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black_snapper
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Heidelberg
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Ich lese zwischen 150 und 200 Bücher pro Jahr und rezensier alle. Gerne nehme ich auch an Leserunden teil, lese vorab und suche nach Schreibfehlern.

Bewertungen

Insgesamt 166 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2024
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


sehr gut

Das Leben ist schön, man muss es nur zulassen
Kurz zusammengefasst geht es um einen kleinen Ausschnitt im Leben der Sterbebegleiterin Clover Brooks aus New York. Für die längere Fassung muss ich in die Details von Clovers Leben gehen und ihre Eigenschaften und Lebensweise erklären.

Die 36-jährige ist immer drauf bedacht anonym zu bleiben, legt größten Wert auf Abgrenzung und Alleinsein. Das schlimmste für sie ist es, wenn jemand sie anspricht. Sie beobachtet die Welt lieber als am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Sie hatte noch nie eine partnerschaftliche Beziehung. Ich wage zu behaupten, ihre Diagnose lautet soziale Phobie.

Und so dreht sich die erste Hälfte der Geschichte fast ausschließlich um Clovers Gedankenwelt. Es ist zwar nachvollziehbar und authentisch geschrieben und birgt so viele kluge Weisheiten und schöne Metaphern, aber es ist leider sehr ausschweifend und zäh. Ich habe sehr bald bemerkt, daß Clover nicht meine beste Buchfreundin wird, obwohl sie viele gute Eigenschaften hat. Aber ihre Sozialphobie und ihre kreisenden, teils weltfremden Gedanken und skurrilen Handlungen haben mich abgeschreckt, teilweise auch traurig gemacht. Ich wollte ihr dauernd zurufen: Öffne Dich für das Leben! Dann habe ich das Buch erstmal weggelegt und zwei andere zwischenrein gelesen.

Und dann kommt nach etwa der Hälfte eine Wende, und plötzlich hat mich das Buch eingesaugt, was dazu geführt hat, daß ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.

Die Wende ist vielschichtig und mehrzeitig. Eigentlich sind es mehrere kleine und größere Wenden, basierend auf Gesten, Begegnungen, Erkenntnissen, Verlusten und Ereignissen. Alles ist stimmig. Kreise schließen sich. Das Ende ist rund.

Wenn man das Buch liest, dann muss man damit rechnen, dem Tod auf verschiedene Arten zu begegnen. Durch Clovers Faszination vom Tod und ihren Beruf ist das Thema im vielen Facetten allgegenwärtig. Ich kann verraten, daß es mehrere sehr traurige Episoden in der Geschichte gibt, die mich zu Tränen gerührt haben. Aber Clover wächst daran, was mir sehr gut gefallen hat. Und so macht sie eine faszinierende Entwicklung durch. Und mich lehrt sie, keine Angst vor dem Tod zu haben, mein Leben zu nutzen, denn „das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen.“

Und obwohl ich es anfangs nicht erwartet hätte, ist Clover doch eine Buchfreundin für mich geworden.

Nach einer zähen ersten Hälfte entpuppt sich dieses Buch als eines der besten, die ich bisher gelesen habe.

Bewertung vom 06.01.2024
Drei Magier und eine Margarita
Marie, Annette

Drei Magier und eine Margarita


ausgezeichnet

Bisher habe ich mich noch nicht oft an Fantasy herangewagt, aber Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, weil die magische Welt sehr gut erklärt wird. Sie wird aus Toris Sicht erzählt, und die hatte bisher noch weniger Berührungspunkte mit der mystischen Parallelwelt als ich.
Studentin Tori bewirbt sich ausgerechnet in einem seltsam abgelegenen Pub um die Stelle einer Barkeeperin. Wie bei ihren bisherigen Jobs eckt sie auch in dieser Bar an, was dort aber ausdrücklich erwünscht ist. Nicht nur das kommt ihr zunächst höchst skurril vor, auch geschehen Dinge, die sich Tori nicht erklären kann, doch sie braucht das Geld…
Die Kombination aus Mensch (Tori) und Magiern (Aaron, Kai und Ezra), sowie aus zahlreichen anderen Mythikern (Zauberern, Vampirjägern, Telekinetikern,Telepathen, Hellsichtigen, usw.) ist ziemlich reizvoll. Es wird nie langweilig beim Lesen, weil ständig was neues passiert. Vor allem die Kampfszenen sind der Knaller! Daß ausgerechnet Toris Bruder und Mitbewohner Polizist ist, erhöht die Brisanz so mancher Szene noch.
Ich liebe auch die Freundschaft, die sich zwischen den drei verdammt attraktiven Magiern und Tori entwickelt. Die drei begegnen ihr von Anfang an mit Sympathie, was mich sofort unumkehrbar für sie eingenommen hat, auch wenn sie freche Chaoten sind.
Am Ende angekommen wollte ich die Gilde mit ihren besonderen Mitgliedern gar nicht mehr verlassen, so wohl habe ich mich mitten unter ihnen gefühlt. Ich lechze nach dem nächsten Band.

