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Gisel

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2025
Snehild - Der Ruf der Unterwelt (eBook, ePUB)
Vedsø Olesen, Anne-Marie

Snehild - Der Ruf der Unterwelt (eBook, ePUB)


sehr gut

Snehilds spannende Reise in die nordische Unterwelt

In Midgard verändern sich die Dinge zum Schlechteren: König Aslak regiert rücksichtslos und gegen die Bedürfnisse seiner Untertanen. Die junge Seherin Snehild soll ihn retten. Doch ihre Widersacherin Ragnfrid belegt sie mit einem Fluch aus Runenmagie, so dass Snehild tödlich erkrankt. Um zu gesunden, muss sie in das finstere Helheim wandern, um dort die Runenmagie zu erlernen und den Fluch zu brechen.

Das Buch ist der zweite Band der Reihe über die Geschichte der Seherin Snehild und basiert auf den Sagen der nordischen Mythologie. In diesem Fantasy-Epos agieren Menschen und Götter, Magie spielt eine große Rolle, sowohl in der Regierung der Königreiche wie auch im Alltag der Bewohner. Die Geschichte schließt in diesem Band an die vorherigen Geschehnisse statt. Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz leicht, da die Lektüre des ersten Bandes schon eine Weile her ist; hier ist klar im Vorteil, wer die Bände kurz hintereinander liest. Ohne die Kenntnisse der Geschehnisse im ersten Band wird man sich wohl mit der Lektüre dieses Buches sehr schwer tun. Spannend beschrieben sind die sagenhaften Gestalten dieser nordischen Welt. Snehilds Entwicklung ist faszinierend zu begleiten. Das Ende dieses Bandes bietet einen guten Abschluss für den zweiten Teil der Geschichte, hat aber noch jede Menge offene Fragen, so dass ich mich bereits auf den nächsten Band freue. Ein Glossar zu den Charakteren des Buches wie auch der nordischen Mythen, auf die sich die Geschichte stützt, wäre hier sicher hilfreich gewesen.

Der zweite Teil des Fantasy-Epos über Snehild in der Welt der nordischen Mythologie hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.02.2025
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


sehr gut

Folgen einer Sturmnacht

Als die Ärztin Enya in einer verregneten Nacht im Dezember mit dem Auto unterwegs ist, versorgt sie einen schwer verletzten Teenager; der Fahrer des Unfallwagens hatte Fahrerflucht begangen. Der Junge überlebt, doch Enya beschließt, ihr Leben zu verändern. Sie trennt sich von ihrem Mann und übernimmt eine Praxis auf dem Land. Doch die Dämonen der Unfallnacht lassen sie nicht los. Der Einstieg in die Praxis auf dem Land wird schwieriger als erwartet. Wird Enya ihren Weg finden?

Enya scheint in ihrem Leben alles erreicht zu haben, was sie nur konnte, denn sie führt eine gutgehende Praxis zusammen mit ihrem Mann. Allerdings kriselt es in ihrer Ehe, ihr Teenie-Sohn geht ihr aus dem Weg. Das Unfallopfer auf der nächtlichen Fahrbahn scheint ihr Leben völlig aus dem Tritt zu bringen, so dass sie eine radikale Änderung beschließt. Doch auf dem Land scheint sie eher anzuecken. Nach und nach schafft sie es, sich langsam einzuleben und dadurch Veränderungen in ihrem eigenen Leben herbeizuführen. Überrascht hat mich allerdings die Auflösung der Ereignisse, ich habe sie als Bruch im Geschehen empfunden.

Trotzdem hat mich die Geschichte recht gut unterhalten können, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.01.2025
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


ausgezeichnet

Vergnügliche Verkettung unglücklicher Umstände

Sophie Stach ist Coachin und Psychoanalytische Supervisorin. Ihre Praxis führt sie ganz erfolgreich. Auch in ihrer Ehe hat sie die erlernten Methoden eingeführt, mit ihrem Ehemann Jakob führt sie Paargespräche und Achtsamkeitsrituale. Ihre Ehe scheint ganz harmonisch zu sein. Doch dann kommt Jakobs Affäre in ihre Sprechstunde. Sophie reagiert für sie selbst völlig überraschend, sie ist rasend eifersüchtig – und plötzlich ist Amelie tot. Die Leiche muss weg, und niemand hat das beobachtet. Und was wenn doch?

