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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 710 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Schaurig-spannende Geschichte und der dritte Ausflug ins graphische Viertel

Nachdem "Die Bibliothek im Nebel" für mich zuletzt doch deutliche Längen hatte konnte mich Kai Meyer mit "Das Haus der Bücher und Schatten" nun wieder voll abholen. Prinzipiell kann zwar jeder der drei Romane problemlos nur für sich gelesen werden, ich persönlich mochte es aber sehr bereits bekannte Figuren und Schauplätze (wieder) zu entdecken. Erneut teilt sich die Handlung auf zwei Orte und Zeitebenen auf, wobei ich beide Stränge absolut faszinierend fand. Gruselig und überaus atmosphärisch ist die Stimmung in Livland im Jahr 1913. Manche Szenen sorgten bei mir für ordentlich Gänsehaut und die atemlose, sich steigernde Spannung ist nichts für schwache Nerven. Aber auch im zweiten Erzählstrang, welcher 1933 in Leipzig spielt, gibt es mystische Komponenten. Da aus der Perspektive von Kommissar Frey erzählt wurde, hatte es zudem etwas von einem historischen Krimi. Obwohl die Mischung ungewöhnlich klingt, passt alles doch perfekt zusammen und überzeugte mich am Ende absolut. Auch das Zeitgeschehen und vor allem auch die politische Stimmung wird trefflich eingefangen. So zeigt sich wieder mal eine neue Facette des graphischen Viertels und seiner Bewohner:innen, was mir gut gefiel. Der Schreibstil ist zwar detailreich, liest sich aber dennoch flüssig. Auch dadurch kam ich trotz der über 500 Seiten, schnell durchs Buch und empfand die Lektüre als kurzweilig. Insgesamt empfehle ich "Das Haus der Bücher und Schatten" absolut weiter!

Bewertung vom 28.10.2024
Der Erinnerungshändler
Gidali, Orit

Der Erinnerungshändler


sehr gut

Über den Wert von Erinnerungen

"Der Erinnerungshändler" von Orit Gidali und Tami Bezaleli ist ein Bilderbuch für alle ab 5 Jahren, wobei man sich in dieser rührenden Geschichte durchaus auch als Erwachsener verlieren kann. Davon abgesehen kann es unserer Meinung nach sein, dass nicht alle 5-Jährige die Geschichte mit all ihren Nuancen schon voll umfänglich verstehen. Der Text ist sprachlich aber schön formuliert und hat eine angenehme Länge zum Vorlesen. Dieser ergänzt die gezeichnete Handlung, welche vor allem aus Bleistiftillustrationen bzw. Grautönen besteht. Einzig die Erinnerung wird als goldenes Säckchen dargestellt, was eine schöne Idee ist und sie so besonders herausstechen lässt. Trotzdem vermittelten die Bilder finden wir eher eine depressive Stimmung, was einerseits an den fehlenden Farben, unserer Meinung nach aber auch an den Gesichtsausdrücken der Protagonisten liegt. Für ein Kinderbuch ist uns die Welt durch welche sich der Erinnerungshändler, sein Sohn und der alte Mann bewegen insgesamt etwas zu bedrückend, wobei wir die zugrunde liegende Botschaft dennoch toll finden. Letztlich überzeugt uns vor allem die Geschichte und auch wenn die Illustrationen nicht durchweg ansprechen, so erkennt man doch durchgehend ihre hohe künstlerische Qualität. Letztlich vergeben wir deshalb noch gute 4 Sterne, auch wenn wir das Buch eher für etwas ältere Kinder empfehlen würden.

