Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 372 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Von diesem Buch bin ich mehr als geflasht, es läßt Emotionen hochkommen, die teilweise sehr sehr traurig sind und in die Tiefe gehen. Ich selbst bin Tochtermutter und Enkelinnengroßmutter und manche dort geschilderte Situationen kamen mir bekannt vor. Das Buch handelt von einer an sich von außen gesehen normalen Familie und spielt in dem Zeitraum vo 1998 bis 2019 und beginnt mit der Abiturfeier der ältesten Tochter Antonia. Regina, die Mutter ist Psychotherapeutin, sehr zielgerichtet und bestimmend, während der Vater sich still im Hintergrund hält. Antonia entspricht überhaupt nicht den Vorstellungen ihrer Mutter, hat keine schlanke Statur und ist auch nicht strebsam und irgendwie introvertiert. Die jüngere Tochter Wanda ist eine sehr gute Schülerin, im Sport bringt sie ihre Leistung, alles gelingt ihr. Aber sie leidet auch an einer beginnenden Magersucht, mag sie doch den Vorstellungen ihrer Mutter entsprechen. Ein Buch, das uns tief in die Seele der Protagonistinnen schauen läßt, leiden doch beide Töchter an den extremen Wunschvorstellungen der Mutter, die wiederum bis heute darunter leidet, von ihrer eigenen Mutter nicht akzeptiert worden zu sein. Die Autorin schreibt in kurzen Kapiteln sehr eindrucksvoll und facettenreich, ihr Stil ist gut verständlich und man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so interessant sind die Handlungen dargestellt. Und es ist wirklich erstaunlich, dass die beiden Töchter auch im Erwachsenenalter es ihrer Mutter nicht recht machen können. Ein Buch, das aus dem Leben gegriffen zu sein scheint, unsere heutige Lebensphilosphie wiederspiegelt, denn Schönheit und Erfolg sind das Non Plus Ultra. Leider spricht mich das Cover nicht so ganz an, es zeigt Autolichter in verschwommener Weise. Zuerst konnte ich mit dem Titel nichts anfangen, aber bei der Lektüre des Buches wurde er einem klar. Ich würde noch gerne mehr von dieser Schriftstellerin hören, denn ihre Bücher sind modern und zeitgemäßt.

Bewertung vom 20.10.2024
Wollüstige Spiele im Fitness-Studio   Erotischer Roman
Degen, Miu

Wollüstige Spiele im Fitness-Studio Erotischer Roman


ausgezeichnet

Wieder ein erotischer Roman von Miu Degen. Diese Frau versteht es wie keine andere, erotische Bücher zu schreiben. Denn ihr Stil ist weder prollig noch obszön oder vulgär. Gern läßt man sich in ihre Liebesspiele mit einbeziehen und das Kopfkino springt an. Tina und Werner sind schon längere Zeit verheiratet und das Liebesspiel ist zur eintönigen Routine geworden. Da beschließt Tina, in ein Fitness-Studio einzutreten, um sich körperlich auszupowern. Wenn da nicht der tolle Adam wäre, ein Student, der im Studio jobbt. Tina ist von seinem attraktiven Körper total begeistert und sie beschließt, ihn zu verführen. Und er beißt an. Die Beide leben ihre Lust in vollen Zügen aus, kein Ort und keine Stellung ist vor ihnen sicher und Tina lernt nie erlebte Lust kennen. Aber dann wird bekannt, dass das Fitness-Studio schließen wird. Werden die Beiden weiterhin ihre heißen Liebensspiele genießen können? Ein Buch, das zudem auch noch spannend ist.

