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Mysterylove
Wohnort: 
Oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2018
17 Erkenntnisse über Leander Blum
Kramer, Irmgard

17 Erkenntnisse über Leander Blum


gut

Im Mittelpunkt der Geschichte um Leander steht die Liebe zum Sprayen. und das beschreibt
die Autorin mit so viel Leidenschaft, dass sie auch beim Leser Interesse weckt für Graffiti.
Seither schaue ich genauer hin und erkenne oft auch Kunst hinter der "Schmiererei".
Aber natürlich geht es um viel mehr in dem Buch.
Es geht um Freundschaft, die 1. Liebe, das Erwachsen werden.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Leander in der Vergangenheit und Lila in der
Gegenwart. Dieses Mädchen lernt Leander kennen und sie stellt sein Leben gründlich auf den Kopf.Das ist anfangs nicht ganz einfach zu durchschauen, macht es letztlich
aber umso spannender zu lesen.
Die Kapitel sind kurz und auch für diejenigen geeignet, die nicht viel lesen.
Ein warmherziger, gut geschriebener Roman, den man im Mittelteil allerdings etwas hätte straffen können.
Da gibt es einige Längen.
Trotzdem lesenswert und nicht nur für Graffiti Künstler.

Bewertung vom 30.12.2017
Der Fall Kallmann
Nesser, Hakan

Der Fall Kallmann


sehr gut

7 Monate nachdem seine Frau und seine Tochter verschwanden, nahm Leon Berger einen neuen Job als Lehrer an. Dieser führte ihn in die Provinzstadt K. Dort ist der Lehrer Kallmann durch einen Treppensturz ums Leben gekommen. Nachdem Berger in dessen Schreibtisch Tagebücher findet, beginnt er zu zweifeln, ob es ein Unfall war. Zwar scheinen sich in den Tagebüchern Realität und Fiktion zu vermischen, so behauptet Kallmann darin nicht nur, seine Mutter getötet zu haben, sondern auch die Fähigkeit zu besitzen, Mörder an ihren Augen erkennen zu können. Bergers Interesse ist jedenfalls geweckt und mithilfe eines Kollegen und einer Kollegin begibt er sich auf Spurensuche. Auch antisemitische Vorfälle an der Schule halten das Trio auf Trab.
Die Geschichte wird aus Sicht mehrerer Personen jeweils in der "ich " Perspektive erzählt. So fügt sich nach und nach , wie bei einem Puzzle, ein Teil ins andere. Immer mehr Abgründe und Geheimnisse der doch so beschaulichen Kleinstadt werden aufgedeckt. Nichts ist wie es scheint. Und Kallmann drohte ein ungesühntes verbrechen aufzudecken. Sein Todesurteil?

Ich bin kein typischer Krimi Leser. Deshalb ist dies auch mein erster Hakan Nesser. Allerdings handelt es sich auch nicht um einen typischen Krimi. Mehr mystisch angehauchte Gesellschaftsstudie. Sehr spannend und überzeugend geschrieben. Der ruhige, gar nicht reißerische Stil schafft es eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, die an Spannung kaum zu überbieten ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Dies war mein erster Nesser, aber sicher nicht mein letzter.

Bewertung vom 23.10.2017
Dann schlaf auch du
Slimani, Leïla

Dann schlaf auch du


sehr gut

Myriam und Paul, ein junges, berufstätiges Pariser Paar , sucht eine Nanny für ihre beiden
kleinen Kinder. Schon bald werden sie fündig. Louise scheint die Antwort auf alle Gebete zu sein.
Sie kümmert sich nicht nur hingebungsvoll um die Kinder, sondern putzt, wäscht und kocht ausgezeichnet.
Alle Welt beneidet sie um ihr wunderbares Kindermädchen.
Aber wenn alles so perfekt war, warum sind die Kinder dann jetzt tot?
Diese Geschichte, die Leila Slimani so kühl, so sachlich und fast pragmatisch erzählt, zieht einen von der 1.
Seite an mitten ins Geschehen. Dabei ist es vor allem dem wunderbaren Schreibstil der Autorin geschuldet,
dass man oft vergisst, keinen Tatsachenbericht zu lesen, sondern einen Roman.
Allerdings einen, der so beklemmend realistisch geschrieben ist, dasss man beim Lesen den Atem anhält.
Und dabei kommt er vollkommen ohne reißerische Effekthascherei aus. Gerade der eher nüchterne Schreibstil
ist es, der nach und nach immer mehr hypnotisiert und einen regelrecht zwingt, das ganze Buch in einem
Rutsch zu lesen.
Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.
Und auch die Autorin sollte man sich unbedingt merken.

