kann und damit eine eigenständige und vor allem spannende Geschichte entsteht.

Da ich ein großer Dracula-Fan bin, fand ich die Parallele natürlich hochinteressant und habe mich auch sehr gefreut, diese Adaption zu lesen.

Der Comic ist allerdings recht schnell gelesen, es gibt nicht sehr viel Text und aus den Panels lässt sich natürlich schnell sehr viel heraussehen. Trotzdem ist es interessant, spannend und - weil es eben im Stranger Things-Universum spielt - für mich auch ein Muss als großer Fan. Gerade die Anlehnung an Dracula hat da einiges gebracht.
Diesmal spielen - außer dem Demogorgon - keine bekannten Figuren aus Stranger Things mit. Und es bleibt am Ende auch etwas offen, wie es weitergeht. Hier kann man sich aber - wenn man die vierte Staffel gesehen hat - schon denken, was passiert. Das Comic fügt sich also sehr gut in die TV-Serie ein.

Die Reihe der Comics wächst und es ergibt sich hier schon ein eigenes kleines Universum in Comic-Form. Es macht jedes Mal wieder Spaß, sich in diese Welt zu flüchten und weitere Abenteuer von "Nebenrollen" zu lesen.

Ich freue mich auf viele weitere solcher Spin-Offs.

Meggies Fussnote:
Eine Fahrt des Grauens.

Bewertung vom 26.11.2024
Das vergessene Schtetl
Gross, Max

Das vergessene Schtetl


sehr gut

Kreskol ist ein verschlafenes, kleines jüdisches Städtchen mitten im polnischen Wald. Jahrzehntelang blieb alles unverändert. Kein Strom, kein fließendes Wasser, kein Internet. Vergessen vom Rest der Welt. Als ein Ehestreit dazu führt, dass Pescha Lindauer die Stadt verlässt und kurz darauf auch ihr Ehemann verschwindet, wird Jankel Lewinkopf, ein Außenseiter, damit beauftragt, sie zu suchen. Er macht sich auf den Weg und landet plötzlich mitten in der modernen Welt. Diese glaubt ihm natürlich nicht, dass es ein polnisches Städtchen gibt, dass von allem Bösen verschont wurde. Und so wird Jankel in die psychiatrische Klinik eingewiesen, bis ihm dort endlich Glauben geschenkt wird. Die Wahrheit kommt ans Licht und schickt Kreskol sofort ins 21. Jahrhundert. Samt der Geschichte über Holocaust, Krieg und Verbrechen.

Bevor ich anfing, das Buch zu lesen, habe ich mir ernsthaft vorgestellt, wie es wohl sein kann, dass man eine ganze Stadt einfach vergisst. Als wäre sie von der Landkarte gelöscht und eingestampft worden. Der Autor hat sich hierfür jedoch eine sehr gute Lösung einfallen lassen und ich muss mir eingestehen, dass es so vielleicht auch wirklich hätte passieren können.

Kreskol ist eine kleine Stadt, nur bewohnt von jüdischen Mitbürgern. Sie leben ihr Leben wie im 18. Jahrhundert. Es gibt keine befestigten Straßen, keinen Strom, kein fließendes Wasser, geschweige denn Fernseher, Handy oder Internet.

Das Städtchen versorgt sich selbst über ihre Bauern und Handwerker und falls mal etwas von außerhalb benötigt wird, gibt es die Roma, die seit jeher mit ihren pferdegezogenen Holzwägen den Weg nach Kreskol finden. Diese sind jedoch froh, wenn sie etwas verkaufen können und sind auch gleich wieder weg. Da man sich eh nur über weniges unterhalten kann (aufgrund der Sprachbarriere), macht sich keiner Gedanken über den anderen.

Als es zu einem Ehestreit kommt und Pescha Lindauer die Stadt in einer Nacht- und Nebelaktion verlässt, folgt ihr ihr verärgerter Ehemann und verschwindet ebenfalls. Für die Einwohner von Kreskol ist dies ein No-Go und so schicken sie Jankel Lewinkopf, der eh ein Außenseiter ist und sein Verlust verschmerzt werden kann, sie zu suchen.
Jankel tut dies und findet sich plötzlich in einer Welt wieder, die er so nicht kennt.

Sich bewegende Eisenkarren, bewegte Bilder in einem Rahmen, kleine Kästchen, in die man reinsprechen kann und vor allem ist alles laut, schnell und bunt.