Sophies Veränderung von der korrekten Therapeutin zur Serienmörderin entwickelt eine ganz eigene Komik. Sophie ist nämlich das perfekte Abziehbild der perfekten Therapeutin – zunächst mal. Sie scheint alles im Griff zu haben. Das ist wunderbar überzeichnet geschildert, ein Seitenhieb auf alle Therapeuten, die ihr Leben so scheinbar im Griff haben. Damit überrascht Sophie nicht nur sich selbst, wie schnell sie sich verändert, sondern auch den Leser. Hier reiht sich eine Verkettung unglücklicher Umstände an die andere. Das ist richtig vergnüglich zu lesen, man kichert immer wieder vor sich hin und freut sich auf die nächste überraschende Wendung, die Sophie zu bewältigen hat.

Dieser humorvolle Krimi ist ein Must-have für alle Therapeuten, um sich selber nicht allzu ernst zu nehmen, aber auch für alle, die eine vergnügliche Auszeit haben wollen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 31.01.2025
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


sehr gut

Bedrückender Roman über Mütter und Töchter

Regina ist Mutter zweier äußerst verschiedener Töchter: Antonia ist eher unauffällig, während die jüngere, Wanda, schon in ihrer Schulzeit äußerst erfolgreich ist. Später wird Antonia ihr Studium gleich nach Beginn abbrechen und wird zur alleinerziehenden Mutter, die auf Reginas Unterstützung angewiesen ist. Wanda hingegen scheint eine Bilderbuchkarriere anzustreben, während sie heimlich eine Essstörung entwickelt. Die Schwestern bleiben ein Leben lang in Konkurrenz zueinander, vor allem um die Liebe der Mutter.

Regina hatte selbst keine schöne Kindheit, ihr Psychologiestudium hat sie gegen die Wünsche ihrer Eltern durchgesetzt, wie so vieles andere auch. Doch als die Kinder kamen, hat sie zurückgesteckt. Als die Töchter flügge werden, träumt sie davon, doch noch zu promovieren. Regina hängt viel zu sehr in ihren eigenen Lebenswünschen fest, sie erscheint irgendwie immer eher unglücklich. Für mich war es erschreckend, welche Auswirkungen dies auf ihre Töchter hat, die sich mit den Erwartungen ihrer Mutter herumschlagen müssen. Als Leserin taucht man nicht nur in die Entwicklung der beiden Schwestern ein, sondern auch in die Geschichte der Mutter, so dass ihr Handeln gut nachvollziehbar wird. Sympathisch wurde sie mir dadurch trotzdem nicht. Vielmehr ist es äußerst bedrückend zu lesen, wie sich ein Ereignis an das andere reiht, wie die Mädchen es immer wieder der Mutter recht machen wollen, immer ohne Erfolg. Das Bild der Kampfhunde, die nachts spazieren gehen, ist mir dabei immer wieder vor Augen gekommen, der Titel ist recht plakativ. Vermutlich werden viele Frauen in diesem Buch an eigene Erlebnisse erinnert werden, was die Lektüre doch immer wieder schmerzhaft werden lässt. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Mutter und evtl. auch der eigenen Mutterschaft wird hier angeheizt.

Die Geschichte ist keine leichte Lektüre, weil die Autorin den Finger kontinuierlich in die Wunde zwischen Mütter und Töchter legt. Doch die Ereignisse sind so authentisch geschildert, dass ich das Buch unbedingt weiter empfehle. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.01.2025
Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1


sehr gut

Lügen und Magie

Prisca weiß, dass sie anders ist als die meisten Dorfbewohner, denn noch als Baby wird allen Einwohnern des Königreichs ihre Magie entzogen; sie sollen sie zurück erhalten, wenn sie mit fünfundzwanzig Jahren volljährig werden. Doch Prisca hat ihre Magie behalten, auch wenn sie nicht weiß, warum das geschehen ist. Wer allerdings seine Magie nicht geopfert hat, wird von Assessoren aufgespürt und getötet, genauso wie ihre Familien. Prisca droht aufzufliegen, und so flieht sie recht überstürzt. Auf der Flucht trifft sie einen Mann, der immer wieder in ihren Träumen aufgetaucht war, auch wenn sie diese Träume noch nicht einordnen kann. Sie ahnt noch nicht, wie sehr das Schicksal die beiden verbunden hat…

Prisca lebt in einer Welt, die eigentlich voller Magie sein sollte. Warum diese Magie verschwunden ist und vor allem wohin, wird sie noch herausfinden. Die Geschichte ist voller überraschender Wendungen, was die Spannung in die Höhe treibt. Hier ist vieles nicht so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint: Jede Menge Lügen warten darauf, aufgedeckt zu werden. Und obwohl schon recht viele Lügen geklärt wurden, gibt es noch viele ungeklärte Themen, die neugierig auf die Fortsetzung machen. Die Liebesgeschichte, die eingearbeitet wurde, ist recht vorhersehbar, und die doch recht ausführlichen Sexszenen hätte ich nicht wirklich gebraucht. Dennoch hat dieses Buch seinen ganz eigenen Charme, und ich habe diese Lektüre gerne genossen.

