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Tiroler Zeilenreisende
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Jedes Jahr im Dezember
Walsh, Catherine

Jedes Jahr im Dezember


ausgezeichnet

Nachdem ich den Prolog gelesen habe, war ich sehr neugierig auf den Rest, denn er hat mich schon überzeugt. Die Szenen und der ganze Schreibstil sind unterhaltsam, leicht zu lesen und haben einen gewissen Witz. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Die Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch und ihre Persönlichkeiten kommen gut heraus. Mir gefiel besonders die freundschaftliche Dynamik zwischen Molly und Andrew. Sie passen so gut zueinander. Es kommen viele Dialoge vor, die richtig gut geschrieben sind.
Molly bemerkt erst nach und nach, was Andrew ihr wirklich bedeutet und wie aus der Freundschaft langsam Liebe wird, ist gut entwickelt. Aber als sie dann herausfindet, wie ernst es zwischen ihnen tatsächlich ist, bekommt sie es verständlicherweise mit der Angst zu tun.
Anfangs werden immer wieder Stunden und Tage übersprungen, später verläuft die Handlung in einem Zug. Erzählt wird in Ich-Perspektive. Alles in allem ein sehr schöner, romantischer Weihnachtsroman.

Bewertung vom 03.10.2023
Gemeinsam der Zukunft entgegen / Die Frauen vom Lindenhof Bd.3
Oswald, Katharina

Gemeinsam der Zukunft entgegen / Die Frauen vom Lindenhof Bd.3


ausgezeichnet

Ich weiß nicht, ob man von einem historischen Roman sprechen kann, wenn man die Zeit selbst erlebt hat. Der dritte Band der Lindenhofreihe spielt im Jahr 1999 und ist ein gelungener Abschluss der Trilogie. In der Hauptrolle ist Franziska, die mit ihren achtzehn Jahren eine sehr junge Protagonistin ist. Sie hat es schwer, denn Missverständnisse, wie sie häufig zwischen den Generationen innerhalb einer Familie entstehen, treffen sie hart. Gleichzeitig führen gerade diese dazu, dass sie ihren Weg findet und sich zu einer selbstbewussten Frau entwickelt, die genau weiß, was sie will und sich behauptet. Schockiert war ich vom Verhalten ihrer Großmutter Marianne, das herzlos und gemein war. Dabei finde ich es faszinierend, wie die Autorinnen gerade ihr Leben innerhalb der gesamten Trilogie durchleuchten, denn im ersten Band lernen wir Marianne als junge Frau voller Elan, Freundlichkeit und Tatendrang kennen und im zweiten werden die Weichen für ihre Entwicklung im Alter gestellt.
Die ersten Kapitel haben mich wegen der Personenzahl herausgefordert. Da hätte es geholfen, wenn ihre jeweiligen Beziehungen zueinander kurz erwähnt würden. Wer war noch mal wer? Aber man kommt rein und wenn der zeitliche Abstand zwischen dem Lesen der einzelnen Bände kleiner ist, ist das kein Problem.
Mir gefällt die Entwicklung der Geschichte, ich finde alle Charaktere sympathisch (außer die "Bösewichte"). Die Leidenschaft für das Arbeiten mit Holz ist regelrecht spürbar.
Vor allem im dritten Band werden Themen behandelt, die auch in unserer Zeit immer wieder für Furore sorgen. In dem unterhaltsamen, unkomplizierten Buch versteckt sich eine tiefe Moral.
Geschrieben ist das Buch in der 3. Person, aus wechselnden Perspektiven.
Die Hardware gefällt mir besonders gut. Das Buch fühlt sich toll in der Hand an.

Bewertung vom 27.09.2023
Winterzauber in London
Baggot, Mandy

Winterzauber in London


ausgezeichnet

Wenn du eine alleinerziehende Mutter bist, lies das Buch. Wenn nicht, lies es trotzdem. Mandy Baggot behandelt in diesem romantischen Winterliebesroman ein tiefgreifendes Thema: Geht es im Leben darum, dass es möglichst lange dauert? Oder was man aus der Zeit, die man hat, macht?
Außerdem wird das Thema Autismus angeschnitten, das mehr Menschen betrifft, als man denkt.