Es ist unvorstellbar, was Jankel wohl alles mitmachen muss. Aber er nimmt es erstaunlich gelassen hin. Auch, als er in eine Klinik eingewiesen und für verrückt erklärt wird. Im Gegenteil, er ist es, der alle anderen als verrückt hinstellt, weil er einfach nicht glauben kann, was er erzählt bekommt.

In dem Buch geht es darum, wie Kreskol plötzlich in den Mittelpunkt des Weltinteresses tritt. Es kommt zu weitreichenden Veränderungen, nicht nur im Stadtbild, sondern auch bei den Einwohnern. Dies wird in einem Strang des Buches erzählt.

Der zweite Strang handelt von Jankel und Pescha, die nun ein Leben außerhalb von Kreskol führen müssen. Es wird erzählt, wie sie es schaffen, sich zurechtzufinden, ein neues Leben aufzubauen und mit der Vergangenheit abzuschließen.

Dieses "Was-wäre-wenn" wird so schön ausgeschmückt und die ganzen Charaktere, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen, tragen dazu bei, dass man fast glauben könnte, dass dies alles so geschehen ist. Man will das kleine Kreskol wieder aus der Fame-Zone rausbringen, so dass alle ihre Ruhe haben und ihr gewohntes Leben vor den 15-Minuten-Ruhm wieder aufnehmen können.

Aber es kommt alles anders, als gedacht und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Alles ist herrlich überzogen, unrealistisch und doch wieder voller Logik und Wahrheit. Der Autor hat es geschafft, ein Bild zu kreieren, welches man sich realistisch vorstellen kann. Auch der angenehme Schreibstil führt dazu, dass man förmlich durch die Geschichte fliegt.

Meggies Fussnote:
Ein kleines Städtchen kommt groß raus.

Bewertung vom 22.11.2024
Adelsspross (eBook, ePUB)
Maier, Katharina

Adelsspross (eBook, ePUB)


sehr gut

Myn ist ein junges Mädchen, lebt auf dem Planeten Singis und - als erste Tochter geboren - soll sie sich auch wie eine verhalten und gehorchen. Doch Myn ist neugierig, wissbegierig und möchte lernen. Sie sehnt sich nach Wissen und saugt alles in sich auf. Doch ihr Vater, streng und unnachgiebig, hat das letzte Wort. Je mehr Myn jedoch über ihre Welt, in der sie lebt, erfährt, umso mehr möchte sie ausbrechen. Ihr Bruder Vairrynn hilft ihr dabei, sich zu entfalten. Doch dann passieren Dinge, gegen die Myn nichts ausrichten kann und ihre heile Welt dreht sich um 180 Grad.

Wir befinden uns auf dem Planeten Singis, der unweit unserer Erde liegt. Myn, ein 9jähriges Mädchen, wächst dort in einer Künstlerfamilie auf. Doch sie möchte ausbrechen aus den alten Traditionen, weiß jedoch nicht wie. Die Autorin hat sich eine komplexe Welt ausgedacht und erzählt in wunderbaren Worten Myns Geschichte. Doch nicht nur Myn kommt zu Wort, sondern auch die Dame Tod, die aus ihrer Sicht über Myns Bruder Vairrynn berichtet.

Zuerst fand ich dies etwas verwirrend, weil in Ich-Form von Myn erzählt wird und dann plötzlich in Ich-Form aus der Sicht der Dame Tod. Doch dies war nur am Anfang so, bis ich mich daran - und auch an den an Poesie anmutenden Stil - gewöhnt habe.

Mit Hingabe erzählt die Autorin von Myn und ihrer Familie. Auch wenn ich Mühe hatte, in die Story hineinzukommen, was aber auch an den vielen Namen und Orten lag, bin ich froh, dass ich nicht abgebrochen habe, denn die Story entwickelt sich zu einer interessanten Geschichte über Mut, Freundschaft, Liebe und Hass.

Da abwechselnd über Myn und Vairrynn berichtet wird, bekommen wir zwei Sichtweisen, die sich immer wieder ineinanderfügen und wir erleben, wie Myn herausfinden muss, dass die heile Welt Risse bekommt und man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss.

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Passagen, die darauf hindeuten, dass Myn auf der Erde ist und jemandem ihre Geschichte erzählt. Was genau es damit auf sich hat, wird jedoch nicht genauer erklärt und wird sich wahrscheinlich auch so durch die nächsten Bände ziehen. Hier wird die Spannung groß gehalten und man will natürlich wissen, was Myn auf der Erde macht und wie sie dorthin gelangt ist.

Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Welt Singis sowie weitere Orte. Es gibt eine eigene Flora und Fauna, eigene Götter und besonders hervorzuheben sind wohl die Tygdulai, eine Art Pferderasse, die gezüchtet wird. Hier merkt man, dass die Autorin sich sehr viele Gedanken gemacht hat. Diese Liebe zum Detail ist einfach fantastisch.

Der erste Band endet mit einem Cliffhanger. Und so kann man eigentlich nur sofort zum zweiten Band greifen.

Fazit:
Ein Mädchen sucht seinen Weg ...

Bewertung vom 22.11.2024
Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2
Lewis, Kayvion

Royal Gambit / Thieves' Gambit Bd.2


sehr gut

Ross muss mit Devroe zusammenarbeiten, obwohl dieser sie und ihre Familie verraten hat. Und auch auf ihre Mutter ist Ross nicht gut zu sprechen. Schließlich war alles, was bisher geschah, inszeniert.Als Count, die Anführerin der Organisation, von Baron als Nachfolger herausgefordert wird, schlägt sich Ross mit ihrer Mutter und zwei Freunden auf deren Seite, während Devroe mit seiner Mutter Baron helfen will, Anführer zu werden.
Es kommt zu einem Gambit, einem Wettkampf mit drei Aufgaben. Der Bessere gewinnt und wird bzw. bleibt Anführer der Organisation. Und diesmal scheuen beide Seiten nicht davor zurück, alles zu tun, um den Sieg zu erreichen.

Genauso überraschend und rasant wie im ersten Band geht es nun im zweiten weiter. Ross bekommt fast keine Ruhepause und wird von einem Auftrag zum nächsten geschickt. Immer mit Devroe an ihrer Seite. Den sie eigentlich gar nicht mehr leiden mag, aber trotzdem sehr anziehend findet. Und dies führt dazu, dass Ross` Gedanken oft abschweifen. Für ihren Job ist das nicht förderlich.

Devroe ist zwar in Ross` Kopf allgegenwärtig, im Buch an sich hat er jedoch wenige Auftritte. Und wenn, sind die gemeinsamen Szenen sehr "kribbelig". Denn man will wissen, ob er für Ross wirklich noch Gefühle hegt oder sie nur zu seinem Vorteil ausnutzt. Spielt er mit ihr, um das zu bekommen, was er bzw. seine Mutter will?

Dafür kann sich Ross auf ihre Freunde Mylo und Noelia verlassen und merkt auch sehr schnell, dass ihr diese Freundschaften sehr gut tun. Dies führt dazu, dass sie ihre Zukunft überdenkt.

Die Autorin zieht einem wieder durch die Story und man will unbedingt wissen, wie denn nun alles endet.

Die Spannung wird immer aufrecht gehalten und die Coups, die sich die Autorin hat einfallen lassen, sind logisch nachvollziehbar und vor allem immer spannend aufgebaut. Man hat wieder den Film "Ocean`s Eleven" vor Augen, nur in jüngerer Version.

Das Ende war dann doch ein bisschen überraschend und auch wenn es sich hier um eine Dilogie handelt, habe ich doch ein klein bisschen Hoffnung, dass noch ein weiterer Teil folgt.

Fazit:
Gaunereien mit Charme.

Bewertung vom 16.11.2024
Im Schatten des Leviathans
Vogt, Christian

Im Schatten des Leviathans


ausgezeichnet

Ning ist Sterndeuter in Ausbildung und wird zusammen mit seinem Meister Yeremias angeheuert, auf der Komoran im Auftrag der geheimnisvollen Madame Feyora einen Schattenwal zu jagen. Aber nicht einen gewöhnlichen, sondern den legendären Leviathan, den Kaiser der Schattenwale.
Ning ist aufgeregt, merkt jedoch bald, dass nicht alle an Bord das sind, was sie zu sein scheinen. Es gibt Morde, Intrigen, Geheimnisse und ein unheimliches skorpionartiges Gerät gibt kryptische Anweisungen.
Ning weiß aber, dass es eine gehörige Portion Glück braucht, um den Leviathan zu besiegen. Denn dieser wartet schon in den Untiefen des Ozeans auf seine Peiniger.

