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Bayern

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Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2013
Was geschah mit Mara Dyer?
Hodkin, Michelle

Was geschah mit Mara Dyer?


gut

Als Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer wieder sieht sie ihre toten Freunde, bis sie nicht mehr weiß, was Realität ist und was Einbildung. Als sich die mysteriösen Todesfälle in ihrer unmittelbaren Nähe mehren, sucht sie Hilfe bei ihrem Mitschüler Noah. Doch der hat ein eigenes dunkles Geheimnis...

Als ich mir "Was geschah mit Mara Dyer?" von Michelle Hodkin gekauft hatte, hatte ich mit einem spannenden Jugendthriller gerechnet. Warum? Nun, natürlich hatten mich der rätselhafte Titel (der eigentlich eine Frage ist) und die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken sehr neugierig gemacht. Auch die Covergestaltung dieses Romans ist sehr außergewöhnlich und irgendwie Neugier erweckend. Leider hat mich die Geschichte selbst dann enttäuscht, aber von vorne.

Die Ausgangsidee des Romans ist sehr interessant und sorgt für Fragen beim Leser. Natürlich will man wissen, was in der alten Ruine wirklich passiert ist, in der die Jugendlichen verunglückt sind. Da man anfangs selbst nicht viel erfährt, weil sich die Protagonistin Mara zunächst an nichts erinnern kann, wird anfangs auf den ersten Seiten Spannung aufgebaut.

Doch dann ging es meiner Meinung nach rapide bergab, weil der Spannungsbogen nicht weitergeführt wurde. Stattdessen erzählt die Autorin viele Nebensächlichkeiten, die die Buchseiten zwar füllen, aber die Spannung beim Leser abebben lassen und irgendwann sogar für Langeweile sorgen. So wird Maras Alltag an der neuen Schule ausführlich beschrieben sowie viele Nebensächlichkeiten (z.B. ihre erste Therapiesitzung bei einer Psychiaterin) erzählt, die aber mit der eigentlichen Handlung wenig bzw. nichts zu tun haben. Stattdessen wird erstmal ausführlich die Liebesgeschichte zwischen Mara und Noah entwickelt. Diese ist zwar wirklich süß und rührend, aber so entwickelte sich der ganze Roman eher zu einer High School-Romanze statt zu einem Thriller. Ich wollte das Buch dann sogar nach der Hälfte abbrechen, habe aber zum Glück weitergelesen.

Denn gegen Ende kommt plötzlich wieder Spannung auf und viele Dinge erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Allerdings fand ich die Auflösung des Ganzen reichlich unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr dazu schreiben, um niemandem die Spannung zu verderben, der den Roman noch lesen möchte, aber ich fand das Ende zu abgedreht und zu weit hergeholt.

Fazit: "Was geschah mit Mara Dyer?" von Michelle Hodkin ist ein Buch, das man lesen kann, sich aber auch sicherlich sparen kann. Durch den fehlenden bzw. lange unterbrochenen Spannungsbogen kommen beim Lesen Längen bzw. Langeweile auf, aber wer sich durchkämpft, wird am Ende noch mit einer Auflösung belohnt. Von mir gibt's 3 von 5 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2013
Das erste Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.1
Gier, Kerstin

Das erste Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …

Wer die Bücher von Kerstin Gier kennt und so wie ich ihre "Edelstein"-Trilogie gelesen hat, weiß, was ihn auch in "Silber" erwarten wird.

Auch hier kommt man wieder in den Genuss des einzigartigen Schreibstils der Autorin. Frau Gier schafft es einfach immer wieder, locker-leicht und mit einer witzigen Note zu schreiben und so ist man sehr schnell in der Handlung "gefangen". Alles in allem macht es wahnsinnig Spaß diesen Roman zu lesen, was aber nicht nur allein am Schreibstil liegt, denn auch die Idee und die glaubwürdig konstruierten Charaktere können überzeugen.

Fazit: Unbedingt lesen!!! Hoffentlich lässt der zweite Band nicht mehr allzu lange auf sich warten...

