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atlaentis

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Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2024
Umweltschutz / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.13
Kessel, Carola von

Umweltschutz / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.13


sehr gut

Alltagsnah

Die Wieso-Weshalb-Warum-Erstleser-Bücher überzeugen von außen allesamt durch eine hochwertige Aufmachung. Auch hier gefällt mir das Cover, welches von dem Zusammenspiel realistischer Fotos und gezeichneten Illustrationen her perfekt zu den Bildern im Inneren passt. Die Fotos selbst haben mich sehr beeindruckt, da das Ausmaß der menschlichen Handlungen schonungslos dargestellt wird und somit die Dringlichkeit der Thematik keineswegs heruntergespielt wird. Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn finde ich wieder einmal eine großartige Idee, wobei die Überschriften zu den farblichen Rahmen am oberen Ende der jeweiligen Seite passen und somit schnell eine Übersicht möglich ist. Die Themen an sich sind breit gefächert, wobei von Gletschern, über Haushalt bis zu erneuerbaren Energien viel geboten wird. Dadurch werden viele alltagsnahe Themen angesprochen, deren Empfehlungen für mehr Umweltschutz für die jungen Leserinnen gut umsetzbar sind. Die Bedeutung dieser Vorschläge wird dabei exemplarisch durch den langen Weg von der Baumwolle bis zur Verwendung grafisch dargestellt, wodurch die Kinder gut nachvollziehen können, warum sich jeder Einzelne an schon einfach umzusetzende Tipps halten sollte. Schön finde ich auch, dass die Grenzen des eigenen Umweltschutzes deutlich angesprochen werden, da eben die Möglichkeiten auch gegeben sein müssen und nicht fälschlicherweise suggeriert wird, dass ein Individuum die Umwelt alleine retten kann.

Die Gestaltung im Inneren hat mich auch wieder sehr überzeugt. Die große Schrift und die einfachen Satzstrukturen machen es Erstleserinnen gut möglich, die kompakten Texte lesen und verstehen zu können. Die Biene mit ihren eingeschobenen Kommentaren am Rand sorgt zudem für nette Abwechslung und lockert das doch ernste Thema auch ein wenig auf. Die Sticker und Leserätsel passen zu dem angesprochenen Inhalt und sind somit gut zu meistern. Toll finde ich, dass die Sticker nach dem Einkleben keine wichtigen Informationen überdecken, sondern lediglich die Anmerkung, wo welcher Sticker hingehört, überklebt wird. Dennoch gibt es ein großes Defizit, welches mich bereits auf den ersten Seiten störte. Der benutzte Wortschatz übersteigt deutlich das Wissen von Erstleserinnen, insbesondere, wenn Wörter wie Kohlendioxid ohne Erläuterung in den Raum geworfen werden. Da helfen selbst die Schaubilder nicht weiter. Empfehlenswert wäre es demnach, wenn mit einem Glossar am Ende gearbeitet wird, oder eben eine Erläuterung im Text direkt stattfindet. Dennoch bietet das Buch einen guten Überblick über die Dringlichkeit des eigenen Handelns hinsichtlich der Umwelt und liefert zugleich leicht umsetzbare Empfehlungen, was mit interessanten Bildern und Rätseln versehen ist und größtenteils gut für Erstleserinnen aufbereitet wurde.

Bewertung vom 19.12.2023
Guinness World Records für Erstleser - Weltraum (Rekordebuch zum Lesenlernen)

Guinness World Records für Erstleser - Weltraum (Rekordebuch zum Lesenlernen)


