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Benutzername: 
Bücherwürmchen
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.05.2009
Alle sieben Wellen
Glattauer, Daniel

Alle sieben Wellen


ausgezeichnet

Elektronisches Liebeswerben, Teil 2

Ich habe die beiden Bücher „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ in der richtigen Reihenfolge gelesen und fand es sehr gut so. Ich weiß nicht, ob mir alles aus der aktuellen Handlung ohne das Wissen um die Vorgeschichte klar geworden wäre.
So war es ein schönes Wiedersehen mit Emmi und Leo. Das Hin und Her der beiden, das zwischen Verzweiflungstaten und Unentschlossenheit wechselt, las sich spannend und rührte mein Herz auf eine sehr unkitschige Weise. Die direkte Emmi und der wortgewaltige Leo schenken sich nichts und durchleben alle Höhen und Tiefen und der Leser wird davon gepackt und darf daran teilhaben.

Auch für mich als jemand, der eigentlich keine Liebesromane mag, ist das ein überaus gelungenes Buch.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


gut

Ritualmorde in Göttingen

An keltischen Feiertagen werden junge Frauen ermordet. In Verdacht geraten bald Mitglieder einer Studentenverbindung. Der leitende Kriminalbeamte Markus ist von seinen privaten Problemen sehr belastet und ruft Freund und Sonderermittler Christian und dessen Freundin, die Psychologin Anna, zu Hilfe.
Die Handlung ist aus Sicht der Polizei mit Einschüben aus den Notizen und Gedanken des Mörders erzählt. Gleich von Anfang an wird man in die Handlung hineingezogen, die klar und schnörkellos geschildert wird. Die direkte Erzählweise empfand ich als angenehm. Die Personen werden lebendig beschrieben, die Motive sind nachvollziehbar. Für mich war nicht klar, wer der Mörder ist und das Ende kam überraschend. Für das Prädikat „überragend“ fehlte mir das besondere, außergewöhnliche Element, das Buch war aber doch durchgängig spannend und unterhaltsam geschrieben, ein solider Krimi, der mir gut gefallen hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2009
Der Schuh auf dem Dach
Delecroix, Vincent

Der Schuh auf dem Dach


gut

Ein Schuh von allen Seiten des Lebens

Die Aufmachung ist sehr gelungen und lädt ein, nach dem „Schuh auf dem Dach“ zu greifen.

Das Buch besteht aus zehn Geschichten, in denen ein Schuh auf dem Dach eine mehr oder weniger zentrale Rolle spielt, ebenso das Haus, auf dessen Dach er liegt und dessen Bewohner. Zwischen den einzelnen Geschichten gibt es immer wieder Verbindungen wie z. B. die selben Personen, die darin auftauchen – in der einen Geschichte als Hauptperson, in einer anderen am Rande. Das erzeugt einen kleinen Kosmos, in dem sich alle Geschichten bewegen.

Die Geschichten werden in einer ruhigen, nachdenklichen und sehr bildhaften Sprache ohne viel Spannung erzählt. Mich konnte die Erzählweise insgesamt nicht fesseln, weil sie mir zu actionarm und zu philosophisch war. Der Autor schaffte es leider nicht, mich wirklich zu berühren, obwohl mir einige der Geschichten doch gut gefallen haben. Die ersten beiden Episoden aus der Leseprobe waren beispielsweise in meinen Augen gelungen, aber die folgenden Geschichten wurden dann zu ausschweifend und langatmig.
Ein Buch, das mehr als eine nette Lektüre sein möchte, das aber leider nicht schafft.

Bewertung vom 15.03.2009
Totenmesse
Dahl, Arne

Totenmesse


sehr gut

Da es sich hier um einen Teil einer Krimireihe handelt, wird anfangs auf frühere Fälle Bezug genommen. Das hat mich eher für die anderen Fälle interessiert als gestört. Man kann diesen Band auch gut lesen, ohne die Vorgänger-Bände zu kennen, wie es bei mir war.

Für meinen Geschmack waren etwas zu viele Personen im Spiel, besonders bei der Polizeitruppe. Wahrscheinlich ist das realistisch, aber für mich war es anfangs doch schwer, die Personen auseinander zu halten. Die wenigsten konnten sich durch Individualität von der Menge abheben. Am ehesten gelang das noch bei Paul Hjelm und vor allen Dingen bei seiner Ex-Frau Cilla, die über sich selbst hinaus wächst.

In die eigentliche aktuelle und spannende Handlung werden immer wieder Einschübe aus dem zweiten Weltkrieg und die Gedanken eines Mannes eingetreut, die sich erst zum Ende sehr schlüssig zu einem Ganzen verbinden. Die Geschichte ist komplex und gut durchdacht. Der Spannungsbogen zieht sich ohne Hänger durch. Ein empfehlenswerter Polit-Krimi.

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