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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 731 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2024
In Power She Rises / Serpent Queen Bd.1
Hiemer, Christina

In Power She Rises / Serpent Queen Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener Auftakt

Mit "In power she rises" liegt der erste von zwei Bänden der Serpent Queen Reihe von Christina Hiemer vor. Die Geschichte spielt in einer mittelalterlichen Fantasy Welt, wo die wahren Herrscher*innen der vier König*innenreiche mit Seelentieren verbunden sind: Schlangen, Falken, Katzen und Krokodilen. Das Reich der Schlangen wurde von den anderen drei Reichen zerstört, doch das Schlangenseelentier Natrix sucht sich mit der jungen Cahira eine neue potentielle Königin, die zusammen mit ihren Gefährt*innen viele Abenteuer bestehren muss, um ihr Reich wieder neu erblühen lassen zu können. Doch Macht kann auch verändern...
Die Geschichte wird lebendig und spannend erzählt, so dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Es war schnell möglich sich mit den Charakteren zu verbinden, die "Enemies to Lover" Geschichte hätte aber nicht sein müssen.

Bewertung vom 18.10.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


ausgezeichnet

Nutze die Macht weise

Was wäre, wenn die Möglichkeit bestände den Inhalt von Büchern neu zu schreiben und damit die Welt zu verändern? Genau vor dieser Frage steht die junge Emily, als sie durch Zufall in der Bibliothek einen geheimen Raum mit einer goldenen Schreibmaschine entdeckt. Natürlich fallen ihr direkt einzelne Dinge ein, die nicht gut sind, doch mit jeder kleinen Veränderung verändert sich die ganze Welt. Und auch kriminelle Subjekte werden darauf aufmereksam und verfolgen ihre ganz eigene Agenda. Die Geschichte wird vom Autor Carsten Henn spannend und lebendig erzählt, so dass mensch gerne aktiv dabei bleibt. Die verschiedenen Charaktere sind gut heraus gearbeitet, so dass mensch sie sich beim Lesen sehr schnell bildhaft vorstellen kann. Bezüge zur deutschen Geschichte können schnell entstehen und sind leider nicht inaktuell.

Bewertung vom 18.10.2024
Broken Crystal
Miller, Tobias

Broken Crystal


gut

Entweder - Oder

Im Mittelpunkt des hier zu rezensierenden Buches steht eine Gruppe von Umweltaktivist*innen, eine Tochter aus guten Hause und ein Militärberater, der sich undercover in die Gruppe der Aktivist*innen einschleicht und versucht ihr Vertrauen zu gewinnen. Was als spannende Geschichte beginnt, wo mensch sich als Leser*in gerne drauf einlässt, wird ziemlich schnell zu einer Schwarz - Weiß Geschichte, wo den Umweltaktivist*innen die Rolle der Bösen zugewiesen wird und deren ideelle Ansätze verächtlich gemacht werden. Über die Wahl der politischen Mittel lässt sich trefflich streiten und es gibt gute Gründe, weshalb Gewalt und Terror nicht die Lösung sind, dieses Spannungsfeld wird im Buch aber nicht aufgebaut sondern pauschal auf die Klimabewegung drauf gehauen. Die Charaktere selbst bleiben hinter der zu transportierenden Message eher unscheinbar und werden nur mit starken Stereotypen gezeichnet. Wer auf Schwarz-Weiß Feindbilder steht, wird an diesem Buch seine Freude haben, wer aber differenziertere Sichtweisen bevorzugt, wer Ausschau nach Grautönen hält, ist hier falsch.

Bewertung vom 30.09.2024
Pflegers Struggle
Dogru, Metin

Pflegers Struggle


sehr gut

Es muss sich was ändern

Mit "Pflegers Struggle" liegt bereits das zweite Buch des Autors Metin Dogru über das deutsche Gesundheitssystem vor. In den vier Oberkapiteln "Es besser machen", "Ein ewiger Kampf", "Teufelskreis" und "Systemfragen" zeigt er auf, was im Bereich Pflege alles schief läuft und was sich ändern müsste. Dabei handelt es sich bei diesem Buch nicht um ein klassisches Sachbuch, dass sich primär aus Studien, Zahlen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammensetzt, sondern um ein Werk, in dem die Erfahrungen des Autors und der von ihm interviewten Pflegekräfte im Vordergrund stehen. Der Untertitel "Erschöpfung, Burn-Out, Depression - Was uns Pflegekräfte krank macht" zeigt direkt die Hauptstoßrichtung des Buches auf und mensch kann hier definitiv viel lernen. Es wird deutlich, dass sich grundsätzlich was ändern muss: Durch die Politik, die Gesellschaft und jede*n Einzelnen.

Bewertung vom 22.09.2024
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Endlich ein Wiedersehen

Lange haben die Liebhaber*innen des erstes Bandes "Sommersonnenwende" auf die Fortsetzung warten müssen, mit diesem Buch liegt sie jetzt aber endlich vor und es gibt ein Wiedersehen mit so beliebten Charakteren wie Tomas Wolf und Vera Berg. Inhaltlich geht es um einen Mord im Rotlichtmilieu, der sich im Laufe der Geschehnisse zu einer immer größeren Geschichte entwickelt und die Protagonist*innen an verschiedene Orte Schwedens und auch Tschechiens führt. Es wird auch an viele Erzählstränge des vorherigen Bandes angeknüpft, so dass es meines Erachtens nach wichtig ist diesen zuerst zu lesen, bevor jetzt mit diesem Buch begonnen wird. Die Schreibweise der beiden Autoren ist sehr spannend und teilweise auch brutal, so dass eine Trigger Warnung hinsichtlich Gewalt, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch notwendig erscheint.
Ich freue mich schon auf Band Drei, der hoffentlich bald erscheint.