sehr gut

Größtenteils gut durchdacht

Von außen wirkt das Buch hochwertig und macht damit einen sehr guten ersten Eindruck. Das Cover verrät bereits, auf was man sich einstellen kann und passt gut zu den vielen Bildern, die sich auch im Inneren auffinden lassen. Allgemein hervorzuheben ist der schöne und ordentliche Aufbau des Buches. Sich darin zurechtzufinden gelingt mühelos, da es ein Inhaltsverzeichnis gibt und die einzelnen Kapitel zudem farblich voneinander abgetrennt sind. Demnach merkt man, dass in die Gestaltung viel Arbeit geflossen ist. Des Weiteren sind die einzelnen Textfelder eine gute Idee, da der Text nicht massig wirkt und die jungen Lesenden nicht erschlägt. Dass das Buch auf Erstleser ausgerichtet ist, fällt sofort auf. Toll finde ich hierbei nicht nur die kurzen Sätze, die große Schrift sowie die Arbeit mit vielen Bildern und Piktogrammen, sondern auch, dass bei der Auswahl der Schrift darauf geachtet wurde, dass das a nicht dem typischen Computer-a entspricht, sondern so, wie die Kinder es üblicherweise in der Schule lernen. Umständlicher sind dafür die ganzen englischsprachigen Begriffe. Dies kann man dem Buch hinsichtlich der sehr international ausgerichteten Thematik jedoch keinesfalls vorwerfen. Viele Begriffe werden in kleinen Kästen am Rand zudem weiter ausgeführt, auch wenn ich mir hierbei noch eine Erklärung der Begriffe Erdentage, Erdenjahre und Methan gewünscht hätte, da hierbei doch einige Fragen auftreten können.

Positiv anzumerken ist auch die abwechslungsreiche Auswahl an Thematiken, da nicht nur Planeten, sondern unter anderem auch Menschen im All genauer betrachtet werden und somit einiges an Wissen präsentiert wird. Hier haben definitiv nicht nur die jüngeren Leser an Wissen dazugewonnen! Amüsant sind zudem die kleinen Sprechblasen an der Seite, welche ein doch sehr sachlich aufbereitetes Thema auflockern.

Das Buch ist zweifelsohne sehr informativ und gut durchdacht. Demnach sind der bislang aufgeführte und die folgenden Kritikpunkte Jammern auf hohem Niveau, dennoch muss angemerkt werden, dass der Vergleich mit Dieselloks für mich persönlich nicht mehr zeitgemäß ist. Da hätte sich sicherlich ein passenderes Beispiel finden lassen, welches den Kindern vertrauter ist. Zudem hätte im Kapitel der Planeten eine kleine Übersicht über diejenigen in unmittelbarer Nähe zur Erde die Orientierung erleichtert, oder systematisch von einem Planeten zum nächsten gearbeitet werden können, um deren Besonderheiten darzustellen, da die Informationen für einen einzelnen Planeten doch sehr gestreut wurden. Nichtsdestotrotz ist das Buch für Groß und Klein sehr empfehlenswert, wenn man sich näher mit unglaublichen Rekorden im Weltall befassen möchte, da das Buch kindgerecht gestaltet ist und eine tolle Reise in verschiedene Thematiken ermöglicht.

Bewertung vom 08.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


sehr gut

Unterhaltsam

Zur Aufmachung des Romans lässt sich nicht viel sagen, außer dass es wieder einmal großartig aussieht und perfekt zu den beiden Vorgängern passt. Ich liebe das Cover und habe das Buch zumindest auch diesbezüglich sehr gerne in die Hand genommen. Die Geschichte um Sloane und Lucian ist sehr vielversprechend und konnte mich größtenteils überzeugen. Mir hat hierbei sehr gefallen, dass wir nicht nur eine klassische Liebesgeschichte bekommen, sondern zugleich mit ordentlich Spannung verwöhnt werden, da Lucian Sloane unabsichtlich in Gefahr bringt und somit jederzeit mit einer neuen Drohung zu rechnen war. Zwar hat es ein wenig gedauert, bis diese spannungsgeladenen Momente bezüglich des Geschäftes auftraten, doch die Handlung zuvor hat dies problemlos ausgeglichen. Man lernt die zutiefst verschiedenen Charaktere kennen, oder trifft sie wieder, je nachdem, ob man die anderen beiden Bände bereits gelesen hat, und wird dank eines schnellen Einstieges reibungslos in die Geschichte geworfen. Der Freundeskreis ist super unterhaltsam mit lockeren, aber auch ernsten Gesprächen und wirkt damit sehr authentisch, weshalb ich gerne von den gemeinsamen Momenten las. Auch Sloane und Lucian mit ihren Dialogen haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht, wobei an dieser Stelle jedoch mein größter Kritikpunkt genannt werden muss. Die Protagonisten sind beide etwa 40 Jahre alt und benehmen sich doch gerne mal wie pubertäre Jugendliche. Das Verhalten wirkte manchmal zu gewollt streitsüchtig, nicht immer, aber doch waren ein paar Momente dabei, die mir einfach zu viel des Guten waren.