Bewertung vom 17.08.2017
Fangirl
Rowell, Rainbow

Fangirl


sehr gut

Zum Inhalt: Die 18jährige Cath beginnt mit dem Studium am College und plötzlich steht ihre Welt kopf.
Ihre Zwillingsschwester und bisher beste und eigentlich auch einzige Freundin geht eigene Wege,
ihre Mutter, die sie vor Jahren verlassen hat, meldet sich urplötzlich, der Vater ist psychisch labil
und bietet eher Anlass zur Sorge als Halt.
Cath ist zutiefst unsicher, schottet sich ab, vermeidet Freundschaften.
Einzig ihre Rolle als Autorin von Fanfiction bietet ihr Sicherheit.
Erst Levi, Freund ihrer Mitbewohnerin, lockt sie zaghaft aus ihrem Schneckenhaus.
Doch auf den ersten Kuss und die ersten Schmetterlinge folgt schnell ein böses Erwachen.
Hat auch Levi nur mit ihr gespielt?

Eine Geschichte mit einer absolut unperfekten Protagonistin, die voller Komplexe und Zweifel steckt.
Zwar kann man sich nicht immer in sie hineinversetzen und manchmal möchte man sie packen und schütteln,
aber man schließt sie ins Herz.
Alle Figuren sind liebevoll und echt gezeichnet, keine übertrieben gutaussehenden, perpekte Jungs, keine ach
so süße Hauptfigur, sondern lebensnahe Menschen mit Macken und Fehlern. Und genau das macht sie so
sympatisch und vor allem glaubwürdig.
Dazu eine Handlung mit viel Tiefgang, statt seichtem Geschwätz. Ein Buch, das nachdenklich macht, aber trotzdem federleicht geschrieben ist und sich sehr flüssig liest.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an alle, die einen Coming-Of-Age Roman mit Tiefgang zu schätzen wissen.

Bewertung vom 12.07.2017
Ein angesehener Mann / Captain Sam Wyndham Bd.1
Mukherjee, Abir

Ein angesehener Mann / Captain Sam Wyndham Bd.1


sehr gut

Zum Inhalt: Sam Wyndham, Londoner Polizist wurde vom 1. Weltkrieg aus der Bahn geworfen. Er selbst wurde als Soldat schwer verletzt, alle Menschen, die für ihn von Bedeutung waren, starben in den Kriegsjahren. So hält ihn nichts in London und er sagt freudig zu, als er das Angebot bekommt, als Kriminalbeamter in die britische Kolonie Indien zu gehen.
Schnell stellt er fest, dass das Leben in Kalkutta ihm einiges abverlangt.
Auch der rätselhafte, politisch motivierte Mord eines hochrangigen Briten,, den er untersuchen soll, bringt ihn an seine Grenzen.
Haben seine Vorgesetzten tatsächlich ein Interesse an der Aufklärung? Aber wieso legt man ihm dann ständig Steine in den Weg? Immer tiefer bewegt sich Sam zusammen mit seinem indisch-stämmigen Assistenten in die Unterwelt Kalkuttas und findet mehr und mehr Ungereimtheiten.

Fazit: Abir Mukherjee's Debüt hat mich schon ab der 1. Seite mitgerissen. Nicht nur , weil man sich direkt mitten im geschehen befindet, sondern vor allem aufgrund seiner Schreibweise. Durch die Ich-Erzähler Perspektive und Mukherjee's Art, detailreich zu beschreiben, ohne langatmig zu werden, hat man das Gefühl, direkt dabei zu sein.

Durch dieses Buch habe ich ganz nebenbei mehr über Indien, seine Bewohner und die Geschichte erfahren, als durch manchen Reiseführer. und zwar auf eine sehr unterhaltsame Weise.
Auch das Verhältnis der Inder zur Kolonialmacht England wird ganz nebenher und trotzdem sehr umfassend beleuchtet.

Ein Kriminalroman, der locker leicht viel Wissenswertes vermittelt über Land, Kultur und Politik.
Empfehlenswert für jeden, der nicht nur den klassischen Krimi lesen möchte, sondern sich auf eine imaginäre Reise in eine anderen Zeit und ein anderes Land begeben möchte.
Man taucht ein in die exotische, schwülwarme Luft Kalkutta's und möchte gar nicht mehr auftauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2017
Der kleine Laden der einsamen Herzen
Darling, Annie

Der kleine Laden der einsamen Herzen


sehr gut

Posy Morland, Single und alleinerziehende Schwester eines Halbwüchsigen erbt überraschend den in die Jahre gekommenen Buchladen ihrer Ziehgroßmutter. Dieser befindet sich in einer heruntergekommenen kleinen Gasse mitten in London. Kundschaft? Fehlanzeige! Dumm nur, dass Posy den laden nur behalten darf, wenn es ihr gelingt, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Sonst fällt er an Sebastian, den "unverschämtesten Kerl" Londons und Enkel der Verstorbenen.
Damit würde Posy Wohnung und Arbeitsplatz verlieren. Posy's große Leidenschaft gehört Liebesromanen. Und zwar denen mit Happy End. Und so beschließt sie, dass es in ihrem Bücherladen nur solche geben soll. Sie möchte nicht irgendeine Buchhandlung haben, sondern die mit der größten Sammlung an Liebesromanen aller Art.
Leider hat Sebastian andere Pläne...

