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Ich bin seit 2012 Bloggerin und Ihr findet mich auf instagram unter: katisbuecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2024
Love Never Fails
Feurer, Melissa C.

Love Never Fails


sehr gut

Meine Meinung:

Mit "Love never Fails" dem finalen Band der "Die Lichtenberg-Reihe" von Melissa C. Feurer begann ich mit vielen Fragen, dem zweiten Band geschuldet, obwohl alle Bände unabhängig voneinander lesbar sind, und beendete diesen jedoch auch mit offenen Fragen. Ich hoffe daher sehr, dass diese wunderbare Reihe und Reise nicht zu Ende ist und es noch einen weiteren Teil geben wird - viel Potenzial ist dafür vorhanden.

Enni hatte für ihre Semesterferien ganz andere Pläne, die ihr Bruder Rasmus durchkreuzt. Seine Frau Sophia erwartet ein Baby und durch vorzeitige Wehen liegt sie daher im Krankenhaus und kann Rasmus nicht im eigenem Café "Kaiserschmarrn" zur Hand gehen. Diesen Teil soll nun Enni übernehmen, doch Kochen und Backen und dann noch Gäste bedienen sind so gar nicht ihre Stärken, doch sie kann ihren Bruder nicht hängen lassen. Mit einem vollbeladenen Koffer und viel Leselektüre reist Enni im Lichtenberg-Apartmenthotel an, wo sie bei ihrer Freundin Juna im Zimmer unterkommt, die mit Leo, dem Sohn der Hotelketten-Dynastie verlobt ist. Doch bereits die Ankunft ist kräftezehrend, denn der Fahrstuhl ist ausgefallen und sie muss ihren schweren Koffer die vielen Treppen erklimmen, bis sie auf den Hotelgast Julius trifft, der ihr hilft und direkt gegenüber sein Zimmer hat. Julius ist so gar nicht ihr Typ, doch plötzlich ändert sich etwas und bestimmte Szenen aus Ennis Lieblingsklassikern werden von Julius neu interpretiert, die die Beiden immer näher zueinander bringen. Doch Julius verbirgt etwas. Wird die Wahrheit alles zerstören?

Mit großer Vorfreude begann ich zu lesen und fand mich sofort wieder in die Geschichte ein, die mich zart an die Hand nahm und mich durch die Geschehnisse führte. Die Spannung baute sich schon nach wenigen Seiten auf, denn ich wusste ja bereits das Julius krank ist, aber was genau er hat, wird erst etwas später ans Licht kommen. Diese enorme Unwissenheit brachte mich an einigen Stellen zur Weißglut, auch wenn ich schon eine Idee hatte, um was für eine Krankheit es sich handelte, durch seine dargestellten Symptome, was sich schlussendlich bestätigte. Ich konnte es kaum erwarten, das Julius das Rätsel auflöst, auch wenn ich innerlich Angst verspürte, was für Folgen sich daraus entwickeln können.

Enni lernte ich in diesem Band neu kennen und mochte sie auf Anhieb. Ein kleiner liebevoller Tollpatsch, die immer alles zu einhundert Prozent gut machen möchte. Dabei steht sie sich gerne immer wieder im Weg. Denn es gibt kein Perfekt, aber man kann das Beste aus jeder Sache und der Situation machen, wenn man es zulässt. Bereits bekannte Charaktere traf ich als Randfiguren wieder und zu gern hätte ich noch einige Szenen mehr von ihnen gelesen, was jedoch etwas von der Story zu Enni & Julius abgelenkt hätte.

Etwas vermisst habe ich den Bezug zu der "Lichtenberg-Hotelkette". Bis auf eine Jubiläumsfeier stand das Hotel komplett im Hintergrund und war kaum greifbar. Dafür verzauberte mich Melissa C. Feurer mit dem "Kaiserschmarrn Cafe", wo ich gern einmal Gast gewesen wäre, denn die vielen leckeren Backwaren hinterließen eine Menge Heißhunger während des Lesens.

Sehr fantasievoll fand ich die Buchbezüge zu einigen bekannten Klassikern, die immer wieder aufgegriffen wurden und stellte dabei fest, wie viele Wissenslücken ich im Bezug Buchklassiker aufweise. Das Nichtwissen hatte aber keinen Einfluss auf den Lesegenuss. Die verschiedenen abwechslungsreichen Unternehmungen von Enni & Julius fand ich aufregend und fragte mich an einigen Stellen, ob die Schriftstellerin diese selbst mal ausprobiert hat.

Der Glauben zieht sich auch hier wieder sehr sanft durch die Geschichte. Julius nähert sich langsam wieder seinen Glauben an, durch Hilfe von Enni. Gern hätte ich seine Gedanken und Empfindungen als weiteres Kapitel gelesen, als er das erste Mal wieder zum Gottesdienst gegangen ist. Doch leider wurde dies nur kurz angeschnitten.

Das Ende war aufwühlend, bewegend und sehr offen gestaltet. Für meinen Geschmack gab es zu viel Gedankenraum, und zuwenig aufgelöste Fragen - denn ich habe noch so einige Fragen zu verschiedenen Charakteren, die ich gerne noch erfahren möchte. Daher hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung.

Fazit:

"Love never Fails" von Melissa C. Feurer hat mich bewegt und mit den Charakteren mitfühlen lassen - ihre Unsicherheiten und Ängste, ihren Glaubensfragen und zu ihrem Gottvertrauen wiederzufinden. Perfektionismus kann einen den Weg verbauen, vom Annehmen von Fehlern und der Erkenntnis trotzdem etwas Gutes zu tun. Eine richtig schöne Wohlfühlstory.