Bewertung vom 19.10.2024
In einem Boot
Rauhe, Ronald

In einem Boot


ausgezeichnet

Bis dato kannte ich Ronald Rauhe nicht. Erst durch das Buch wurde ich mit dem Kanusport an sich bekannt gemacht. Hier erzählt der sechzehnfache Weltmeister, der an sechs Olympischen Spielen teilgenommen hat, zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze gewonnen hat über sein Leben mit dem Sport. Schon als Junge wurde er mit dem Virus infiziert, da auch sein Großvater und Vater mit dem Wassersport zu tun hatten. Stetig steigerte Ronald seine Leistungen und konnte erfolgreich bei den verschiedensten Wettkämpfen teilnehmen. Er erzählt aber auch über seine Niederlagen, seine Verletzungen und dem starken Willen, trotz Schmerzen ins Boot zu steigen. 25 Jahre seines Lebens widmete er sich dieser Randsport und wurde als fairer Sportler von den Kameraden akzeptiert. Seine Familie und die Ehefrau machten es ihm möglich, sich voll und ganz auf seine Berufung zu konzentrieren, denn von diesen bekam er immer Rückhalt und Zuspruch. Mit dem letzten olympischen Gold erklärte er seinen Rücktritt vom Leistungssport. Leider ist diese Sportart nicht so lukerativ wie z.B. Fußball, Tennis oder Leichtathletik. Im letzten Kapitel des Buches resümiert er über den Sport explizit bei den heutigen Jugendlichen, die ihre Zeit lieber vor dem Computer verbringe als auf dem, Sportplatz oder in der Turnhalle. Nicht zuletzt hat auch Corona dazu beigetragen. Ein Buch, das sich sehr gut lesen läßt, insbesondere bekam ich hierdurch Einblick in den Kanusport. Heute ist Ronald Rauhe Mitglied der olympischen Athletenkommission, TV-Experte, Unternehmer und Speaker. Jedenfalls hat man nach der Lektüre dieses Buches eine Ahnung, welche Mühen, Kraft und Willen man in eine solche Sportart investieren muß.

Bewertung vom 18.10.2024
Coco und die Revolution der Mode
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode


ausgezeichnet

Dies ist ein weiteres Buch aus der Reihe "Mutige Frauen" und es schildert die ersten 30 Jahre der Coco Chanel. Da ich selbst liebend gern Chanelkostüme und auch die typischen Chaneljacken trage, hat mich das Leben dieser faszinierenden Frau unheimlich interessiert. Gabrielle und ihre Geschwister wuchsen in unheimlich armen Verhältnissen auf. Nach dem frühen Tod der Mutter kamen die Mädchen in ein Waisenhaus, später dann in ei Kloster und der Vater setzte sich nach Amerika ab. Bei den Nonnen machte Gabrielle die ersten Nähversuche und lernte so manche Kniffe kennen. Dann verdingte sie sich mit ihrer fast gleichaltrigen Tante in einem Kurzwarengeschäft und sie erledigte dabei noch nebenbei Ausbesserungsarbeiten. Ihr größer Traum ging leider nicht in Erfüllung, Sängerin oder Tänzerin zu werden. Dann widmete sie sich der Näherei und sie entwarf für bis dahin noch nie dagewesene Modelle. Durch zwei ihr sehr zugetanen Männern, mit denen sie dann auch teilweise zusammenlebte, hatte sie die Möglichkeit, sich selbständig zu machen. Die Beiden würde ich als ihre Mäzene bezeichnen. Ihren Einfallsreichtum und ihrer Wagnis, Neues, bisher noch nie dagewesenes zu kreieren, bescherte ihr ihren Erfolg, aber auch ihre Zähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Das Buch endet im Jahr 1919. Die Autorin versteht es sehr gut, uns den Modezirkus vorzuführen. Man sieht förmlich, die Modelle vor Augen. Jedes neue Kapitel ist mit der Jahreszahl beschrieben, so dass wir wissen, wann sich das Geschehen ereignet hat. Für mich war es eine Freude, dieses Buch zu lesen, denn hier handelt es sich um eine Biografie, in der die Autorin nur selten ihre dichterische Freiheit einfließen läßt. Die Chanel starb 1971 und ihre Mode, Schmuck und Parfüm haben bis heute Bestand. Das Cover zeigt die junge Coco Chanel (den Name hatte ihr Etienne Balsan) verpaßt).Im Hintergrund sieht man de Eiffelturm und ein Stück von Paris.