Nun bin ich schon sehr gespannt auf den nächsten Band dieser Geschichte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.01.2025
Ab ins All! (eBook, ePUB)
Ziems, Anne-Dorette

Ab ins All! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bestens informiert ins All

Was braucht man, um einen fremden Planeten zu einer weiteren Heimat zu machen? Abgesehen von dem finanziellen Aufwand gibt es noch ein paar weitere „Kleinigkeiten“ zu bedenken. Wie müsste ein idealer Planet aussehen, könnte man ihn terraformen? Was braucht es für den Flug dorthin, was braucht es, um dort zu überleben?

Umfassend hat die Wissenschaftsjournalistin Anne-Dorette Ziems sich mit diesen Fragen beschäftigt und bringt die Ergebnisse nun leicht verständlich an alle, die sich für dieses Thema interessieren. Ein rückwärts zählender Countdown bringt den Leser durch 10 Kapitel hin zum Höhepunkt, was alles nötig ist, wenn man denn mal auf dem avisierten neuen Planeten angekommen ist, um dort zu siedeln. Kurz gestreift werden auch die Visionen, die man so aus der Science-Fiction-Ecke kennt. Immer wieder blitzt auch der Humor durch, was das Sachbuch nicht nur sehr informativ werden lässt, sondern auch gut lesbar. Die Informationen nehmen den Leser dort ab, wo er steht, auch ohne weitere Vorkenntnisse vorauszusetzen.

Dieses gelungene Sachbuch informiert sehr umfassend und humorvoll zu seinem Thema, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 20.01.2025
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


sehr gut

Düstere Hexengeschichte

Kosara sieht sich als eher mittelmäßige Hexe, die recht viel Erfahrung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen hat, die in jeder Neujahrsnacht über die Stadt herfallen. Besonders auf sie abgesehen hat es der Zmey, bekannt als Zar der Monster. Gegen ihn allerdings hat sie ganz schlechte Chancen, scheint er doch unbesiegbar zu sein. Ihre einzige Hoffnung sieht sie darin, in die Nachbarstadt zu wechseln und dabei die Mauer zu überwinden, die die beiden Städte unüberwindbar trennen soll. Um diese Passage zu erhalten, gibt sie ihren Schatten her, mit dem Ergebnis, dass sie nun nicht mehr hexen kann, zudem hat sie sich eine tödliche Erkrankung zugezogen. Um ihre Magie zurückzugewinnen, muss sie ihren Schatten wieder zurückbekommen. Überraschende Hilfe erhält sie von einem Ermittler aus Belograd, der seine eigenen Ziele verfolgt, wenn er ihr hilft. Und plötzlich erkennt sie, dass sie sich mit dem Zmey auseinandersetzen muss, wenn sie ihren Schatten und damit ihre Magie zurückerlangen will.

Es ist eine bedrückende Welt, in der Kosara lebt, schon allein weil alle Bewohner der Stadt durch eine unüberwindliche Mauer festgehalten werden. Es existieren nur die Farben Schwarz und Weiß, und die Menschen sind in den zwölf Nächten zu Beginn des Jahres gefährlichen Monstern ausgeliefert. Linderung bringen lediglich die Hexen, doch das Problem beseitigen können sie nicht. Zudem muss Kosara sich in beiden Städten fragen, wem sie überhaupt vertrauen kann, wer ihr wirklich helfen will und wer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Sie steht unter ziemlichem Zeitdruck, denn die tödliche Krankheit schreitet schneller voran als sie gedacht hatte. Alles in allem war ich von den Wendungen der Geschichte immer wieder überrascht, zu fremd fühlte ich mich in Kosaras Welt, zu undurchsichtig sind die Gefahren, denen sie begegnen muss. Interessant sind die Charaktere des Buches, vor allem die Monster haben ihre ganz besondere Eigenheiten. Die verschiedenen Monstertypen werden im Anhang des Buches gesondert erklärt, so dass man sich hier Hilfe suchen kann, um im Wirrwarr dieser Monsterwelt den Durchblick zu erhalten.

