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Crazzoline_leseratte
Über mich: 
Leseratte, Sportskanone, überzeugte low-carberin

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2023
Sie lügen alle
Bergman, Sylvia

Sie lügen alle


sehr gut

"Sie lügen alle" hat mir spannende, düstere und beklemmende Lesestunden bereitet.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive Leas erzählt. Sie verbringt gemeinsam mit ihrem Mann und 2 weiteren Paaren einen Urlaub in der Karibik. Hannes, der Kumpel von Leas Ehemann, hat in seine Privatvilla auf einer einsamen Insel eingeladen.
Auf der Insel und im Haus fühlt sich Lea plötzlich nicht sicher. Sie hat einen Mann mit Umhang gesehen, der die Villa zu beobachten scheint. Zunächst glaubt ihr niemand.
Als die Frau von Hannes verschwindet, bestätigen sich Leas Ängste.
Lea weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann und wem nicht. Kein Handyempfang, ein kaputtes Funkgerät, eine Leiche und ein Sturm, der es nicht möglich macht, die Insel zu verlassen sorgen beim Leser für ein beklemmendes Gefühl.

In Lea konnte ich mich gut hinein versetzen.
Auch ich wusste lange nicht, wer die Wahrheit sagt und wer nicht.
Jeder verhält sich irgendwie komisch.

Dieses Buch kommt ohne viel Blutvergießen aus. Es gibt weder wechselnde Perspektiven, noch Rückblicke. Die Autorin hat es trotzdem geschafft, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Bei mir kam zu keiner Zeut Langeweile auf. Der Thrill kam hier unterschwellig durch. Man versetzt sich in die Protagonistin hinein. Gefangen auf einer einsamen Insel mit Menschen, die man bisher als Freunde bezeichnet hat und die sich plötzlich verändert haben. Menschen, denen man nicht mehr traut. Man weiß nicht mehr, wem man sich anvertrauen kann. Die ständige Angst, dass es eine weitere Leiche geben könnte. Vielleicht ist man selbst der die nächste.
Das Motiv blieb mir lange ein Rätsel.

Fazit: Wer Thriller mag, ohne viel Blut, gepaart mit Karibikfeeling, dem empfehle ich "sie lügen alle"

Bewertung vom 29.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

Kann man eine spannende Geschichte mit nur 5 Wörtern erzählen? Diese Frage habe ich mir von an Anfang gestellt. Bereits der Klappentext in Kombination mit dem Titel hat mich neugierig gemacht.
Andreas Winkelmann hat mich mit dem Thriller "nicht ein Wort zu viel" wieder überzeugen können. Ich mag seinen Schreibstil und seine Ideen.
Die Thematik hat mir gut gefallen, da es mal etwas Neues war. Dass er unter anderem die Buch-Community und das Buchbloggen thematisiert, fand ich interessant.
Wenn man selbst regelmäßig Bücher rezensiert, läuft es einem beim Lesen dieses Buches mehrfach kalt den Rücken hinunter.

Die Geschichte besteht aus 5 Teilen, passend zu den 5 Wörtern, die eine spannende Geschichte haben darf.
Es gibt unterschiedliche Blickwinkel und auch eine Täterperspektive.

Die ermittelnden Personen waren mir sympathisch, da sie, jeder auf seine Art, sehr menschlich für mich rüber kamen.
Auch in Bloggerin Faja konnte ich mich gut hinein versetzen.

Was den Spannungsbogen angeht, so habe ich im Mittelteil für einen kurzen Moment gedacht, dass jetzt etwas passieren sollte, damit die Geschichte nicht langatmig wird. Tja, bereits wenige Seiten später gab es eine neue Leiche und kurz darauf hatte ich mich auf einen potenziellen Verdächtigen festgelegt.
Im letzten Drittel ging es Schlag auf Schlag. Ermittler gerieten in Gefahr, es gab Wendungen und ich musste meine Theorie zum Täter korrigieren.
Für mich im Gesamtpaket ein absolut gelungener Thriller.

Herr Winkelmann hat es wieder einmal geschafft, mich sehr gut zu unterhalten und, was den Täter angeht, gekonnt an der Nase herum zu führen.

Was die Auflösung der spannenden Geschichte mit fünf Wörtern angeht, kann ich nur sagen... Hammer! Wirklich gelungen.

Bewertung vom 13.05.2023
Der Traum vom einfacheren Leben
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


ausgezeichnet

Anna Fredriksson hat mit "der Traum vom einfacheren Leben" einen interessanten und vielschichtigen Wohlfühlroman geschrieben, der Themen wie Familie, Freundschaft, Liebe, Vergebung und das Leben der eigenen Träume vereint.
Es handelt sich um Teil 2 der Jahreszeiten Saga. Es ist möglich, nur diesen Band ohne Vorkenntnisse zu lesen, ich persönlich war froh, auch Band 1 gelesen zu haben, da nicht alles nochmal wiederholt und erklärt wird.
Was das Cover betrifft, so war ich, wie auch schon bei Band 1, direkt begeistert und hatte sofort Lust gedanklich nach Kivik zu reisen.
Der Schreibstil war angenehm leicht. Es wurde wieder abwechselnd über die 3 Protagonistinnen Josefin, Sally und Vanja erzählt. In diesem Band war Sally für mich am wenigsten präsent. Es wurde zwar viel über ihre Pension berichtet, aber ihre Handlungen und Gefühle konnte ich nicht immer nachvollziehen.