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2013
Escape / Anna Bd.1
Rush, Jennifer

Escape / Anna Bd.1


sehr gut

Du kannst nicht mehr nach Hause. Du musstest deinem Vater schwören, nie wieder zurückzukommen. Alles, woran du bisher geglaubt hast, entpuppt sich als Lüge. Du weißt weder, wer du bist, noch, wem du trauen kannst. Du weißt nur eins: Du rennst um dein Leben! Wer sind die vier jungen Männer, die im Keller von Annas Haus gefangen gehalten werden? Tag für Tag führen Anna und ihr Vater im Auftrag der Sektion medizinische Tests mit ihnen durch. Und Nacht für Nacht schleicht sich Anna in den Keller, um sich heimlich mit Sam, dem Anführer, zu treffen. Denn in ihn ist sie verliebt. Niemand weiß, warum die vier für diese Versuche ausgewählt wurden. Am wenigsten sie selbst, denn ihre Erinnerung reicht nur exakt fünf Jahre zurück. Als sich für Sam und die anderen die Gelegenheit zur Flucht ergibt, schließt Anna sich ihnen an. Es beginnt eine atemlose Jagd quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach der wahren Identität der vier Jungen. Und die einzige Spur, die sie haben, ist ein rätselhaftes Tattoo auf Sams Rücken.

Da die Inhaltsangabe sehr spannend geklungen und mich sofort angesprochen hat, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Außerdem hatte es schon extrem viele sehr gute Bewertungen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Leider konnte mich das Buch anfangs überhaupt nicht überzeugen. Man merkt der Protagonistin Anna ihr jugendliches Alter an, denn sie wirkt oftmals sehr naiv und ich kann einfach nicht glauben, dass jemand jahrelang bei Experimenten mitwirkt, obwohl er bzw. sie überhaupt nicht weiß, um was es wirklich geht. Jeder vernunftbegabte Mensch hätte da doch längst nachgebohrt oder nachgeforscht. Auch ihre kindische Schwärmerei für Sam fand ich sehr peinlich, aber dem Alter durchaus angemessen.

Dafür kann das Buch Spannung bieten. Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt, die wie gesagt so unwissend wie der Leser ist und so bekommt man die Informationen immer nur stückweise serviert. Das sorgt natürlich dafür, dass man das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen kann und endlich hinter das große Geheimnis kommen möchte. Zwar fand ich das Buch anfangs wenig spannend, dafür kommt die Action dann ab dem zweiten Teil des Buches, als die fünf auf der Flucht vor der Sektion sind.

Ich fand es ein bisschen schade, dass die einzelnen Charaktere alle so oberflächlich beschrieben wurden. Zwar hat sich die Autorin sehr bemüht, um jedem der Jungs ein gewisses „Markenzeichen“ zu verpassen bzw. einzigartige Charakterzüge. Trotzdem blieben mir alle Figuren seltsam fremd und ich konnte keine richtige Nähe zu ihnen aufbauen. Das ist natürlich schade, weil ich sonst sicherlich noch mehr mit ihnen mitgefiebert hätte.

Fazit: „Escape“ von Jennifer Rush ist der erste Band einer neuen Jugendbuch-Dystopie-Reihe, der mit Spannung überzeugen kann. Leider konnte mich das Buch nicht vom Hocker reißen, was an den oberflächlichen Charakteren (v.a. Anna) lag, aber es ist durchaus lesenswert. 3,5 Sterne (aufgerundet auf 4) von mir!

Bewertung vom 27.04.2013
Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe
Jarratt, Laura

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe


ausgezeichnet

Und plötzlich ist nichts, wie es war. Jenna ist 14, als sie bei einem Autounfall ihre Freundin Lindsay verliert und selbst schwerste Gesichtsverbrennungen erleidet. Von heute auf morgen ist sie eine Außenseiterin, die in der Schule und auf der Straße angestarrt wird. Auch der junge Ryan, der mit seiner Mutter von Stadt zu Stadt zieht, ist allein. Die beiden geben einander Halt und es entspinnt sich eine zarte erste Liebe. Doch dann wird Unfallfahrer Steve ermordet und Ryan gerät unter Verdacht.

