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KB-B

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Insgesamt 17 Bewertungen
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Bewertung vom 09.12.2019
Schiffsmeldungen
Proulx, Annie

Schiffsmeldungen


ausgezeichnet

Literarische Extraklasse
Quoyle ist am Ende. Sein bisheriges Leben wurde er gedemütigt, betrogen, ausgenutzt. Er war der Pechvogel und Versager auf der ganzen Linie. So empfand er sein Leben. Doch dann passiert es. Seine Frau, die ihn nur betrogen hat, stirbt auf tragische Weise bei einem Autounfall. Er ist einerseits frei und doch bestürzt. Schließlich überredet ihn seine Tante, sich auf den Weg zu machen und sein altes Leben hinter sich zu lassen. Er hat ein Angebot einer kleinen Zeitung in Neufundland erhalten. Er soll in einem kleinen Dorf die Schiffsmeldungen für das Lokalblatt schreiben. Quoyle macht sich mit seinen beiden Töchtern und seiner Tante auf den Weg ins Land seiner Vorfahren, in einen entlegenen Fleck ans Meer inmitten einer kargen Landschaft mit extremen Wetterverhältnissen, nach Neufundland. Er leidet bereits auf der Fährüberfahrt. Meere mag er nicht, er kann nicht schwimmen und hat Angst. Im Laufe seines weiteren Lebens muss er sich noch weiteren Aufgaben stellen und entwickelt sich zu einem selbstbewussten Menschen.
Die Autorin hat eine grandiose Lebensgeschichte mit einer bildreichen Sprache geschaffen, die den Leser mit auf die Reise nimmt in eine entfernte Gegend unseres Planeten. Dankeschön!

Bewertung vom 19.11.2019
NORDWÄRTS
Michelsen Foy, George

NORDWÄRTS


ausgezeichnet

Navi für alle
Vor 150 Jahren kam Halvor, der Ururgroßvater des Autors bei einem Schiffsunglück in Norwegen ums Leben. Warum? Er war doch ein Kapitän, dem es weder an Wissen noch Erfahrung fehlte. George Michelsen Foy macht sich auf den Weg, um das Rätsel zu lösen. Er reist um die halbe Welt und dringt bis ins Innere des Menschen und seiner Fähigkeiten vor. Warum navigieren wir? Wozu brauchen wir Navigation? Ist das GPS überhaupt wichtig? Welche Auswirkungen hat das „navigieren können oder nicht können“?
George Michelsen Foy hat ein sehr informatives Buch geschrieben, das eine Mischung aus Sachbuch und Roman ist. Es ist ihm gelungen, auch wissenschaftliche Informationen in lesbare Geschichten zu verpacken. Danke

Bewertung vom 10.11.2019
Ein OM für alle Fälle

Ein OM für alle Fälle


ausgezeichnet

„Im Trubel des Lebens ist es oft schwierig, Abstand zu finden und seine Gedanken ziehen zu lassen, ohne sich in ihnen zu verbeißen. Treten wir aber einen Schritt zur Seite, gewinnen wir Raum, wie bei der Sicht auf einen Wasserfall, der sich aus der Entfernung besser erkennen lässt.“ Mit diesem Buch wurde eine Anleitung geschaffen, das Meditieren zu erlernen und in den Alltag zu integrieren. Es ist absolut klar und strukturiert aufgebaut und auf unnütze Schnörkel wurde verzichtet. Der Schreibstil und die Illustrationen sind pragmatisch und liebevoll. Die Anleitungen sind so einfach wie möglich gehalten worden, sodass es für jedermann verständlich ist.

Bewertung vom 01.11.2019
Die Hütte des Schäfers
Winton, Tim

Die Hütte des Schäfers


ausgezeichnet

„Und ich dachte, ich sehe nicht richtig……..Aber ich wusste noch immer nicht, was ich da vor mir hatte…..“ Da lag er, sein Vater, zerquetscht vom Auto, mausetot. Der Wagenheber hat seinen Geist aufgegeben. Einerseits fühlte Jaxie Erleichterung, andererseits hatte er Angst. Wird man ihn beschuldigen? Alle im Dorf wussten von der Brutalität seines Vaters. Jaxie hat in der Vergangenheit oft Verletzungen und blaue Flecke gehabt. Da seine Mutter auch kürzlich verstarb, war er nun auf sich allein gestellt und sah keinen anderen Ausweg als die Flucht. Er packte die notwendigen Dinge zusammen und lief, geradewegs ins Outback, fernab von allen Straßen und Wegen. Er lief und lief, Tage, Wochen…. Irgendwann sieht er eine Hütte……
Tim Winton hat einen fantastischen Roman geschrieben und ein perfektes Cover gewählt. Er beschreibt die beschwerliche Reise des fünfzehnjährigen Jaxie in der Landschaft Westaustraliens. Es geht um Glauben, Vertrauen, Vergebung und Identität. Jaxie sucht einen Weg, nicht nur durchs Outback.

