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Benutzername: 
karl
Wohnort: 
Ilmenau

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.11.2019
Realitätsschock
Lobo, Sascha

Realitätsschock


ausgezeichnet

Geht`s noch?
"Social media" , Fazebook und Co.: wer sagt denn, dass ich mich daran beteiligen muss?
KI= künstliche Intelligenz: na super, streichelt mir im Pflegeheim der Roboter grinsend über den Bauch und Alexa grunzt sanfte Töne!
Wenn ich ins Puff gehe, will ich bar bezahlen! Keiner muss auf meinen Kontoauszügen den Puffbesuch nachvollziehen können!
Nein, Sascha Lobo, ich teile das nicht: sicher sind wir mittlerweile digital erfasst und analysiert. Aber wir können uns dem entziehen. Der Shitstorm, der über mich hereinbricht, kann mir leidlich egal sein. Ich bekomme ihn nicht mit. Bin nicht bei Fazebook, auch nicht bei Twitter usw.
Finde es schön, wenn ich eine kostenlose Nachricht von Freunden aus Afrika erhalte über WhatsApp.. Mein Vater war Funkamateur, hatte per Kurzwelle die Welt im Blick: Schnee von gestern!
Jeder ist selber schuld, wenn er / sie bei Amazon et al. bestellt und sich die Pizza ins Haus liefern lässt,
Nein, ich sehe die Welt mittlerweile ins digitale Desaster sausen: auch die Chinesen werde früher oder später kapieren, dass ihre Ein-Kind-Helikopter-Eltern-Betriebsamkeit nur zum zunehmenden Suizid ihrer Ein-Kinder führen wird.
Ich gebe der Menschheit noch 100 Jahre, danach: Ende der Fahnenstange! Und dem Planeten wünsche ich ein erholsames Durchatmen!
Die Erklärung, dass Politikverdrossenheit durch Digitalisierung und Globalisierung zu verstehen ist, scheint mir zu kurz gegriffen. Sicher auch, aber nicht nur. Nein, Machtgeilheit und Machterhaltsgelüste unserer Politiker/innen fördern unseren Frust. Jemand, der wie ich, tagtäglich seiner Arbeit nachgeht, manchmal 10, manchmal 12 Stunden, begreift nicht deren Intentionen. Wählen? Warum sollte ich?
Ob KI dieses Problem wird lösen können, ich zweifle heftigst!

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2019
Entwicklungspolitik heute
Kurer, Oskar

Entwicklungspolitik heute


sehr gut

Das Postulat von Prof. Kurer für die Gewährleistung einer Entwicklung der „Entwicklungsländer“ ist zunehmende Industrialisierung und weiteres Wachstum.
Die Preston Curve: Zunehmende Lebenserwartung bei zunehmendem Einkommen. Hat ja was, nur MUSS diese Kurve asymptotisch verlaufen, selbst bei einem Milliardenvermögen wird keiner 150 Jahre alt werden. Der Mensch ist keine Maschine! Genetisch verändertes Saatgut in den Händen weniger Monopolisten sowie „McDonaldismus“ werden sogar zu einem Rückgang der Lebenserwartung führen, so meine Prognose.
Privatisierung: was haben wir erreicht mit dem Wegfall des Monopols Deutsche Post? 5 X am Tag saust ein Lieferwagen von diversen Versandfirmen durch die Straße, bislang war es nur das gelbe Postauto. Internetgiganten beliefern den Internetkunden, leider ganz analog. Der LKW-Verkehr hat mittlerweile groteske Ausmaße erreicht.
Korruption gibt es nur da, wo zwei Mitspieler spielen: der eine ist korrupt, der andere korrumpiert. Und der andere sind nur allzu oft „wir“.
Ausbeutung?
Ja natürlich: wenn wir das Meer vor Senegal leerfischen und anschließend subventionierten Billigabfall aus antibiotikaverseuchter Massentierhaltung dorthin exportieren, damit heimische Tierproduktion zerstören: wundert es uns, dass sich die Population auf den Weg nach Europa macht?
Kinderarbeit im Kongo bei der Suche nach Tantal / Coltan? Brauche ich jedes Jahr ein neues „Handy“?
Zugegeben, ein freilaufendes Huhn aus afrikanischer Bodenhaltung mag etwas zäher sein, als das deutsche Massentierhaltungsprodukt. Aber dafür hat man dem Menschen schließlich Zähne zugedacht.
Warum kann ein T-shirt in BRD für 2,99 Euro erstanden werden? Von zarten Kinderhänden in Nachtarbeit in Bangladesh hergestellt?
Landgrabbing (im Buch als „Landkauf“ beschrieben) vertreibt Kleinbauern überall auf der Welt.
Rosenzucht in Kenia auf Kosten des Wassers aus dem Turkana-See, anschließende Vermarktung nach Flugtransport in die Niederlande; Super, Wachstum!