Bewertung vom 16.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Ein fast 700 Seiten langer Thriller, der es wirklich in sich hat und den Leser stetig unter Spannung hält. Ein nacker Junge irrt ziellos auf einer Straße umher, bis ihn ein aufmerksamer Autofahrer bemerkt. Wie es sich herausstellt, wurde der Junge entführt und eingesperrt. Er konnte sich aber befreien und dem Täter so entkommen. Er erzählt aber, dass neben ihm ein totes Kind gelegen habe. Ein paar Tage später wird ein weiteres Kind vermißt, das unheimliche Ähnlichkeit mit dem geretteten Jungen aufweist. Wer ist hinter diese Kindern her? Nach und nach kommen sie einem Mann auf die Spur, der aber nur ein nebensächlicher Mitläufer ist. Die beiden Kommissare Valentina Medici und Fabio Costa arbeiten Tag und Nacht daran, um weiterzukommen. Dabei kommen ihnen Cold Cases in die Finger von schon lange spurlos verschwundenen Personen. Und dann ebnet sich ihnen langsam ein Weg, aber ob sie an die Drahtzieher gelangen können, ist fraglich. In all dem Drama wird auch Bezug genommen auf von Hagen und Carravagio. Was die Täter mit den vermißten Menschen anfangen, ist derart unmenschlich und grauenvoll, man kann oft nicht gleich weiterlesen, sondern muß das Gelesene erst verarbeiten. Es werden aber auch die persönlichen Probleme der Ermittler nicht außer acht gelassen, was sie sehr menschlich macht. Besonders Costa leidet unter Depressionen und sehr großen Schuldgefühlen. Die Arbeit der Polizei wird hier derart akribisch beschrieben. Man merkt, dass der Autor sehr gut Bescheid weiß, da er ja selbst als Hauptkommissar in einer Spezialeinheit tätig war. Die hier angesprochenen Themen sind derart bizarr und lassen das Buch zu einem ganz besonderen Thriller werden. Aber auch die Naturbeschreibungen sind mehr als gut getroffen, der Schneefall, der Eisregen. Eine alles in allem großartig gelungene Unterhaltung. Und dann das Ende ist einsteils erfreulich, andernteils macht es sehr traurig. Das Cover ist dunkel und düster und zeigt eine Allee, die ins Unendliche führt.

Bewertung vom 12.10.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


ausgezeichnet

Ein Buch, das die Zeit vom ersten Weltkrieg an bis ungefähr Mitte 1970 beschreibt. Elisabeth ist das jüngste Kind und das einzige Mädchen der Familie Brugger. Schon immer konnte sie ihren Kopf durchsetzen und so gelang es ihr auch, zu studieren. Nachdem ihr Bruder Carl aus dem Krieg zurückgekommen ist, geht sie nach Wien. Erst arbeitet sie als Krankenschwester, dann jedoch beginnt sie ihr Studium. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Mann Georg, der aus eine renommierten Arztpraxis stammt und selbst als Arzt arbeitet, nachdem er als Kriegsversehrter mit nur einem Arm heimgekommen ist. Elisabeth bekommt zwei Kinder und ist sehr integriert in der Fraueheilkunde und sie ist erbost über die Engelmacherinnen, die unter übelsten Bedingungen Kinder abtreiben, Dies wird ihr aber dann selbst zu Verhängnis. Als der zweite Weltkrieg beginnt, werden ihre beiden Söhne eigezogen, Georg verfällt immer mehr in dunkle Melancholie, die dann schrecklich endet. Natürlich wird auch über die Männer in diesem Buch geschrieben, mit denen Elisabeth näher zusammen war. Die Autorin führt uns in eine Welt, bei der die Frauen noch Untertan des Mannes waren. Sie bekamen ein Kind nach dem anderen und waren Mägde, Hilfskräfte. Elisabeths Familie hatte so manche Schicksalsschläge zu überstehen, besonders des Geheimnis um Carl, Eugens Flucht nach Amerika und die Rückkehr nachhause. In verschiedenen Handlungssträngen, sehr oft mit großen Zeitsprüngen erleben wir Freud und Leid von Elisabeth und deren Familie. Aber trotz allem gibt sie nie auf und praktiziert als Ärztin jahrzehntelang mit großer Freude und Enthusiasmus. Durch dieses Buch, das sich an die reellen geschichtlichen Ereignisse hält, können wir das Leben der damalige Zeit mitverfolgen. Die Ausdruckweise der Autorin ist sehr gewählt, sie ist teilweise sehr anspruchsvoll und man muß des öfteren innehalten und das Gelesene in sich wirken lassen. Ein Buch, das nicht so schnell zwischen Tür und Angel gelesen werden kann. Aber die Geschichte ist auch sehr beeindruckend und interessant. Da de Protagonisten aus. Wien und dem Mühlenviertel sind, hat das ganze ein wenig vom Wiener Schmäh. Auch das Cover, das wie ein Gemälde wirkt, paßt einwandfrei zu dem Buch.

