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Kleeblatt
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2024
Voll ungerecht!
Frauhammer, Assata

Voll ungerecht!


ausgezeichnet

Ein weiteres wichtiges Sachbuch aus dem Verlag Beltz&Gelberg. Die Autorin Assata Frauhammer hat gemeinsam mit der Designerin Meike Töpperwien ein buntes Büchlein über die wichtigen Fragen einer demokratischen Gesellschaft geschrieben. Was ist eigentlich Gerechtigkeit, stellt die Autorin die Frage. Sie beleuchtet das Thema in der Familie, blickt aber auch darüber hinaus. Ist fair auch gerecht? Und was macht das mit meinem Gewissen, wenn ich mich unfair verhalte. In welchen Situationen treffe ich auf diese Begriffe. Das Buch ist von der ersten Seite an auf Augenhöhe der Kinder geschrieben. Viele bunte Bilder von z.B. Mädchen, die Fußball spielen und Menschen im Rollstuhl. Gegen Ende gibt die Autorin Vorschläge, wie man seinen Teil dazu beitragen kann, die Welt etwas gerechter zu machen. Ein Buch, das auch Erwachsene zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 30.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


sehr gut

Die Erzählung beginnt im Jahr 1890 in einer Hansestadt im Norden. Direkt auf der ersten Seite findet man einen Stadtplan. Das Personenverzeichnis war mir eine große Hilfe bei der Anzahl an Namen, die im Text erwähnt werden. Bei "unsereins" handelt es sich um kein Buch, dass man zwischendurch für ein paar Tage weglegen kann. Aufgrund der Fülle an Namen und Verstrickungen müsste man sonst wieder von vorne beginnen. Interessant fand ich durchaus, wie gerade in den unteren Schichten zu dieser Zeit gelebt und geliebt wurde. Für Leser, die sich für norddeutsche Literatur in historischem Kontext interessieren sicher ein kurzweiliger Zeitvertreib. Mich hat hauptsächlich die jüdische Komponente interessiert. An den Schreibstil muss man sich gewöhnen. Er passt zu der beschriebenen Zeit und der Gegend, in der die Geschichte spielt.

Bewertung vom 26.11.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


ausgezeichnet

Vorneweg gesagt, ich kannte Conny und ihre Geschichten bisher nicht. Was daran liegen mag, dass ich lieber ein Buch in der Hand habe, als auf social media unterwegs bin. Neugierig war ich dennoch und dass ihr über 200000 Menschen auf diversen Kanälen folgen ist erstaunlich. Conny from the block beschreibt in vielen Klischees über Beamte an ihrem Arbeitsplatz. Es sind Berichte über Alltägliches in deutschen Amtsstuben, die mit Sicherheit von vielen Besuchern dort, so oder so ähnlich schon erlebt wurden. Ich bin in einem völlig anderen Bereich tätig, doch ich muss zugeben, so wie die Autorin schreibt, fühle ich mich, als säße ich mittendrin. Es ist ein Buch, welches einen direkt auf den ersten Seiten zum Lachen bringt. Ein wahrer Beamter mag das anders sehen aber nicht alles sind Klischees! Als Verwaltungsmensch sitzt man einfach am längeren Hebel...

Bewertung vom 25.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Ein weiteres Buch von Hera Lind, welches ich nicht aus der Hand legen konnte. Es ist unglaublich, was dieses Kind, die Hauptperson im Buch, erlebt hat. Zwischendurch kam in mir die Frage auf, ob man sich nach so langer Zeit als damals Fünfjähriger an derart schlimme Erlebnisse erinnern kann. Vielleicht weil sie so hart waren? Auch wenn nur die Hälfte der Geschichte wahr sein sollte, ist es dennoch schwer zu lesen. Hera Lind erwähnt, dass sie die meisten Erzählungen des Protagonisten unverändert übernommen hat. Es ist ein Buch über ein Kinderschicksal im 2. Weltkrieg und noch ein bisschen darüber hinaus. Ein Kind, welches sich zwar wiederholt von Bezugspersonen verabschieden muss, aber doch nie den Mut verliert, nach vorne zu gehen. Manchmal spielt auch Glück eine Rolle. Trotz all der Grausamkeiten traf dieser kleine Junge immer wieder auf Menschen, die es gut mit ihm meinten. Unbedingt lesen und dankbar sein, dass man so nicht aufwachsen musste.

Bewertung vom 15.09.2023
Landgang
Zervakis, Linda

Landgang


ausgezeichnet

Die Autorin Linda Zervakis ist mir schon vor vielen Jahren als Nachrichtensprecherin aufgefallen. Durch ihr Buch "Königin der bunten Tüte" wurde sie mir auch als Schriftstellerin bekannt. Damals hat sie von ihrer Kindheit und Jugend berichtet. In "Landgang" ist sie eine Frau mitten im Leben, die einen Neuanfang auf dem Land plant. Locker, flockig plaudert die Autorin über ihre Erfahrungen mit Ländlichkeit & Co. Ein Buch von dem man keinen Tiefgang erwarten kann - eher etwas für zwischendurch um abzuschalten und nicht zu wenig zu schmunzeln. Fühlt man sich doch auch das ein oder andere mal ertappt. Die beiden Neu-Landkinder erleben in diversen Kapiteln wie es sich anfühlt einen neuen Kosmos zu betreten, mit dem Ziel dort heimisch zu werden. Menschliche Kontakte, Flora und Fauna stellen sie vor Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Bewertung vom 14.09.2023
Aenne und ihre Brüder
Beckmann, Reinhold