~ tragische Ereignisse treffen auf humorvolle Szenen ~ Akzeptanz von Lebenswendungen ~ Chancen nutzen - denn du bist nicht allein ~ Gottvertauen wiederfinden ~ tiefe Freundschaften ~ bewegend und mitfühlend bis zur letzten Seite trotz offener Fragen am Ende ~

Bewertung vom 24.06.2024
Limonensommerliebe
Wagner, Emma

Limonensommerliebe


sehr gut

Zum Cover:

In die Covergestaltung habe ich mich direkt verliebt, denn diese strahlt pures Urlaubsfeeling und Herzklopfen aus. Nur die Limonen habe ich ein klein wenig darauf vermisst, was noch ein besonderes Highlight gewesen wäre.

Meine Meinung:

Mit "Limonensommerliebe" von Emma Wagner reiste ich gedanklich an die italienische Amalfiküste und erlebte dort eine spannende mit herzklopfendurchzogene Zeit - ein perfektes Sommerbuch zum Abtauchen und Wohlfühlen.

Cara wird von klein auf mit auf dem Weg gegeben ohne einen Mann besser zurecht zu kommen. Aufgewachsen ohne Vater fehlt ihr der väterliche Rat und die Zuneigung, doch ihre Mutter Anna beteuert ihren Vater nur mit dem Vornamen Francesco zu kennen - es sei nur eine Nacht gewesen. Doch dann kommt ein omniöser Anruf aus Italien und sie findet im Müll einen Briefumschlag aus Italien. Was hat das zu bedeuten? Kurzentschlossen macht Cara sich auf den Weg Richtung Amalfiküste um nach ihren Wurzeln zu suchen. Die Anreise ist turbulent und schnell gerät sie mit dem Zitronenverkäufer Emilio aneinander und lernt den charmanten und vermögenden Marcello und seine Schwester kennen. Giulia bietet ihr an bei ihnen zu wohnen, da weit und breit alle Hotels ausgebucht sind, was Cara dankend annimmt. Dabei entdeckt sie, dass Emilio und Marcello sich kennen und nicht gut aufeinander zu sprechen sind, aber da ist noch mehr, was die beiden verheimlichen... und Cara begibt sich mit Schmetterlingen im Bauch auf die Suche nach ihrem Vater.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen - in der Gegenwart in der Cara nach Italien fährt und in der Vergangenheit als ihre Mutter Anna noch jung war. Besonders die Vergangenheitsform war interessant und spannend zu verfolgen, wenn auch gezeichnet durch viel Tragik, aber verständlich machte, warum Anna keinen Mann mehr in ihr Leben läßt.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ich fühlte mich ihnen verbunden. Am liebsten mochte ich es, wenn Cara und Emilio sich auf humorvolle Weise foppten und somit für ordentlich Herzklopfen sorgten. Giulia ist ein herzensguter Wirbelwind, sie hätte ich auch gern als Freundin gehabt, ihre italienische Gastfreundschaft war einfach zuckersüß. Aber auch Marcello mit seiner äußerst charmanten Art konnte mich abholen. Anna's Geschichte hat mich berührt und oftmals auch traurig gemacht.

Die Amalfiküste und die Zitronenplantagen wurden bildhaft beschrieben und ich fühlte mich selbst wie in einem Urlaub. Ich roch die saftigen Zitronen und hatte unheimlich Lust auf Limocello und Zitronenkuchen. Sehr interessant fand ich die kleinen Einblicke in die Tätigkeiten der Zitronenplantagen. Man spürte hier ganz genau, dass Emma Wagner schon einmal an der Amalfiküste war, denn die Liebe für dieses Fleckchen Erde war durchweg spürbar.

Der Verlauf der Geschichte ist von Tragik, Humor und Herzklopfen durchzogen. Ich folgte der Story gebannt mit viel sommerlichen Flair. Allein die Suche nach Caras Vater wurde mir zwischenzeitlich etwas zu vage und leicht in den Hintergrund gestellt, als wie ich es mir erhofft hätte. Das Ende war überraschend und ließ mich mit einem Lächeln zurück.

Fazit:

"Limonensommerliebe" von Emma Wagner ist ein gelungener Sommerroman, der mich bestens unterhalten hat und mich gedanklich an die Amalfiküste reisen ließ.

~ Humorvoll und Spritzig ~ auf zwei Zeitebenen erzählt ~ Herzklopfmomente ~ bildhafte Kulisse der Amalfiküste ~ ein Sommerroman der zum fernträumen einlädt. ~

Bewertung vom 12.06.2024
Die verfluchte Farm / Cherringham Bd.6 (MP3-CD)
Costello, Matthew;Richards, Neil

Die verfluchte Farm / Cherringham Bd.6 (MP3-CD)


ausgezeichnet

Zum Cover:

Ein wunderschönes Landschaftscover hat dieser Teil der Reihe erhalten. Genauso habe ich mir die verfluchte Farm aus der Story vorgestellt. Ich habe das Cover während des Hörens immer wieder gern betrachtet.

Meine Meinung:

"Die verfluchte Farm" ist der sechste Teil der "Cherringham-Landluft kann tödlich sein Reihe" von Neil Richards & Matthew Costello und konnte mich wieder bestens unterhalten.

In dieser Folge geht es um eine Farm auf der kuriose Unglücke passieren, wie eine schlechte Ernte, erkrankte Tiere, Feuerunfälle oder Pferdefußspuren auf dem Dachboden. In der Vergangenheit glaubten die Menschen an das Übernatürliche, an den Teufel und bösen Kräuterhexen - doch sind diese Unfälle wirklich durch einen auf der Farm lastenden Fluch zurückzuführen? Das Ermittlerduo Jack und Sarah glauben nicht daran und beginnen diesen Fall zu lösen.

Die beiden Hauptcharaktere Jack & Sarah wachsen mir von Folge zu Folge immer mehr ans Herz. Beide sind sehr sympathische Persönlichkeiten und auch hier konnte ich die Beiden wieder ein Stück näher kennenlernen. Besonders die Dialoge zwischen ihnen fand ich gelungen und mag deren Humor, der mich oftmals zum Schmunzeln gebracht hat.

Die Kulissenbeschreibungen der Farm waren bildhaft beschrieben und ich konnte in die Umgebungen eintauchen. Besonders interessant fand ich den spirituellen Laden und die Besitzerin, sowie die Erzählungen über die übernatürlichen Mythen und Bräuche.

