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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 782 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2025
Ist das okay?
Lavoyer, Agota

Ist das okay?


ausgezeichnet

Hilfreiche Orientierungshilfe für Groß und Klein

Mit ihrem Kinderfachbuch „Ist das okay?“ verschreiben sich Agota Lavoyer und Anna-Lina Balke ganz der Prävention von sexualisierter Gewalt. Empfohlen wird das Buch für Kinder von 6-12 Jahren, sowie für Erwachsene. Mein Kind ist zwar noch deutlich jünger, weshalb wir das Buch auch nicht gemeinsam gelesen haben, aber mir hat es schon jetzt unheimlich geholfen um eine Haltung zu entwickeln. Denn ganz im Sinne der Prävention setzt das Buch nicht erst bei starken Übergriffen sondern bereits bei kleinen Grenzüberschreitungen an. So wird zum Beispiel der erzwungene Begrüßungskuss der Tante oder ein unangenehmes auf dem Schoß sitzen müssen thematisiert. Auch wenn viele solcher Situationen nicht aus böser Absicht geschehen ist es umso wichtiger das Kinder von Beginn an lernen was ihre Grenzen sind und das diese von uns Eltern auch verteidigt werden. Sehr feinfühlig werden Kinder (und Erwachsene) hier sensibilisiert und dadurch gestärkt. Der Ton ist dabei keinesfalls fordernd, der Fokus liegt eher darauf als Familie eine Haltung zu entwickeln und vorallem offen mit dem Thema umzugehen. Hilfreich sind dabei auch die Formulierungshilfen, kindgerechte Begrifflichkeiten und Gesprächsanstöße. Auch die Illustrationen sind sehr gelungen und veranschaulichen ohne explizit zu werden. Auch die inhaltliche Mischung aus Daten und Zahlen, unterschiedlichen Bereichen von Nähe, Grenzen und Grenzverletzungen und gängige Täterstrategien, ist äußerst durchdacht und rund. Alles in allem bin ich rundum zufrieden mit der Umsetzung. Das Buch wird uns sicher noch viele Jahre begleiten und kann immer wieder zur Hand genommen werden. Deshalb vergebe ich gerne 5 Sterne und eine Empfehlung, nicht nur für alle Eltern, sondern auch für Einrichtungen und Fachpersonal.

Bewertung vom 28.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Sommerliche Kulisse und eine spannende Geschichte voller Surfvibes

Mit „The Surf House“ sorgt Autorin Lucy Clarke erneut für spannende Lesestunden. Und auch wenn es nicht mein liebstes Buch von ihr war konnte sie mich doch durchgehend unterhalten. Das Setting in Marokko ist dabei gut vorstellbar und auch die professionelle Beschreibung des Surfens macht die Handlung besonders. Der Plot passt perfekt in diese malerische Szenerie, wobei ich diesmal einen wichtigen Teil der Auflösung schon recht früh erraten habe. Für geübte Thrillerleser:innen ist manches Detail doch etwas offensichtlich. Bea ist eine sympathische, clevere und zumeist authentische Protagonistin, überwiegend wird aus ihrer Sicht erzählt, was für mich gut passte. Darüber hinaus ist die Atmosphäre toll getroffen, eine Mischung aus sommerlicher Leichtigkeit und düsteren Bedrohungen, mit einem modernen Touch. Auch der Schreibstil liest sich flüssig und so kam ich richtig schnell durchs Buch. Insgesamt ist „The Surf House“ eine gute Wahl für alle Crime-Fans, perfekt auch als Lektüre für den Sommerurlaub.