Aenne und ihre Brüder


ausgezeichnet

Reinhold Beckmann dürfte vielen eher als Moderator von Sportsendungen bekannt sein und nicht als Autor einer bzw. seiner Familiengeschichte. Umso besser, dass er es gewagt hat die Geschichte seiner Mutter aufzuschreiben und so für die Nachwelt zu erhalten. Selbst zähle ich ich zu den sogenannten Kriegsenkeln. Auch in meiner Familie gab es Kriegsschicksale, leider wurde darüber nicht gesprochen, was wiederum typisch für die Generation ist. Hochachtung an Aenne, dass sie ihre Geschwister durch Erzählungen, Erinnerungen lebendig hält. Bestimmt gibt es noch auf dem ein oder anderen Dachboden diese eine Kiste, die einen tief in die Vergangenheit blicken lässt. Es lohnt sich, auf diese Reise zu gehen. Beckmann schreibt bewegend, berührend und offen über so viel grausames. Es ist eigentlich unvorstellbar, dass seine Mutter nicht daran zerbrochen ist.

Bewertung vom 14.09.2023
Simone
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

Die Autorin Anja Reich schreibt in einem sehr persönlichen Buch über den Verlust ihrer damals besten Freundin. Mich hat das Buch ehrlicherweise zuerst aufgrund des Titels angesprochen, da auch meine ehemals beste Freundin Simone hieß und ich mich in all den vielen Jahren oft gefragt habe, was aus ihr geworden ist. Noch dazu ist das abgebildete Foto auf dem Cover ihr ähnlich. Wie so oft, entwickeln sich Freundschaften aufgrund unterschiedlicher Lebensentwürfe anders. Manche halten Kontakt, manche brechen auseinander. Dieses Buch ist auch eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte der DDR. Wie lebte es sich in diesem System, was führte die Menschen dazu, ihr Leben zu beenden? Wie erging es den Angehörigen und Freunden? Durch dieses Buch hält die Autorin ihre Freundin lebendig. Es ist keine Lektüre, die man mal eben so liest. Das Thema Suizid ist allgegenwärtig in diesem Buch und macht einen nachdenklich und traurig.

Bewertung vom 06.09.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


sehr gut

Alena Schröder schreibt in ihrem neuesten Buch über eine Familie in einer süddeutschen Kleinstadt über mehrere Generationen. Zum einen über die Zeit in den fünfziger Jahren, als es Frauen schwer hatten in typischen Männerberufen Fuß zu fassen und überhaupt alles sehr konservativ war. V.a. auch in Kleinstädten. Zum anderen schreibt sie über das Leben von Sylvia, wie sie als Großstadtfrau (Berlin) zurück ins Dorf kommt und bei ihrer Mutter Unterschlupf findet. Sehr langsam nähern sich die beiden an. Eine Hilfe ist dabei die kleine Hannah. Die Oma findet nur schwer Zugang zu Enkelin und Tochter. Das kann man manchmal schwer aushalten. Wer gerne Familiengeschichte aus dieser Zeit liest, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die Längen zwischendurch kann man verschmerzen. Insgesamt eine nette Lektüre, die man gut lesen kann.

Bewertung vom 28.08.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


ausgezeichnet

Dieses berührende Buch der Autorin Liv Marie Bahrow ist ein Werk, welches man nicht gut aus der Hand legen kann. Die Hauptpersonen Jan, Oda und Margit lernen wir an bedeutenden Einschnitten ihres Lebens kennen. Wellenkinder hat alles, was ein fesselndes Buch braucht. Die Autorin beschreibt u.a. das Leben im Frauengefängnis so authentisch, dass es einem fast das Herz bricht. Jan öffnet sich nur langsam, dafür aber echt. Man fühlt mit ihm mit und wünscht ihm, mit der Vergangenheit abzuschließen um endlich nach vorne schauen zu können. Auch Margit hat Schlimmes erlebt. Kämpfte sich durch, nicht immer verlustfrei. Mein Herz aber gehört Oda. Denn was sie erlebt hat, ist unmenschlich. Die Zeitsprünge sind in dieser Geschichte gut eingebaut, genau an den richtigen Stellen. Man findet leicht wieder in die nächste Szene hinein

Bewertung vom 23.08.2023
Montag / Worst Week Ever Bd.1
Cosgrove, Matt;Amores, Eva

Montag / Worst Week Ever Bd.1


ausgezeichnet

Beim Auspacken des Buches fiel mir als erstes das kompakte, handliche, etwas ungewöhnliche Format auf. Ein fester, sehr stabiler Einband außen und innen locker angereihte Blätter, so dass das Buch, wenn es aufgeschlagen auf dem Tisch liegt, auch so bleibt. Zu jedem Wochentag einen Comic in dieser Form zu schreiben ist eine nette Idee. Wir freuen uns auf jeden Fall auch auf die weiteren Ausgaben. "Dienstag" erscheint schon in wenigen Tagen. Zum Inhalt: Es ist eine typische Geschichte für Jungs, die wenig Lust auf Lesen haben aber trotzdem mal ein Buch in die Hand nehmen wollen/müssen. Wir begleiten Justin in seinem Leben mit Familie und Schule und allen Katastrophen in die man so hineinschlittern kann. Es gibt keine Seite, auf der ausschließlich normaler Text zu lesen ist. Unterschiedliche Schriftarten, mal fettgedruckt und vor allem viele, viele originell gezeichnete Bilder finden sich in diesem Buch.