Im gemächlichen Cosy-Crime-Modus verfolgte ich den Verlauf der Ermittlungen mit Freude, obwohl es keine so große Spannungskurve gab. Es ist einfach eine Kurzgeschichte zum Abtauchen und Wohlfühlen, in der man nicht groß nachdenken muss. Für anspruchsvolle Kriminalroman-Leser könnte diese Reihe zu gemühtlich sein. Trotzdem fand ich es an einigen Stellen sogar etwas gruselig im Bezug auf die merkwürdigen Vorkommnisse auf der Farm und die Auflösung des Falls war für mich überraschend.

Die Sprecherin Sabina Godec hat auch hier wieder eine gute Vertonung der Charaktere und Erzählweisen abgeliefert - es lässt sich fast wie ein Hörspiel hören und genießen.

Fazit:

"Die verfluchte Farm" von Neil Richards & Matthew Costello hat mich rundherum begeistert und gut unterhalten. Für Cozy-Crime Fans ein Genuss.

~ überraschende Wendung ~ sympathisches Ermittlerduo ~ Übernatürliches & Flüche ~ Cozy-Crime Reihe ~ Kurzgeschichte zum Abschalten! ~

Bewertung vom 07.06.2024
Die kleine Kanzlei gewinnt immer
Sellers, Elly

Die kleine Kanzlei gewinnt immer


weniger gut

Zum Cover:

Das Cover zeigt eine Schreibtischansicht von oben und einem sehr verlockenem Stück Torte, von der ich gern genascht hätte. Die Gestaltung hat mir gut gefallen und passt zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung:

Mit "Die kleine Kanzlei gewinnt immer" schrieb Elly Sellers den dritten Band der "Die kleine Kanzlei-Reihe"und mit großer Vorfreude auf diese Geschichte begann ich zu lesen und merkte leider schon sehr schnell, dass ich mich mit dem Buch nicht anfreunden kann.

In diesem Teil geht es um die beiden Familienrechtsanwältinnen Helen und Kerstin, die zusammen die Kanzlei "Binz und Bärenreuther" zusammen mit ihrer Sekretärin Frau Vogt führen. Als Frau Vogt überraschenderweise kurzfristig für längere Zeit verreisen möchte, muss eine Lösung her, denn wie sollen die Anwältinnen ohne Hilfe die Kanzlei managen? Schnell findet sich eine Lösung und die neue Aushilfe Meggy wird vorrübergehend als Urlaubsvertretung eingestellt. Doch Meggy stellt das alte Organisationsmodul in Frage und schlägt daher eine Modernisierung vor. Aber nicht nur die Systemerneuerungen bringen Überraschungen mit in die Kanzlei ...

Ich habe mich sehr auf diese Story gefreut, da ich selbst einmal als Rechtssnwalts- und Notariatsfachangestellte gearbeitet habe und ich durch diese Geschichte etwas in alte Erinnerungen schwelgen wollte. Dies hat die Autorin auch geschafft, aber das war es leider auch schon und ich war recht schnell enttäuscht.

In der Erzählperspektive aus Sichten vieler Protagonisten abwechselnd geschrieben fiel es mir sehr schwer die Charaktere kennenzulernen und mich ihnen verbunden zu fühlen. Ich hatte einfach keine Chance mit ihnen warm zu werden. Mir fehlte einfach das drum herum, das herzliche und tiefgründige Charaktertreiben. Es wirkte alles sehr oberflächig und mir hätte es besser gefallen, nur aus ein oder zwei Sichtweisen zu lesen, um eine Bindung mit den Personen eingehen zu können. Ich wusste vorab, dass es der dritte Band einer Reihe ist, und habe mich informiert, dass diese alle unabhängig voneinander lesbar sind. Ich hatte auch nicht das Gefühl während des Lesens etwas verpasst zu haben, denn wenn es kleine Rückblenden gab, wurden diese kurz verständlich erklärt.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und sprangen zwischen den Kanzleitätigkeiten und dem Privatleben von Helen, Kerstin, Frau Vogt und Meggy hin und her, aber ich fand keine greifbare Storyline. Es waren lediglich alltägliche Arbeitsschritte und Erlebnisse, sowie kleinere Probleme die erzählt wurden. So konnte sich leider auch keine Spannung aufbauen und es wurde schnell langatmig und langweilig.

Für mich als Ex-Angstellte in einer Kanzlei fand den Part der Modernisierung der Arbeitsweise interessant, auch die Erläuterungen zur Mediatorin, wovon ich vorher noch nie etwas gehört habe, aber auch diese Thematik wurde irgendwann zu oft wiederholt und das Interesse schwächte immer mehr ab.

Ein richtiges Ende fand ich leider auch nicht, da mir die Storyline von Anfang bis Ende gefehlt hat und es zum Schluss, dann einfach beendet war, wie als wäre plötzlich ein Tagebucheintrag zu Ende erzählt, nur das nichts neues mehr eingetragen wurde. Ich fand es sehr schade, dass mich diese Geschichte nicht packen konnte, denn der Klappentext war vielversprechend und spannend.

Fazit:

"Die kleine Kanzlei gewinnt immer" ist der 3. Band der "Die kleine Kanzlei-Reihe" von Elly Sellers und konnte mich leider nicht begeistern trotz interessantem Plot und Kanzleitätigkeiten, sowie den vielen nebeneinander herlaufenden Lebensgeschichten der Protagonisten.

~ Kanzleitätigkeiten im Familienrecht ~ Mediatorentätigkeiten ~ vielfältig aber ohne Spannung ~ fehlende handlungsreiche Storyline ~ schnell langatmig ~ Alltagsleben von Anwältinnen und Angestellten ~

Bewertung vom 04.06.2024
In Zeiten der Freundschaft
Gohlke, Cathy

In Zeiten der Freundschaft


sehr gut

Zum Cover:

Die vier Frauen auf dem Cover passen hervorragend zur Beschreibung der Protagonistinnen und ich habe es gern immer wieder während kleiner Lesepausen betrachtet. Es strahlt nur so vor Lebensfreude, Zusammenhalt und einer engen Freundschaft, auch wenn die Frauen glücklich wirken, so haben alle eine schwere Vergangenheit hinter sich. Ein schönes Cover mit Ausstrahlung.