Bewertung vom 28.03.2025
Ups, ich bin krank
Spangler, Katharina

Ups, ich bin krank


ausgezeichnet

Cooles Konzept - Große Alltagsnähe und sehr hilfreich

„Ups, ich bin krank“ von Katharina Spangler war unser erstes Buch der Reihe und wird sicher nicht das Letzte bleiben. Das Konzept des Buches ist wirklich super. Darin wird eine alltagsnahe Vorlesegeschichte mit informativem theoretischen Wissen für alle Eltern verknüpft. In der Geschichte gibt es dann sogar kleine Hinweise wo man mit dem Kind ins Gespräch kommen kann. Mein Kind mochte die Geschichte von Leonie sehr und konnte gut mit ihr mitfühlen. Mehrere Illustrationen begleiten den Text, nehmen aber eher eine Nebenrolle ein. Es ist tolll das alle möglichen Krankheitsphasen vorkommen und auch die Eltern nicht ausgenommen werden. So deckt die Geschichte wirklich zahlreiche Emotionen ab und hilft Kindern feinfühlig sich mit dem unangenehmen Kranksein auseinander zu setzen. Der Ratgeberteil für uns Eltern kommt sympathisch pragmatisch, ohne erhobenen Zeigefinger und sehr wertschätzend daher. Einige Infos haben mich entlastet, etliche Impulse nehme ich mit. Toll ist es auch das man das Buch immer wieder vorlesen kann und sich manchen Tipp nebenbei wieder präsent macht. Insgesamt sind hier sowohl Groß als auch Klein begeistert. Darum vergeben wir verdiente 5 Sterne und eine Empfehlung für alle Familien.

Bewertung vom 28.03.2025
Ganz aus Splittern
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


ausgezeichnet

Emotional, hart und toll geschrieben

In ihrem Debüt „Ganz aus Splittern“ zeigt AutorinDanae Lake bereits in jungen Jahren dass sie wirklich schreiben kann. Ihr Roman dreht sich dabei um die sympathische Chrissy, welche sich in ihrem Brennpunktviertel versucht durchzuschlagen. Armut, Vernachlässigung und auch Gewalt sind Alltag für die 16 Jährige und durch die Lektüre kommt man ihr unglaublich nahe. Nicht alle Szenen sind gut auszuhalten (falls ihr ein eigenes Thema habt, lest bitte unbedingt die Content Notes) und oft erlebte ich die Handlung als frustrierend. Zum Glück erfährt Chrissy aber auch immer wieder Gutes, starke Freundschaften tragen etwa die Handlung. Auch eine zarte Liebesgeschichte sorgt für süße Szenen, wobei mir diese was das Tempo angeht allerdings etwas überstürzt war. Großartig herausgearbeitet wurden dafür soziale Unterschiede und fehlende Chancengleichheit. Der Schreibstil liest sich super, ist jung und modern aber nicht jugendsprachlich überladen. Mühelos flog ich durch die Kapitel, wobei die Geschichte durchaus Sogwirkung entwickelt. Alles in allem begeistert die hohe Emotionalität und Authentizität, so dass ich über kleinere Störfaktoren gut hinwegsehen kann und gerne 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 25.03.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


ausgezeichnet

Faszinierend düster

„Die blaue Stunde“ von Paula Hawkins beginnt gemächlich und auch im weiteren Verlauf setzt die Autorin auf eine subtile Spannung. Trotzdem war die Geschichte finde ich unglaublich fesselnd und gerade dieses Angedeutete und die dichte Atmosphäre gefielen mir gut. Perspektivwechsel und Zeitebenen sind klug gewählt und auf wirklich jeder Seite möchte man wissen wie es nun weitergeht. Offene Enden sollten im Crime-Genre aber finde ich verboten werden und auch hier hat es mich kalt erwischt. So bleibt Einiges bis zuletzt ungeklärt, was für mich der einzige Kritikpunkt an dieser Geschichte ist. Für das Buch sprechen hingegen ein einzigartiges Setting zwischen Kunstwelt und rauer Natur, faszinierende Figurenzeichnungen und ein mitreißender Schreibstil. Die Handlung braucht keine großartig dramatischen Effekte und zieht dennoch in ihren Bann. Auch deshalb vergebe ich letztlich volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die mit offenen Enden umgehen können.