Bewertung vom 11.10.2024
Abgründige Wahrheit
Knospe, Bernd Richard

Abgründige Wahrheit


ausgezeichnet

Ein Thriller, der unter die Haut geht, ein Autor, der sein Handwerk versteht. Bei der Punktevergabe würde ich eine zehn geben, wenn diese vorhanden wäre. In Hamburg scheint ein Serienmörder umzugehen. Es wird die Leiche einer Frau ohne Kopf und ohne Hände gefunden, ein ermordeter Teenager und ein paar Tage später wieder eine Frauenleichen mit den gleichen Merkmalen und nochmals ei Teenager. Die Kripo Hamburg steht vor einem Rätsel. Doch dies zeigt alles Parallelen zu einem 30 Jahre zurückliegende Massaker, bei dem in einer alten Villa mehrere Menschen zu Tode kamen nach einem Alleineingriff zweier Drogenfahnder. Der Drahtzieher und Sektenguru in dieser Sache, der mit Drogen Mädchen willig machte und sie gefangen hielt, sitzt seitdem hinter Gitter. In einem anderen Handlungsstrang soll der Journalist Eric Teubner ein Buch über des Leben des erst kürzlich verstorbenen Hamburger Verleger Michaelsen schreiben, Auftraggeberin ist seine Tochter Daniela, die bisher in Paris lebte. Wegen der Morde liegen die Nerven der Kripoleute blank, der Chef der Kripo erleidet einen Herzinfart, Birte, ein Mannweib als Vertretung, verlangt von ihrem Team alles. Anna, eine Polizisten aus Hannover frisch nach Hamburg gewechselt,verbindet mit ihrem Kollegen Nolte eine Haßliebe, Und je weiter in dieser Sache recherchiert wird, desto mehr verschmelzen die beiden Handlungsstränge ineinander und wir erleben Folter und Blut und Hass. Dem Autor gelingt es vorzüglich, komplexe Themen miteinander zu verbinden. Sprachlich drückt er sich sehr gekonnt und gewählt aus,. Der Spannungsbogen ist derart hoch, dass man meint, nicht mehr mehr Leid und Tod erfahren zu können, doch dann wird alles noch um ein weiteres übertroffen. Die fast 600 Seite lassen sich derart gut und flott lesen, denn fast jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger und man möchte immer weiteres erfahren. Ein Buch, das nichts für schwache Nerven ist. Ich liebe diese Thriller von Bernd Richard Knospe, denn man wird nicht enttäuscht, denn das Böse lauert in jedem seiner Bücher. Vor allem nimmt er auch auf die persönlichen Probleme seiner Protagonisten Bezug und man kann sich diese Personen und deren Charakter total gut vorstellen, egal ob im Guten oder im Schlechten. Auch das dunkle Cover paßt zu dem Thema. Es zeigt nir einen Ausschnitt eines Kopfes, ein Auge, das aus einer Zelle schaut..

Bewertung vom 06.10.2024
Weihnachten in der Rosenholzvilla
Bach, Tabea

Weihnachten in der Rosenholzvilla


ausgezeichnet

Die Rosenholzvilla ist auf Wunsch von Niklas zu einem Erholungsheim für kranke Küstler geworden. Kurz vor Weihnachten zieht ein erster Gast ein. Aber wie erstaunt ist Elisa, da es sich um Adrien Dufois handelt, dem größten Konkurrenten zu Elisas Musikerzeiten. Und die Begrüßung fällt natürlich sehr frostig aus. Im Tesssin regnet ununterbrochen, es kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Und dann meldet sich Anna tief deprimiert und kündigt sich in dder Rosenholzvilla an. Mimis größter Weihnachtswunsch ist, dass ihr Vater wieder zurückkommt.. Und auch Amadou läßt weiterhin nichts von sich hören. Doch dann überschattet ein Naturereignis das Fest und alle zwischenmenschlichen Sorgen sind vergessen. Marielle kümmert sich sehr um ihre Enkelin und die beiden backen die Weihnachtsplätzchen. Obwohl das Buch keine 200 Seiten hat, schildert uns die Autorin das Weihnachtsfest im Tessin ganz liebevoll, Wir erfahren die alten Bräuche, gute Rezepte und natürlich darf ein großer Weihnachtsbaum nicht fehlen. Danilo und Elisa ergeben das perfekt Paar und ergänzen sich. Und natürlich darf an Weihnachten auch die Campanula nicht fehlen, auf der alte Weihnachtslieder gespielt werden. Ein Buch, das den Leser langsam auf die Weihnachtszeit einstimmt. Und wie immer bei Tabea Bach ist die Sprache leicht verständlich und sie versteht es ungemein, den Leser zu fesseln und zu unterhalten. Die Kapitel sind nicht zu lang und die Schrift in diesem Buch ist etwas größer und daher gut zu lesen. Wenn man die Vorgängerbände kennt, ist dies hier wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Aber auch für Neueinsteiger gibt es keine Schwierigkeiten, da immer wieder auf die Vergangenheit Bezug genommen wird. Und auch das Rezept für die Spampezie ist zum Nachbacken beschrieben. Das Cover zeigt die Rosenholzvilla im Schnee, davor Elisa mit Mimi und ein wundervoll geschmückter Tannenbaum. Durch den Schnee saust ein kleiner Hund, der in dem Buch auch noch seine Berechtigung bekommt.