Meine Meinung:

"In Zeiten der Freundschaft" von Cathy Gohlke hat mich positiv überrascht, denn ich hatte mir vorab etwas anderes vorgestellt und nicht erwartet, dass mich diese Geschichte so begeistern und mitnehmen würde. Nach diesem Buch weiß ich, ich muss unbedingt mehr von der Schriftstellerin lesen.

Adelaide ist nach dem Unglück ihrer Eltern ein Waisenkind und ihr älterer Bruder schickt sie auf ein Internat in Kanada. Nie hätte Addie gedacht dort Freundinnen zu finden und so entsteht eine tiefe Schwesternschaft "Die Ladies von Lakeside" - eine für alle und alle für einen. Als sich die beiden Freundinnen Dot und Addie in den selben jungen Mann verlieben beginnt die Freundschaft zu bröckeln und als Addie ihren Bruder und dessen schwangere Frau im Heimatort besucht, kommt es zu einer tragischen Explosion mit vielen Verletzten und Toten - ein Moment in dem Adelaide aufhörte Adelaide zu sein und ihre große Liebe und ihre Freundschaft zur Schwesternschaft hinter sich lässt. Als dann Jahre später ihre Tochter Bernadette auf dem selben Internat geht und ihren Abschluss feiert, gerät Adelaide in Panik. Denn sie kann unmöglich zu dieser Abschlussfeier fahren. Die Vergangenheit holt sie ein und sie muss sich dieser stellen ... für Bernadette.

Die Geschichte spielt zur Zeit des ersten Weltkrieges zwischen 1915 und 1917 und zwanzig Jahre später im Jahr 1935 und wird aus den Sichtweisen von Addie und Dot abwechselnd mit großem Einfühlungsvermögen über deren Gedanken- und Gefühlswelten von Cathy Gohlke erzählt. Nach nur wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen und tief bewegt von den tragischen Erlebnissen der Frauen und war begeistert von der sanften Sprache und die Art, wie die Autorin es schaffte, mich an die Seiten zu fesseln. Es fiel mir zu Beginn etwas schwer, sofort zu erkennen, aus welcher Sichtweise ich las, was sich mit der Zeit des Eingewöhnens ablegte.

Die Charaktere sind facettenreich und authentisch beschrieben und ich konnte mich in ihr Gedankengut und deren Emotionen hineinfühlen. Dabei wuchsen mir alle Frauen sehr ans Herz, sie alle sind geprägt von tiefen inneren und äußeren Narben, mit denen sie zurechtkommen und sich stellen müssen - von Eifersucht, Schuldgefühlen, begangene Fehler und Unehrlichkeit bestimmt.

Sehr angenehm empfand ich den christlichen Hintergrund, der sich immer wieder in den Text sanft einbezog durch Gebete und Gespäche der Charaktere über Vergebung, Gnade und Neuanfängen.

Ich verfolgte gespannt den beiden Erzählsträngen, wie die Vergangenheit mit der Gegenwart verschmolz und wie sich die Protagonisten weiterentwickelten und sich Stück für Stück annäherten und die begangenen Fehler sich zugestanden. Am Ende gab es eine für mich große Überraschung, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe und ich fühlte nur noch pures Glück und Zufriedenheit.

Sehr interessant fand ich das Nachwort der Autorin, indem sie einige Fakten und Daten zum wirklichen Geschehen zur "Halifax-Explosion" gab und persönliche Erlebnisse mitteilte.

Fazit:

"In Zeiten der Freundschaft" von Cathy Gohlke erzählt eine tragische Geschichte zur Zeit des ersten Weltkrieges über eine zerbrochene tiefe Freundschaft und derer Annäherung, Schuldgefühlen und der Kraft der Vergebung. Eine emotionale Story, die mich sehr bewegt und am Ende überrascht hat.

~ auf zwei Zeitebenen geschrieben ~ sanfte christliche Note ~ Vergebung und Gnade finden ~ wahrer geschichtlicher Hintergrund der "Halifax-Explosion"~ bewegend und fesselnd ~ Freundschaften & Liebe ~ eine absolute Leseempehlung! ~

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 28.05.2024
Die Sehnsucht unserer Herzen
Terrell, Romy

Die Sehnsucht unserer Herzen


ausgezeichnet

Meine Meinung:

"Die Sehnsucht unserer Herzen" ist der Auftakt der "Sehnsuchts-Triologie" von Romy Terrell und erzählt von einer tragischen Diagnose ohne Heilungschancen und einer letzten gemeinsamen Reise von vier Freunden durch Schottland und hat mich tief bewegt und einige Taschentücher gekostet.

Amelias Bruder Rory wird an einem bösartigen Tumor im Kopf sterben. Wie soll sie damit nur umgehen? Sein letzter Wunsch ist es mit seiner Schwester Amelia, Partnerin Caitlin und seinem besten Freund Liam einen Roadtrip durch Schottland zu unternehmen, um all die Dinge zu erleben, die er noch auf seiner To-Do Liste stehen hat, und um bleibende Erinnerungen zu setzen. Caitlin weiß noch nichts von der tödlichen Diagnose und so begeben sich die vier auf einen letzten gemeinsamen Trip. Dabei kommen sich Liam & Amelia immer näher, doch der Ehrencodex "die Schwester des Freundes ist tabu" stellt beide hart auf die Probe und die Angst um Rory wächst stetig an. Wieviel Zeit bleibt den Freunden und dem Pärchen und was ist danach?