Bewertung vom 20.11.2023
Kipp das Skript!
Herzsprung, Eva

Kipp das Skript!


ausgezeichnet

„Kipp das Skript“, das hört Drehbuchautorin Zoe in der Geschichte mehrfach. Erst wird ihr perfektes Liebesroman-Drehbuch abgelehnt und dann gerät ihr eigenes perfektes Liebesleben auch noch aus den Fugen. Und das ganze nur wegen eines DNA-Tests.
Eigentlich geht es Zoe im Leben sehr gut, aber ihre Wurzeln würde das ehemalige Findelkind doch sehr gerne kennenlernen. Doch der DNA-Test fördert einige Überraschungen zutage.
Ich finde die Geschichte ganz außergewöhnlich ausgedacht. Sie ist ziemlich komplex, liest sich aber durch den gut eingestreuten Humor recht leicht. Neben Zoes Geschichte finden sich noch einige schöne Nebenstränge. Zum Beispiel spielt ihre beste Freundin Bea eine wichtige Rolle, ebenso wie Zoes Bruder Sven. Einige der interessanten Charaktere kommen im Laufe der Verwandtensuche noch dazu.
Einige nicht vorhersehbare Twists haben das Lesen noch kurzweiliger gemacht.
Einen Kritikpunkt habe ich aber: Szenen, in denen sich die Protagonistin (warum müssen es immer die Frauen sein?) betrinkt und daneben benimmt, lösen in mir immer einen Fremdschämreflex aus. Das habe ich als unnötig empfunden.
Das hat allerdings meinen insgesamt positiven Lesegenuss nur minimal getrübt. Mir hat’s gut gefallen, weil die Geschichte nicht dem gängigen Ablauf vieler Liebesromane folgt.

Bewertung vom 16.11.2023
Cookies - ausgekrümelt zu Weihnachten
Opalka, Melanie Amélie

Cookies - ausgekrümelt zu Weihnachten


ausgezeichnet

Die Freundinnen und Mitbewohnerinnen Melina und Lara träumen den Traum vom eigenen Café in Hamburg. Doch mitten im Endspurt fallen ihnen immer wieder Steine in den Weg. Da kommt es gar nicht gelegen, daß Weihnachten vor der Tür steht und attraktive Männer ihren Weg kreuzen…Das Projekt droht im Chaos zu versinken.

Chaotisch kam mir Melina tatsächlich vor, verpeilt, prokrastinierend. Zuweilen war mir das zu viel. Bei so viel Durcheinander kommt dann leider auch die Liebe zu kurz, aber zum Glück nicht das Happy End. Die übrigen Figuren haben mir besser gefallen. Ich mag das WG-Leben, das „gemeinsame“ Kochen und Backen (Lara bestellt, Melina backt), die beiden Love Interests.

Insgesamt kommt der Humor nicht zu kurz. Manches Mal habe ich laut lachen müssen. Aber es hätte mehr Liebesroman sein dürfen.

Bewertung vom 12.11.2023
Winterherzen in New York
Friese, Jani

Winterherzen in New York


ausgezeichnet

Zwei erwachsene Menschen, die mitten im Leben stehen, treffen in einer leidenschaftlichen Nacht aufeinander und haben eine Menge Spaß. Danach sehen sie sich nie wieder. Ende der Geschichte. Manchmal hat das Schicksal jedoch andere Pläne, nämlich wenn die Frau irgendwann merkt, daß sie schwanger ist. Dann geht die Geschichte auf einmal doch weiter…

Julia hat bereits eine Tochter und Oliver sogar zwei Kinder. Wie soll man da noch ein viertes unterbringen? Das ist das Hauptthema in diesem Buch. Wie gehen die einzelnen Parteien damit um? Wie stellen sie sich die Zukunft vor? Wie reagieren die Familien auf die Neuigkeiten?

Begleiten wir Julia, Oliver und deren Anhang durch das winterliche New York. Es wird Weihnachtsstimmung aufkommen, versprochen! Aber einfach wird es nicht, denn Julia und Oliver müssen sich darüber klar werden, was sie wollen. Und da reagiert nicht jeder bilderbuchmäßig. Aber am Ende folgt das Happy End, und das ist doch das wichtigste.

Bewertung vom 04.11.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Auch wenn man Frida Kahlo vom Namen her nicht kennt, es dürfte niemand geben, der behaupten kann, nicht schon einmal einem ihrer bunten Selbstportraits begegnet zu sein. Ich erinnere mich, selbst in kretischen Souvenirgeschäften ihr Konterfei auf Magneten und Untersetzern gesehen zu haben. Meines Wissens hatte sie keine Verbindung zu Griechenland. Das zeugt von ihrer weltweiten Popularität.

Dieses Buch beschreibt die zwar kurze, aber für Frida sehr intensive und erfolgreiche Zeit zwischen 1938 und 1939. Sie löst sich emotional aus festgefahrenen Strukturen in Mexiko und begleitet eine Einzelausstellung in New York, gefolgt von Paris.