Lange Zeit hatte ich einen Bogen um dieses Buch gemacht. Die Covergestaltung in rosa und der Titelzusatz „Nichts geht tiefer als die erste Liebe“ ließen mich ein kitschiges Mädchenbuch erwarten, das eher für das jüngere Publikum gedacht ist (der Verlag empfiehlt das Buch ja auch für 12- bis 15-jährige). Zum Glück habe ich es nun trotzdem gelesen, denn es ist zweifelsfrei eines der schönsten Jugendbücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Im Fokus steht die erst vierzehnjährige Jenna, die nach einem Autounfall mit einer hässlichen Narbe im Gesicht leben muss. Da die Geschichte immer wieder aus ihrer Perspektive erzählt wird, erfährt man viel über ihre Gedanken und Gefühle, die sehr real und glaubwürdig auf mich wirkten. Ich kann es mir nur zu gut vorstellen, wie schrecklich es für so ein junges Mädchen sein muss, wenn man immer angestarrt und gemobbt wird und letztlich auf sein Manko reduziert wird. Jenna muss langsam lernen damit umzugehen und ich fand sie einfach nur mutig und stark. Ich hätte mich an ihrer Stelle wahrscheinlich gar nicht mehr vor der Tür getraut, aber Jenna versucht es trotzdem. Ihre Trauer, Verzweiflung und Wut ist sehr gut nachzuvollziehen und so war sie eine durch und durch liebenswerte und glaubwürdige Protagonistin, die man einfach mögen muss.

Ryan ist der männliche Protagonist und auch von seinen Gedanken und Gefühlen erfährt man viel, weil die Handlung ebenfalls immer wieder aus seiner Sicht erzählt wird. Er lebt zusammen mit seiner manisch-depressiven Hippie-Mutter als Nomade auf einem Hausboot und hat jede Menge familiärer Probleme. Ryan hat die Fähigkeit unter die Oberfläche zu schauen und wie er mit Jenna umgeht ist einfach nur toll. So einen Jungen hätte man auch gerne als Freund und so bereichert er die Geschichte ganz enorm.

Auch die anderen Personen fand ich sehr glaubwürdig, wie z.B. Jennas Vater, der nach dem Unfall seiner Tochter zu einem Aktivisten wurde und nun versucht gegen den (übrigens unverletzten) Unfallfahrer vorzugehen, der aus reichem Hause stammt und nur eine milde Strafe bekommen hat. Auch Jennas Mutter fand ich sehr sympathisch sowie ihren kleinen Bruder oder ihre beste Freundin Beth.

Als wäre die Grundidee noch nicht genug, erzählt „Skin Deep“ auch noch eine Kriminalgeschichte. Denn es wird die Leiche von Steve (dem damaigen Unfallfahrer) gefunden und plötzlich stehen mehrere Leute aus Jennas Umfeld unter Mordverdacht. Auch Ryan, der sich blöderweise kurz vor Steves Tod noch betrunken mit ihm geprügelt hat. Ob es trotzdem ein Happy End gibt, wird hier aber nicht verraten ;).

Fazit: „Skin Deep“ von Laura Jarratt ist eine wunderschöne Geschichte über die erste Liebe und dank eines Mordfalls sogar noch sehr spannend. Aber das Buch ist mehr als das, denn es rüttelt den Leser auf und regt ihn zum Nachdenken an. Letztlich ist dieser tolle Roman ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und eins der schönsten Jugendbücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Eine ganz klare Kaufempfehlung von mir und das nicht nur für junge Leserinnen!

Für Fans von: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, "Wunder" von R. C. Palacio

Bewertung vom 27.04.2013
Selection Bd.1
Cass, Kiera und Sibylle Schmidt

Selection Bd.1


sehr gut

„Selection“ von Kiera Cass ist ein Buch, das total viel Spaß macht und sehr gut unterhält. Die Idee ist zwar nicht ganz neu, aber dennoch interessant und man fiebert während des Lesens mit der Protagonistin mit, weil man erfahren möchte, wer das Casting gewinnt (was übrigens am Ende dieses Buches noch gar nicht feststeht). Das gilt ja auch für die Castingshows im Fernsehen, bei denen man seinem Favoriten die Daumen drückt, hofft, dass er möglichst lange dabei bleibt und so ist es auch bei dieser Geschichte. Ich hatte „Selection“ innerhalb von nur zwei Tagen gelesen, weil ich es irgendwann nicht mehr weglegen wollte und ich richtig Spaß hatte am Lesen.