Bewertung vom 28.10.2019
Die Seefahrerin
Poulain, Catherine

Die Seefahrerin


ausgezeichnet

„Ich mag es, frei zu sein, dort hinzugehen, wo ich hin will…..“ Lili lässt ihr bisheriges Leben hinter sich und reist von Frankreich nach Alaska, um frei zu sein. Freiheit heißt für sie, fischen auf hoher See in Alaska, umgeben von Männern, Alkohol, Zigaretten, Kaffee und extremen Witterungsverhältnissen. Schlafen kann man nur stundenweise, irgendwo auf dem Schiff. Sie schuftet ohne Ende, geht an ihre Grenzen.
Catherine Poulain hat ein grandioses Buch geschrieben. Sie hat es geschafft, den Leser mit nach Alaska zu nehmen und hat einem das Gefühl gegeben, dabei zu sein, auf hoher See, inmitten der rauen Welt, fast am Ende der Welt. Danke!

Bewertung vom 20.10.2019
Das Haifischhaus
Barth, Rüdiger

Das Haifischhaus


ausgezeichnet

„Die Nummer eins ist das Einzige, was zählt……“ Jahrelang, war Toto der Star im Tennis. Doch plötzlich verschwand er von der Bildfläche. Seinen Abgang im Match hat keiner verstanden. Jahre später stand er vor einem Scherbenhaufen. Er litt unter den Folgen seiner Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, seine finanzielle Lage war alles andere als rosig, er hat einen fast erwachsenen Sohn, den er kaum kennt. Dann kam die Herausforderung der amtierenden Nummer eins. Ein Duell mit einem Preisgeld von 10 Millionen. Es könnte seine Rettung sein. Aber der Weg ist steinig und hart und es reicht nicht, körperlich in Form zu sein.
Rüdiger Barth hat ein tolles, unterhaltsames und spannendes Buch geschrieben, welches nicht nur für Tennisfans interessant ist. Die einzelnen Personen und Orte sind perfekt beschrieben und die Charaktere sehr schön ausgearbeitet worden. Ebenfalls kommt sehr gut zum Ausdruck, welche Ecken ein Leben als Profisportler hat.

Bewertung vom 14.10.2019
Wolfsegg
Keglevic, Peter

Wolfsegg


ausgezeichnet

Vielen Dank für diesen gelungenen Roman
Zu welchen Schandtaten sind Menschen bereit - wieviel dieser Taten können andere Menschen ertragen? Es zieht sich durch den Roman wie eine Spirale, immer mehr, grenzenlos. Der Roman "Wolfsegg" ist ein tolles Buch. Es scheint, als ist kein Wort zu wenig und kein Wort zu viel geschrieben worden. Das Cover ist absolut passend gewählt, der Titel ebenfalls. Die handelnden Personen und die Umgebung sind sehr gut beschrieben und die Charaktere perfekt ausgearbeitet worden.
Inhalt: In einem Bergdorf im Tal kennen sich alle Menschen. Viele tratschen über andere Dorfbewohner. Es scheinen Tür und Tor für sämtliche Taten, seien sie noch so schrecklich, offen zu stehen. Manches will man nicht sehen und duldet es stillschweigend. Es scheint keiner dem Ganzen ein Ende setzen zu wollen.
Agnes ist die älteste Tochter der fünfköpfigen Waldnerfamilie, die in den Augen vieler Dorfbewohner an allem Übel die Schuld trägt. Agnes erduldet immer mehr und hatte doch von ihrem Leben etwas besseres erwartet. Sie wollte "Autoschrauber" werden……. Als die Eltern sterben, ist Agnes diejenige, die allein es wagen kann, einen Ausweg zu finden. Es ist ein intensiver, spannender, toll geschriebener Roman, der etwas im Raum hinterlässt. Danke!

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