Bewertung vom 28.10.2024
Das rote Vogelmädchen
Steinhardt, Stephanie Marie

Das rote Vogelmädchen


ausgezeichnet

Zauberhafter Roman, lesbar als Adventskalender oder auch einfach so

"Das rote Vogelmädchen" von Stephanie Marie Steinhardt ist ein richtig schöner Liebesroman, voller tiefgründiger Themen. Da die Geschichte im Dezember spielt, versprüht das Buch durchgehend adventlichen Zauber und sorgt für große Vorfreude auf Weihnachten. Vom ersten bis zum vierundzwanzigsten Dezember ist dabei jedem Tag ein Kapitel gewidmet. Dadurch kann der Roman wunderbar als buchiger Adventskalender gelesen werden, was aber natürlich kein Muss ist. Auch wenn ich mir das tägliche schmökern gut vorstellen kann, habe ich selbst die Geschichte doch schneller verschlungen, auch deshalb weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit Bene und Jacob weitergeht. Denn auch wenn die Stimmung prinzipiell angenehm leicht ist, kommen doch durchaus ernste Themen zur Sprache und eine gewisse Spannung baut sich auf. Der Schreibstil las sich dabei wunderbar flüssig und der Kontrast zwischen Gegenwart und Benes Tagebucheinträgen aus der Vergangenheit gefiel mir richtig gut. Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist für mich die authentische Liebesgeschichte, welche romantisch ist aber auf übermäßigen Kitsch verzichtet. Und so war es kein Wunder, dass ich mich bei dieser besonderen Lektüre sehr wohlgefühlt habe und die Charaktere gerne noch weiter begleitet hätte. Gerne empfehle ich deshalb "Das rote Vogelmädchen" weiter und hoffe das es für viele Andere ebenfalls ein Herzensbuch wird.

Bewertung vom 26.10.2024
WAS IST WAS Comic - Dinosaurier
Zapf

WAS IST WAS Comic - Dinosaurier


sehr gut

Lehrreiches Abenteuer in der Kreidezeit

Mit der neuen Comicreihe bietet "Was ist Was" eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und wissenswerten Fakten. In diesem ersten Band „Dinosaurier - Das beste Haustier der Kreidezeit“ verschlägt es Iris, Wenko und Will unverhofft in die Kreidezeit. Dort gibt es viele bekannte und auch weniger bekannte Dinosaurier und andere Lebewesen zu entdecken. Zahlreiche Infoboxen ergänzen dabei die Handlung. Toll gelungen sind insbesondere auch die realistischen und anschaulichen Größenvergleiche unter den Dinos aber auch in Relation zu uns Menschen. Die Zeichnungen sind dynamisch und wirken lebensnah. Die eigentliche Geschichte ist temporeich und spannend. Nur auf den chaotischen Professor und sein fragwürdiges Verhalten hätte ich durchaus verzichten können. Ansonsten ist „Das beste Haustier der Kreidezeit“ aber ein empfehlenswerter Comic für alle ab 8 Jahren.

Bewertung vom 25.10.2024
Fühlst du?
gehmalzumbekka;, Bekkaa;Czuba, Rebekka

Fühlst du?


sehr gut

Poetisch persönliche Einblicke in Bekkaas Gedanken- und Gefühlswelt

In ihrem Werk „Fühlst du?“ zeigt sich Autorin Bekkaa verletzlich und lässt uns ganz nah an sich heran. Ihre Texte entstanden hauptsächlich im Jahr 2023 und nehmen uns mit in eine intensive Lebensphase der Autorin. Vordergründig geht es immer wieder um eine Trennung und der spürbare Liebeskummer sorgt für eine eher gedrückte Atmosphäre. Darüber hinaus blitzten aber auch immer wieder andere Themen wie zum Beispiel Erwachsenwerden, Selbstfindung und Freundschaft hervor. Überrascht wurde ich von der hohen Qualität der lyrischen Texte, auch wenn mich persönlich nicht jedes Thema abholen konnte, macht es doch Spaß sich in den Texten zu verlieren. Besonders auch deshalb weil eine tolle professionelle grafische Gestaltung für ein besonderes Leseerlebnis sorgt. Fans von Bekkaa können ihrem Vorbild hier emotional sehr nahe kommen, aber auch wer die Künstlerin so wie ich nicht kennt, kann sich ohne Probleme von ihren Texten verzaubern lassen. Insgesamt gefiel mir das Werk, bis auf kleinere Abzüge, recht gut. Empfehlen würde ich es letztlich für jede:n lyrisch Interessierte:n, insbesondere aber für etwas Jüngere. Als Teenagerin hätte ich dieses Buch nämlich noch mehr gemocht.