In der Ich-Perspektive und Sichtweise der Protagonisten Amelia und Liam wurde die Geschichte erzählt und ließ mich dadurch ganz tief in die Gefühlswelten der Charaktere blicken und einfühlen. Der Text liest sich flüssig und nach nur wenigen Seiten, war ich im Buch angekommen und ein dicker Kloß nach dem anderen holte mich immer wieder ein. Jeder der schon einmal eine solche Erfahrung miterleben mußte, einen geliebten Menschen bei seinem letzten Weg zu begleiten, wird die übermittelten Emotionen und Gedanken der Betroffenen hier sehr gut nachvollziehen und wiedererkennen können, aber auch diejenigen, die eine solche Situation nicht miterleben mußten. Denn das hat Romy Terrell hier auf eine ganz besondere feinfühlige Art und Weise geschafft, ohne große Dramatik, authentisch zu vermitteln. Es gab mehrere Situationen in denen ich Tränen vergossen habe und Lesepausen einlegen musste, um das zu verarbeiten, was ich gelesen habe.

Mir wuchsen dabei die Charaktere immer mehr ans Herz. Deren starker Zusammenhalt in dieser schweren Zeit war einfach beeindruckend und traurig zugleich. Ich fühlte mich mit ihnen teilweise machtlos und hilflos und hätte ihnen den Schmerz gern abgenommen. Obwohl die Diagnose aussichtslos war, bestand immer noch die Hoffnung, auf eine lange Zeit mit Rory. Und Rory war so unfassbar mutig und so voller Lebensfreude. Er überließ fast nichts dem Zufall und so dachte er weit voraus, was sein würde, wenn er nicht mehr da ist und plante alles bis ins kleinste Detail, damit seine Freunde & Familie abgesichert sind. Wo ich manchmal den Gedanken hatte, warum tut er sich das an? Wie schmerzhaft es sein muss all die Dinge zu planen, die er nicht mehr miterleben kann. Aber ihm war es wichtig, dass es den Hinterbliebenen gut geht und sich nicht mit den Dingen beschäftigen müssen und vor allem, nicht das Gefühl entwickeln etwas nicht in Liam's Sinn gemacht zu haben. Er nahm ihnen diese Entscheidungen ab.

Der Gefühlstwist zwischen Amelia und Liam war berauschend und ich verfolgte gebannt ihren Weg zwischen sprühenden Funken und den Schuldgefühlen gegenüber Rory und Caitlin mit. Auf der einen Seite bahnt sich etwas so schönes an und auf der anderen Seite wartet das unfassbar schmerzhafte Abschiednehmen. Mal klopfte mir das Herz vor Freude und anschließend vor Trauer & Schmerz.

Doch es geht hier nicht nur um einen Abschied und Neuanfang, sondern auch um die Vergangenheit der Charaktere und deren Ängste. Ängste, die einen so einnehmen und hemmen, bestimmtes nicht noch einmal zu versuchen. Doch Ängste können bekämpft werden und so stellt sich Amelia dank Liams Hilfe ihren Ängsten. Und auch hier hat die Autorin diese Ängste realistisch beschrieben und aufgezeigt, wie man sich deren stellen kann und Hilfe annimmt.

Besonders gut gefallen haben mir auch die Umgebungsbeschreibungen Schottlands und die Ausflüge und Erlebnisse der Freunde. Die Botschaft hinter dieser Geschichte brachte mich zum Nachdenken und vermittelte mir, dass die Zeit das Wichtigste für uns ist. Jeder Moment kostbar ist, denn man weiß nie, was passiert und wieviele Momente des Lebens für einem bereitstehen - mit mehr Achtsamkeit durchs Leben zu gehen.

Fazit:

Mit "Die Sehnsucht unserer Herzen" von Romy Terell begab ich mich auf einen Roadtrip durch Schottland und bereitete mich auf einen Abschied vor. Eine hoch emotionale Geschichte mit wichtiger Botschaft. Absolute Leseempehlung!

~ ein letzter Roadtrip durch Schottland ~ Abschied & Neuanfang ~ authentisch & mitfühlend ~ Angstbewältigung ~ tödliche Diagnose Glioblastom ~ Gefühlschaos vorprogrammiert mit Taschentuch-Alarm ~

Bewertung vom 12.05.2024
Das kleine Hotel am Gardasee
Schweigkofler, Mirjam

Das kleine Hotel am Gardasee


gut

Zum Cover:

Die Gestaltung ist ein Traum und verbreitet Urlaubsfeeling. Beim Betrachten des Covers empfing mich eine enorme Reiselust. Das kleine Hotel liegt direkt am Gardasee und die Farbgestaltung wirkt beruhigend auf mich und der wunderschöne Sonnenuntergang ist Romantik pur.

Meine Meinung:

Mit "Das kleine Hotel am Gardasee" von Mirjam Schweigkofler dem ersten Band der "Verliebt am Gardasee" Reihe habe ich einen unterhaltsamen Trip an den Gardasee genossen, obwohl mich die Umsetzung der Story leider nicht ganz begeistern konnte.

Lilith und Adan ziehen endlich in ihre erste gemeinsame Wohnung und Lilith könnte nicht glücklicher sein, trotz ihrer starken Verlustängste und Trauer um ihre verstorbene Großmutter Nonna. Im Job wurde sie gerade frisch befördert zur Hotelmanagerin - ein wahr gewordener Traum geht in Erfüllung. Doch dann muss Adan beruflich für einige Tage verreisen und kehrt nicht zurück. Adan ist verunglückt und für Lilith bricht eine Welt zusammen. Versunken in ihrer Trauer igelt sie sich ein und ihre Ängste nehmen überhand. Es plagen sie Panikattacken und sie findet einfach keinen Ausweg. Um sich zu Erholen reist Lilith in das kleine Hotel ihrer Nonna an den Gardasee und beginnt dort einen Neuanfang.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht durch den flüssigen und lebendigen Schreibstil der Autorin. Ganz besonders beeindruckt war ich von dem emotionalen Trauerschmerz und der unendlichen Liebe zwischen Lilith & Adan, die mich sehr mitgenommen haben und ich das Glück der Beiden mitfühlen konnte, umso schmerzhafter war, als Adan verstarb. Hier hat mir Mirjam Schweigkofler das Herz gebrochen. Dadurch, dass der Klappentext den Tot von Adan preisgibt, habe ich ständig darauf gewartet im Text, dass es nun passieren wird. Mir hätte es besser gefallen, es selbst in Erfahrung zu bringen.

