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Grete
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


ausgezeichnet

Zeitreise in das künstlerische Paris der 20er

Kerri Maher nimmt mit ihrem Roman "Die Buchhändlerin von Paris" Bezug auf eine wahe Geschichte, die ihren Ursprung in der Pariser Buchhandlung "Shakespeare and Company" nimmt, welcher ausschließlich englischsprachige Literatur vertreibt. Natürlich sind die Tatsachen aber für den Roman teils abgewandelt, was jedoch im Nachwort richtig gestellt wird. Protagonistin ist dabei Sylvia Beach, deren Traumstadt schon immer Paris war und die sich mit der Erföffnung des dann sehr erfolgreichen Buchladens "Shakespeare and Company" direkt an der Seine einen Traum erfüllte. Um den Autor James Joyce zu unterstützen, dessen Publikation "Ulysses" verboten wurde, setzt sie ihre Existenz aufs Spiel und veröffentlicht ihn dennoch... Den Roman "Ulysses" von James Joyce kann man übrigens wirklich erwerben.

Allein das Cover ist für mich schon ein kleines Kaufargument, der Inhalt aber dann erstrecht. Claudia Feldmann hat außerdem wunderbare Übersetzungsarbeit geleistet, sodass die Sprache einfach schön und eindrücklich ist - einfach gut zu lesen.

Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.08.2022
Bleibt Oma jetzt für immer?
Stohner, Friedbert

Bleibt Oma jetzt für immer?


ausgezeichnet

Ein Buch für die ganze Familie

Das Buch von Friedbert Stohner, mit tollen Illustrationen von Thomas Müller, ist ein ganz wunderbares Buch, dass das Thema "Demenz" auf einfühlsame und charmante Art behandelt. Erzählt wird aus der Perspektive der 11-jährigen Klara, beginnend mit dem Einzug der Oma zu Klaras Familie, nachdem sie sich den Fuß gebrochen hat. Es folgt die Geschichte der Diagnose der Oma, wie sie auf einmal einfach bleibt und was "Demenz" eigentlich bedeutet. Verpackt ist dies in einem wunderbaren Kinder-Roman, den aber auch jede:r andere lesen kann.
Ich selbst musste viel schmunzeln, war aber auch betroffen, habe mich vor allem an dieser Geschichte aber sehr gefreut. Das liegt sowohl an dem eindrücklichen Schreibstil als auch an den hübschen Illustrationen.
Sowohl zum Selbst-Lesen als auch Vorlesen kann ich mir dieses Kinderbuch gut vorstellen.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Ein immer aktueller Roman

"Lügen über meine Mutter" spielt in den 80-er Jahren und erzählt aus der Perspektive des Kindes das eigene Familiengeschehen mit all seinen Schwierigkeiten. Im Mittelpunkt: Die Mutter mit ihrem dicken Körper, der scheinbar für die Familie und sämtliches (gesellschaftliches) Geschehen so viel bedeutet. Thematisiert werden dabei verschiedene Abhängigkeitsverhältnisse.

Daniela Dröscher ist, meiner Meinung nach, mit diesem Buch ein wichtiger gesellschaftskritischer Roman gelungen, den man nur jedem bzw. jeder ans Herz lesen kann. Ich selbst wurde angeregt, über Familie, die Bedeutung zur Zugehörigkeit zur Norm bzw. der Bedeutung eines (nicht) "normalen" Körpers nachzudenken. Der Roman wird hierbei noch eine ganze Weile nachhallen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Alles ist flüssig und leicht zu lesen. Auch eine gewisse Komik wird gekonnt eingesetzt.

Das Cover selbst gefällt mir ebenso gut. Die Abstraktheit macht es modern uns sieht auch im Bücherregal gut aus.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.07.2022
Fast bis zum Nordkap
Pinnow, Judith

Fast bis zum Nordkap


sehr gut

Ein sehr aktuelles Sommermärchen

Mit dem Bulli durch Schweden - idyllischer und aktueller könnte eine Liebesgeschichte auf Reisen kaum sein. Allein diese Tatsache führt dazu, dass ich auch mich dieser Roman sehr entspannt.

Bea selbst, die Protagonistin ist ausgebrannt. Nach einer Panikattacke und dem entsprechenden Rat ihres Arztes, kauft Bea sich einen Bulli und landet schließlich in dem kleinen schwedischen Ort Sjöhyttan. Hier lernt sie auch den Tischler Per kennen und ihre Auszeit entwickelt sich gleichzeitig auch zu einer wunderbaren Liebesgeschichte.

Der Inhalt mag zwar einfach klingen, liest sich aber wunderbar angenehm. Dies liegt auch an dem charmanten Schreibstil von Judith Pinnow, die im Wechsel Bea und Per erzählen lässt. Für ein paar schöne Sommerstunden perfekt!