Leider zeigt der Roman aber deutliche Schwächen was die Charaktere angeht. Die einzige Figur, die ich authentisch und gelungen fand, war die Protagonistin America selbst. Sie wurde von der Autorin liebevoll ausgearbeitet und da sie die Handlung aus der Ich-Perspektive erzählt, erfährt man als Leserin natürlich auch viel über ihre Gedanken- und Gefühlswelt, was sie dann letztlich glaubhaft und real erscheinen ließ. Und bis auf die ein oder andere Stelle, an der sie kindisch und zickig war, war sie mir wirklich sympathisch. Ich fand es super, dass sie ihren eigenen Kopf hatte, klug und selbstbewusst war und viel natürlicher als die anderen Zicken.

Überhaupt nicht gelungen fand ich dagegen den männlichen Protagonisten Prinz Maxon. Dieser ist sehr gutmütig, gutherzig, sensibel, humorvoll, lächelt viel und ist total lieb. Also ein Gutmensch durch und durch – und genau das ist das Problem. Er wirkt extrem eindimensional und langweilig, weil ihm einfach die Tiefe und auch negative/dunkle Eigenschaften fehlen. So perfekt kann ein Mann eigentlich gar nicht sein (und manchmal so naiv!), auch wenn er sehr behütet in einem Palast aufgewachsen ist. Natürlich stellen sich dann auch Americas Vorurteile gegen ihn (z.B. Arroganz) als negativ heraus – schließlich ist er ja perfekt. Gäääääähn. Bei Liebesgeschichten (und hier steht die Liebesgeschichte ganz klar im Vordergrund) muss man sich als Leserin auch immer ein bisschen in den männlichen Protagonisten verlieben können, um so richtig in die Geschichte eintauchen zu können, was mir hier leider überhaupt nicht gelingen wollte.

Der zweite männliche Protagonist ist Aspen. Dieser ist ein Angehöriger der sechsten Kaste und America gehört vor ihrem Dasein als Auserwählte zur fünften Kaste, steht also über ihm. Deshalb können die beiden nicht heiraten (oder es wäre kompliziert), aber das erklärt meiner Meinung nach Aspens wirklich schäbiges Verhalten America gegenüber nicht. Aspen wurde mir mit der Zeit immer unsympathischer, obwohl ich ihn am Anfang des Buches sehr niedlich fand. Aber gegen Ende mutiert er wirklich ins Gegenteil und auch Americas Verhalten daraufhin konnte ich mir nicht erklären. Aber mehr möchte ich hier gar nicht verraten, das müsst ihr selbst lesen ;).

Ich möchte noch kurz auf die Rahmenhandlung eingehen. Die Liebesgeschichte/n steht/en bei „Selection“ ganz klar im Vordergrund, doch hat der Roman einen dystopischen Hintergrund. Der Roman spielt irgendwann in der Zukunft und man erfährt auch im Laufe der Geschichte das ein oder andere Detail zur Vergangenheit bzw. unserer Jetzt-Zeit. Das konnte ich auch noch nachvollziehen, allerdings fand ich den wiederholten Auftritt der Rebellen mehr als fragwürdig. Es ist so, dass die Königfamilie bzw. der Königshof immer wieder von Rebellengruppen angegr

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2013
In dieser ganz besonderen Nacht
Vosseler, Nicole C.

In dieser ganz besonderen Nacht


sehr gut

Die sechzehnjährige Amber, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Deutschland lebt, muss deren qualvollen Leidensweg und Tod miterleben, da sie an einem Gehirntumor erkrankt ist. Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sie gezwungenermaßen zu ihrem Vater Ted nach San Francisco, zu dem sie bis dato eher weniger Kontakt hatte. Ted ist Amerikaner und an der dortigen Uni als Professor beschäftigt und anfangs nähern sich Vater und Tochter eher langsam an. Doch in einem alten und verlassenen Haus findet Amber Zuflucht und Schutz und lernt dort den attraktiven und geheimnisvollen Nathaniel kennen, der dort zu wohnen scheint. Was das Mädchen nicht ahnt: Nathaniel ist kein Wesen aus Fleisch und Blut. Doch als sie das merkt, hat sie ihr Herz schon verschenkt... .

