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kirsche98

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


sehr gut

Das ewige Konkurrenzdenken, falsche Freundschaften, ein innerer Kampf, die prägende Rolle des Rassismus, Geheimnisse und Diebstahl des Manuskriptes einer Toten - all das vereint Rebecca Kuang in Yellowface. Ein Buch, welches ich sehr empfehlen kann. Literarisch nicht sehr anspruchsvoll, dadurch für jeden Leser geeignet, man kann der Geschichte sehr einfach folgen. Es lässt sich schnell lesen, ist interessant und spannend erzählt und behandelt eine Geschichte, die nicht schon hundert mal erzählt wurde.
Die Einblicke in die Welt der Literatur fand ich auch sehr interessant und auf eine gewisse Art und Weise sehr erfrischend erzählt. Auch wenn die wichtige Rolle des Publishing, der Vermarktung und der Onlinepräsenz bei weitem nichts Neues sind, hat diese Geschichte mir eine neue Sichtweise auf Faktoren, wie zum Beispiel Rassismus und Diversität, gegeben.

Bewertung vom 19.02.2024
Trabant
Sommer, Stefan

Trabant


sehr gut

Die Geschichte hat mich sehr berührt, auf eine seltsame Art und Weise. Denn ich bin mir garnicht so sicher, ob ich sie wirklich verstanden habe. Aber vielleicht ist das eine dieser Geschichten die man nicht verstehen muss, um sie wirklich genießen zu können. Die Zeitsprünge waren für mich eher verwirrend, auch die Zusammenhänge derer habe ich teilweise nicht nachvollziehen können. Der Protagonist Georg versucht eine Geschichte zu verstehen, etwas aufzudecken, und verliert sich dabei zu sehr in Erinnerungen. Er ist ein Träumer und vielleicht ist gerade das, was mich an Stefan Sommer's Erzählung so gepackt hat. Manchmal machen wir uns Sorgen, Gedanken und haben Ängste über Dinge, die wir garnicht verstehen können, manchmal sollten wir vielleicht einfach nur ein bisschen treiben und träumen.
Mich haben die schönen Worte und die lyrischen Erzählungen überzeugt, auch das Cover rundet die Geschichte für mich sehr schön ab.

Bewertung vom 31.01.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Vierzehn Geschichten, die Eine besser wie die Andere. Die Autorin Diane Oliver war mir vorher nicht bekannt und dich muss sagen, dass ich wirklich begeistert bin. Das ist definitiv nicht das letzte Buch von ihr gewesen.
'Gibt es einen Unterschied zwischen dem, was für die Gesellschaft am besten ist, und dem, was das Individuum braucht?' - Die Antwort lautet: Dieses Werk ist definitiv gut für die Gesellschaft und wird von vielen Individuen gebraucht.
Aufweckend, wahnsinnig schmerzhaft, poetisch und doch voller Liebe. Geschichten, die bewegen und inspirieren es besser zu tun.
Rassentrennung und Ausgrenzung, die Verweigerung von Bildung und Wohlstand in den USA zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung auf den Punkt gebracht, und trotzdem noch so aktuell.
Eine große Leseempfehlung, ausnahmslos für alle!
Auch die Aufmachung des Buchen gefällt mir sehr gut, ein schönes und passendes Cover.

Bewertung vom 31.01.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


ausgezeichnet

Erstmal auf das Leben klarkommen, das muss die Ich-Erzählerin. Dabei nimmt sie die Leser:innen mit, erzählt aus ihrer Jugend und aus dem manchmal sehr schmerzheften Jetzt. Sie berichtet von den Enttäuschungen des Erwachsenwerdens, von alltäglichen Strudeln, von Gedanken die wir wahrscheinlich alle schon einmal hatten und vielleicht gerade haben.

Mich hat das Buch sehr angesprochen, ich habe mich in Ilona Hartmann's Worten wiedergefunden. Den richtigen Weg finden, seinen Platz in der Gesellschaft, der eigentlich garnicht immer so richtig sein kann und muss. Mit Enttäuschung und alltäglicher Überforderung umgehen, obwohl wir garnicht immer damit umgehen müssen. Die kurzen Kapitel hatten auf mich eine große Wirkung. Ich fühle mich verstanden, die Autorin hat es geschafft, das was teilweise in meinem Kopf vorgeht, in Worte zu fassen. Es hat mir das Gefühl gegeben, dass ich trotzdem wild genug, jung genug und intensiv genug meine Zeit genau richtig verschwende.

Definitiv eine Leseempfehlung (vor allem an alle in ihren 20ern).

Bewertung vom 18.12.2023
Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
Raether, Till

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?


sehr gut

Eine Kollektion von kleinen Alltagsgeschichten und Gedanken. Was passiert in der Welt, wie gehen wir damit um, wie gehen andere damit um und was macht das alles eigentlich mit uns? Hoffnung ist meiner Meinung nach ein sehr dehnbarer Begriff und trotzdem trifft es Till Raether auf den Punkt. Er reflektiert, lässt den Leser an seinen Gedanken teilhaben, gibt Denkanstöße. Für mich die kleinen Denkanstöße, aber eben mit großer Wirkung.
Es ist kein Self-help-Buch, nicht in dem klassischen Sinne und trotzdem hat es mir irgendwo geholfen. Vielleicht auch einfach nur zu verstehen, was ich eigentlich unter Hoffnung verstehe und verstehen möchte. Kurze Kapitel, einfacher Schreibstil, sehr einfach zu verstehen.
Einen Stern Abzug gibt es aber, da mir an einigen Stellen einfach die Tiefe gefehlt hat. Ansonsten eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 06.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