Im Verlauf der Geschichte wurde immer deutlicher, wie ähnlich Josefin ihrer Oma Vanja ist. Das Rebellische, der Drang nach Freiheit, die Hilfsbereitschaft.

Auch Band 2 konnte mich wieder überzeugen. Eine interessante Familiengeschichte, sommerlich leicht erzählt. Umrahmt von Informationen über die Natur und das Leben in Schweden.

Ich freue mich schon auf den Herbst in Kivik.

Bewertung vom 23.05.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Henri Faber hat mit Kaltherz einen Thriller geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Handlung wird durch gut durchdachte Wendungen und spannende Ermittlungsarbeit kontinuierlich voran getrieben.
Unnötiges Drumherum, wie etwa das Liebesleben der Ermittler, gibt es bei Kaltherz nicht.

Die Geschichte ist in 5 Teile gegliedert.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den 4 Protagonisten Lansky, Marie, Clara und Jakob. Der Erzählstil bzw. die Sprache ist an die jeweiligen Charaktere angepasst, was Abwechslung bringt.
Ich konnte mich von Anfang an in alle Charaktere hineinversetzen, da sie sehr authentisch beschrieben wurden. Lansky war mir direkt sympathisch. sehr passend fand ich den Titel des Buches, den der Autor gegen Ende auch aufgreift. Das Cover vermittelt direkt eine gedrückte Stimmung, was zu der Story gut passt.

Die Wendungen, die der Autor nach und nach einbaut, sind gut gelungen. Etwaige Vermutungen, die man bereits getroffen hat, muss man wieder verwerfen. Stück für Stück erhält man die Puzzleteile zur Lösung des Rätsels, was die Spannung ordentlich ansteigen lässt. Wenn man denkt, man ist kurz vor der Lösung, kommt die nächste Wendung.
Die Handlung ist perfekt konstruiert und die Hintergründe sind hervorragend recherchiert.

Kaltherz hat alles, was ein spannender Thriller haben muss.
Kaltherz darf im Bücherregal eines Thriller-Fans nicht fehlen.

Bewertung vom 14.05.2022
Flashback
Keller, Britta

Flashback


ausgezeichnet

Wow, dieses Buch hat es in sich. Es handelt sich um ein Jugendbuch ab 16 Jahren, wobei Masons Geschichte nichts für empfindliche Nerven ist.
Die Autorin behandelt unter anderem Themen wie Entführung, Trauma, Traumabewältigung, Alkohol und Drogen.
Britta Kellers Schreibstil ist angenehm zu lesen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Masons und Luanas Sicht geschrieben. Bei Mason gibt es zusätzlich noch die Flashbacks, die Stück für Stück detailliert beschreiben, was Mason während seiner Entführung widerfahren ist.
Diese Flashbacks erhöhen den Spannungsbogen enorm, enthalten aber Informationen mit potentiell triggerndem Inhalt.
Als Leser kann man sich sehr gut in Mason hinein versetzen. Man leidet mit ihm mit, wenn er völlig unerwartet einen Flashback erlebt und danach total fertig ist. Man bekommt vor Augen geführt, wie schwierig es ist, nach einem erlittenen Trauma, wieder in den Alltag zurück zu finden.
Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung, wie Masons Familie und seine neu gewonnenen Freunde mit dem Trauma umgehen.
Die Kapitel aus Luanas Perspektive, zeigen dem Leser, dass der Umgang mit einem traumatisierten Herzensmenschen nicht immer einfach ist.

Fazit: Absolut lesenswert. Spannend, tiefgründig, berührend. Nicht nur für jugendliche Leser.
Man kann das Buch zügig am Stück lesen. Allerdings muss man damit rechnen, dass man über das Gelesene noch länger nachdenken wird.

Bewertung vom 05.05.2022
Die Knochenleser
Ross, Jacob

Die Knochenleser


gut

Jacob Ross hat mit „die Knochenleser“ zwar einen lesenswerten Roman über Korruption, Gewalt, Selbstjustiz und sexueller Gewalt gegen Frauen in der Karibik geschrieben, aber meiner Meinung nach keinen Kriminalroman.

Buchtitel und Klappentext legen die Vermutung nahe, dass es sich um einen spannenden Krimi mit karibischem Flair handelt.
Da ich noch keinen Karibikkrimi gelesen habe und das Buch bereits einen Preis gewonnen hat, waren meine Erwartungen recht hoch.

Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.
Der Schreibstil war verwirrend und kompliziert zu lesen. Was wahrscheinlich als Umgangssprache gedacht war, habe ich als störend empfunden. Manche Wörter waren so stark abgeändert, dass man die Sätze nicht fließend lesen konnte.
Was die Spannung angeht, hatte ich mehr erwartet. Ein Spannungsbogen konnte weder richtig aufgebaut, noch gehalten werden. An mehreren Stellen dachte ich, dass die Geschichte jetzt Fahrt aufnimmt. Kurz darauf ist die mühsam aufgebaute Spannung wieder abgefallen. Die Ermittlungen sind oft in den Hintergrund geraten und ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass der Autor viel mehr die Missstände in der Karibik zum Ausdruck bringen möchte.
Buchtitel und Handlung hatten nur wenig miteinander zu tun.
Der Klappentext klang vielversprechend und die Geschichte hätte Potenzial.

Wer einen spannenden Pageturner erwartet, wird an diesem Buch keine Freude haben.

Bewertung vom 17.04.2022
The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Jana Schäfer hat mit the way we fall einen berührenden, tiefsinnigen und spannenden Roman geschrieben, der schottisches Flair versprüht.
Die Geschichte von Amelia und Jasper hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Wer glaubt, es handelt sich um eine langweilige und komplett vorhersehbare Lovestory, der täuscht sich.
Ich konnte mich von Anfang an gut in die Protagonisten hinein versetzen, vor allem Amelia, die sich so rührend um ihre Schwester kümmert, war mir direkt sympathisch.
Jaspers Art konnte ich anfangs nicht nachvollziehen. Doch das hat sich nach und nach geändert.
Jeder von uns hat eine Vergangenheit, die man auch mit dem Beginn einer neuen Liebe nicht einfach ausradieren kann.

Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte abwechselnd aus Amelias und Jaspers Sicht erzählt wird. So erfährt man als Leser beide Blickwinkel auf eine Situation.

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen New adult Reihe. Ich bin schon gespannt auf Maisies Geschichte in Band 2

Bewertung vom 26.03.2022
Stinknormal ist anders / Die Abenteuer des Super-Pupsboy Bd.1
George, Nina;Kramer, Jens J.

Stinknormal ist anders / Die Abenteuer des Super-Pupsboy Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch trainiert die Lachmuskeln der Leser. Bereits der Titel und das Cover lassen vermuten, dass es bei „stinknormal ist anders“ um ein Thema geht, das humorvolle Lesestunden bereiten wird. Es geht ums Pupsen. Genauer gesagt um Paul, der gemeinsam mit seinen Freunden Blümchen und Samatha herausfindet, dass seine Pupse alles andere als gewöhnlich sind.
Gerade bei Kinderbüchern reicht eine witzige oder spannende Geschichte allein nicht aus, um die jungen Leser zu überzeugen. Den beiden Autoren ist gemeinsam mit ihrem Illustrator ein tolles „Gesamtpaket“ gelungen.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Sprache altersgerecht. Beim Lesen musste ich wegen der lustigen Wortkreationen mehrfach laut lachen. Mir war nicht bewusst, dass es so viele Möglichkeiten gibt, das Geräusch eines Pupses in Worte zu fassen. Herrlich!
Die Kapitel sind nicht zu lang, sodass es auch für ungeübte Leser nicht zu anstrengend wird.
Bereits beim Durchblättern fällt auf, wie toll das Buch gestaltet ist. Neben den vielen Illustrationen sind auf jeder Seite einzelne Wörter fett gedruckt, oder durch eine andere Schriftart hervorgehoben.
Absolutes Highlight und Sahnehäubchen ist das „pups-o-Meter-daumenkino“, das den Lesefortschritt anzeigt.

Fazit: wenn es ein Buch gibt, das Lesemuffel zum Lesen animiert, dann dieses.
Für Jungs UND Mädchen geeignet.

Bewertung vom 26.03.2022
Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


ausgezeichnet

In „Das Land von dem wir träumen“, geht es um die Ängste, Sorgen, Wünsche und Träume von Franziska Bruggmoser, einer Bauerstochter und ausgebildeten Lehrerin, die nach dem ersten Weltkrieg unter der neuen herrschenden Regierung in Südtirol lebt und leidet.

Dieses Buch hat meine ohnehin positiven Erwartungen noch übertroffen.
Anna Thaler hat mit dem Auftakt zu ihrer Familiensaga einen wirklich lesenswerten Roman geschrieben, der für alle Altersgruppen geeignet ist.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, es gibt nur eine Erzählperspektive und keine verwirrenden Sprünge in der Zeit.
Ich hätte das Buch am Stück lesen können, da mich die Geschichte von Anfang an gefesselt hat. Die Thematik der politischen Situation Südtirols nach dem 1. Weltkrieg hätte man nicht spannender beschreiben können. Die Protagonistin Franziska war mir sehr sympathisch. Eine Frau, die weiß was sie will und die nicht aufgibt, auch wenn es schwierig wird. Beim Lesen habe ich sämtliche Emotionen mit Franziska miterlebt. Von Unverständnis, über Wut, Trauer und Freude war alles dabei.
Gegen Ende hat die Autorin den Spannungsbogen noch richtig ansteigen lassen.
Die Geschichte ist so geschrieben, dass man den weiteren Verlauf als Leser nicht vorhersehen kann.
Ich bin schon gespannt auf Band 2.