Mit den Spicy-Szenen konnte ich einfach nicht warm werden, obwohl ich es gerne lese. Diese riefen einfach kein prickeln in mir hervor und waren mir zu holprig geschrieben, so als würde man eine Stichpunktliste in Sätzen schreiben. Ich hätte hier drauf verzichten können, den im romantischen Bereich konnte mich die Schriftstellerin überzeugen und bei den Annäherungen der Protas knisterte es gewaltig.

Im Verlauf der Geschichte nahm meine Begeisterung immer mehr ab. Es folgten große Zeitsprünge, wo mir einfach die Details dazwischen gefehlt haben und ich mich immer weniger mit den Charakteren anfreunden bzw. deren Handlungen nachvollziehen konnte. Es fehlten ganz besondere Details, die die Story abgerundet hätten. Es war zu Sprunghaft für das rasante Treiben und alles wirkte sehr kurzlebig. Dadurch verlor die ernste Thematik immer mehr an Tiefe.

Das Thema Rund um das kleine Hotel am Gardasee hat mir sehr gut gefallen, ebenso die Umgebungsbeschreibungen. Da hätte ich gern noch mehr von gelesen, denn diese Parts haben mich richtig gut Abtauchen lassen. Die Angst- und Panikattacken Thematisierung hat Mirjam Schweigkofler sehr gut übermittelt und beschrieben. Da ich selbst einmal damit zu kämpfen hatte, konnte ich mich mit Lilith sehr gut identifizieren und fragte mich, ob die Autorin selbst einmal damit zu kämpfen hatte, weil sie es so gut beschreiben konnte.

Im Text gibt es zudem leckere Rezepte und der Zitronenkuchen lag mir sprichwörtlich auf der Zunge und so hatte ich während des Lesens Heißhungerattaken auf genau diesen Zitronenkuchen oder Limocello. Schade nur, dass die Rezepte mitten im Textfluss geschrieben waren, anstatt hinten im Buch für das bessere auffinden, wenn man diese nutzen möchte.

Das Ende wurde mit einem recht vorhersehbaren Happy End zum Abschluss gebracht und ich verließ die Geschichte mit gemischten Gefühlen, möchte die Reihe aber dennoch weiter verfolgen und bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit:

"Das kleine Hotel am Gardasee" von Mirjam Schweigkofler hat mich zu Beginn sehr beeindruckt und mein Gefühlskarusell zum drehen und im späteren Verlauf zum Stillstand gebracht. Ein idyllisches Setting und ein toller Plot, aus dem noch mehr hätte herausgeholt werden können.

~ traumhaftes Setting am Gardasee ~ Sprunghaft und rasante Handlungsstränge ~ schöne Plotidee mit Luft nach oben ~ gut geschilderte Angst- und Panikattacken Thematik ~

Bewertung vom 11.05.2024
Wenn ich nicht fühle
Söht, Heike

Wenn ich nicht fühle


ausgezeichnet

Zum Cover:

Dieses Buch ist eine Neuauflage mit neuem Cover und Titel. Mir haben schon die alten Cover sehr gut gefallen, doch leider wurde die Reihe durch das Design schnell übersehen. Nun glänzt die Neugestaltung im neuen Gewandt und ich bin begeistert. Farblich sehr schön gestaltet und stimmig, und der neue Titel passt perfekt zum Inhalt des Buches. Sehr gut gefällt mir auch der Titelschriftzug.

Meine Meinung:

Mit "Wenn ich nicht fühle" schrieb Heike Söht ihren Debütroman, welcher der erste Band einer Trilogie ist, und hat mich auf allen Ebenen abgeholt - einfach nur phänomenal.

Kalea ist 28 Jahre alt, erfolgreich im Job und ihre Leidenschaft sind Zahlen und Analysen. Sie hat für alles einen Plan und überlässt nichts dem Zufall - sehr strukturiert geht sie durch ihr Leben - wenn da nicht ihre verletzbare Vergangenheit wäre. Ihre Mutter stirbt als sie 6 Jahre alt ist und hinterlässt ein großes Loch. Als sie dann plötzlich merkt, dass ihr bester Freund und Arbeitskollege Tim und ihr neuer Chef Mark Gefühle in ihr wecken, ist das Gefühlschaos perfekt. Ihr Liebesleben nimmt ganz andere Wege, als wie sie es gewohnt ist. Nichts läuft so, wie sie es geplant hat.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen geschrieben - 1997 erzählt über ihre Vergangenheit und dem Verlust von Kaleas Mutter und in der Gegenwart 2019. Zudem in den Sichtweisen von Kalea und Tim in der Ich-Perspektive. Diese Kombinationen fand ich einfach toll, denn so konnte ich mich in die Charaktere sehr schnell einfühlen und denken. Der Schreibstil ist flüssig und vor allem fesselnd geschrieben- es fiel mir sehr schwer das Buch zur Seite zu legen und beschäftigte mich gedanklich über den ganzen Tag bishin zum weiterlesen.

Heike Söht hat eine besondere Gabe Emotionen zu beschreiben und ich konnte Kaleas Gefühle und Gedanken hautnah miterleben - ihren Zwiespalt der Gefühle und die Trauer um ihre Mutter. Ich hätte nicht gerne in ihrer Haut stecken wollen, denn ich wäre ebenso im Gefühlschoas untergegangen.