Bewertung vom 23.03.2025
Einfach herzhaft & süß
Süss, Dominik

Einfach herzhaft & süß


sehr gut

Moderne trifft auf Wirtshausküche

In seinem Kochbuch „Einfach herzhaft & süß“ teilt Dominik Süss mit uns seine liebsten Rezepte. Einerseits handelt es sich dabei um traditionelle Rezepte welche auch heute noch im Gasthof Süss der Familie gekocht werden. Einige Gerichte sind von Jungkoch Dominik Süss aber auch überarbeitete und wieder andere sind moderner und inspiriert von anderen Stationen seiner Kochkarierre. Prinzipiell mag ich das Buch. Alle nach gekochten Gerichte waren bisher total lecker und funktionieren. Auch die Gestaltung sagt mir sehr zu. Jedes Rezept (bis auf einige Grundlagen) hat eine eigene Doppelseite mit Foto. Der Tonfall des Autors ist locker und jugendlich und die persönlichen Anekdoten passen sich gut ein. Hin und wieder ist es zwar etwas hochgegriffen, was nicht alles das weltbeste Rezept sein soll, aber darüber kann ich gut hinweglesen. Meiner Meinung nach ist das Kochbuch aber überhaupt nicht für Küchenneulinge geeignet. Die Zubereitungsschritte sind kurz gehalten und es wird durchgehend viel Kochwissen vorausgesetzt. Wer wie ich regelmäßig kocht hat hier keine Schwierigkeiten, für Anfänger fehlen mir aber zum Beispiel wichtige Temperaturangaben und Garzeiten. Und auch eine ungefähre Zubereitungszeit habe ich sehr vermisst. Meinem Eindruck nach braucht man oft doch etwas länger und so ist „Einfach herzhaft & süß“ kein Buch für die schnelle Alltagsküche und auch das "einfach" aus dem Titel passt finde ich nicht wirklich. Dabei müssen sich die Gerichte wirklich nicht verstecken und gerade die traditionelle Linie ist für mich etwas besonderes. Da etwas andere Erwartungen geweckt werden, gibt es von mir einen Stern abgezogen, abgesehen davon mag ich das Buch aber sehr und werde es regelmäßig nutzen.

Bewertung vom 23.03.2025
People Pleaser
Dimitrova, Anna

People Pleaser


ausgezeichnet

Humorvolles Jugendbuch am Puls der Zeit

„People Pleaser Eine für alle und alle für sich“ ist bereits der zweite Roman der Autorin Anna Dimitrova und wer bereits „Kanak Kids“ gelesen hat, weiß auf was er sich freuen kann. Gewohnt humorvoll kommt auch diese Geschichte daher und so macht die Lektüre trotz vieler ernster Themen richtig Spaß. Diesmal steht Nina im Mittelpunkt der Geschichte, welche wirklich der Inbegriff eines People Pleasers ist, wobei die Autorin manches auch bewusst überzeichnet. Trotzdem trifft sie finde ich genau den Punkt und schafft eine Identifikationsmöglichkeit für viele von uns. Aber auch weitere wichtige Themen wie psychische Erkrankungen, Prüfungsangst oder bedenkliche Beziehungsmuster werden von unterschiedlichen Figuren aufgegriffen und reflektiert. Und bei all dem herrscht stets ein leichter und lustiger Ton vor, wobei sich die Dialoge in Jugendsprache perfekt einfügen. Lediglich das Ende war für mich eine Spur zu "Happy" um noch glaubwürdig zu wirken. Letztlich passt dies aber ins Genre und zu dieser sowieso überraschend verrückten Geschichte. Sternabzug gibt es dafür von mir deshalb auch nicht. Und so vergebe ich insgesamt gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Endlosschleifentage
Neidhardt, Fabian