Im ersten Teil der Reihe (Mutterentität) treffen wir auf Li-Zah, Kumari und Nummer 17. Hier geht es nun weiter mit Ning, der auch schon im ersten Teil kurze Auftritte hat. Als angehender Sterndeuter macht er sich mit seinem Meister auf den Weg, einen Schattenwal zu jagen.

Mit ihren Vorhersagen sind die beiden wertvolle Mitglieder des Unternehmens, werden dafür aber von der Crew nicht so wertgeschätzt.

Während Ning einige Ungereimtheiten aufdeckt, geht die Fahrt weiter und es kommt zu etlichen Szenen, in denen er am liebsten umdrehen und wieder nach Hause fahren will.

Der Autor hat mit dem zweiten Teil seiner Schattenspiele-Novellen eine Reise über den weiten Ozean angetreten und erzählt von Intrigen und dem Walfang, von kryptischen Hinweisen und dem Mut eines jungen Mannes, der sich allem entgegenstellt.

Ich habe Ning sofort in mein Herz geschlossen, auch, weil er durch sein erst unerfahrenes Verhalten langsam merkt, wo die Grenzen sind. Er hinterfragt, er versucht zu helfen und er sieht Chancen. Auch wenn er erst viel darüber nachdenkt, kommt er doch letztendlich zu den richtigen Ergebnissen und zieht daraus Konsequenzen.

Der Autor gibt dem ganzen Unterfangen eine abenteuerliche Note, weist jedoch auch darauf hin, welch Unrecht auf unserer Welt getrieben wird. Walfang ist auch noch heute verbreitet und führt zum Aussterben der verschiedenen Arten.

Wir begegnen natürlich auch den uns altbekannten Figuren aus dem ersten Teil und so wird eine Verknüpfung geschaffen, die am Ende vielleicht auf einen weiteren Teil der "kleinen" Reihe hoffen lässt. Ich würde mich auf alle Fälle über ein Wiederlesen mit Ning, Li-Zah, Kumari und Nummer 17 freuen.

Es gibt keinen Punkteabzug an der Geschichte, aber ich möchte auch hier auf das kleine Format des Buches hinweisen. Mit gerade mal knapp 15 x 9 cm ist das Büchlein knuffig anzusehen, aber schwer zu lesen. Auch die kleine Schrift hat mir Mühe bereitet (was wohl aber eher an meinem Alter liegt).

Ansonsten ist die Story aber sehr lesenswert und eine tolle Ergänzung zu der eigentlichen Reihe "Die 13 Gezeichneten", die der Autor zusammen mit seiner Frau Judith geschrieben hat. Im übrigen auch eine absolut lesenswerte Story.

Meggies Fussnote:
Ein Aufbruch ins Ungewisse.

Bewertung vom 15.11.2024
Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4
Safier, David

Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4


sehr gut

Angela Merkel ist gereizt. Und weil dies auch ihrem Ehemann und ihrer besten Freundin Marie auffällt, haben sie ihr einen Termin bei einem Therapeuten besorgt. Angela nimmt diesen notgedrungen wahr und landet prompt in einer Gruppentherapie mit dem Wutbürger Walter, der Katzenfreundin Rosa, der Klimaaktivistin Nele, dem Phantomimen Paul und Hiltrud, die ihr Haus nicht verlassen kann. Nach der ersten Stunde wollen sich alle am nächsten Tag zu einem Spaziergang treffen. Doch der Therapeut taucht nicht auf. Kein Wunder, er ist ja tot. Angelas Stimmung hellt sich sofort auf. Sie darf wieder ermitteln ...

Ein neuer Miss Merkel-Roman mit der sympathischen Ermittlerin Angela Merkel.
Diese hat gerade ihre Autobiografie beendet und fällt nun in ein Loch aus Gereiztheit und Traurigkeit. Und ihre Freunde und ihr Ehemann schicken sie deshalb zur Therapie. Eigentlich ein No-Go für Angela, aber sie ist auch meist offen für Neues. Und dann kommt es auch schon knüppeldick.
Der Therapeut wurde ermordet und auch die anderen Therapiemitglieder schweben in Gefahr.

Die Story ist wieder witzig und sarkastisch. Die Politiker werden durch den Kakao gezogen, aber alles bleibt in einem "neckischen" Rahmen.
Angela und ihr Ehemann Achim sind ein tolles Paar und ergänzen sich großartig.