Sam ist mir sofort sympathisch, denn er denkt zuerst an das Wohl seiner Eltern und seiner Schwester, das ihm wichtiger zu sein scheint, als sein eigenes. Darum geht es ihm bei den Gedanken um seine Karriere und diese Selbstlosigkeit sorgt dafür, dass er einem ans Herz wächst.
Mit Anna werde ich nicht sofort warm, aber das liegt am Wesen ihres Charakters. Sie ist gefangen in Pflichten und Routine, wie es so oft als Mutter der Fall ist. Von beiden kann ich die Handlungen gut nachvollziehen. Sam ist ein Beschützertyp und gerade das steht ihm manchmal auch im Weg. Anna ist vorsichtig, denn die Verantwortung gegenüber ihrer Tochter steht im Vordergrund.

Das Buch beinhaltet eine starke Moral, die vor allem, aber nicht nur, durch Sams Eltern transportiert wird. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, an manchen Stellen auch lustig. Langweilig wird es zu keiner Zeit. Die Kapitellänge ist auch sehr gemütlich, da eher kurz.

Bewertung vom 14.09.2023
Sonnenküsse / Küstenliebe Bd.2
Lassen, Svenja

Sonnenküsse / Küstenliebe Bd.2


ausgezeichnet

Wie der Titel schon vermuten lässt, spielt das Buch im Sommer, allerdings eher im Spätsommer. Es ist der zweite Band der Küstenliebe-Reihe, wobei die Bücher völlig unabhängig voneinander lesbar sind.

Was mir als erstes auffällt, ist der angenehme Schreibstil, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Es ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, und zwar ausschließlich aus Sicht von Protagonistin Aline. Zwischen ihr und Tom herrscht Liebe auf den ersten Blick, aber sie haben das ein oder andere Hindernis bzw Missverständnis zu überwinden, bevor sie zueinander finden. Die Charaktere sind schlüssig ausgearbeitet, und auch Tom verstehe ich in seinen Handlungen gut, obwohl man in seine Gedankenwelt keinen Einblick bekommt. Das wiederum finde ich etwas schade, tut der Qualität des Buches aber keinen Abbruch.
Die gemeinsamen Szenen sind sehr romantisch und haben mir gut gefallen. Es macht Spaß mit Aline zusammen verliebt zu sein. Gegen Ende hin wird die Geschichte noch mal richtig emotional und wer nahe am Wasser gebaut ist, könnte die eine oder andere Träne vergießen.
Bisher sind vier Bände geplant und ich freue mich jetzt auf den dritten.

Bewertung vom 08.09.2023
Seesternwünsche / Cedar Cove Bd.7
Macomber, Debbie

Seesternwünsche / Cedar Cove Bd.7


sehr gut

Aus dieser Buchreihe von Debbie Macomber habe ich den siebten Band gelesen, obwohl ich die ersten sechs nicht kenne. Für das Verständnis war es kein Problem, denn komplexe Handlungen gibt es nicht. Thema sind zwischenmenschliche Beziehungen. Was mir schwerfiel, war, mich an die beträchtliche Zahl an Charakteren zu gewöhnen und ihre jeweilige Beziehung zueinander zu verinnerlichen. Hilfreich dabei ist das Personenregister am Anfang des Buches.
Im Buch geht es keineswegs nur um Teri und ihren Mann, die im Klappentext erwähnt werden, vielmehr nimmt das Leben sämtlicher Einwohner von Cedar Cove seinen Gang und alle kommen zum Zug.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, mir persönlich fehlt ein wenig das Bildhafte, Beschreibungen der Charaktere, der Landschaft, usw.
Anfangs plätschert die Handlung vor sich hin, aber durch die emotionsgeladenen Entwicklungen war ich gut unterhalten. Dass mir beim Lesen nicht langweilig wurde, lag auch daran, dass Situationen nicht endlos in die Länge gezogen werden. Dadurch wird jede Spannung schnell aufgelöst, was zu erholsamem Lesen führt.
Was ich noch erwähnen möchte: Das Städtchen im Fokus liegt am Meer, dieses kommt aber so gut wie nicht vor (zumindest nicht in diesem Band) und auch Seesterne sucht man vergeblich. Der Titel ist zwar schön, hat mit dem Inhalt aber nichts zu tun.
Da ein, zwei Handlungsstränge offen blieben, rechne ich damit, dass es nicht der letzte Band war und ich werde die Vorgänger auch noch lesen. Durch die lange Reihe werden einem die Charaktere vertraut wie gute Freunde und man wird selbst zu einer Einheimischen in Cedar Cove.