Durch die abwechselnde Erzählperspektive hat man die Gefühle, sowohl den Hass, als auch die Liebe, gut nachvollziehen können und hat zugleich immer wieder einzelne Rückblicke in die Vergangenheit der beiden erhalten. Ebendiese haben den Protagonisten reichlich Tiefe verpasst, weshalb das Buch mit einer genialen Hintergrundgeschichte überzeugen konnte. Das Ganze gemischt mit einem lockeren Schreibstil hat mir sehr gefallen und für ein richtiges Wohlfühl-Erlebnis gesorgt. Man fliegt geradezu durch das Buch und wird von Anfang bis Ende gut unterhalten. Das Ende ging mir persönlich doch zu sehr Schlag auf Schlag, vor allem fand ich Lucian viel zu fordernd und Sloane zu sehr nachgebend, doch ich kann auf der anderen Seite verstehen, dass die Autorin auch den beiden Charakteren ihre eigene Familie erlauben wollte. Im Großen und Ganzen ist der Roman somit ein absoluter Genuss und ein würdevoller Abschluss der Reihe. Das Buch lässt sich aber auch problemlos lesen, wenn man die anderen beiden Teile nicht kennt, da die Geschichte von Sloane und Lucian grundlegend aufbereitet wird und man dennoch genug über die anderen Charaktere lernt, um sich ein genaues Bild von ihnen machen zu können.

Bewertung vom 12.11.2023
GUY'S GIRL
Noyes, Emma

GUY'S GIRL


sehr gut

Intensiv

Mit dem Cover musste ich zunächst warmwerden, doch je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso passender fand ich Aufmachung und Titel des Werkes. Zum Einstieg gibt es zu sagen, dass man schnell in das Geschehen geworfen wird und mit den wichtigsten Charakteren konfrontiert wird. Der Anfang ist jedoch zugleich der größte Kritikpunkt am Buch, denn ich konnte mit Ginny überhaupt nichts anfangen. Sie war mir zu sprunghaft und alles an ihr wirkte so, als habe sich die Autorin extra viel Mühe gegeben, um sie besonders zu machen, wobei mir das eine Spur zu viel und fast schon anstrengend war. Vielleicht ist das auch einfach der Tatsache geschuldet, dass Ginny anfänglich wenig Einblicke in ihre Emotionen erlaubte, aber letztendlich musste ich mich doch durch die ersten hundert Seiten quälen und war jedes Mal froh, wenn aus Adrians Perspektive erzählt wurde. Dementsprechend finde ich die abwechselnden Perspektiven gut gewählt und sehr erfrischend, wobei dies zugleich dazu beiträgt, dass man die Komplikationen der Beziehung aus jeder Sicht betrachtet.
Im Mittelteil ist mir Ginny dann schnell sympathischer geworden und die Handlung zog sich auch keineswegs in die Länge. Bei den verschiedenen Charakteren fiebert man nun allmählich doch fleißig mit, dass Ginny nicht in verzwickte Situationen gerät und sich lieber von manchen Personen fernhält. Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle vor allem Clay positiv hervorheben. Er war mir von Beginn an super sympathisch, hatte immer passende Worte für Ginny und schafft es dennoch, die Freundesgruppe zusammenzuhalten, was mit Ginny und Finch definitiv keine leichte Aufgabe war. Auch Adrian als Protagonist hat mir sehr gefallen, da er einfach erfrischend ruhig war und doch seine Tiefen aufwies. Die Handlung als solche hat mir großartig gefallen, vor allem der Wechsel von New York nach Budapest, wo das Ganze dann seinen Höhepunkt erreichte. Die Themen Magersucht und Bulimie werden absolut ungeschönt vermittelt, weshalb man als Leser sehr intensiv in die Problematik gezerrt wurde. Folglich sollte man die Anmerkung der Autorin am Anfang des Buches beachten, denn selbst als Leserin, die noch nie mit diesen Problemen zu kämpfen hatte, hat mich das sehr mitgerissen. Gegen Ende hin habe ich regelrecht an dem Buch geklebt und die Seiten förmlich verschlungen. Der einfache Schreibstil hat dem beigetragen und somit war das Werk zum Schluss hin einfach nur noch ein absoluter Lesegenuss.
Abschließend lässt sich also festhalten, dass ich ein wenig gebraucht habe, um mit Ginny zurecht zu kommen, doch wenn sie ihre Gefühlswelt für den Leser öffnet, kann man sich gar nicht mehr von dem Buch lösen. Die angesprochenen Themen sind intensiv dargestellt und sollten zu Beginn des Werkes keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden.