Als Nebenstory geht es auch um die bevorstehende Hochzeit von Bodyguard Mike mit seiner angebeteten Marie. Hier tauchen Mikes Eltern auf, die auch noch ein gehöriges Chaos veranstalten. Mike ist dadurch hin- und hergerissen zwischen seinem Verantwortungsgefühl für seine Chefin Frau Merkel und seiner Liebe zu seinen Eltern.

Es kommt zu rührseligen Momenten zwischen Charakteren, bei denen man es nie vermutet hätte. Aber es wird auch wieder chaotisch, mörderisch, schnulzig, ehrgeizig, ehrlich, eifersüchtig und exhibitionistisch.

Angela ist gewohnt zielstrebig und neugierig. Sie zieht ihr eigenes Ding durch und bewegt sich bis an ihre Grenzen. Dadurch bringt sie sich aber auch selbst in Gefahr und muss so manches James-Bond-mäßige über sich ergehen lassen. Und sie findet immer wieder eine Lösung für alle Probleme.

Der Autor hat sich diesmal so richtig schrullige Charaktere einfallen lassen und sie passen einfach herrlich in die Geschichte hinein.

Das Ende war rasant und emotional. Und ich freue mich auf weitere Romane über unsere Detektivin Miss Merkel.

Noch ein Wort zum Cover: Es ist einfach nur herrlich anzusehen, wie Mops Pupsi vor der Therapiecouch sitzt. Leider hat er in diesem Buch nicht so große, dafür aber geruchsintensive Auftritte.

Meggies Fussnote:
Miss Merkel ermittelt wieder ...

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Bewertung vom 13.11.2024
Doktor Doyle jagt Jack the Ripper
Harper, Bradley

Doktor Doyle jagt Jack the Ripper


ausgezeichnet

Arthur Conan Doyle fristet sein Leben als Landarzt und ist wenig erfreut, dass sein Roman "Eine Studie in Scharlachrot" über seinen Detektiv Sherlock Holmes nicht gerade die Leute seine Türen einrennen lässt. So überlegt er, sich mehr seinem historischen Roman zu widmen und Sherlock Holmes an den Nagel zu hängen.
Da bekommt er das Angebot aus London, als Berater bei der Jagd nach einem Serienmörder tätig zu werden. Aus Langeweile und mithilfe seines ehemaligen Dozenten Professor Joseph Bell nimmt er sich des Falles an. Der Serienmörder, später bekannt als Jack the Ripper, treibt jedoch ein perfides Spiel mit den beiden und der zauberhaften Margaret Harkness, die zu dem Duo stößt. Bald schon müssen nämlich auch sie um ihr Leben fürchten.

Der Fall "Jack the Ripper" hat es mir schon immer angetan. Ein Serienmörder, der in London Prostituierte auf bestialische Weise umbringt, wurde bis heute nicht identifiziert und wird wohl immer ein Mysterium bleiben. Deswegen war ich sehr gespannt, wie der Autor seine Version dazu umsetzt.

Der Autor hat sich nun mehreren historischen Persönlichkeiten bedient. Allen voran dem Hauptcharakter Doktor Arthur Conan Doyle, uns natürlich bestens bekannt als Erfinder von Sherlock Holmes und Doktor Watson. Aber auch Professor Joseph Bell, ein ehemaliger Dozent von Doyle und die Schriftstellerin Margaret Harkness haben hier ihre großen Auftritte. Und natürlich Jack the Ripper.

Diese Persönlichkeiten nun in einem Kriminalfall miteinander agieren zu lassen, war das Bestreben des Autors. Und dies hat er mit Bravour gemeistert.
Ich habe mit einer regelrechten Faszination an dem Buch gehangen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie der Autor wohl alles auflöst. Und auch wenn letztendlich nicht bekannt ist, wer Jack the Ripper war, war die fiktive Auflösung des Falles seitens des Autors doch sehr interessant.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und hat einen leichten sarkastischen Unterton, gerade wenn es darum geht, wie sich Doyle selbst sieht. Aber seine Auffassungsgabe und seine Herangehensweise haben mir imponiert, auch wenn Professor Bell manchmal den Löwenanteil an allem trägt
Und Miss Margaret Harkness, die mir leider erst in diesem Buch zum ersten Mal als Schriftstellerin begegnet, hat es mir angetan. Ich habe mich danach etwas im Netz über sie informiert und sie war wohl ihrer Zeit weit voraus. Was in dem Buch sehr hervorgehoben wird. Ich habe sie als Romanfigur sehr ins Herz geschlossen.
Überhaupt das ganze Trio, welches innerhalb kürzester Zeit eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt.