gut

"Eine halbe Ewigkeit" ist für mich das erste Buch der Autorin gewesen, dementsprechend hatte ich keine bestimmte Vorstellung. Der Klappentext gefiel mir gut, es ruft nach Nostalgie und nicht einfach zu beantwortende Lebensfragen. Die Protagonistin steckt tief in einer Midlife-Crisis, die Kinder sind aus dem Haus, teilweise ist das Verhältnis nicht so gut, in ihrer Ehe kriselt es, es kommen einige 'Was wäre, wenn' Fragen auf. Auch der damalige Tod ihrer Freundin macht der Protagonistin schwer zu schaffen und spielt eine relativ große Rolle in der Geschichte. Für mich war dies der einzige Part mit dem ich mich identifizieren konnte - Freundschaft.
Der Schreibstil war angenehm, die Tagebucheinträge fand ich schön zu lesen, sie waren voller Emotionen, persönlich und nahbar.
Ich glaube, dass dieses Buch meiner Mutter gut gefallen würde, ich selber bin wahrscheinlich noch 30-Jahre zu jung dafür.

Bewertung vom 28.11.2023
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


gut

Die Thematik eines verschollenes Bergsteigers, der vielleicht garnicht verschollen ist, fand ich gut umgesetzt. Durch die Erzählungen der Ereignisse in Briefform habe ich als Leserin einen richtig guten Eindruck der Geschehnisse bekommen. Allerdings waren diese an einigen Stellen sehr trocken erzählt, mir hat die Spannung, der Horror gefehlt. Der menschliche Verstand dreht durch bei diesen Ereignissen, oder sind auch diese nur ein Spiel der Wahrnehmung gewesen? Der Satz: "Erträgt dein Verstand, was deine Augen sehen?" trifft es für mich ganz gut, hat meine Erwartungen an diese Geschichte aber auch sehr hoch geschraubt, ein Niveau an Spannung, welches für mich nicht erreicht wurde. Mystisch, ja, Horror, eher weniger. Die Horrorszenarien haben sich dann doch eher in meinem Kopf abgespielt.
Den Schreibstil fand ich angenehm, das Buch auch empfehlenswert.

Bewertung vom 09.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


gut

Angesprochen hat mich das Cover, den Titel finde ich auch sehr schön und passend zu der Geschichte. Die Leben der beiden Hauptprotagonistinnen fand ich sehr interessant, jedoch teilweise etwas absurd beschrieben. An machen Stellen hätte ich mir mehr Emotionen, mehr Einblicke in die Gefühlswelt und vor allem auch Hintergrundinformationen gewünscht. Die Charaktere waren für mich nur teilweise nahbar, ich habe mich nicht wirklich verbunden mit ihnen gefühlt.
Der Erzählstil war relativ schnell, auch das Buch habe ich sehr schnell gelesen. Eigentlich ein gutes Zeichen, aber irgendwie fehlte auch hier mir die Tiefe an gewissen Stellen. Ich wurde nicht wirklich berührt, obwohl die Geschichte dafür definitiv Potential gehabt hätte. Deswegen kann ich leider nur drei Sterne vergeben, spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus, insbesondere für diejenigen, die es nicht so verletzlich mögen.

Bewertung vom 29.10.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


ausgezeichnet

Alex Schulman war mir vorher nicht bekannt, aber "Endstation Malma" hat mich sehr überzeugt, um nicht zu sagen in den Bann gerissen. Eine Familiengeschichte wird erzählt, aufgeteilt in drei verschiedene Reisen, teilweise geht es auch eher um die Einzelpersonen, als um die Dynamik. Der Erzählstil ist genial, es werden unterschiedliche Zeiten behandelt, aus unterschiedlichen Perspektiven, und doch wird alles Eins.
Vielen was in unserer Kindheit passiert prägt uns, erklärt oft wie wir uns heute verhalten und denken. Das zeigt sich auch in dieser Geschichte und es tat stellenweise wirklich weh, diese Dinge zu lesen und den Schmerz dahinter zu fühlen. Die poetischen Textpassagen zwischendurch haben es mir besonders angetan, es gibt kaum ein Buch, in dem ich so viel Randnotizen gemacht habe. Der Autor fängt damit die Stimmung der Protagonisten sehr schön ein, verdeutlicht die Gedanken und hebt die Verletzlichkeit noch einmal hervor.
Ein Buch, welches mich wirklich berührt hat und ich definitiv noch öfter lesen werde.

Bewertung vom 28.10.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Eines der besten Geschichten, die ich dieses Jahr gelesen habe. Der Klappentext gibt schon einiges vorweg, ein ganzer Teil des Buches behandelt aber die Zeit in welcher Billie's Mutter noch gelebt hat. Fischer verdeutlicht die Bindung zwischen Mutter und Tochter, beschreibt etwas ganz besonderes. Und dann steht Billie's Welt plötzlich Kopf, sie muss zu schnell erwachsen werden. Der Leser wird nicht nur auf eine Reise durch die Republik mitgenommen, sondern auch auf eine sehr emotionale und gefühlsechte. Die Verbindung zum Meer, die Sehnsucht nach Nähe und Verbundenheit, einige Antworten auf die vielen Fragen zu ihrem Vater, das alles findet Billie auf den 350 Seiten. Neue Emotionen, Familiengeschichten, Lügen und Wahrheiten und vor allem ein völlig neues Leben wartet auf Billie.
Mir hat die Geschichte wahnsinnig gut gefallen, ich empfehle sie gerne weiter.