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Bewertung vom 18.10.2023
When The King Falls / Vampire Royals Bd.1
Niehoff, Marie

When The King Falls / Vampire Royals Bd.1


sehr gut

Klasse Spannung, zu wenig Worldbuilding

Das Cover ist super schön geworden und passt mit der düsteren Stimmung und dem so fragil wirkenden Blümchen perfekt zum Inhalt des Buches. Auch die innere Gestaltung überzeugt auf ganzer Linie und macht den Roman rein optisch schon einmal sehr ansprechend. Einzigartig finde ich, dass die Playlist nicht einfach nur am Anfang platziert wurde, sondern dass die Kapitel dem konkret zugeordnet werden, sodass die Lieder in die Geschichte einbezogen werden.

Hinsichtlich des Inhalts an sich gilt zu betonen, dass die Idee sehr spannend wirkt und ich diesbezüglich auch keineswegs enttäuscht wurde. Die ersten Kapitel werfen den Leser direkt in das Geschehen und bieten bereits die ersten spannungsgeladenen Momente, derweil es danach für ein paar Seiten ruhiger wird, aber definitiv nicht so, als dass man es als langatmig oder gar langweilig beschreiben könnte. Denn nach einem unerwarteten Vorfall droht eine durchgehende Gefahr für mehrere Charaktere und auch durch weitere, interessante Geschehnisse wird die Spannung aufrechtgehalten. Hinzu kommt Florences fortlaufende Zerrissenheit zwischen ihrer Pflicht und ihren Gefühlen, wobei man als Leser darum bangt, dass sie auf ihr Herz hört. Das Ende birgt einen absolut gemeinen Cliffhanger, dementsprechend konnte ich mich von den letzten Seiten kaum mehr losreißen und habe mit den Protagonisten mitgefiebert, wodurch definitiv ausreichend Interesse am zweiten Teil geweckt wird. Die Charaktere sind mit einer lebensfreudigen Lyra, einer zunächst eher abweisenden Bonnie und einem nicht immer so leicht durchschaubaren Benedict abwechslungsreich und tragen der Spannung dementsprechend auch bei. Florence selbst ist eine sympathische Protagonistin, auch wenn man ihr in der zweiten Hälfte einfach nur gerne mal einen Schups geben möchte, damit sie ehrlich zu sich selbst wird. Dennoch ist ihre anfängliche Angst gut ausgearbeitet und nachvollziehbar, wobei sie sich stets tapfer gibt und keineswegs anstrengend wirkt. Auch der Schreibstil konnte mich von sich überzeugen, da man mit dieser Leichtigkeit geradezu durch die Seiten fliegen und in einen richtigen Leseflow kommen kann.
Nun aber zu dem Punkt, der mich doch zunehmend mehr gestört hat, denn so gut das Buch in allen anderen Aspekten abschneidet, wurde das Worldbuilding leider vernachlässigt. Man erfährt weder viel darüber, inwieweit sich die Vampire von den Menschen unterscheiden, noch wie Florences Training vor ihrem Aufenthalt im Schloss aussah oder gar, wie das Leben in der Gesellschaft gedacht ist. Der Streit zwischen Florence und Benedict hat mich somit auch nicht wirklich gepackt, da man keine Seite wirklich nachvollziehen kann. Oftmals werden kleine Andeutungen gemacht, doch eine konkrete Beschreibung bleibt aus und somit mangelt es einfach auch an Verständnis hinsichtlich Florences oder Benedicts Perspektive.

Trotz allem ist der Roman allen Vampir- und Fantasyliebhabern zu empfehlen, da er sowohl hinsichtlich Idee, der Charaktere als auch dem Schreibstil überzeugt. Ich hoffe dennoch, dass im zweiten Teil ein wenig mehr über die Welt verraten wird, um Florences und Benedicts Meinungen besser nachvollziehen zu können.