Die Auflösung des Falles war hochinteressant und auch wenn ich manchmal dachte, dass sich das Buch eigentlich in die Länge ziehen müsste, weil vieles erklärt wird und die Recherchen ausgedehnt werden, war die Story zu keiner Zeit langatmig oder uninteressant.

Der Autor baut viele Parallelen zwischen Arthur Conan Doyle und Joseph Bell gegenüber Sherlock Holmes ein und man merkt deutlich, dass er ein großer Fan des Autors sowie der Romanfigur ist.

Dies ist ein Romandebüt eines pensionierten Colonel und Pathologen der US Army, jedoch so frisch und überzeugend erzählt, dass ich mir sehr wünsche, noch viel mehr von ihm zu lesen.

Meggies Fussnote:
Doktor Doyle und Jack the Ripper - eine ungewöhnliche Kombination.

Bewertung vom 04.11.2024
A Storm to Kill a Kiss / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.2
Dippel, Julia

A Storm to Kill a Kiss / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.2


sehr gut

Nachdem Sintha die Mordserie in Enebha beenden konnte, muss sie nun mit der Monarchin nach Cahess reisen, um dort als Heldin angepriesen zu werden. Sie soll als Symbol des Friedens dienen und am Hofe dafür sorgen, dass die Menschen sich wieder sicher fühlen. Sintha hat jedoch mehr das Verlangen, Arez näher zu kommen. Ihre Liebe zu ihm ist zu groß, als dass sie ihn aufgeben will. Doch der Syr weigert sich und macht sie für den ehrenlosen Tod seines Bruders Cjan verantwortlich. Und Sintha hat eine weitere Aufgabe: den Drahtzieher hinter all dem zu finden. Das ist nicht einfach, kommen hierfür doch mehrere in Frage ...
Schon Band 1 hatte es in sich und ich wollte nun unbedingt wissen, wie es mit Sintha, Arez und den Intrigen am Hofe weitergeht. High Fantasy ist eigentlich nicht meins, aber die Autorin hat es geschafft, mich in den Bann der Sonnenfeuer-Ballade zu ziehen.

Auch hier schenkt die Autorin Sintha und Arez nur kurze Verschnaufpausen und entlädt ein wahres Feuerwerk an Emotionen. Wenn die beiden aufeinandertreffen, sprühen Funken, Blitz und Donner entladen sich. Ein Sturm, der sie überallhin verfolgt.

Ich war wieder so gefesselt von der Geschichte, die in meinen Augen überhaupt nicht an Niveau verliert. Auch wenn es knapp 500 Seiten sind, die gelesen werden wollen, kommt es einem vor, als würde man nur kurz einen Einblick in die Story von Sintha und Arez bekommen. Ein kleiner Teil eines großen Ganzen.

Es wird dramatisch und gehässig. Es wird emotional und gefühlvoll. Es wird traurig, feurig und bösartig.
Sintha und Arez besitzen so viel Tiefe und ich habe sehr mit Sintha gelitten, die als Spielball herhalten muss. Nicht nur die Monarchin hat sie in der Hand, auch andere wollen ihre Vorteile aus ihr ziehen. Und dann ist da immer wieder Arez, der mal mit ihr spielt, mal flirtet, sie mal ghostet, aber auch immer im Auge behält und beschützt.

Arez` geheimnisvolle und dunkle Ausstrahlung wird oft erwähnt und letztendlich war ich wieder so ein kleines bisschen "verliebt". Aber nicht nur in Arez, sondern auch in die Story, die mich so sehr begeistern konnte.

Aber auch die anderen Charaktere sind hervorzuheben. Diesmal der Spielmann Tillard, der sich von Anfang an als eine Stütze für Sintha entpuppt, obwohl auch er einen kleinen Vorteil für seine Karriere aus ihr zieht. Makeez, ein weiterer Vakàr aus Arez Gefolge, der mit seinem emotionslosen Verhalten doch für Emotionen sorgt und auch wieder Nivi, das Irrlicht, das sich so sehr in mein Herz geschlichen hat. Es klebt wie Harz an mir ...