Bewertung vom 03.09.2023
Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4
Conrad, Hannah

Eine Dame mit Geheimnissen / Lilienpalais Bd.4


sehr gut

Der vierte Band der Lilienpalais-Reihe ist ganz anders als die drei Vorgänger. Erst einmal wird aus der Sicht zahlreicher Charaktere erzählt und Handlungen und Dialoge sind für mich anfangs noch nicht klar zu verstehen, da Persönlichkeit und Geheimnisse der Hauptprotagonistin Nanette erst nach und nach ans Licht kommen. Das ändert sich im Laufe des Buches und lange bevor das große Geheimnis gelüftet wird, kann sich der aufmerksame Leser denken, worauf es hinausläuft.
Das Buch rundet die Reihe wunderbar ab und schließt die Lücken. Der zeitliche Rahmen zieht sich über die gesamte Geschichte der ersten Bände. Zu etwas Besonderem wird das Buch durch die Persönlichkeit der Protagonistin, unkonventionell, eigenwillig und stark.
Ein entscheidender Unterschied in diesem vierten Band ist, dass die Romantik nicht im Vordergrund steht. Nicht das glückliche Ende einer Liebesbeziehung steht im Fokus, sondern die Verwirklichung von Nanettes Träumen und Plänen sowie die Aufdeckung ihres Geheimnisses.
Der Schreibstil ist abstrakt, gleichzeitig bildhaft; statt zu viele Dinge zu beschreiben, werden einzelne, ins Auge stechende Details hervorgehoben, die Farbe und Leben hineinbringen.
Leider konnte mich dieses Buch nicht so sehr packen wie die ersten drei Bände und obwohl es aus der Reihe nicht wegzudenken ist, halte ich es für das schwächste der vier Bücher.

Bewertung vom 29.07.2023
Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe / Die Schokoladen-Reihe Bd.3
Schönbeck, Marie

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe / Die Schokoladen-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Da es sich um den dritten Band einer Reihe handelt, wusste ich schon, was mich erwartet und ich wurde nicht enttäuscht. Hier möchte ich erwähnen, dass alle drei Teile unabhängig voneinander gelesen werden können. Mir hat jeder einzelne sehr gut gefallen.
Marleen wirkt noch sehr jung, sie ist Studentin und hat Probleme damit, sich von ihren Eltern zu lösen. Teilweise wirkt sie auf mich ein wenig unreif. Sie traut sich nicht, ihrem Vater ihre Meinung zu sagen und lässt sich von einer Flaschenpost völlig aus der Ruhe bringen.
Finn ist ein unkomplizierter, netter Kerl, den man einfach mögen muss. Er ist ehrlich und scheinbar ohne jedes Falsch. Allerdings haftet auch ihm eine jugendliche Naivität an, vor allem bei der Beurteilung des seltsamen Verhaltens eines alten Freundes. Hier hätte zumindest Marleen früher verstehen können, aber da ging wohl die Fantasie mit ihr durch.
Das Buch ist sehr romantisch und vor allem gegen Ende ausgesprochen gefühlsbetont und zu Tränen rührend. Spannung kommt weniger auf, aber das ist in einem Liebesroman auch nicht unbedingt nötig.
Eine Schlüsselrolle spielt Marleens Vater und was ich von ihm denken soll, weiß ich nicht. In der Vaterrolle ist er mir sehr sympathisch, als Geschäftsmann allerdings absolut zuwider. In ihm findet man einen Charakter, der weder schwarz noch weiß ist.
Abschließend kann ich sagen, dass es sich um eine schöne, süße und romantische Reihe handelt, die für jeden lesenswert ist, der gerne von Liebe und Schokolade erzählt bekommt.

Bewertung vom 20.07.2023
Der Himmel über Cornwall
Fenwick, Liz

Der Himmel über Cornwall


sehr gut

Dieses Buch ist so durchwachsen, dass es mir schwerfällt, die richtigen Worte zu finden. Erst dachte ich, in der Hauptrolle sei Theo allein, eine mutige, tatkräftige Frau, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Aber dann befindet man sich plötzlich im Jahre 1914, als läse man ein völlig anderes Buch. Hier kommt Alice ins Spiel, die eine ebenso große Rolle einnimmt. Von da an wechselt die Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Alice ist eine eigenwillige junge Frau mit starkem Willen und großer Leidenschaft und ahnt nicht, was das Leben für sie bereithält.