„In dieser ganz besonderen Nacht“ von Nicole C. Vosseler ist eins der Bücher, das mich anfangs eher wenig angesprochen hat. Ich finde das Cover zwar schön, aber auch sehr kitschig und selbst die Inhaltsangabe konnte mich nicht ganz überzeugen. Zum Glück habe ich mir das Buch aber letztlich doch gekauft und es gelesen.

Am schönsten fand ich den Schreibstil der Autorin. Frau Vosseler beschreibt die Schauplätze mit sehr vielen liebevollen Details, sodass man schnell das Gefühl hat, dass man mitten in der Handlung steckt und selbst in San Francisco gelandet ist. Ich war noch nie in dieser Stadt, aber ich konnte sie mir so bildhaft vorstellen, als wäre ich selbst dort. Selten hatte ich beim Lesen ein so klares Kopfkino und das habe ich dem tollen Schreibstil der Autorin zu verdanken. Im Nachwort ist dann auch zu lesen, dass sie extra für den Roman nach San Francisco geflogen ist und auch ein Teil davon direkt dort entstanden ist. Das merkt man der Geschichte an und seitdem habe ich selbst große Lust diese wohl wunderschöne und interessante Stadt zu bereisen. Selten konnte mich ein Schreibstil so begeistern wie der von Frau Vosseler und allein deshalb ist das Buch schon definitiv lesenswert.

Die Idee hinter dem Roman konnte mich dann leider nicht komplett überzeugen. Anfangs hat sie mir sehr gut gefallen, aber leider hatte ich das Gefühl, dass ich alles so oder so ähnlich schon einmal gelesen oder in Filmen gesehen hatte. Hier hätte ich mir wirklich mehr originelle Ideen erhofft. Auch fand ich manche Handlungsaspekte einfach sehr unpassend. Vor allem das Ende hat mir an dem Buch überhaupt nicht gefallen und mir letztlich die ganze Freude verdorben, weil ich es extrem unpassend und kitschig fand. Mehr verrate ich an dieser Stelle aber nicht, das müsst ihr selbst lesen. Stellenweise kam bei mir auch immer wieder etwas Langeweile auf und mir hat immer wieder der Anreiz gefehlt, noch weiter zu lesen, weil die Spannung zu kurz kam.

Die Charaktere wiederum sind der Autorin sehr gut gelungen und man merkt, dass sie keine Debütautorin mehr ist. Amber fand ich als Charakter sehr schlüssig und real und schon bald ist sie mir ans Herz gewachsen. Ich hatte sogar oft das Gefühl, dass sie für ihre sechzehn Jahre extrem reif ist, an anderen Stellen war sie mir dann wieder etwas zu naiv und kindisch. Aber alles in allem ist sie eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt und mit der man mitfiebern will. Auch alle anderen Figuren hat Frau Vosseler sehr gut heraus gearbeitet und realitätsnah gestaltet, indem sie ihnen allen individuelle Charaktereigenschaften verliehen hat.

Fazit: „In dieser ganz besonderen Nacht“ ist ein schöner Fantasyroman mit einer Liebesgeschichte, der auch ernste Themen wie Tod und Trauer oder Freundschaften behandelt. Der Schreibstil ist einfach wunderschön und man kann so richtig in die Geschichte abtauchen. Trotz kleiner Schwächen wurde ich aber sehr gut unterhalten und vergebe 4 Sterne von 5.

Bewertung vom 27.04.2013
Gefährliche Gedanken / Zu schön zum Sterben Bd.1
Dietz, Hanna

Gefährliche Gedanken / Zu schön zum Sterben Bd.1


ausgezeichnet

Neue Schule (Mädchen-Elite-Gymnasium), neuer Bodyguard (sexy, aber nervig) und immer noch nicht die perfekte Frisur. Eigentlich dachte Natascha, das wären ihre größten Probleme. Weit gefehlt! An der neuen Schule wimmelt es von Zicken, und dann stolpert sie über eine Leiche im Biolabor. Natürlich kann Natascha ihre Finger nicht von der Sache lassen und ahnt nicht, in welch gefährliches Wespennest sie stößt.