Das Buchcover ist auf eine sehr unkitschige Art schön gestaltet und fällt direkt ins Auge.
Die Schrift ist angenehm zu Lesen und die Seitenstärke (knapp 400) genau richtig.

Schon nach den ersten Seiten ist man ganz verliebt in Posy und ihre warmherzig naive Art.
Auch die anderen Charaktere schließt man gleich ins Herz. Selbst den großspurigen Sebastian muss man einfach mögen. Dank ihm entspinnen sich so witzige Dialoge, dass man sich die Lachtränen aus den Augen wischt.

Annie Darling hat alle Protagonisten und die gesamte Geschichte auf äußerst liebevolle Weise erzählt.
Man möchte am Liebsten selbst mal in Posy's charmanten kleinem Laden vorbeischauen und in den Büchern stöbern. Und vielleicht noch Zeuge eines amüsanten Schlagabtauschs mit Sebastian werden.
Fazit:
Dieses Buch ist wie ein Softeis- locker, leicht, süß und viel zu schnell verschlungen.

Bewertung vom 04.04.2017
Rachel im Wunderland / Familie Walsh Bd.2
Keyes, Marian

Rachel im Wunderland / Familie Walsh Bd.2


ausgezeichnet

Von allen Büchern die ich von Marian Keyes gelesen habe, berührt mich dieses am meisten.
Worum es geht?
Die Irin Rachel zieht nach New York und plötzlich ist das ganze Leben eine einzige wilde
Party. Sie bezieht mit ihrer besten Freundin eine hübsche Wohnung, hat einen tollen Job und
lernt einen Mann kennen, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest.
Dass sie von Party zu Party und Bar zu Bar mehr und mehr Alkohol trinkt, wird Rachel gar nicht
bewußt. Dass sie immer öfter aus der Rolle fällt, wenn sie betrunken ist, auch nicht.
Bis sie den Job verliert , ihre Freunde sich abwenden und ihr Leben ein Scherbenhaufen ist.

Marian Keyes schreibt mit gewohnter Leichtigkeit über ein ernstes Thema - Alkoholsucht.
Die Autorin war selbst jahrelang abhängig und weiß wovon sie schreibt.
Das Buch berührt und geht unter die Haut. Gerade weil es ohne erhobenen Zeigefinger auskommt
und trotz aller humorvollen Passagen sehr eindringlich erzählt, wie klein der Schritt zwischen
"öfter mal einen heben" und Sucht sein kann.

Bewertung vom 04.04.2017
Die Arena
King, Stephen

Die Arena


ausgezeichnet

Was passiert, wenn eine Kleinstadt plötzlich komplett von der Aussenwelt abgeschnitten ist?
Niemand kommt raus, niemand rein.
Wie arrangieren sich die Bewohner damit und vor allem was passiert, wenn niemand da ist,
der für Recht und Ordnung sorgt?
Wie immer packt einen Stephen King schon auf den ersten Seiten.
Er schafft es wie kaum ein anderer Spannung zu erzeugen und zu halten. Dieses Buch hat mich
einige Stunden Schlaf gekostet, weil ich es abends einfach nicht weglegen konnte.
King in Hochform!
Einziger Kritikpunkt: Des Rätsels Lösung hätte ruhig nicht ganz so fern jeder Realität sein dürfen!

Bewertung vom 04.04.2017
The Stand - Das letzte Gefecht
King, Stephen

The Stand - Das letzte Gefecht


ausgezeichnet

Alle Jahre wieder...nehme ich dieses Buch in die Hand und lese es erneut.
Ich bin generell ein großer Fan von Dystopien, aber dieses Meisterwerk von
Stephen King ist mein absoluter Favorit.
Vielschichtig, spannend,gänsehauterzeugend, aber vor allem weiß man bei King nie, ob
es ein Happy End gibt.
Wer Dystopien und Fantasy mit einem Schuss Horror mag, kommt an diesem Roman nicht vorbei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2017
Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? Mini-Bilderbuch
McBratney, Sam;Jeram, Anita

Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? Mini-Bilderbuch


ausgezeichnet

Ein Buch, dass ganz ohne viel farblichen Schnickschnack daherkommt.
Einfache, aber schöne Zeichnungen in Pastell, Bilder die ganz auf Hasenmama
und Hasenkind konzentriert sind.
Dazu die Geschichte, in der Mutter und Kind beschreiben, wie lieb sie sich haben.
Eine Geschichte, die anregt, dem eigenen Kind auch mal wieder zu sagen "...bis zum Mond und zurück hab ich dich lieb"