Leider wurde ich mit den Protagonisten lange nicht warm, vor allem nicht mit Theo. In ihrem Fall reihen sich für meinen Geschmack zu viele Zufälle aneinander, die im Prinzip darauf hinauslaufen, die Geschichte von Alice zu erzählen. Teilweise werden die Szenen kurz und bündig abgehandelt, was mir das mitfühlen erschwerte.

Schließlich entwickelt sich die Story aber zu einem herzzerreißenden Drama, das Protagonisten und Leser in die Verzweiflung stürzt. Die Geschichte hat so viele Facetten und ruft die furchtbaren Schicksale, die sich aus dem ersten Weltkrieg ergaben in Erinnerung. Vor allem das Loch, das der Tod unzähliger junger Männer in die Gesellschaft gerissen hat, und die Konsequenz, die dies mit sich brachte, wird zum Thema.

Mein Fazit: ein mitreißendes, durchaus lesenswertes Buch, jedoch mit einigen Längen

Bewertung vom 11.07.2023
Die Insel der Orangenblüten
Blum, Fiona

Die Insel der Orangenblüten


ausgezeichnet

Im Buch "Die Insel der Orangenblüten" fühle ich mich von der ersten Seite an wohl, denn die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und kann gut mit Worten umgehen. So bekomme ich das Gefühl, dass hier ein Profi am Werk ist.
Geschrieben wird aus wechselnden Perspektiven zwischen drei Schwestern: Greta, Gina und Lorena. Ich mag alle gern, sie sind sehr unterschiedlich und so ist es auch ihr Leben, das auf einfühlsame Weise beleuchtet wird. Durch den plötzlichen Tod ihres Vaters finden sie sich vor neuen Herausforderungen. Gemächlich wird Spannung aufgebaut und das geheimnisvolle Verschwinden ihrer Mutter rückt immer stärker in den Vordergrund. Fragen kommen auf. die Geschichte hält einige Überraschungen bereit. Besonders gut gefallen mir die schwesterlichen Beziehungen. Alle drei Frauen machen auf wenigen Seiten starke Entwicklungen durch, die keineswegs abrupt erscheinen, sondern sehr gut eingefügt sind. Das Buch ist dadurch facettenreich und wird niemals langweilig. "Entspannte" Spannung" machen das Lesen unterhaltsam, lange im Verborgen liegende Emotionen und Geheimnisse werden aufgedeckt und münden in eine tiefsinnige Moral.

Bewertung vom 03.07.2023
Unser Lied für immer
Louis, Lia

Unser Lied für immer


ausgezeichnet

"Ich hasse Würstchen. Das ist doch nur zermatschtes Fleisch, in eine seltsame, phallische Hülle gestopft."

Wie traurig und doch hoffnungsreich ist dieses Buch! Natalie ist nach zwei Jahren noch immer tief in der Trauer um ihren verstorbenen Mann gefangen. Versuche ihrer Freundinnen, sie "ins Leben zurück" zu holen, laufen ins Leere. Natalie ist unglücklich und lebt wie auf einer einsamen Insel der Trauer. Und dann kommt plötzlich ein Hoffnungsschimmer, der sich ganz anders entwickelt, als sie gedacht hätte.
Natalie macht eine große Entwicklung durch und der Prozess ist gut durchgearbeitet. Auf ihrem Weg aus der stagnierenden Trauer spielen verschiedene Charaktere unterschiedliche Rollen. Die meisten davon kann ich ganz gut nachvollziehen, vor allem der männliche Hauptdarsteller ist subtil zu durchschauen.
Geschrieben wird in erster Person und ausschließlich aus Natalies Sicht. Zum Schreibstil muss ich sagen, dass ich mich erst einmal daran gewöhnen musste. Die Autorin arbeitet mit zahlreichen Vergleichen, fast schon ein wenig zu viel. Das Buch ist voll mit Metaphern, aber im Laufe des Lesens wird es entweder weniger, oder ich habe mich daran gewöhnt.
Was das Thema Musik betrifft, hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Einmal wird erwähnt, dass Natalie nie Klavierstunden bekommen hat. Dass sie dann so gut spielen und sogar unterrichten kann, kommt mir unrealistisch vor. Ein paar Szenen, in denen sie sich beim Spielen verliert, Beschreibung von Musik und Melodie oder ihrer Gefühle dabei, hätte ich schön gefunden. Aber das Spielen findet eher Off-Screene statt.
Alles in allem ein sehr schönes Buch, das all jenen, die einen zurückliegenden Verlust noch nicht verarbeitet haben, Hoffnung machen kann.