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Benutzername: 
SunshineRose
Wohnort: 
Marburg

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.10.2010
Der Domino-Killer / Karin Schaeffer Bd.1
Pepper, Kate

Der Domino-Killer / Karin Schaeffer Bd.1


sehr gut

Unerwartet spannend!

Martin Price, Spitzname der „Domino-Killer“, ist es ein weiteres Mal gelungen aus der Haft zu entfliehen. Und sein Rachefeldzug gegen die ehemalige Polizistin, welche für seine erste Verhaftung sorgte, ist noch lange nicht beendet. Die Ermordung der beiden liebsten Menschen in Karins Leben reichte nicht, nun sollte auch sie selbst sich in die Liste seiner Opfer einreihen.

Durch den Verlust ihrer Tochter sowie ihres Mannes ist Karin psychisch stark angeschlagen. Die Nachricht, dass Martin Price erneut ausgebrochen ist und nun ihr nach dem Leben trachtet, nimmt sie sehr gefasst hin. Es bietet für sie sogar eine Möglichkeit aus dem Leben zu scheiden, ohne sich dabei die Hände schmutzig machen zu müssen. Schließlich möchte sie endlich wieder mit ihrer verlorenen Familie zusammen sein können. Als Karin jedoch klar wird, dass sie nicht das letzte Opfer des Domino-Killers sein würde, regt sich ihr Beschützerinstinkt. Sie will leben um die ihr noch verbliebenen geliebten Menschen zu beschützen. Ihr gelingt die Flucht und auch einige Zeit später ist es der Polizei durch Karins Mithilfe möglich, Martin Price zu verhaften. Doch erst nach der darauffolgenden Entführung von Karins Nichte wird deutlich, mit welcher Gefahr es Karin und ihre ehemaligen Kollegen hier zu tun haben und dass der Domino-Killer nicht den Ursprung alles Bösen darstellt...

Gleich auf den ersten Seiten bekommt Karin die verhängnisvolle Nachricht und der Killer selbst lässt dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Kate Pepper sorgt somit für einen raschen und furiosen Einstieg in ihren Thriller. Nur selten steigt man so schnell in die Geschichte ein, was folglich im Laufe der Handlung noch auf einiges mehr hoffen lässt. Außerdem überrascht die Autorin mit einem vergleichsweise außergewöhnlichen Konzept. Der Täter ist der Polizei bekannt, ihr sogar schon mehrmals aus der Haft entkommen, das Motiv seines aktuellen Handelns ist eindeutig. Ein Großteil der zeitgenössischen Thriller verbringt schließlich fast einzig und allein damit, den Täter überhaupt zu identifizieren. Dadurch, dass der Täter bekannt ist und sein Ziel ebenso eindeutig, wirkt die Bedrohung noch akuter. Der Leser wird somit schnell an die Handlung, aber auch an die äußerst sympathische Protagonistin, welche gerade den Tiefpunkt ihres Lebens durchschreitet, gefesselt. Eine weniger spannende Phase wird zum Glück einigermaßen schnell durchschritten und führt zu der Festnahme des Domino-Killers und dem Schock, nachdem klar wird, dass die kleine Susanna entführt wurde, obwohl der sie bedrohende Killer hinter Schloss und Riegel sitzt.

Zutaten wie zum Beispiel die Existenz eines Komplizen, vertauschte Identitäten, weitere in der Vergangenheit liegende und noch unentdeckte Morde sowie das Verschwinden zweier Polizisten liefern die noch nötigen Elemente für eine atemraubende Spannung bis zum Schluss. Dieser ist sowohl überraschend wie auch gut durchdacht. Oft scheitern Autoren bei dem Versuch, eine wahnsinnig komplexe Handlung zu gestalten und dann zu einem sinnvollen Ende zu bringen. Kate Pepper hingegen ist es gelungen, nahezu alle Fragen zu beantworten und auch ein wirklich abgeschlossenes Ende zu präsentieren. Ein lesenswerter Thriller, dessen ganzes Potential leider erst ab der Mitte des Buches so richtig zur Geltung kommt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2010
Oktoberfest
Scholder, Christoph

Oktoberfest


ausgezeichnet

Deutscher Thriller auf der Überholspur!