„Gefährliche Gedanken“ von Hanna Dietz ist ein spannender und witziger Krimi für junge Mädels von ca. 13 bis 18 Jahren.
Der Schreibstil der Autorin hat mir super gefallen. Sie schreibt sehr witzig und aus Nataschas Perspektive, d.h. man erfährt als Leserin sehr viel über ihre Gedanken und Gefühle. Und ich musste des Öfteren beim Lesen laut auflachen, weil mich diese sympathische und raffinierte Protagonistin zum Lachen gebracht hat.

Natascha ist aus gutem Hause, hübsch, intelligent und rotzfrech – und das macht sie sehr sympathisch. Ich mochte sie von Anfang an und so ist sie mir immer mehr ans Herz gewachsen. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich fast jedes Mädchen mit ihr identifizieren kann oder sie zumindest mögen wird.

Natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz, schließlich handelt es sich hier um einen Krimi. Der Mordfall ist kein typischer und lange Zeit sehr ominös und konfus. Man macht sich als Leserin zusammen mit Natascha auf die Suche nach dem Mörder und dank dem Spannungsbogen wird die Geschichte nie langweilig. Die Auflösung kommt erst ganz am Schluss und hat mich total überrascht, denn es war absolut nicht vorhersehbar, wie die Geschichte enden würde. Beide Daumen hoch, ich wurde wirklich sehr gut unterhalten!

Natürlich kommt auch das Gefühlschaos nicht zu kurz, das die Pubertät mit sich bringt. Deshalb geht es auch über das erste Verliebtsein, allerdings nimmt die Liebesgeschichte nie zu viel Platz ein oder drängt sich in den Vordergrund, was ich super fand.

Fazit: „Gefährliche Gedanken“ von Hanna Dietz ist ein rundum gelungener Krimi mit Pep für jugendliche Leserinnen und meiner Meinung nach auch bei Weitem besser als ein Großteil der typischen Arena-Thriller für Mädchen. Unbedingt lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2013
Linna singt
Belitz, Bettina

Linna singt


sehr gut

Bettina Belitz dürfte vielen jugendlichen Leserinnen als die Autorin der „Splitterherz“-Trilogie bekannt sein und mit „Linna singt“ legt sie nun ein neues Werk vor – jenseits der Fantasy.

„Linna singt“ – das war die Coverband der jungen Linna, Maggie, Simon, Jules und Falk. Nach der Auflösung der Band haben sich die Freunde fünf Jahre lang nicht gesehen. Doch dann bekommen sie ein Angebot für einen weiteren und letzten Auftritt und treffen sich aus diesem Grund. Um in Ruhe proben zu können, ziehen sie sich in eine Hütte in den Bergen zurück, die schon bald eingeschneit wird. Und es geschehen nach und nach immer mehr merkwürdige Dinge... .

Die Grundidee der Geschichte ist sehr interessant. Letztlich zeigt die Autorin fünf Freunde, ihre Entwicklung innerhalb von fünf Jahren und ihre Beziehungen untereinander sowie ihre Vergangenheiten. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf den Charakteren, die facettenreich und meiner Meinung sehr glaubhaft geschildert werden. Man erfährt nach und nach immer mehr über die einzelnen Figuren, ihre oft komplizierte Vergangenheit, ihre Träume und Wünsche und ihre heimliche Liebe. Schnell wird klar, dass sich ungelöste Konflikte aus ihrer Zeit als Band angestaut haben und noch gelöst werden müssen.

Leider kam mir persönlich die Spannung zu kurz. Zwar lässt sich ein Spannungsbogen erkennen, aber mir war recht schnell klar, wer hinter allem steckt und meine Vermutung hat sich letztlich auch bestätigt (ich möchte hier aber nicht zu viel verraten). Trotzdem habe ich gerne weiter gelesen, weil ich immer wissen wollte, was noch über die einzelnen Charaktere enthüllt wird. Aber alles in allem hätte man aus der Grundidee (total verschiedene Jugendliche, allein auf einer Hütte in den Bergen, abgeschnitten von der Außenwelt und mit einem Irren unter ihnen) noch mehr machen können.

