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karinliest
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Naturpark Neckartal-Odenwald

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.12.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Andreas de la Motte hat einen gelungenen ersten Band einer neuen Reihe um Polizistin Leonore Asker geschrieben. Schon die ersten Seiten dieses Krimis haben mich in die Geschichte hineingesaugt.

Die jungen Leute , Malik und Smilla, sind auf der Suche nach dem Höhlenregen, der unterirdisch an einem
Lost place zu finden sei. Dort angekommen geschehen mysteriöse Dinge und Malik verschwindet… doch was passiert mit Smilla? Schon dieser Anfang ist super spannend und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Leo Asker wird , obwohl ihr eigentlich eine Beförderung zustehen würde , versetzt, und das in ein „Dezernat der hoffnungslosen Fälle“. Dort angekommen geht der Fall, von dem sie eigentlich abgezogen wurde, erst richtig los.
Die Kapitel sind mit der Überschrift der jeweiligen Person betitelt und ist aus deren Sicht geschrieben. Das macht die Geschichte spannend und mysteriös.
Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter!

Bewertung vom 02.11.2023
Nebenan ist doch weit weg
Bones, Antje

Nebenan ist doch weit weg


ausgezeichnet

Bewegendes Kinderbuch

Jeder, der schon einmal - oder mehrmals- in seinem Leben umgezogen ist, weiß wie schwer es sein kann, alles hinter sich zu lassen. Das ist schon als Erwachsener schwierig, doch wie schlimm muss es für ein zwölfjähriges Mädchen sein, das seine Freunde verlassen muss? Dieses Mädchen heißt Edith und ihre Eltern ziehen beruflich, mit ihr und ihrem Bruder Jakob, von Berlin nach Krakau.

Das Cover dieses Buches zeigt den Weg, den sie zurücklegen. Die Landeshauptstadt Berlin ist verbunden, mit einer pinkfarbenen, gestrichelten Linie nach Krakau - alles in grüner Hintergrundfarbe gehalten - und wie eine Landkarte aufgemacht. Auch die Zeichnungen von Michael Szyszka sind modern gemalt und erscheinen zwischen den Seiten, zusammen mit kleinen handschriftlichen Wörtern. Zu diesen Wörtern in deutsch ist oft auch das polnische Wort geschrieben, was ich sehr interessant finde.

Die Geschichte beginnt mit dem letzten Schultag vor den Sommerferien:
Edith erzählt von den letzten Tagen in Berlin, von verpacktem Hausrat , der leeren Wohnung und vom Abschiedsessen mit all ihren Freunden, Bekannten und Verwandten, auch Opa und Oma, und dann geht es los ins neue Leben.
Dort angekommen gefällt es Edith erst mal gar nicht so schlecht, nur an das Leitungswasser, das komisch stinkt, muss sie sich noch gewöhnen. Sie vermisst Anne und Jack, ihre Freundinnen. Mit der Zeit findet sie heraus, wie das Leben und die Leute so sind und gewinnt neue Eindrücke. Doch sie möchte immer noch nach Hause, in ihr altes Leben. Edith hat Angst, dass sie durch die Entfernung ihre zuhausegebliebenen Freunde verliert. In der Schule ist es für sie, als würde sie alles neu lernen müssen- die Sprache, das Schreiben. Sie ist nunmal leider „die Neue“ - bis sie Milena und Antek kennenlernt. Durch die beiden neuen Freunde lernt sie die Kultur, die Religiosität, die Eigenheiten und Rituale kennen. Als dann auch noch geheimnisvolle Briefe auftauchen, versuchen sie gemeinsam, etwas darüber herauszufinden…


„Andere Länder, andere Sitten!“ Dieses Buch habe ich ,obwohl schon erwachsen, sehr gerne gelesen. Es ist wunderbar erzählt - die Angst vor dem Abschied und dem Neuen, genauso wie Freude, das Wachsen an Erfahrungen und Freundschaft. Die Geschichte ist locker und modern erzählt- mit Tagebucheinträgen, Handynachrichten und passenden Illustrationen- über die Vergangenheit in die Gegenwart. Lesenswert!

Bewertung vom 26.10.2023
Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
Hacke, Axel

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte


ausgezeichnet

Axel Hacke hat es mal wieder mit seinem Buch auf den Punkt gebracht. Äußerst unterhaltsam führt er uns durch seine Gedanken und sein Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Er erklärt uns, wie er zum Schreiben dieses Themas kam und philosophiert, anhand vieler lebensnaher Beispiele, über und um die Heiterkeit. Die vielen vergangenen Jahre lässt er in Erinnerung, an einschneidende Ereignisse, an uns vorüberziehen - mit der Frage, ob wir in diesen Zeiten eigentlich heiter sein dürfen? Er zitiert - ohne Langeweile aufkommen zu lassen - z.B. den Soziologen Richard Sennett, auch Sigmund Freud, dazwischen Loriot und zieht sie als Beispiele heran. Der Zusammenhang von der Heiterheit zu unserem Ernst des Lebens, wird genauso beleuchtet, wie der Witz in verschiedenen Lebenssituationen. Eins wurde mir beim Lesen klar, es liegt an uns, wie wir unser Leben sehen und leben wollen. Ich für meinen Teil möchte heiter durchs Leben gehen…

Bewertung vom 03.10.2023
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne
Pfeiffer, Boris

Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne


sehr gut

Eine mitreißende Geschichte hat Boris Pfeiffer da geschrieben. Schon das Cover ist besonders- ein Junge mit einer Büffelherde läuft vor dem Feuer davon.

Eine Welt, in der das Wetter die größte Macht ist- und Mensch und Tier darin versucht zu überleben. Die Erde ist vertrocknet und Wasser knapp . Es gibt Stürme, in denen flutartige Regenfälle auf die Erde treffen, die alles mit sich reißen. Städte sind verwüstet und es gibt kein Telefon, Internet oder Licht. Der Junge Drdjuck versucht in dieser kaputten Welt, mithilfe der Büffel, zu überleben. Eine starke Verbindung besteht zur Leitkuh, die ihn bei einer Flut das Leben gerettet hat. Seine Eltern hat er in den Wassermassen verloren und auch seinen Bruder Kiano. An ihn denkt er oft und vermisst ihn. Die Herde ist auf sich alleine gestellt, aber akzeptieren Drdjuck als einen von ihnen. Er kann das Wetter erspüren und kann die Leitkuh warnen. Sie beschützen sie sich alle gegenseitig - die Herde mit ihrer Kraft, Drdjuck mit seinem Wissen, die Leitkuh und auch ihr Kälbchen mit dem Willen zu überleben - auf dem langen Weg durch die Steppe. Auf der Suche nach Wasser und Futter begegnen sie Gefahren … vor allem als sie auf weitere Menschen stoßen. Es sind Jäger, die vor allem der Hunger in die Steppe treibt und der Büffelherde eine Falle stellen. Sie bringen Drdjuck und die Büffel in ihre Bunkerstadt. Die Gier der Menschen ist schrecklich und Drdjuck muss sich unbedingt etwas einfallen lassen um zu entkommen. Doch erstmal soll er ein grausames Spiel gewinnen, aber die Gegner spielen falsch…

Die Geschichte nimmt einen sofort gefangen! An manchen Stellen brauchte ich auch eine kurze Verschnaufpause, als müsste auch ich vor dem Sturm davonlaufen- oder auch, weil ich das Gelesene erst verarbeiten musste.
Es hinterlässt bei mir die Frage, was ich tun würde, wenn die Welt so verändert wäre? Wäre ich wie Drdjuck? Ich würde es mir wünschen…

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