Das Münchner Oktoberfest – ein auf der ganzen Welt bekanntest Volksfest. Doch in diesem Jahr ist nichts wie es scheint. Die Firma, die den Aufbau der Festzelte übernimmt, existiert eigentlich gar nicht und die Polizisten geben sich nur als solche aus. An einem schönen Sonntag Nachmittag ist es dann soweit. Ein Zelt wird komplett abgeriegelt und die Insassen mit einem Narkosemittel betäubt. Die Gäste der übrigen Zelte dürfen diese nicht mehr verlassen, da die Geiselnehmer drohen, ansonsten ein innerhalb von Minuten tödliches Nervengift freizusetzen. Die Theresienwiese wird komplett evakuiert und die größte Geiselnahme der Geschichte mit rund 70.000 Geiseln beginnt.

Neben dieser Haupthandlung erfahren wir noch einiges über den sympathischen Karl Romberg und seinen Geschäftspartner Werner Vogel, welche für die Belieferung der Festzelte zuständig sind. Alleine daran lässt sich schon deren Beziehung zur eigentlichen Handlung erkennen. Doch der Schein trügt, denn deren Firma stellt nicht die einzige Verbindung zu dem Oktoberfest und den dortigen Vorgängen dar…

Schon die ersten Seiten dieses Thrillers machen deutlich, dass er dieser Bezeichnung gerecht wird und was man im Folgenden wohl noch alles zu erwarten hat… skrupellose Morde! Scholder schafft es, durch seine kurzen und manchmal abgehackten Sätze, dass dieser Thriller an Brutalität alles andere in den Schatten stellt. Für Schwache Nerven ist dieser von vornherein also schon einmal nicht zu empfehlen. Die Befürchtung, dass diese kurzen Sätze den Lesefluss stören, wurde schnell widerlegt. Vielmehr steigern diese in Kombination mit ebenso kurzen Abschnitten das Tempo des Thrillers dramatisch. Mit seinen kurzen Abschnitten, welche an den verschiedensten Orten dieser Welt und zu den unterschiedlichsten Zeiten –mal Gegenwart, mal Vergangenheit - spielen, zeigt der Autor, welche komplexe Handlung es ihm gelungen ist zu entwerfen. Und obwohl sich dies jetzt etwas unübersichtlich anhört, man kann der Geschichte jederzeit problemlos folgen. Jedoch hätte ich mir schon gewünscht, mehr über die Umstände der in der Vergangenheit spielenden Szenen zu erfahren, um diese besser einordnen zu können.

Die kommende Katastrophe kündigt sich von Abschnitt zu Abschnitt immer stärker an und das ganze Ausmaß der Bedrohung wird erst deutlich, nachdem die Geiselnehmer mitten in München eine Rakete abfeuern. Beim Lesen fragt man sich die ganze Zeit über, ob ein solches Horrorszenario mitten in München wirklich einmal auftreten könnte. Diese Vorstellung raubt einem dann den letzten Atem.

Besonders gut an diesem Thriller hat mir gefallen, dass er sich in diesem Genre schon stark von den anderen abhebt. Schließlich haben wir es hier nicht mit irgendwelchen Psychopathen zu tun, welche nur um des Tötens Willen all diese Menschen ermorden. Diese Truppe hat ein Ziel, wenn auch ein relativ simples Ziel. Da es sich hier um eine ehemalige Eliteeinheit aus Zeiten des Kalten Krieges handelt, hatte ich mir ein idealistischeres Ziel erhofft, aber dies macht einfach wieder einmal deutlich, nach was die Menschen heutzutage hauptsächlich hinterher sind… Außerdem fand ich es richtig klasse, dass der Autor mich immer wieder überraschen konnte, bis zum Schluss. Viele Thriller sind im Großen und Ganzen ja recht vorhersehbar, aber hier hat es sich wirklich gelohnt, jede einzelne Seite genauestens zu lesen! Schade fand ich dann allerdings, dass der Schluss doch etwas abrupt kam und die Schicksale der Privatpersonen nicht weiter ausgeführt wurden. Hier ist dann wohl etwas eigene Fantasie gefragt… Letztendlich aber ein wahnsinnig guter Thriller, den es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt, vor allem da dieses Genre ja bislang keine wirklich deutsche Domäne gewesen ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2010
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


gut

Interessanter Mix

Als erstes sollte man erwähnen, dass es sich bei diesem Buch um keinen Thriller im eigentlichen Sinn handelt. Vielmehr hat man hier eine Mischung der unterschiedlichsten Genres in der Hand. Eisiges Blut ist teilweise ein historischer Roman, er enthält aber auch Elemente aus den Bereichen Fantasy und Thriller. Das hört sich natürlich erst einmal etwas merkwürdig an, doch genau diese Kombination hat mir an dem Buch eigentlich am besten gefallen.