Bewertung vom 24.10.2024
Papercut Feeling / Literally Love Bd.2
Keys, Tarah

Papercut Feeling / Literally Love Bd.2


ausgezeichnet

Feinfühlig und emotional

„Papercut Feeling“ von Tarah Keys gefiel mir gleich aus mehreren Gründen gut. Zum einen ist das Verlagssetting für alle Büchermenschen so wie mich total interessant. Nebenbei erfährt man hier einige Prozesse rund um die Vermarktung und Entstehung von Büchern. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen aber trotzdem Melodea und Lorne, wobei man durch das gewählte Thema Asexualität keine ganz klassische Liebesgeschichte erwarten sollte. Gängige gesellschaftliche Erwartungen werden aber gerade dadurch klug reflektiert und hinterfragt. Der Autorin ist so wie ich finde äußerst feinfühlig gelungen eine stimmige Geschichte zu erzählen. Der Schreibstil macht dabei große Freude und auch die authentischen Charaktere gefielen mir gut. Alles in allem kann ich „Papercut Feeling“ deshalb uneingeschränkt weiterempfehlen. Der Roman kann übrigens ohne Probleme ohne Vorkenntnisse gelesen werden, wobei es trotzdem ein Wiedersehen mit den Protas aus „Paperthin Touch“ gibt.

Bewertung vom 21.10.2024
Unser Buch der seltsamen Dinge
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

Persönliches Highlight

„Unser Buch der seltsamen Dinge“ von Jennie Godfrey bewegt sich für mich durch mehrere Genres und überzeugte mich unter anderem durch die erschütternde Ernsthaftigkeit der Geschichte. Die Autorin fängt in ihrem Roman scheinbar mühelos die unterschiedlichsten Lebensrealitäten und Wahrnehmungen ein. Und auch wenn Miv und ihre Freundin Sharon die Heldinnen der Geschichte sind, gibt es doch Einblicke in so viel mehr Perspektiven. Die Handlung wird wie erwartet voran getrieben durch die Ermittlungen der Mädchen. Eigentlich wollen diese ja den Yorkshire Ripper entlarven, doch auf dem Weg dahin decken sie noch einige Geheimnisse mehr auf was für eine gewisse Spannung sorgte. Wirklich berührend war für mich aber Mivs Entwicklung und auch die Freundschaft mit Sharon. Der Schreibstil gefiel mir auch und so konnte mich das Buch schnell fesseln. Insgesamt verbergen sich in der Geschichte so viele gesellschaftlich wichtige Aspekte und gerade die leisen Töne sorgen hier für viel Emotionalität. Mit einer solchen inhaltlichen Fülle hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und auch deshalb war „Unser Buch der seltsamen Dinge“ für mich ein überraschendes Highlight. Natürlich vergebe ich dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.10.2024
Velvet Winter
Baumgärtner, Theresa