Auch gibt es wieder zwei QR-Codes. Der eine führt zu einer Extra-Szene (Vorsicht: spicy) und der andere zu einem Glossar, denn es kommen schon sehr viele Namen in dem Buch vor. Man kann ihnen zwar während des Lesens schon folgen, aber es war auch als Rückblick auf den ersten Teil sehr hilfreich.

Und dann ist da natürlich noch das Ende. Und was für eins. Gemein, dramatisch, es flossen Tränen. Und dann wird man einfach zurückgelassen ... mit dem hilflosen Gefühl, dass man nun auf den dritten Teil warten muss.

Fazit:
A Book to Broken your Heart.

Bewertung vom 04.11.2024
Sterbenslustige Geschichten & Gedichte - Morbide und Amüsant
Losbohm, Nadja;Remus, Marc

Sterbenslustige Geschichten & Gedichte - Morbide und Amüsant


ausgezeichnet

Was passiert, wenn zwei erfolgreiche Autoren mit dem Hang zum Morbiden aufeinandertreffen? Klar, es entsteht ein gemeinsames Buch, gefüllt mit Kurzgeschichten von Nadja Losbohm und Gedichten und Zeichnungen von Marc Remus. Allesamt morbide, amüsant, sarkastisch, gesellschaftskritisch und mit einer gehörigen Brise schwarzen Humors.

Passend zu der herbstlichen Jahreszeit kann man sich in den Kurzgeschichten und Gedichten verlieren und sich die wunderbaren Storys auf der Zunge zergehen lassen. Denn sie sind wahre Explosionen.

Die Autorin Nadja Losbohm hat vier Kurzgeschichten zu dem Buch beigesteuert. Und ich kann gar nicht so richtig sagen, welche wohl meine Liebste ist, weil alle vier so herrlich makaber, fantastisch, unmöglich und morbide sind. Da ich eine sehr hohe Affinität zu Tim Burton habe und das Makabre liebe, tendiere ich wohl zu der Geschichte "Das Wartezimmer des Grauens", in dem ein gerade kürzlich Verstorbener in eben diesem sitzt und darauf wartet, seinen Job im Jenseits anzutreten. Im Nachwort gibt die Autorin an, warum sie die Geschichte geschrieben hat und ich musste herzlich lachen. Passt auf, was Ihr in Gegenwart eines Autors von Euch gebt. In den geschriebenen Geschichten kommt Ihr dann nicht gut weg.

Aber auch "Ichabod und das Hexenbuch", "Der Messie-Vampir" und "Die Bäckermeisterin und die Zörnigall" sind einfach nur herrlich morbide.

Die Gedichte stammen aus der Feder des Autors Marc Remus, von dem ich jetzt (Asche auf mein Haupt) zum ersten Mal etwas gelesen habe. Eines seiner Bücher, "Die Schokoladen-Wolken", liegt jedoch schon parat. Ich muss mich wiederholen, aber die Gedichte sind auch mit ihren makabren und gesellschaftskritischen Aussagen einfach ein ... äh, Gedicht. Ich bin begeistert ob diesen Talents. Vor allem das Gedicht "Das Kakerlakenpaar" hat es mir angetan, in dem ein sich streitendes Kakerlaken-Ehepaar merkt, dass man besser auch mal die Umgebung checkt und nicht nur die Fehler des anderen. Aber auch "Der Vampiregel von Berlin" oder "Das stille Faultier" waren meine Favoriten.

Aber nicht nur schreiben kann Marc Remus, auch zeichnen und dies stellt er in diesem Buch bestens unter Beweis. Vor jedem Gedicht und jeder Geschichte gibt es, passend von einer Skeletthand auf einem Silberteller serviert, einen kleinen Auszug zu sehen. Herrlich inszeniert und vor allem wunderschön anzusehen. Weitere kleinere Bildchen zieren das Buch und machen es dadurch auch zu etwas ganz Besonderem. Ich habe das E-Book gelesen, werde mir aber auch das Taschenbuch zulegen.

Wer auf Bücher der etwas anderen Art steht, Tim Burton-Fan ist oder einfach mal was herrlich Makabres lesen will, sollte unbedingt zu dieser Sammlung greifen.

Am Ende gibt es noch ein Bonusgedicht sowie eine kleine Hommage an den verstorbenen Hund von Marc Remus. Hier hatte ich echt einen Kloß im Hals.

Dies ist ein Buch, dass ich sicherlich öfter in der Hand halten werde, weil die Storys einfach abgedreht und wunderbar sind.

Meggies Fussnote:
Sterbenslustig.