Dieses Hexenbuch ist völlig anders als alle, die ich bisher kennengelernt habe. Die Geschichte entwickelt unerwartet einen ganz besonderen Reiz. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.01.2025
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Rachelüstern

Während das Bergdorf Åre von Skitouristen überlaufen ist, wird die Stockholmer Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind in ihrem Hotelzimmer brutal ermordet. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen die Ermittlungen. Hat sich die Immobilienentwicklerin in krumme Geschäfte eingelassen? Sie wollte ein verlassenes Hochgebirgshotel abreißen lassen und durch ein spektakuläres Luxushotel ersetzen. Die Anwohner können sich mit diesem Projekt nicht anfreunden. Dann geschieht ein zweiter Mord. Und den Ermittlern wird klar, dass nichts in diesem Fall so ist wie es scheint.

Das Buch ist bereits der dritte Fall für Hanna Ahlander und ihren Kollegen Daniel Lindskog. Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass man das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen könnte. Doch wer sich auch für das Privatleben der Ermittler interessiert, kann die Feinheiten der Geschichte erst herauslesen, wenn die Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Die Geschehnisse werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, und anfangs konnte ich die Handlungsfäden nicht so recht miteinander in Verbindung bringen, doch je mehr das Buch voranschritt, umso spannender wurde gerade diese Verknüpfung der Handlungsebenen. Ein ziemlich furioser und doch glaubwürdiger Showdown führt zu einem höchst spannenden Höhepunkt.

Mich hat dieser Krimi von Anfang an fesseln können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 15.01.2025
Coco und die Revolution der Mode
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode


sehr gut

Mutige Coco

Schon in jungen Jahren wird Gabrielle Chanel zur Halbwaisen, ihr Vater bringt sie mit ihren zwei Schwestern in ein Waisenheim. Doch Gabrielle ist fest entschlossen, ihre Träume umzusetzen, sie lernt zu schneidern und Hüte zu machen. Schon von Anfang an hat sie ihren ganz eigenen, sehr auffälligen Stil. Die Frauen von Paris sind von ihren Kreationen begeistert. Durch Zufall kommt sie zu dem Spitznamen Coco, der zu ihrem Namen in der Modewelt wird. Schwieriger gestaltet sich ihre Liebe zu Boy, der sie in schwierigen Zeiten immer unterstützt hat.

Der Roman hält den Fokus auf den Menschen, der hinter dem Namen Coco Chanel steckt. Gabrielle ist eine Kämpferin, trotz mancher Schwierigkeiten behält sie ihren Lebenstraum eisern im Blick. Das ist gerade in ihrer Zeit gar nicht so einfach gewesen, und schon gar nicht mit ihrer schwierigen Kindheit. Man kann gut nachvollziehen, wie Gabrielle Chanel zu Coco Chanel wurde und wie ihre Zielstrebigkeit sie in ihrem Leben weiter brachte. Und man bangt mit ihr um ihre Liebe zu Boy.

Das Buch um diese mutige Frau hat mir spannende Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.01.2025
Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1
Prange, Peter

Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1


sehr gut

Spannende Zeitreise

1871 treffen im böhmischen Kurort Karlsbad drei junge Menschen aus drei Ländern aufeinander: Vicky ist die Tochter einer Londoner Industriellenfamilie. Ihre Familie ist im Baubereich tätig und will den Ärmelkanal untertunneln, um England mit dem Festland zu verbinden. Paul ist ein Berliner Ingenieur, der große Pläne hat. Auguste Escoffier ist ein angehender Meisterkoch aus Paris, der sich später einen großen Namen machen wird. Doch die Pläne ihres Lebens werden von der Realität sehr schnell eingeholt.

Bei diesen drei Menschen scheint sich eine Liebesgeschichte anzubahnen, doch ist nicht bei drei einer zuviel? Mir gefällt allerdings, dass der Plot sich eher auf das Leben seiner Charaktere in einer Zeit im Umbruch stützt, und durch den Kunstgriff, dass gleich drei Nationalitäten abgedeckt werden, erfährt der Leser denn auch das Leben in den Hauptstädten dieser drei Nationen. Der Schreibstil ist gut lesbar, so dass die 672 Seiten des Buches schnell dahinschmelzen. Manchmal beschlich mich das Gefühl, dass die drei Protagonisten doch recht viel an Schwierigkeiten im Leben zu bewältigen haben, doch was soll‘s, die Geschichte ist insgesamt sehr spannend geraten. Die reellen Geschehnisse sind gut mit den fiktiven Schilderungen verquickt, erst anschließend an die Geschichte wird deutlich, dass einige der Personen erfunden sind.

Dieser historische Roman kurz vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert hat mir einige spannende Lesestunden beschert. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil der Dilogie. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.