Fazit: „Linna singt“ hat absolut nichts mit Bettina Belitz Fantasyromanen („Splitterherz“ etc.) zu tun, sondern erzählt eine Geschichte in der Realität. Trotzdem ist dieser Roman absolut lesenswert, wenn mir auch manchmal die Spannung gefehlt hat und deshalb gibt es von mir wohlverdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 11.02.2013
Sommernacht / Plötzlich Fee Bd.1
Kagawa, Julie

Sommernacht / Plötzlich Fee Bd.1


ausgezeichnet

„Plötzlich Fee, Sommernacht“ ist der erste Band der „Plötzlich Fee“-Reihe von Julie Kagawa und konnte mich vollkommen in seinen Bann ziehen.

Meghan lebt mit ihrer Mutter, ihrem Halbbruder Ethan und ihrem Stiefvater auf einer Schweinefarm auf dem Land. In der Schule ist sie nicht sonderlich beliebt und hat eigentlich nur ihren besten Freund Robbie. Doch an ihrem 16. Geburtstag wird ihr geliebter kleiner Bruder gegen ein Wechselbalg ausgetauscht und Meghan macht sich auf den Weg nach Nimmernie, um ihren Bruder zu finden und zu befreien. Doch bis es soweit ist, hat sie noch viele Abenteuer und Gefahren mit ihren Freunden zu bestehen. Wird sie es schaffen?

Zugegeben, die Geschichte an sich ist nicht ganz neu. Stellenweise erinnert sie an andere Werke wie den „Sommernachtstraum“ von Shakespeare, „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll und „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende und entnimmt auch bewusste Teile der genannten Werke. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, da die Autorin trotzdem ein eigenes Werk erschaffen hat, das zu fesseln vermag. Tatsächlich hatte ich die knapp 500 Seiten in nur zwei Tagen gelesen, da ich immer wissen wollte wie es weitergeht und die Handlung an keiner einzigen Stelle langweilig wurde. Das muss ein Buch erst einmal schaffen!

Zudem schafft es die Autorin, die Charaktere wunderbar individuell und real erscheinen zu lassen. Einer meiner Lieblingscharaktere war Puck, der eine Art Leibwächter für Meghan und gleichzeitig eine sehr alte Fee ist (aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ ;)). Er ist ein sehr loyaler und mutiger Freund, der gleichzeitig auch unglaublich witzig ist und mich mit seinen Kommentaren oft zum Lachen gebracht hat. Auch der magische und sprechende Kater Grimalkin ist einfach nur köstlich. Er ist egoistisch, eigensinnig und wunderbar sarkastisch und lockert die Handlung mit seinen witzigen und bissigen Kommentaren wunderbar auf. Ihn konnte ich mir so richtig real vorstellen und auch er hat mich oft zum Lachen gebracht. Auch Meghan war mir sehr sympathisch, da sie eine mutige Protagonistin ist, die für ihren Bruder sehr viel riskiert.

Dieses Buch muss man einfach lesen, sollte gleichzeitig aber davor gewarnt sein, dass es ein sehr hohes Suchtpotential hat, den Leser (oder die Leserin) schon sehr bald nicht mehr loslässt und nach den Folgebänden lechzen lässt. Man sollte sich auf gar keinen Fall von dem doch recht kitschigen Cover abschrecken lassen. Auch handelt es sich hierbei nicht um eine Teenie-Liebesgeschichte (wie ich auch zuerst vermutet hatte), sondern eher um einen Abenteuerroman mit einer großen Portion Fantasy und einem Schuss Freundschaft und Liebe. Ich jedenfalls bin inzwischen vom „Plötzlich Fee“-Fieber befallen und werde mir schnellstmöglich den Nachfolgeband „Plötzlich Fee: Winternacht“ besorgen.

Fazit: Unbedingt lesen!!!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.