Bewertung vom 12.10.2023
Wie wir den Frieden lernten
Klee, Annika

Wie wir den Frieden lernten


sehr gut

Gegen- oder miteinander? Ein aktuell relevantes Thema

Dass die Themen Krieg und Frieden gegenwärtig kaum zur Ruhe kommen, lässt sich nicht verleugnen und sollte somit auch an Kinder herangeführt werden. Dass dies dabei kindgerecht aufbereitet werden sollte, ist bei einer solch grausamen Thematik zentral und dem Buch einfach fantastisch gelungen. Hierbei wird vor allem ein Alltagsbezug geschaffen, da ein Streit zwischen Parallelklassen definitiv ein Problem ist, mit dem sich die meisten Kinder früher oder später konfrontiert sehen. Und so wie es auch in der Realität ist, ist dabei natürlich die andere Klasse die böse und die eigene eben nicht. Somit ist der Kontext schon einmal sehr authentisch und etwas, womit sich die Lesenden identifizieren können. Toll finde ich es auch, dass die Erzählerin anmerkt, dass die Ursachen für den Streit dabei verdreht werden, um es dramatischer darzustellen, als es letztendlich war, aber wenn man wütend ist, handelt man oftmals nicht rational. Die Rache beider Klassen wird immer raffinierter und bösartiger, bis eingesehen wird, dass es so nicht mehr weitergeht, wodurch der essenzielle Schritt zur einer Konfliktlösung erkannt und angegangen wird. Die Lösung für den Krieg zwischen den beiden Klassen finde ich stark, weil es einem vermittelt, dass man erst einmal sich selbst betrachten sollte, bevor man die Schuld auf Andere schiebt, aber zugleich auch den Anderen offen entgegentreten sollte. Toll ist dabei die wichtige Botschaft, dass nicht gegeneinander, sondern miteinander gearbeitet werden muss, da sonst eine Lösung nicht geschaffen werden kann.
Allgemein gilt zudem zu betonen, dass ich das Cover und die dazu passenden, farbenfrohen Illustrationen sehr gelungen finde und auch sehr beeindruckt von der klimaneutralen Gestaltung und Produktion dieses Buches war, da die Qualität keineswegs darunter gelitten hat. An den Illustrationen ist jedoch zu bemängeln, dass diese zwar meist, aber auch nicht immer das wiederspiegeln, was im Text benannt wird. Exemplarisch kann angeführt werden, dass von Jacken, die an Reißverschlüssen miteinander verkettet werden, geschrieben ist, diese auf dem Bild aber an den Ärmeln verknotet sind. Auch das Bild eines Sushi essenden Mädchens im Kontext des Austauschkonzeptes finde ich weniger gelungen, da man das Fremde kennenlernen soll, aber der Austausch daraus nicht hervorgeht. Dennoch sind die Illustrationen sehr aufwändig und einfach wunderschön.

In Anbetracht des Schreibstils gilt hervorzuheben, dass dieser sehr bildlich, aber weniger authentisch ist, insbesondere, wenn man das Ende des Buches auf die Erzählerin überträgt, da der Wortschatz doch deutlich den eines Kindes übersteigt. Trotz allem handelt es sich hierbei aber um ein pädagogisch wertvolles und kindgerecht aufbereitetes Buch, das eine gegenwärtig relevante Thematik keineswegs herunterspielt, sondern angemessen mit Alltagsbezug angeht und somit eine großartige Lektüre für Kinder und für den Schulkontext darstellt.