Zum Inhalt: Die Handlung springt, vor allem sehr oft zu Beginn des Buches, zwischen der Vergangenheit (also der Mitte des 19. Jahrhunderts) und der Gegenwart hin und her. Der Prolog, welcher im Jahr 1856 spielt von einem vom Kurs abgekommenen Schiffes erzählt, weckt sehr stark das Interesse des Lesers, da man gerne wissen möchte, in welcher Beziehung diese Geschichte mit dem eigentlichen Protagonisten in der Gegenwart, also dem Journalisten Michael Wilde, steht. Auf diesem Schiff befindet sich nämlich ein aus England stammendes Pärchen, welches sich eigentlich auf dem Weg nach Christchurch befindet. Da die Crew des Schiffes diese Passagiere für in höchstem Maße unheimlich hält, werden diese über Bord geworfen. Nach diesem Prolog geht die Geschichte zu Michael über, welcher sich auf den Weg zu einer Forschungsstation in der Antarktis begibt, um über diese einen Bericht zu schreiben. Dort entdeckt er bei einem Tauchgang die Körper zweier Menschen, in einem Gletscher festgefroren. Und hier kommt der Fantasy-Part ins Spiel. Denn diese beiden erwachen wieder zum Leben...

Dies ist wirklich eine Story, die es so noch nicht gegeben hat. Allerdings ist diese nur für Leser geeignet, die auch gerne mal Genre übergreifend lesen. Mir haben diese Verknüpfungen und ganz besonders die Sprünge zwischen den Zeiten ziemlich gut gefallen. Außerdem sind die Charaktere mit ihren kleinen menschlichen Fehlern durchweg richtig sympathisch dargestellt.

Leider gibt es auch von nicht allzu positiven Aspekten zu berichten. So ist meiner Auffassung nach das größte Manko des Autors, dass er nicht den Blick für das Wesentliche hat. So sind manche Szenen sehr ausschweifend, andere hätte man sogar ganz weglassen können. Die eigentliche Handlung, so wie sie auf dem Klappentext des Buches angekündigt wird, beginnt erst nach knapp 200 Seiten. Da kann man sich gut vorstellen, dass der Lesegenuss nicht immer so das Wahre ist. Wäre die Handlung im allgemeinen nicht so interessant gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich spätestens nach der Hälfte vorzeitig beendet. Daher ist mein Fazit eher durchwachsen: Gute Story, die Umsetzung wäre aber durchaus ausbaufähig gewesen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2010
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


sehr gut

Gemischte Gefühle, aber das Positive überwiegt

Der vierte Band der Bis(s)-Reihe hatte so einiges zu bieten, im Guten wie auch im weniger Guten. Zum Stil der Autorin habe ich eigentlich nur wenig zu sagen, da dieser nahezu identisch mit den drei vorhergegangen Teilen der Reihe ist. Nett zu lesen, aber man sollte eben keine zu hohen Ansprüche stellen.

Vielmehr ist die Handlung das, worüber es sich gut diskutieren lässt. Und diesbezüglich finde ich, hat der vierte Teil wesentlich mehr zu bieten als seine Vorgänger. Zum einen hat mit der Hochzeit von Bella und Edward dieses ständige hin und her zwischen Edward und Jacob ein Ende, was manch einer zwar toll fand, für mich war es nach einiger Zeit einfach nur noch nervend. Ganz nach dem Motto: Ich weiß nicht worüber ich sonst schreiben soll. Dieser Aspekt hält das Voranschreiten der Handlung also endlich nicht mehr auf. Die auf die Hochzeit folgende Schwangerschaft ist zugegebenermaßen etwas arg abgedreht, selbst für ein Buch aus dem Fantasy-Genre. Aber auch damit kann man ja leben, da sich danach das imposante Finale anbahnt. Bella reift (gezwungenermaßen) nach und nach zu einer starken Frau bzw. jetzt ja Vampirin heran. Neben ihrem neuen "Job" als Mutter betätigt sie sich noch als Detektivin und muss ganz nebenbei noch ihre vampirischen Fähigkeiten ausbauen und trainieren, um ihre Familie vor den Volturi zu schützen. Eine Menge Dramatik, welche dazu führt, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Was mir allerdings eher weniger zugesagt hat, ist das Ende. Denn das bleibt für meinen Geschmack doch schon ziemlich offen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Autorin an dieser Stelle noch einen weiteren Band schreiben möchte, also einen, dessen Handlung auch genau an diesem Punkt wieder ansetzt, oder ob ihr gar nicht so bewusst ist, dass dort noch ein paar offene Fragen zurück bleiben. Ich bin ja der Meinung, dass jede Reihe, egal wie gut sie ist und wie viel Erfolg diese hat, auch mal beendet werden muss und dieser Band wäre für mich der ideale Zeitpunkt gewesen. Schließlich soll man doch immer aufhören, wenn's am schönsten ist.