In Kalea habe ich mich oftmals selbst erkannt. Sie ist strukturiert und überdenkt bevorstehende Ereignisse oder vergangenes wird in Einzelteile gedanklich zerlegt, nichts wird dem Schicksal/Zufall überlassen - die Kontrolle über alles zu haben, darin fühlt sie sich sicher. Doch die Liebe kann nicht geplant werden und die Dreiecksbeziehung zwischen Tim und Mark stellen sie auf eine harte Probe. Team Tim oder Mark? Das konnte ich bis zum Ende für mich nicht beantworten, denn beide Männer sind mir emotional ans Herz gewachsen. Tims Emotionen sogar noch ein klein wenig mehr, wie er sich immer wieder zurückzieht und versucht Abstand zu gewinnen, aber seine tiefe Liebe zu Kalea dabei nie verliert. Eine tiefe Zerissenheit und ein Wechselbad der Gefühle durchlebte ich in dieser Geschichte.

In der Vergangenheitsform erfuhr ich mehr über Kaleas Familie, die mich berührt und traurig gemacht hat. Diese unbeschreibliche innige Liebe ihrer Mutter war einfach wunderschön mitzuerleben und hinterlies mir oftmals eine Gänsehaut und Tränen in den Augen.

Das Ende beeinhaltet einen gemeinen Cliffhanger und ich kann es kaum erwarten den zweiten und dritten Band der Reihe zu lesen, welche bis Ende des nächsten Jahres veröffentlicht werden sollen.

Fazit:

"Wenn ich nicht fühle" von Heike Söht ist ein rundum gelungener Debütroman, der mich auf allen Ebenen abgeholt, gefesselt und berührt hat. Eine wunderschöne Geschichte über die Vergangenheitsbewältigung, Selbstfindung und einer emotionalen Dreiecksbeziehung mit wundervollen sympathischen Charakteren. Ein Lesehighlight!

~ authentisch ~ Gefühlschaos vorprogrammiert ~ hoch emotionaler und fesselnder Schreibstil ~ Strukturiertes Leben trifft auf eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle ~

Bewertung vom 10.05.2024
Wenn wir unseren Träumen folgen
Mulligan, Ane

Wenn wir unseren Träumen folgen


sehr gut

Zum Cover:

Das Cover entführte mich in die Zeit der 1930er Jahre und versprüht ordentlich Nostalgie. Im Hintergrund das Hotel der Familie Taylor und im Vordergrund die drei Schwestern - genau so konnte ich mir das Hotel und die Charaktere vorstellen. Die Mimiken der Frauen strahlen Stärke und Frohsinn aus und wirkt ansteckend auf mich. Ich mag die gesamte Gestaltung des Covers. Im Buchinneren gibt es schön gestaltete Rezepte zum nachkochen und backen. Ich hätte es allerdings schöner gefunden, wenn diese gebündelt am Ende des Buches einen Platz gefunden hätten, anstatt inmitten der Kapitel zum besseren auffinden.

Meine Meinung:

In "Wenn wir unseren Träumen folgen" von Ane Mulligan fand ich eine packend erzählte Lebensgeschichte dreier starker Schwestern vor, die hart für ihren Lebensunterhalt kämpfen und ihre Träume hintenanstellen müssen, um über die Runden zu kommen.

1930er Jahre: Im ärmlichen Südstaaten-Städtchen Sweetgum leben die drei Taylor-Schwestern Janessa, Lillian und Annie. Gemeinsam mit ihren Eltern bewirtschaften sie das Hotel der Spinnereifabrik. Da das Gehalt nicht ausreicht arbeitet Lillian noch außerhalb des Hotels und deren Vater als Pastor der Gemeinde und in einem Gemischwarenhandel. Die drei jungen Frauen haben große Träume: Janessa möchte ihren Freund Tommy heiraten und nach Texas umsiedeln, Lillian sehnt sich nach einer Zukunft außerhalb des Staates und Annie möchte in Hollywood Schauspielerin werden. Doch nachdem die Arbeiter der Spinnereifabrik einen Streik aufnehmen, um auf mehr Sicherheit für die Mitarbeiter und Kinder zu plädieren, passiert ein Unglück indem der Vater tödlich verunglückt, und plötzlich ist alles anders. Harte Zeiten stehen den Schwestern bevor, doch mit aller Kraft und mit Gottvertrauen kämpfen sie mit den Folgen des Anschlages und um den Erhalt ihres Hotels und setzen sich neue Ziele.

Die Geschichte ist aus der Sichtweise der mittleren Schwester Janessa in der Ich-Perspektive geschrieben und beginnt inmitten eines tragischen Unfalls und somit war ich direkt Mittendrin im Geschehen. Ich verfolgte mit Leidenschaft das Treiben und den Tätigkeiten im Hotel und der Bewirtschaftung und Herstellung der verschiedenen Lebensmitteln. Die nostalgische Atmosphäre der 1930er Jahre und deren Umbruch konnte die Autorin sehr gut vermitteln. Dabei ist das Städtchen Sweetgum allerdings rein fiktiv, wobei es sich beim Lesen so real anfühlte, als würde es wirklich bestehen.

Die ärmlichen Verhältnisse der Zeit und der Gesetzesgebung im Arbeiterrecht und der Arbeitssicherheit fand ich sehr interessant mitzuverfolgen und habe mit den Charakteren gebangt und gehofft auf gute Zeiten. Dabei sind mir bis auf Mr Spencer, dem Director der Spinnerei, alle sehr ans Herz gewachsen und war überwältigt von dem Kampfgeist und dem Zusammenhalt der Familie Taylor, deren Bekannten und Mitarbeitenden. Die Schwestern entwickelten sich durch viele negativen Ereignissen weiter und wuchsen an den Schicksalsschlägen. Dabei verloren sie ihre Träume nicht, aber ihre Lebensweise veränderten diese - mit dem Ziel glücklich und zufrieden zu sein, auch mit kleinen Erfolgen.