Bewertung vom 02.10.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


gut

"Es war ein Auf und Ab." - Kieran hatte recht

Über die Aufmachung des Buches gibt es nicht viel zu sagen, da mir sowohl die Gestaltung des Covers, als auch das weiche Material sehr gefallen. Den eintönigen Farbschnitt hätte ich persönlich nicht gebraucht, aber er hat mich auch nicht gestört.
Der Inhalt des Buches hat mich größtenteils auch begeistert, vor allem, da wichtige Themen sensibel aufgegriffen und somit keineswegs verharmlost werden. Die Zweifel der beiden Protagonisten und die Spuren der Vergangenheit werden nicht heruntergespielt, sondern ziehen sich von Anfang bis Ende durch die Geschichte und machen die Charaktere zwar verletzlich, aber deswegen auch so nahbar und authentisch. Liora und Kieran sind zwei wundervoll ausgearbeitete Protagonisten mit gut durchdachten Tiefen und nachvollziehbarem Verhalten, die man trotz ihrer Unterschiedlichkeit einfach lieben muss. Toll finde ich hierbei vor allem, dass die beiden ein sehr erwachsenes Verhalten aufzeigen, da man ja oft genug schon von jugendlicher Naivität und Stimmungsschwankungen gelesen hat. Somit waren die Zwei sehr erfrischend und auch die Dynamik zwischen ihnen hat mich sehr berührt. Dem kommt natürlich auch das ganze Setting zugute, dass durch die Verortung im Blumengeschäft eine komplett neue Idee ist, die aber nicht nur am Rande hin und wieder erwähnt wird, sondern auch die Bedeutung der Blumen und die Leidenschaft der Beiden gut aufgreift. Positiv fand ich zudem die Erzählung aus beiden Perspektiven, da man besser nachvollziehen konnte, warum sie so mit sich selbst hadern, wobei dennoch Spannung aufgebaut wurde, da immer nur Bruchstücke seiner Vergangenheit präsentiert wurden. Zugegeben war die Auflösung am Ende jedoch keine große Überraschung, da man seine unerklärliche Aufmerksamkeit und Zuneigung für eine gewisse andere Person mit ein wenig Fantasie sofort in das Rätsel integrieren konnte und sich somit denken konnte, wie das alles zusammenhängt. Dennoch kann ich das Ende an sich absolut nicht kritisieren. Obwohl die Auflösung der Vergangenheit keine Überraschung war, so wurde die Spannung am Ende noch einmal enorm in die Höhe getrieben und hat für einen absolut gemeinen Cliffhanger gesorgt. Dabei muss ich auch einfach hervorheben, wie sehr mir der Schreibstil gefallen hat. Er war an den richtigen Stellen ruhig, konnte aber auch am Ende den Puls zum Rasen bringen, weil man so mit Kieran und Liora mitfiebert. Anzumerken ist jedoch, dass das Buch zwar sehr emotional ausgerichtet ist, es aber auch nicht an der ein oder anderen lustigen Stelle gefehlt hat. So fand ich insbesondere das Flirtgespräch mit Luke einfach großartig und sehr abwechslungsreich!

Nun aber zu dem großen Kritikpunkt, der es mir trotz fantastischem Schreibstil schwer gemacht hat, das Buch von Anfang an bis zum Ende durchzusuchten. Mir hat es schlicht und ergreifend an Spannung gefehlt. Klar handelt es sich hier um einen Roman, der sich auf innere Konflikte bezieht, aber da es nur ab und an, insbesondere im Mittelteil, Momente gab, welche für Spannung gesorgt haben, war mir das Ganze einfach zu langatmig, weshalb ich auch sehr lange gebraucht habe, um das Buch zu lesen. Mir persönlich hat es an einem Anreiz gefehlt, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Vermutlich ist das aber auch nur Geschmackssache und spricht hingegen Lesende an, die einfach eine Lektüre mit emotionalen Tiefen und Auseinandersetzungen genießen wollen. Grundsätzlich kann ich auch keinesfalls von dem Buch abraten, immerhin hat es viele starke Aspekte, welche ich bereits benannt habe, aber wer einen Pageturner mit unvorhersehbaren Momenten erwartet, ist hier an der falschen Adresse.

Bewertung vom 15.09.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
Schmidt, G.Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit


sehr gut

Gut, aber keine leichte Lektüre

Das wunderschöne Cover und die hochwertige Aufmachung gefallen mir wirklich sehr, wobei das Titelbild einfach passend zum Inhalt der Geschichte ist. Ein Inhaltsverzeichnis finde ich meist für Sachbücher passend, aber weniger für Romane. Hier kann es aber durchaus wertvoll sein, da die Geschichte gegen Ende hin durchaus komplexer wird und es somit erleichtert wird, an eine Stelle zurückzukehren und nachzulesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist spannend und wird dank des lockeren Schreibstils erleichtert. Die mysteriöse Stimmung zu Beginn gelingt gut, wobei die Atmosphäre über das gesamte Buch hinweg positiv hervorzuheben gilt. Die herbstliche und weihnachtliche Stimmung wird erfolgreich erschaffen und durch den Bäckereizauber ausgeschmückt, sodass man sich selbst gerne in das Setting versetzt. Adam ist ein sympathischer, wenn auch wenig zurückhaltender Protagonist, aber das bietet auch für einige Kinder Identifikationspotential. Mit seiner Klugheit und Neugierde macht es Spaß, seinen Abenteuern zu folgen und sich mit ihm in verschiedene Zeiten zu begeben, die ebenfalls ausführlich und toll gestaltet werden, sodass man sich genau hineinversetzen kann. Dabei hat mich jedoch von Beginn an eines durchwegs verwirrt: Warum wird die Ausgangssituation im Jahre 1999 verortet, wenn bereits ständig Zeitsprünge vorliegen? Für mich war es zunächst unbegreiflich, warum nicht einfach die Gegenwart gewählt wurde, aber dafür erfolgt doch noch eine Auflösung auf den letzten Seiten und mit dieser bin ich sehr zufrieden.
Der Schreibstil ist für Kinder passend sowie Wortschatz und Syntax leicht gestaltet. Die Erzählperspektive hingegen finde ich einfach großartig! Die Vorausdeutungen des Erzählers wecken das Interesse und halten die Spannung hoch. Ebendem tragen auch die verschiedenen Gegenstände bei, mit denen die Zeit erkundet werden kann, insbesondere da einer von ihnen mit einer wenig guten Eigenschaft verbunden ist. Diese sorgt dafür, dass das Unausweichliche am Ende eintritt, auch wenn man als Leser mitbangt und hofft, dass es nicht stimmen kann. An Spannung hat es gegen Ende hin definitiv nicht gefehlt, und auch M trägt von Anfang an der Spannung bei, dennoch finde ich persönlich das Ende zu komplex. Der Kreislauf schließt sich zwar und all die Begegnungen sind untereinander miteinander verstrickt, doch für die Altersgruppe ab zehn Jahren ist es doch ein wenig zu anspruchsvoll. Auch die einzelnen Vergleiche, beispielsweise mit der Orangenschale, dürften für jüngere Leser nicht leicht zu verstehen sein. Das einzig beruhigende daran ist, dass auch Adam damit zunächst Schwierigkeiten hat, was ihn noch sympathischer und vor allem authentischer macht.
Schön finde ich dennoch, dass besondere Elemente, beispielsweise die Zeitungsartikel, anders gestaltet und formatiert sind. So wird das Lesen aufgelockert und mit Abwechslung versehen, was insbesondere Kindern zugutekommt.

Trotz der doch gegen Ende hin komplexen Geschichte handelt es sich um eine unterhaltsame Lektüre, die nicht nur eine tolle Moral besitzt, sondern auch interessante Themen wie Freundschaft oder auch Magie anspricht und somit für jüngere Lesende durchaus zum Genuss werden kann und nicht nur die Kleinen fesselt.

Bewertung vom 06.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

Gute Unterhaltung, aber wenig Emotionen

Erst einmal vorweg: das Cover finde ich persönlich eines der schönsten, die mir je untergekommen sind. Es passt wie die Faust aufs Auge zum Inhalt des Buches und deutet zugleich darauf hin, dass wir uns hier im Bereich der griechischen Mythologie bewegen. Absolut gelungen!
Die Geschichte rund um Psyche und Eros ist mir bislang vollkommen fremd gewesen, aber nach diesem Roman hat man nicht nur einen tollen Einblick in das Leben der beiden Protagonisten, sondern auch in das zeitliche Geschehen rundherum bekommen. Wer sich mit der griechischen Mythologie auskennt, wird sich jedoch auf den ersten hundert Seiten vermutlich zu Tode langweilen. Mich hat die lange Einführung aber nicht gestört, da die Geschichten der wichtigsten Götter knapp und übersichtlich aufbereitet werden. Dennoch beginnt die eigentliche Geschichte erst nach Seite 100 und so braucht es doch ein wenig, bis die Spannung steigt.
Psyche und Eros selbst sind zwei absolut toll ausgearbeitete Protagonisten, die ich beide ins Herz geschlossen habe, auch wenn ich mit Psyche zunächst warm werden musste. Dies liegt aber schlicht und ergreifend daran, dass sie nicht die typische Prinzessin ist, sondern andere Interessen zeigt. Die Beiden zusammen sorgen auch für reichlich Humor, womit ich in einem solchen Buch eher weniger gerechnet habe, doch die Abwechslung gefällt mir ausgezeichnet. Nun kommt aber der große Kritikpunkt: auf emotionaler Ebene hat mich die Beziehung der Beiden nicht abgeholt. Mir fehlte es an Beschreibungen der Gefühle. Die Vergleiche waren zwar sehr bildlich, doch bei einem Vergleich wie „selbst der Speichel auf ihrem Kissen schien mir süßer als der köstlichste Honig“ werden bei mir keinen Emotionen angesprochen. Für Eros‘ Perspektive ist dies nicht sonderlich nachteilig, da er zunächst alles auf den Fluch schiebt, doch bei Psyche hätte ich mir dies schon gewünscht. Dennoch fiebert man einem Happy End entgegen, da die Beiden ganz offensichtlich nicht ohne einander können, auch wenn ich vergeblich auf die spannungsgeladenen Seiten am Ende gewartet habe. Man kann nicht behaupten, dass es keine Spannung gab, aber es war nun einmal auch nicht so, als hätte ich mich nicht mehr von dem Roman losreißen können.
Positiv hervorzuheben sind jedoch noch der Schreibstil und die verschiedenen Charaktere. Der Schreibstil ist angenehm und erzählt die Geschichte so flüssig, dass das Lesen ein Genuss wird, auch wenn mir, wie bereits erwähnt, ein wenig Emotionen und Spannung gefehlt haben. Mit den zutiefst unterschiedlichen Göttern und Menschen ist zudem für Abwechslung gesorgt, wobei so manche Überraschungen, aber auch Enttäuschungen den ganzen Roman zu einer tollen Unterhaltung gemacht haben.