Bewertung vom 14.09.2010
Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1
Bazell, Josh

Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1


schlecht

Thriller? Wohl kaum...

Also ich weiß ja nicht, was so manch einer unter dem Begriff Thriller versteht. Ein gähnend langweiliges Buch, bei dem sich die Seiten nur so dahin ziehen, fällt meiner Meinung nach nicht unter diesen Begriff. Aber erst einmal von vorne...

Dr. Peter Brown ist Assistensarzt, zumindest in seinem "neuen Leben". Davor war er allerdings für die Mafia tätig. Die Verbindung zur Mafia suchte er bereits im Alter von fünfzehn Jahren, da seine Großeltern, bei denen er lebte, vermutlich von Mafiosi ermordert wurden. Doch Peters eigentliches Ziel der Rache verschwimmt mit der Zeit immer mehr, dieMafia-Familie Locano ersetzt seine eigene. Irgendwann allerdings steigt Peter aus und möchte für all die Verbrechen, die er begangen hat, der Welt etwas Gutes tun, indem er seine Zeit als Arzt in einem Krankenhaus in Manhatten verbringt. Und eines Tages begegnet er dort einem der alten Mafiabosse, welcher Peter wiedererkennt und zu verraten droht für den Fall, dass er sterben sollte. Problematisch ist nur, dass dieser Mafioso an Krebs erkrankt ist...

Die Story war wirklich vielversprechend und wenn man diese alleine betrachtet ist das Buch auch nicht schlecht. Aber leider geht es in diesem Buch mehr um Peters Vorgeschichte und eine ganze Menge anderer Kleinigkeiten. So bekommt man z.B. mehr über die Geschichte der Mafia im Allgemeinen und die kinetische Energie eines Schusses erzählt als über die eigentliche Handlung. Das Lesevergnügen ist dabei nur mäßig, da man das Gefühl hat, das Buch wäre mehr als tausend Seiten stark, obwohl es gerade einmal dreihundert umfasst. Es hat mich viel Mühe gekostet weiterzulesen und zwischenzeitlich geriet ich stark in die Versuchung einfach die letzten zwanzig Seiten zu lesen, um einfach zu wissen wie es ausgeht. Alles andere war für mich sowieso uninteressant. Spannung, welche ein elementarer Bestandteil eines Thrillers ist, kam meiner Meinung nach das gesamte Buch über nicht auf.

Auch der Stil des Autors hat mich in keinster Weise überzeugt. Die Dialoge sind kurz und abgedroschen. Hier ließe sich natürlich argumentieren, dass sich Mafiosi miteinander unterhalten. Aber auch die können meiner Meinung nach Sätze mit mehr als fünf Worten bilden. Die verwendete Sprache ist auch auf einem unteren Niveau angesiedelt. Worte wie Dödel, Knarre, Scheißding, etc. sind keine Seltenheit. Also auch von dieser Perspektive her macht es keinen Spaß, dieses Buch zu lesen. Ebenso die mehrfach auftretenden Ergänzungen als Fußnoten, mit denen der Autor vermutlich etwas Humor in die Sache bringen wollte, sind genauso überflüssig und unlustig, wie einige der anderen episch langen Erklärungen.

Mein Fazit also: Wer von dem Thema absolut fasziniert ist, der kann dieses Buch natürlich gerne lesen, aber ansonsten ist es nicht empfehlenswert. Hier fehlt einfach von allem etwas: Humor, Spannung, Niveau,...

3 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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