So sehr ich unterstreiche, dass eine maßvolle Industrialisierung hilfreich sein könnte, so sehr warne ich vor den Ausuferungen des Neoliberalismus und grenzenlosem Kapitalismus.
Gürtel ein klein wenig enger schnallen und andere teilhaben lassen, das ist die Devise.
Wie bekommen wir unsere korrumpierende Haltung in den Griff, wie die korrupte Einstellung von „Politikern“, die dem Klientelismus und der Patronage frönen? Wie kämpfen wir gegen einen chinesischen Neokolonialismus? Stellen Sie sich in Addis Abeba auf den Flughafen: China überschwemmt den Kontinent! Natürlich völlig selbstlos!
Dass „Entwicklungshilfe“ bis dato zumindest in Sub-Sahara Afrika nicht wirklich etwas bewirkt hat ist jedem bekannt, der dort länger als ein paar Tage gearbeitet hat. Bei diversen Organisationen waren „rapid appraisal missions“ gang und gäbe. Meist ein wenig zu „rapid“ meiner Meinung nach! Und der Selbsterhaltungstrieb diverser Entwicklungshilfeorganisationen wird treffend thematisiert.
„First we must destroy the myth that aid works – and make charity history“ (aus Dambisa Moyo: „Dead Aid“).
Der Klimawandel wird, so scheint es mir, relativiert.
Ja, Prognosen sind unsicher, statistisch nicht verifizierbar und von einer Masse von Unwägbarkeiten determiniert. Mein Gefühl sagt mir, dass die Menschheit vielleicht noch 300 Jahre überdauern wird, dann ist Schicht im Schacht! Mit den Ressourcen herum zu aasen, wie bisher, wird der Tod der Populationen sein. Auch wenn im Buch noch 1000 Jahre der Ressourcen beschrieben sind: was danach? 1000 Jahre? Wirklich nur der Bruchteil einer Sekunde in der Evolution dieses Planeten.
Gut, danach knöpfen wir uns den Mars vor…

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2019
Inside Iran
Adebahr, Cornelius

Inside Iran


ausgezeichnet

Wer den Iran verstehen lernen möchte, dem kann dieses Buch nur empfohlen werden. „Unsere“ westlichen Fehlinterpretationen des Landes und seiner Politik werden aufgedeckt, erklärt und korrigiert.
Das Buch hat mir die Augen geöffnet warum und wieso die Dinge im Iran so sind, wie sie sind.
Nach einem humanitären Einsatz nach dem grauenhaften Erdbeben in Bam / Iran 2003 waren viele Fragen für mich unbeantwortet geblieben. Jetzt habe ich verstanden.
Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 25.02.2019
Afrotopia
Sarr, Felwine

Afrotopia


weniger gut

Erstaunlich, dass sich ein Autor aus dem Senegal bemüßigt fühlt über „den Afrikaner“ zu philosophieren.
Der Mann aus Eritrea hat mit jenem aus Ghana nur eins gemein: man lebt auf demselben Kontinent.
Der Enthusiasmus über das „Humankapital“ des Kontinents ist schwerlich nachvollziehbar. Schon heute reicht es nicht (mehr) zu einer (gebührenfreien) Schulbildung, das Gesundheitswesen wird vernachlässigt. Eine Wirtschaft, die diesem „Humankapital“ Arbeitsplätze böte, ist nicht in Sicht. Und wie die exponentiell wachsende Bevölkerung ernährt werden soll, bleibt ein Rätsel.
Landflucht ist ein gigantisches Problem. Das Frohlocken über afrikanische Megastädte kann man nicht begreifen: zunehmende Slums, eine Bevölkerung, die unter dem Existenzminimum lebend sich im informellen Sektor durchschlagen muss. Unwahrscheinlich, dass Rückbesinnung auf afrikanische Kultur, Musik oder tradierte Verhaltensweisen hieran etwas ändern kann und wird.
Richtig ist, dass es Ansätze gibt, die aufhorchen lassen. Dies gilt z. B. für Ruanda oder Äthiopien.
Richtig ist auch, dass „wir“ es waren, die den Kolonialismus über den Kontinent gebracht haben, mit Massenmord und Versklavung. Auch weiterhin sind „wir“ es, die afrikanische Despoten korrumpieren um uns Ressourcen zu stehlen; Landgrabbing ist nur ein Beispiel.
Dieses Buch liest sich schon wegen seiner (gewollt?) elitären Ausdrucksweise ausgesprochen schwer. Ob diese Art des Ausdrückens – und sei es auch in der jeweiligen Landessprache –auch von einer gebildeten Elite wird verstanden werden können, steht dahin.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2017
Die fremde Braut
Kelek, Necla

Die fremde Braut


ausgezeichnet

Warum sind "die" so, wie sie sind?
Warum benehmen sich "die" so, wie sie sich benehmen?
Eine klare Analyse der Parallelgesellschaft in Deutschland.
Dennoch, wie sich "Multi-Kulti" in BRD entwickeln könnte: seitens Fr. Kelek wohl mehr eine Bringschuld der "Gastarbeiter"?

Bewertung vom 18.11.2017
Tödlich Naher Osten
Kienzle, Ulrich

Tödlich Naher Osten


ausgezeichnet

Die Frage: "wer gegen wen und warum in Syrien?" hat mich schon lange beschäftigt. Kienzle liefert ausgezeichnete Erklärungen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2017
Nordkorea
Frank, Rüdiger

Nordkorea


ausgezeichnet

Eine phantastische Analyse des Landes und seiner Geschichte. Mögen die führenden Staatsmänner doch alle dieses Buch lesen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2014
Schwarzbuch Waffenhandel
Grässlin, Jürgen

Schwarzbuch Waffenhandel


ausgezeichnet

DIE Bibel des Pazifisten!
Exzellente Recherche!
Pflichtlektüre eines jeden Demokraten!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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