Velvet Winter


sehr gut

Samt in allen Formen - Cosy Reisebericht, Dekoideen und ausgewählte Rezepte

In ihrem neuesten Werk „Velvet Winter Wintertage wie Samt und Seide“ nimmt uns Theresa Baumgärtner mit auf einen Streifzug durch England. Dort war sie in Oxford und in den Costwolds unterwegs, um sich kulinarische und dekorative Inspiration für dieses Buch zu holen. Auf dieser Reise entstanden auch die zahlreichen heimeligen Fotos von Landschaften, Orten und Menschen. Insgesamt würde ich „Velvet Winter“ eher als Lifestyleratgeber bezeichnen. Für mich liegt der Fokus nämlich eindeutig auf den Reiseberichten und Dekoideen, stets präsent ist dabei das Motto Samt. Klar gibt es auch Rezepte, diese sind häufig köstliche Kleinigkeiten, etwa zum Frühstück oder als kleines Backwerk. Vollwertige Hauptmahlzeiten gibt es hingegen leider weniger oft. Allgemein muss ich zwar zugeben, dass alle Gerichte total ansprechend aussehen und ich sie auch genau so essen würde ständen sie auf einer Speisekarte. Allerdings sind viele Rezepte aber doch recht zeitaufwendig und passen gerade deshalb leider nicht so recht in meinen derzeitigen Familenalltag. Deshalb war „Velvet Winter“ für mich zwar ein großer Lesegenuss und eine Lektüre die Lust macht aufs Verreisen, als Kochbuch für den Alltag wird uns das Werk aber eher nicht begleiten.

Bewertung vom 19.10.2024
99 fatale Finanzfehler, die du auf keinen Fall machen solltest und wie du sie am besten vermeidest
Ahmiane, Ibrahim

99 fatale Finanzfehler, die du auf keinen Fall machen solltest und wie du sie am besten vermeidest


ausgezeichnet

Lebensnaher Ratgeber rund ums Thema Geld

Besonders toll ist finde ich der lockere und einfache Schreibstil mit welchem Autor Ibrahim Ahmiane wirklich alle in seinem Buch „99 fatale Finanzfehler, die du auf keinen Fall machen solltest und wie du sie am besten vermeidest“ abholt. Auch deshalb liest sich der Ratgeber angenehm flüssig und es kommt trotz trockener Themen keine Langeweile auf. Die Themengebiete sind dabei weiter gestreut als ich zunächst dachte. Neben interessanten und verständlichen Tipps zum Vermögensaufbau, erklärt Ibrahim Ahmiane auch zum Beispiel warum es wichtig ist eine Haftpflichtversicherung zu haben oder welche Steuern wir alle zahlen und noch Vieles mehr. Für mich persönlich war viel bereits Bekanntes dabei, ich kann mir aber vorstellen dass zum Beispiel Jugendliche die gerade ins eigenständige Leben starten hier super viel mitnehmen können. Und letztlich sind alle Kapitel auch eigenständig lesbar, so dass man nur das für sich Nützliche lesen kann oder das Buch als Nachschlagewerk nutzt. Insgesamt fällt mein Fazit deshalb positiv aus. Gerade zu vermeintlich schwierigen Themen, sollte es vielmehr so sympathische Ratgeber wie „99 fatale Finanzfehler“ geben.

Bewertung vom 17.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


sehr gut

Obwohl es um Trauer geht, doch sehr humorvoll und hoffnungsfroh

„Das Verhalten ziemlich normaler Menschen“ von K. J. Reilly wurde in meinen Augen zum Ende hin immer besser. Die erste Hälfte gefiel mir auch deshalb weniger gut, da die Handlung vorhersehbar verlief und die Charaktere eher flach und etwas stereotyp erschienen. Nach und nach gewinnen dann aber Handlung, wie auch die Figuren, deutlich an Kontur. Trotzdem handelt es sich um ein Jugendbuch, die Botschaften sind deshalb recht einfach gehalten und der Humor mitunter flapsig. Dennoch hat es schon Spaß gemacht, die skurrile Truppe auf ihrem Roadtrip zu begleiten. Dabei wird deutlich wie unterschiedlich sich Trauer anfühlen kann und das sie trotz allem doch auch verbindet. Alles in allem eine schöne Botschaft. Der Schreibstil liest sich durchgehend flüssig und passt sprachlich ins Genre. Und auch wenn ich schon Ähnliches gelesen habe (die grundlegende Story ist ja wirklich nichts Neues) vergebe ich letztlich gute 3 1/2 Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.