Das Cover vom Buch gefällt mir insgeamt gut, jedoch sind es mir ein paar Schnörkel zu viel. Der Inhalt macht aber, natürlich, auch so etwas wieder wett.

Empfehlenswert für ein paar schöne leichte Stunden mit skandinavischem Flair!

Bewertung vom 20.07.2022
Die Ewigkeit ist ein guter Ort
Noort, Tamar

Die Ewigkeit ist ein guter Ort


ausgezeichnet

Göttliche Sinnkrise

Der Roman von Tamar Noort ist ganz besonders in verschiedener Hinsicht. Zum Einen ist es der Inhalt: Die Jungpastorin Elke vergisst auf einmal sämltiche Worte, die mit Gott zutun haben und, sogar, ihren Glauben selbst. Doch nicht nur das: Ihr Leben besteht aus vielen kleinen, oder größeren, Unordnungen, die sie in eine Sinnkrise führen, die sie versucht zu Lösen, indem Elke aus den Situationen flüchtet. Wer extreme Handlungen, überraschende Wendungen oder klare Höhepunkte in diesem Buch sucht, ist hier jedoch eher an der falschen Adresse. Das Buch überzeugt auch durch die Vermittlung des Schwebezustandes, in dem sich Elke befindet.

Besonders ist aber auch der Schreibstil. Tamara Noort schreibt einfühlsam, klar, besonnen und mit Charme - es ist so nicht schwierig, sich in die Protagonistin Elke hineinzuversetzen.

Ebenso ist die Autorin selbst besonders. Tamar Noort wurde bereits 2019 für einen Ausschnitt ihres Romans "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet und das durchaus zurecht.

Das Cover überzeugt durch seine Schlichtheit und vermeintlich optische Klarheit. Tatsächlich balanciert hier jedoch eine Frau auf einem Seil. Dies kann sinnbildlich auch für Elkes Zustand gesehen werden - Elke sucht die Balance, doch die ist schwer zu finden.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen und innerhalb von zwei Tagen "verschlungen". Dies ist ebenfalls besonders, denn das passiert mir nur bei Büchern, die ich wirklich gerne mag.

Insgesamt also eine Leseempfehlung für alle, die das "Besondere" in ihrer Buchhandlung suchen.

Bewertung vom 06.07.2022
Freundin bleibst du immer
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


ausgezeichnet

Die Bedeutung von Freundschaft

Dreißig Jahre trennen die eigentlich unzertrennlichen Freundinnen Funmi, Enitan und Zainab. Die Hochzeit in Lagos, zu der sich die Freundinnen nach dreißig Jahren wiedersehen, wird zum Schicksal der Drei. Die Leser:innen beginnen dabei in der Gegenwart und befinden sich dann in der Vergangenheit aus den Perspektiven der drei Freundinnen, bis Tomi Obaro wieder in die Gegenwart einführt. Zusätzlich erhalten Leser:innen ein paar Einblicke in die nigerianische Kultur, die sich durchaus lohnen.

Die Geschichte ist fesselnd - ein toller Debütroman, und lädt auch selbst dazu ein, das Thema Freundschaft zu reflektieren. Dabei fühlt man auch mit den drei Freundinnen, die sehr authentisch dargestellt werden, mit und liest gerne Seite für Seite weiter. Ein echter "Page-Turner"!

Der Schreibstil ist toll! Tomi Obaro schildert verschiedene Situationen präzise und mit Charme. Dass das Cover ebenfalls wunderschön ist, muss ich hierbei auch erwähnen.

Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.07.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


sehr gut

Leichte Sommerlektüre

Zum Inhalt: Poppy hat in ihrem Leben die glücklichsten Momente in den Sommerurlauben mit ihrem guten Freund Alex verbracht, jedoch haben sie seit dem letzten Urlaub vor zwei Jahren, der in einem Streit endete, nicht mehr miteinander gesprochen. Poppy fasst sich nun ein Herz und möchte noch einmal mit Alex verreisen, um die Freundschaft zu Alex und ihren Gefühlen für ihn noch eine Chance zu geben. Geschrieben wird aus Poppys Sicht, mit der man besonders mitfiebert und mitfühlt. Authentisch dargestellt sind alle Figuren.

Das Cover selbst gefällt mir sehr gut. Es ist bunt, ansprechend und schreit nahezu nach "Urlaub". Perfekt für schöne, entspannte Sommertage also! Diese Erwartungshatung setzt sich auch beim Lesen fort. Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig. Der manchmal trockene Humor macht zusätzlich Spaß beim Lesen, genauso wie der Switch zwischen Erzählungen aus der Gegenwart sowie Vergangenheit, beginnend mit der College-Zeit von Poppy und Alex.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Wer nach einer seichten Urlaubslektüre sucht, kann hier guten Gewissens zugreifen.