Ich habe die vorliegende hervorragend geschriebene und sehr fesselnde Biografie nahezu inhaliert. Viele Aspekte waren mir neu. Die Autorin hat Fridas Leben, ihr Schaffen, ihre Zweifel, ihre Ängste, Überzeugungen, Liebschaften, Träume, Schmerzen, Zwiegespräche und Sehnsüchte so plastisch beschrieben, daß ich das Buch nicht weglegen konnte. Ich musste mich regelrecht zwingen, mir nebenher ein paar Notizen zu machen. Ich möchte unbedingt ein paar der Pariser Cafés, Hotels und Privatgebäude, in denen Frida verkehrt ist, besuchen und mich an ihre Geschichte erinnern.

Das Buch hat mich aber auch aufgewühlt, weil die Künstlerin chronisch krank war und dadurch ein immer währender Schatten auf ihrem Leben lag, sei es durch andauernde Schmerzen oder unerfüllten Kinderwunsch, unter dem die Künstlerin zeitlebens gelitten hat. Und auch die tragischen Beziehungen zu Männern, allen voran ihrem untreuen Ehemann haben mich nicht kalt gelassen.

Durch ihre Krankheit hatte sie das Gefühl, schneller leben zu müssen als andere. Und genau das ist in diesem Buch sehr gut herausgearbeitet.

Ein Buch, das man nicht einfach nur liest, man erlebt es. Freut Euch nicht nur auf das turbulente Leben der Frida Kahlo. Trefft auch Pablo Picasso, Joan Miro, Max Ernst, André Breton, Wassily Kandinsky, Jean Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Josephine Baker, Helena Rubinstein und viele viele mehr.

Bewertung vom 01.11.2023
Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen
Troi, Heidi

Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen


sehr gut

Wer war das Herzblatt vom Silvesterabend?
Willkommen zurück in Valentine, der herzallerliebsten Kleinstadt in Vermont mit seinen bezaubernden Bewohnern!

Wer die Charaktere bereits aus dem Prequel und dem ersten Band kennt, der kehr zurück zu Freunden. Wer mit diesem Band einsteigt, muss sich keine Sorgen machen. Alle Bände sind in sich abgeschlossen. Ich fand es sehr nett, die unterschiedlichen Charaktere bereits zu kennen.

Hatte ich bereits im letzten Band gehofft, dieses Mal nicht mehr auf Feuerwehrmann Phil treffen zu müssen, weil Kelsey ihn in den Wind schießt, musste ich noch etwas Geduld aufbringen. Die Arme muss leider noch ein bißchen leiden bis ihr der Richtige über den Weg läuft. Doch läuft er ihr über den Weg oder sie ihm? Lest selbst, es wird spannend und ein wenig geheimnisvoll.

Wie auch im Vorgängerband komme ich nicht mit jeder Charakterschwäche (mangelnde Affektkontrolle bei den weiblichen Protagonisten) zurecht, aber durch die Vielfalt der Personen konnte ich gut drüberlesen.

Leider kommt Mrs March und die Renterbande diesmal etwas zu kurz. Sie fand ich im Prequel bisher am besten dargestellt.

Ein paar Überraschungen hatte das Buch auch diesmal wieder für mich parat, Stichwort Waldhütte. Da musste ich so manches Mal schmunzeln.

Wer wird wohl der nächste Single sein, der unter die Haube kommt? Man munkelt, es könnte der allein erziehende Vater Kyle sein…

Bewertung vom 24.10.2023
Das Meer, die Liebe und ich
Gercke, Martina

Das Meer, die Liebe und ich


ausgezeichnet

Als Mia ihren Freund beim Seitensprung erwischt und sich auf herrliche Weise an ihm rächt, muss sie kurzfristig buchstäblich auf die Insel fliehen. Dort mietet sie sich in eine herzallerliebste Pension ein und will bis zur Hochzeit ihrer Schwester ein paar Tage lang die Seele baumeln lassen. Muss ich erwähnen, daß sich ein paar Abenteuer und Verwicklungen anbahnen? Natürlich verbringt Mia keine ruhigen Tage am Strand…

Es wird turbulent, denn die Autorin hat sich viele abwechslungsreiche Abenteuer einfallen lassen, um Mia nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Unter anderem taucht der attraktive Finn auf. Und das, wo Mia doch gerade gar keine Lust auf Männer hat.

Wie gewohnt hat mich die Autorin wieder mit ihrem herrlichen Humor zum Lachen gebracht. Ich bin mir sicher, daß sie sich dabei auch mal selbst auf die Schippe nimmt.

Außerdem hat sie mich mit den wunderschönen Landschaftsbeschreibungen eingefangen. Ich war noch nie auf Sylt, aber nach der Lektüre habe ich das Gefühl, schon da gewesen zu sein.

Ich mag auch die Liebesgeschichte zwischen Mia und Finn, weil sie so gut zusammenpassen und weil beide starke Charaktere sind, die wissen, was sie wollen und sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Da kann ich dann auch über Mißverständnisse und Kommunikationsschwächen hinwegsehen. Ich mag es auch, wenn die Protagonisten ein reiferes Alter haben.

Man munkelt, es könnte einen Folgeband mit Finns Schwester geben. Ich kann nur sagen: immer her damit.