Endlosschleifentage


ausgezeichnet

Facetten der Trauer

Ich bin mittlerweile großer Fan von Autor Fabian Neidhardt und finde auch in seinem neuen Roman „Endlosschleifentage“ hat er sich wieder gesteigert. Das Kernthema der Geschichte ist auf jeden Fall "Trauer" aber auch unterschiedliche Freundschaften und Beziehungen werden beleuchtet. Das Buch ist von Beginn an intensiv und rüttelt emotional immer wieder auf. Denn David verliert seine Ehefrau und Kinga gleichzeitig ihre beste Freundin. Beide gehen höchst unterschiedlich mit diesem Verlust um und gerade diese verschiedenen Facetten von möglicher Trauer mochte ich sehr. Geschickt stellt uns der Autor selbst die Frage was für Vorstellungen haben wir vom "richtigen" trauern und was passiert wenn Menschen ganz anderes damit umgehen. Neben inhaltlicher Tiefe überzeugt der Roman aber auch durch authentische Figuren und sensible Charakterzeichnungen. Marie etwa entwickelte sich über die Zeit hinweg zu meiner Lieblingsfigur, trotz ihrer gelegentlich schroffen Art. Gerade auch die Szenen auf dem Friedhof machen die Erzählung zu etwas besonderem und sorgen für eine eindrucksvolle Atmosphäre. Aber auch der Schreibstil begeisterte mich und zog mich mit Leichtigkeit voll und ganz in die Geschichte. Alles in allem ist „Endlosschleifentage“ sicher keine reine Wohlfühllektüre, aber durch das Thema letztlich für uns alle relevant. Für die wirklich perfekte Umsetzung, auch wenn mich das Ende dann doch etwas überrascht hat, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.03.2025
Hase, Hund, Birnen - UND?
Laibl, Melanie

Hase, Hund, Birnen - UND?


sehr gut

Rasante Reimgeschichte mit kreativer Streitschlichtung

„Hase, Hund, Birnen – UND?“ von Melanie Laibl und Hemma Bergner ist ein buntes und witziges Bilderbuch für alle ab 3 Jahren. In der Geschichte liefern sich Spitz Ludovic und Hase Schnifis ein wildes Wettrennen um den Birnbaum. Jeder möchte Sieger sein und so necken sich die Beiden immer mehr bis der Birnbaum schließlich einschreitet. Zum Ende hin gibt es dann eine schöne Versöhnung. Die Geschichte liest sich aufgrund der Reime sehr lustig und auch die Handlung gefiel uns gut. Allerdings ist mancher Begriff (z.B. belämmert, bedüsselt oder Bommeltier) für Kinder diesen Alters doch erklärungsbedürftig und somit zu sehr "Erwachsensprache". Toll sind hingegen die Illustrationen und auch das extra dicke und hochwertige Papier spricht sehr für das Buch. Auch das Format ist perfekt für kleine Kinderhände und so wird uns dieses tolle Buch hoffentlich noch lange Freude bereiten.

Bewertung vom 14.03.2025
Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen
van de Wijdeven, Herman

Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen


sehr gut

Eifersucht, Freundschaft und gefährliche Mutproben

Gleich vorweg muss ich sagen das ich „Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen“ von Herman van de Wijdeven nicht als Kinderbuch sondern eher als Jugendroman einordnen würde. Thematisch ist mir die Geschichte für eine Altersempfehlung von 11 Jahren definitiv zu krass und jüngere Leser:innen sollten das Buch lieber zusammen mit Erwachsenen lesen. Dies empfiehlt sich auch deshalb da die Geschichte zahlreiche Gesprächanlässe etwa über echte Freundschaften, eigene Grenzen und die Einschätzung von Gefahren bietet. Sprachlich passt die Erzählung zu ihrem jüngeren Klientel, aber auch als Erwachsener kann man das Buch finde ich gut lesen. Da es mehrere zeitlich verschiedene Erzählstränge gibt, erfordert das Lesen sogar etwas Konzentration. Bent war mir durchgehend sehr sympathisch, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass er mehr auf sein Bauchgefühl hört. Seine verzweifelter Wunsch die Freundschaft zu halten und einfach alles dafür zu tun ist andererseits aber auch total nachvollziehbar. Weniger gut leiden konnte ich hingegen die beiden anderen Jungs. Vor allem Juri ist finde ich richtig gemein und auch ziemlich manipulativ. Ich hoffe mein Kind wird mit einem solchen Menschen niemals befreundet sein. An sich hat der Autor Juri aber nicht unbedingt als negative Figur angelegt vermute ich, was mir zu denken gibt. Alles in allem ist „Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen“ auf jeden Fall ein besonderes und tiefgründiges Jugendbuch welches harte Themen nicht scheut und anregt über Freundschaften nachzudenken. Für die wirklich eindrückliche Geschichte vergebe ich 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.