Bewertung vom 05.10.2024
Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1
Popp, Susanne

Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe die historischen Romane von Susanne Popp, denn sie versteht es wunderbar, uns die Vergangenheit wirklichkeitsnah zu schildern. Das Buch beginnt mit dem Prolog 1801. Dann machen wir einen großen ZeiTsprung und landen im Jahr 1817. Julie und ihre bliNde Zwillngsschwester Ruth sind Waisen. Während Ruth ihr Leben mehr recht als schlecht alleine fristet, arbeitet Julie bei ihrem Vormund als Magd. Julie ist von außerordentlicher Schönheit, was vielen Menschen, insbesondere dem Pfarrer im Ort ein Dorn im Auge ist. Und auf Drängen dieses Pfarrers wird sie mit einem viel älteren Witwer verheiratet, einige Wegstunden entfernt. Der Mann ist grob und meint es nicht gut mit Julie. In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Johann kennen, der seine ganze Familie verloren hat. Er verläßt seine Heimat und findet Arbeit bei der Rheinbegradigung. Aufgrund eines schlimmen Vorfalls beendet er diese Arbeit und heuert als Schiffer an. Dabei lernt er Julie kennen, die inzwischen verwitwet ist. Die beiden näheren sich langsam an, jedoch gibt es da einen Mann, der auf Julie ein Auge geworfe hat und dies alles eifersüchtig beäugt. Und vor allem liegt ein großes Geheimnis um die Herkunft von Julie. Das Buch verzaubert den Leser unheimlich, man kann sich gar nicht mehr davon trennen.. Die über 400 Seiten lesen sich flüssig, was auch daran liegt, dass die Sprache der Autorin sehr gradlinig ist, sie bringt keine Fremdwörter ein, bei denen man erst nachschlagen muß, sondern sie hat die Gabe, uns in die Lage der Protagonisten hineinzuversetzen. Und immer wieder gibt es neue Aspekte, neue Spannungen und Ereignisse machen das Buch zu etwas besonderem. Gut finde ich, dass zu der fiktive Geschichte auch reelle Personen eingesetzt werden wie. z.B. Bettine von Arnim, Clemens Brentano, Johann Gottfried Tulla, Peter Heinrich Mertens. Ein Buch, zu dem es eine Fortsetzung gibt, die ich unbedingt lesen will. Aber auch die Landschaft, der Rhein, die Natur wurden hier wirklich bezaubernd für den Leser beschriebe. Man möchte unbedingt de Felsen mit der Loreley selbst sehen.

Bewertung vom 03.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der Beginn einer Trilogie. Diana und Oliver sind schon einige Jahre verheiratet und haben eine kleine Tochter. Es geht ihnen gut, sie haben ein Haus und Diana ist als Finanzberaterin tätig. Doch irgendetwas fehlt ihr in diesem ruhigen, sicheren Leben. Oliver und sie schlafen nur noch selten miteinander, ihnen ist die Leidenschaft, die Erotik und die Spontanität verloren gegangen. Und beim Umräumen des Fremdenzimmers sind ihr Kassetten in die Hände gefallen. Sie hat Tapes von Frauen aufgenommen, die dort ihre erotischen Fantasien beschrieben haben. Dies möchte sie wieder tun. Vor ihrer Ehe war sie künstlerisch tätig und hat sogar ein Buch mit ihren eigenen Zeichnungen herausgebracht. Und dann entdeckt sie auf einem Flohmarkt eine Fotografie von Jasper. Mit diesem Mann hatte sie in ihrer Jugend eine mehr als leidenschaftliche Beziehung. Doch alle Versuche des Ehepaares, wieder als Liebende zueinander finden, scheitert. Und das Buch endet mit einem wirklich sehr spannenden Pageturner. Der Schreibstil ist sehr gut und flott zu lesen, die Sprache ist modern und prägnant. Teilweise sind die erotischen Szenen sehr heftig. Immer wieder gibt es Rückblicke in Dianas früheres Leben, was das Ganze natürlich sehr interessant macht. Auch die Protagonisten sind sehr lebendig wiedergegeben, man kann sie sich alle sehr gut vorstelle, egal ob Freundinnen, alte Bekannte, die Schwiegereltern. Das in rötlichen Farben gehaltende Cover zeigt die Rückenansicht einer Frau als gezeichnete Akt.