Die Erzählung war durchweg packend und fesselnd geschrieben und auch emotional konnten mich einige Ereignisse berühren. Allerdings fand ich die zeitlichen Abläufe etwas verwirrend und sprunghaft. In einen Moment befand ich mich noch am späten Abend eines Tages und plötzlich waren drei Monate vergangen. Ich hatte dabei das Gefühl dazwischen etwas verpasst zu haben. Hier hätte ich mir einen kleinen Vermerk zur Zeitangabe gewünscht, um nicht über diese Zeitsprünge zu stolpern.

Der christliche Glauben zog sich zart durch die Geschichte - nicht aufdringlich sondern gemach und für mich genau richtig proportioniert. Ebenso die sanfte zeitgemäße Liebesgeschichte zwischen Janessa und Tommy ging mir ans Herz und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass den Beiden eine gemeinsame Zukunft bevorsteht.

Zum Ende wurde es sehr spannend und die Ereignisse überschlugen sich förmlich. Ich hatte Bedenken, dass alle Stränge und offenen Fragen zu einem schlüssigen Ende finden, doch Ane Mulligan hat mich da eines besseren belert und konnte mit viel Raffinesse und Feingefühl diese Story zum Abschluss bringen. Ich freue mich jetzt schon darauf mehr von der Schriftstellerin zu lesen.

Fazit:

"Wenn wir unseren Träumen folgen" von Ane Mulligan erzählt von einer packenden Geschichte über drei Schwestern, in einer Zeit des Umbruchs mit ereignisvollen Schicksalen, einem starken Zusammenhalt, dem Glauben und von Lebensträumen, die durch veränderte Lebensweisen doch noch in Erfüllung gehen können, wenn auch etwas anders als gedacht.

~ 1930er Jahre ~ tragische Familienschicksale ~ Zusammenhalt und Glauben ~ mitfühlend und fesselnd geschrieben ~ trotz plötzliche Zeitsprunge lesenswert! ~

Bewertung vom 08.05.2024
Dackel Max auf Spurensuche / Pfotenglück Bd.2
Beerwald, Sina

Dackel Max auf Spurensuche / Pfotenglück Bd.2


ausgezeichnet

Zum Cover:

In das Cover habe ich mich unendlich verliebt. Es zeigt Rauhhaardackel Max und seine Golden Retriever Freundin Goldi und im Hintergrund die Insel Sylt mit Reetdachhaus und eine Dünenlandschaft. Im Inneren gibt es kleine Hundepfotenabdrücke an den Kapiteleinteilungen.

Meine Meinung:

Mit "Pfotenglück - Dackel Max auf Spurensuche" schreibt Sina Beerwald den zweiten Band der "Dackel Max auf Sylt"- Reihe und war für mich das erste Buch aus dieser Reihe. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Details fehlen, aber große Lust bekommen, noch viel mehr über Max und sein Rudel zu lesen.

Der nächste Urlaub auf Sylt steht an und Dackel Max samt Frauchen Ronja, ihrem neuen Freund Christian, mit seinen Kindern Lisa und Klein-Lasse und Goldie, die Golden Retriever Freundin von Max, begeben sich wieder auf den vertrauten Campingplatz, wo schon das Sylter-Urlaubsrudel auf ihren neuen Rudelführer Max warten. Doch schon auf dem Weg dorthin gibt es ordentlich Krach zwischen den beiden Halbgeschwistern. Endlich angekommen freut sich Max auf einen erholsamen Urlaub, doch schon bald verschwindet plötzlich Tochter Lisa und das Urlaubsrudel hat eine neue Spurensuche vor sich, die allerhand Katastrophen mit sich bringen.

Bereits mit dem Einstieg in das Buch, mit der Vorstellungsrunde des Rudels, habe ich so einige Male schmunzeln müssen und war begeistert von der Schreibweise, die aus Sicht des Dackels Max geschrieben wurde. Jeder Hundebesitzer und besonders Dackelbesitzer, wie ich selbst, werden hier ihren Hund in Max wiedererkennen.

Diese Geschichte sollte man auf keinen Fall ernst nehmen, denn so passieren hier einige sehr turbulente Dinge, die im normalen Leben so zwar passieren können, aber dennoch extrem aufeinanderprallen - und trotzdem hat es hier einfach total gepasst. Ich habe oftmals Tränen gelacht und sogar Bauchmuskelkater davongetragen.

Dackel Max ist einfach nur zum verlieben, wie auch alle anderen Hunde des Rudels. Bobbie, der Bobtail, hat mich teilweise in richtige Lachanfälle versetzt. Durch seine fellbedeckten Augen sieht er sehr schlecht und gerät oftmals in brenzliche Situationen, die einfach nur köstlich waren. Zudem die Sprichwörterverdrehungen oder falsch gesprochenen Begriffe haben es in sich. Herrchen Christian ist ein richtiger Tollpatsch und auch Ronja glänzt durch eine kleine Pechsträhne. Klein-Lasse ist ein richtiger Wirbelwind mit frechen Flausen im Kopf und seine niedliche Kindersprache machte ihn einfach nur knuffig. Lotti, die Dackeldame hat mich ganz besonders an meine Dackeline Lotte erinnert, denn sie könnte ihre Zwillingsschwester sein.

Von Beginn an bis zum Ende des Buches bleibt es durchweg spannend und vor allem sehr humorvoll. Die Spurensuche des Urlaubsrudels waren ereignisvoll und voller kleiner Pannen und Unfälle durchzogen. Der Schluss lässt auf ein Wiedersehen hoffen und ich freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung der Reihe. Bis dahin werde ich mich auf den ersten Band der Reihe stürzen.

Fazit:

Mit "Pfotenglück - Dackel Max auf Spurensuche" von Sina Beerwald hatte ich ein pures Lesevergnügen mit Sylter-Inselflair. Selten habe ich so viele Tränen gelacht, wie in diesem Buch. Eine absolute Leseempfehlung mit Lachmuskelkater garantiert!

~ idyllisches Inselflair ~ Dackelliebe ~ humorvoll bis zur letzten Seite ~ aus den Augen eines Dackels geschrieben ~ chaotisch & turbulente Story! ~