Bewertung vom 18.06.2022
Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen
Frädrich, Stefan

Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen


sehr gut

Die andere Art der Motivation

Stefan Frädrich setzt sich in seinem Ratgeber/Sachbuch "Warum Ziele Quatsch sind und wie wir sie trotzdem erreichen", wie der Titel schon sagt, mit dem Thema "Ziele". Dabei geht er den ein oder anderen unkonventionelleren Weg, überrascht mit neuen Gedankenanstößen und wirft das klassische Bild zur Zielerreichung über Bord!

Während des Lesens hatte habe ich mir durchaus desöfteren gedacht "Kann das denn so richtig sein?", jedoch fühle ich mich von dem Buch sehr abgeholt und motiviert. Ich komme zugegebenermaßen aber auch aus einer sehr klassischen (und teilweise nicht förderlichen) Schule zur Zielerreichung.

Das Buch selbst folgt einem logischen Aufbau - es ist also nur etwas für all die Leute, die bereit sind, das ganze Buch zu lesen. Nur einzelne Kapitel zu einem bestimmten Thema bringen einem eher weniger. Zwischendrin wird den Leser:innen durch Reflexionsaufforderungen immer wieder die Möglichkeit gegeben, eigenes Denken und Handlungsweisen zu hinterfragen.

Der Schreibstil ist angenehm! Stefan Frädrich spricht die Leser:innen direkt an und schreibt auf eindrückliche, verständliche Weise. So hat das Lesen Spaß gemacht!

Bewertung vom 24.05.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


ausgezeichnet

Lest dieses Buch - ihr werdet es lieben!


Dieses Buch ist bisher mein absoluter Jahresfavorit im Rahmen der Bellestristik - das einmal vorab.

Ich bin an dieses Buch mit der Erwartung gegangen, dass es vermutlich in Richtung der Bücher von Sophie Kinsella geht - leicht, schnelllebig, eine gut ausgehende Liebesgeschichte und mit vielen Möglichkeiten, sich mit den Hauptcharakteren zu identifizieren. Dazu muss ich sagen, dass ich die Bücher von Sophie Kinsella liebe, aber was soll ich sagen - Rebecca Serle kratzt an diesem Thron, wenn sie sich nicht sogar an Sophie Kinsella vorbeigeschoben hat.

Das Buch "In fünf Jahren" ähnelt dem Stil von Sophie Kinsella zwar sehr, jedoch fand ich es tiefgründiger und überraschender. Schnelllebig war es ebenso - ich konnte es kaum aus der Hand legen. Das liegt auch an dem fantastischen Schreibstil in der Ich-Perspektive vom Protagonistin Dannie, der einen das Gelesene fast hautnah miterleben und mitfühlen lässt. Dass es auch im Deutschen so wunderbar ist, ist sicherlich auch der gelungenen Übersetzung von Judith Schwaab zu verdanken. Aber auch alle anderen Figuren waren authentisch und hatten ihren "Sinn". Rundum gelungen.

Also, ich kann euch nur raten: Lauft in die Buchhandlung, lest dieses Buch und liebt es!

Bewertung vom 16.05.2022
Sei wie ein Baum!
Gianferrari, Maria

Sei wie ein Baum!


sehr gut

Besonders

Das Bilderbuch beschäftigt sich, philosophisch angehaucht, mit dem Leben in der Gemeinschaft und nutzt dafür die Bäume als Metapher. So werden verschiedene Themen wie Nahrung, Herkunft oder Stärke behandelt.

Das Cover gefällt mir dabei sehr gut. Ich finde sogar, dass es eines der schönsten in meinem Bilderbuchregal ist. Diese Gestaltung setzt sich so mehr oder weniger auch innerhalb des Buches fort. Auch wird die Möglichkeit, eine Doppelseite aufzuklappen, um den gleichen Ort in einer anderen SItuation zu erleben, an einer Stelle im Buch genutzt wird, hat mir sehr gefallen.

In Bezug auf die Sprache und den Schreibstil fällt zwar auf, dass insgesamt nur wenig Text pro Seite genutzt wird, dennoch sind die gewählten Sätze sowie die Sprache dazu teils schwierig. Für Kinder mir geringeren schriftsprachlichen Kompetenzen, jene, die bspw. gerade erst Deutsch lernen oder Kinder mit geringem Wortschatz, kann dieses Buch auch zur Herausforderung werden.

Der Inhalt selbst gefällt mir sehr gut. Er lädt zum Nachdenken oder dem gemeinsamen Austausch bzw. Philosophieren ein. Dennoch denke ich, dass dieses Bilderbuch für viele Kinder eher in Begleitung eines schriftsprachlich sehr kompetenten Lesers bzw. einer kompetenten Leserin geeignet ist.

Zusatz: Mir gefällt gut, dass am Ende des Buches Wissenswertes rund um Bäume sowie deren Schutz gesammelt wurde! Bevor ich das Buch ganz lesen durfte, hatte ich erwartet, dass dies vermutlich auch schon während der Geschichte häufiger vorkommt. So ist es aber gut gelöst.