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Benutzername: 
guettes11
Wohnort: 
Wachtberg

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 04.01.2023
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Erica Falck und Patrik Hedström, ein außergewöhnliches Ermittlerduo, werden von besonders schweren Verbrechen in einen neuen Fall verwickelt.
In Fjällbacka findet die goldene Hochzeit eines Paares aus der glamourösen Welt der Literatur statt. Während das Jubelpaar und ihre zahlreichen Gäste feiern wird ein Freund des Paares ermordet.
Noch bevor der Polizist Patrik die ersten Spuren verfolgen kann, geschieht ein neues, noch schrecklicheres Verbrechen. Währenddessen streckt Erica ihre Fühler nach einem Verbrechen in der Vergangenheit ihre Fühler aus, um ein neues Buch zu schreiben. Die Ereignisse überschlagen sich und das Grauen nimmt kein Ende.

Camilla Läckberg hat vor einigen Jahren dieses Paar, Erica als Journalistin und Patrik als Polizist, sehr authentisch erschaffen. Das Paar, ihre Kinder sowie die restlichen Familienangehörigen und Freunde sind alle sehr sympathisch und empathisch dargestellt. Lässt man die schweren Verbrechen außeracht, herrscht in den Büchern immer große Harmonie und man möchte sich gleich dazu gesellen. So wird auch in diesem Buch die Idylle durch den aktuellen Fall zerstört. Der Schreibstil ist fließend, man kann sich kaum vom Geschehen lösen, zudem fühlt sich sofort wieder in Fjällbacka zuhause, als ob man keine Pause vom letzten Buch gehabt hätte.
Das Buch hat zwei Handlungsstränge, davon eine Replik in eine Geschichte aus den 80er Jahren. Jeder Handlungsstrang für sich ist spannend und detailreich erzählt.  Der Anfang war zuerst etwas zäh, da sehr viele Personen in der Handlung vorkommen, aber nachdem die Handlung Fahrt aufnimmt, gibt es kein Halten mehr. Die Spannung steigt mit jeder Seite und man legt das Buch nicht mehr zur Seite.

Bewertung vom 16.12.2022
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


gut

Mit dem verschwinden von Lilli Sternberg wird der Beginn einer Trilogie eingeläutet. Die Geschichte findet im Darß statt, in der fiktiven Stadt Seelnitz. Der Kripobeamte Tom und die hinzugezogene Kryptologin Mascha sollen den Fall lösen.

Es gibt viele Personen und Handlungsstränge, es dauert jedoch bis alles zusammengeführt und zu einer runden Story wird. Leider sprang der Funke nicht über und wirkliche Spannung habe vermisst. Die Geschichte ist jedoch gut erzählt, die Personen und die Örtlichkeiten authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz und gut gehalten. Man kann das Buch schnell und flüssig lesen, das private Geplänkel hat jedoch zu viel Raum eingenommen und hat mich nur gestört. Ob ich noch einen zweiten Teil der Trilogie lese , würde ich erstmal offen lassen.

Bewertung vom 20.10.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Das Buch handelt von Elsa, einer Samin, die mit 9 Jahren erleben muss wie ihr geliebtes Rentier- Kalb abgeschlachtet wird. Der Mörder sieht Elsa und macht ihr mit einer unmissverständlichen Geste klar, dass sie schweigen soll oder sie stirbt.

Dies ist jedoch nicht der erste Fall, immer wieder werden Rentiere von Wilderern gefoltert, bestialisch abgeschlachtet und ermordet. Die Täter kommen immer ungeschoren davon, da die Polizei und die Staatsgewalt sich nicht um die Belange der Samen kümmern. Da die Rentiere die Lebensgrundlage und Existenz vieler Samen bedeuten, ist dies nicht nur wirtschaftlich sehr bedrohlich, sondern zudem auch menschlich ein Desaster, da Rentiere und Samen stark verbunden sind.
Diese harte Realtät begleitet Elsa, ihre Familie und das ganze Sameby durch ihr Leben.
Elsa ist jedoch stark und will sich nicht den Umständen fügen sondern kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, um den schlimmster der Mörder zur Strecke zur bringen und das System zu ändern.

Dieses Buch schildert sehr plastisch und eindringlich das harte Leben der Samen, dem indigenen Volk Skandinaviens, es beschreibt jedoch auch sehr authentisch die besondere Lebensart, Riten und Gebräuche der Samen.
Elsa´s Verzweiflung über den Tod ihres Rens ist fast greifbar zu spüren und man leidet mit ihr, die Erkenntnis dass dies zu den ständigen Bedrohungen der Samen gehört und somit auch zu ihr, verstärkt ihre Ängste und prägt sie nachhaltig.

Das Buch bittet alles was es zu spannender und guter Unterhaltung braucht. Von der ersten Zeile an ist es sehr spannend, der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten. Die Geschichte geht einem sehr zu Herzen, ich konnte oft die Tränen kaum zurück halten. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, man kann die Geschehnisse immer nachvollziehen und möchte keine Zeile versäumen. Laestadius beherrscht die Erzählkunst perfekt und lässt uns an am Leben der Protagonisten teilhaben.
Die Geschichte ist oft bedrückend und traurig, aber gleichzeitig birgt sie viele schöne Momente die man unbedingt genießen muss. Sie nimmt oft tragische Wendungen die einen die gesamte Bandbreite an Gefühlen durchleiden lassen. Der latente Rassismus der hier aufgezeigt wird, ist jedoch der Wirklichkeit entlehnt und keineswegs überzogen dargestellt. Insgesamt ist das Buch sehr authentisch geschrieben, die Beschreibungen der Landschaft, der Tiere und der Menschen und ihre Lebensumstände real ( Selbst vor Ort gesehen und erlebt.) Bis zum Schluss hält die Geschichte einen in seinem Bann, an Dramatik kaum zu Überbieten.

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