Abschließend lässt sich somit festhalten, dass ich das Buch durchaus gerne gelesen habe, Psyches und Eros‘ Geschichte interessant und gut recherchiert aufbereitet fand, auch wenn es zwei Kritikpunkte gibt. Nichtsdestotrotz ist es eine gelungene Reise in die griechische Mythologie, die mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 21.08.2023
Heldenhörnchen und Drachenfreund
Scheffel, Annika

Heldenhörnchen und Drachenfreund


ausgezeichnet

Rundum gelungen

Das Cover hat mich bereits beim ersten Sehen schwer beeindruckt und gefällt mir nach dem Lesen des Buches fast noch mehr. Es ist nicht nur ansprechend gestaltet und im gleichen Stil wie die Illustrationen in den Kapiteln gehalten, sondern zeigt vor allem die innige Freundschaft zwischen dem Drachen und Eichhörnchen. Allgemein gilt zu betonen, dass das Buch in seiner gesamten Aufmachung sehr hochwertig aussieht.
Zum Inhalt an sich gibt es auch nur Positives zu sagen. Mit den Themen wie Freundschaft, Mut und dem Umgang mit Vorurteilen deckt das Buch wichtige Aspekte ab und vermittelt den jungen Lesenden schöne Botschaften. Dabei wird die Welt aus der Perspektive eines jungen Eichhörnchens betrachtet, das noch einiges zu lernen hat und sich dabei nicht nur dem ersten Herbst oder Winter, sondern auch der eigenen Angst stellen muss. Die verschiedenen Tiere des Waldes sind dabei mehr oder weniger eine große Hilfe, aber vor allem der Drache entpuppt sich als wertvoller Wegbegleiter und Freund, weshalb das Eichhörnchen es auch schafft, über die Vorurteile hinwegzusehen und ein wunderschönes Happy End vorliegt.
Hinsichtlich des Schreibstils kann nur gesagt werden, dass er sehr angenehm ist und die Wörter geradezu an einem vorbeifliegen. Der Wortschatz ist passend, aber nicht zu komplex, die Sätze schön formuliert und die Beschreibungen anschaulich. Toll finde ich auch, dass einzelne Wörter gänzlich in Großbuchstaben gehalten werden, um die Intonation anzudeuten, welches den Kindern als Hilfe im Leseprozess dient. Die Kapitel an sich haben eine gute Länge, wobei die großen, bunten und zum Text passenden Bilder viele Seiten verzieren und zum Darübersprechen anregen. Dabei gilt anzumerken, dass die Illustrationen einfach fantastisch aussehen und liebevoll gestaltet wurden.
Somit lässt sich schlussendlich festhalten, dass das Buch sowohl wegen der Geschichte an sich, als auch aufgrund der gut durchdachten Gestaltung mit Vergnügen immer wieder in die Hand genommen wurde und einen rundum gelungenen Lesegenuss für Groß und Klein darstellt.