Bewertung vom 03.09.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


gut

Mit Potential

Mit "Der Ire" liegt ein historischer Roman von Peter Mann vor, in dem zwei verschiedene Versionen des Lebens des Spions Frank Pike bzw. Finn McCool während der NS-Zeit erzählt werden. Einmal in Form eines Tagebuchs des deutschen Offiziers Adrian de Groot und dann ein Manuskript, dass von dem "Iren" selbst verfasst wurde und wo er sich nach einem irischen Helden benennt. Die Beschreibungen des Handels und Wesens des "Iren" sind hierbei je nachdem, welches Manuskript zu Rate gezogen wird, sehr unterschiedlich und die eine "Wahrheit" wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Die Sprachweise der Charaktere ist zeittypisch und für meinen Geschmack allzu oft sexistisch, chauvinistisch und voller Schimpfworte, was dazu geführt hat. dass ich teilweise ganze Abschnitte übersprungen habe. Die Idee des Buches ist gar nicht verkehrt und hätte gut werden können, so war das Lesen leider teilweise eine Qual.

Bewertung vom 01.09.2024
Friedelind Wagner - Die rebellische Enkelin Richard Wagners
Rieger, Eva

Friedelind Wagner - Die rebellische Enkelin Richard Wagners


ausgezeichnet

Zu Friedelind Wagner liegt einiges an Literatur vor, ob nun ihr eigenes Werk, Biographien über sie, oder Erwähnungen ihrer Person in Büchern über andere Menschen. Eva Rieger, die Autorin des hier vorliegendes Werkes, hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, den geneigten Leser*innen den Menschen Friedelind Wagner in all ihren Facetten näher zu bringen und dabei mit bestehenden Vorurteilen aufzuräumen. Dies gelingt ihr gerade dadurch richtig gut, indem sie es vermeidet, aus der Perspektive von heute und mit dem Wissen von heute über einen Menschen von damals zu Gericht zu sitzen. Sie vermeidet sowohl eine Idealisierung, als auch eine Dämonisierung, was das Buch zu einem sehr lesenswerten spannenden Buch macht, in dem mensch viel über den Menschen Friedelind Wagner im Zeitkontext erfahren kann.

Bewertung vom 18.08.2024
Zwischen den Welten
Vlahos, Hadley

Zwischen den Welten


ausgezeichnet

Ein sehr berührendes Buch

Das hier vorliegende Buch ist eines, dass mensch als Leser*in nicht einfach so schnell wieder zur Seite legt und sich dann anderen Dingen widmet. Sondern es ist eines, das viel bewegen und auch ein Stück weit versöhnen kann. Im Mittelpunkt des Buches stehen zwölf Menschen, die die Schwelle zwischen den Welten überschritten haben und mit der Autorin Hadley Vlahos eine Hospizschwester, die ihre letzten Augernblicke und den Weg hin zur Formänderung mitbekommen hat und ihre Erfahrungen teilt. Die Sprache des Buches ist sehr persönlich, einfühlsam und gefühlvoll und kann so die Leser*innen tief erreichen. Wer sich für das Thema interessiert und sich mit dem eigenen Tod oder dem Ableben geliebter Menschen näher auseinandersetzen möchte ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig. Gut finde ich auch, dass die Autorin nicht versucht, anderen ihre Weltsicht aufzudrücken und Raum lässt zu eigenen Entwicklungen.

Bewertung vom 17.08.2024
Nacht über Bayreuth
Wagner, Friedelind

Nacht über Bayreuth


sehr gut

Mit "Nacht über Bayreuth" liegt ein autobiographisches Buch einer der Enkelinnen von Richard Wagner vor. Sehr persönlich und aus subjektiver Perspektive beschreibt Friedelind Wagner ihre Kindheit, ihre Jugend und ihre Emigration aus Deutschland. Ob nun ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und anderen Familienangehörigen, das besonders intensive Verhältnis der Familie zu Adolf Hitler, ihre beginnenden Zweifel und vor allem die unstillbare Sehnsucht danach geliebt und angenommen zu werden. Das Buch zeigt sehr klar, mit welcher Zerissenheit die Autorin lange zu kämpfen hatte, wie sie unter der Entfremdung zur Familie litt und wie sie verzweifelt versuchte ihren Weg zu finden. Gerade das Teilhabenlassen an ihrer subjektiven Erlebnis- und Erfahrungswelt ist die große Stärke dieses Buches. Nicht alle Beschreibungen und Datierungen sind immerr hundertprozentig korrekt und manche Nicht-Erwähnungen von Ereignissen mögen irritieren, was aber nichts daran ändert, das hier ein intimer Einblick in das Wesen dieser so schillernden und umstrittenen Persönlichkeit möglich wird.

Bewertung vom 17.08.2024
Friedelind Wagner. Erbin des Feuers.
Weissweiler, Eva

Friedelind Wagner. Erbin des Feuers.


schlecht

Ich habe schon einige Literatur von und über Friedelind Wagner gelesen, so dass ich neugierig darauf war, was mich in dieser Biographie erwarten würde. Und leider muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Das liegt einmal an der Schreibweise der Autorin, die einfach nur chronologisch aufzählt, was wann passiert ist und diese Aufzählungen mit Zitaten anderer Bücher garniert. Beim Lesen entsteht dadurch keinerlei Gefühl zu Friedelind Wagner, es entsteht kein Verständnis ihres Wesens, ihrer Eigenarten, ihrer Träume. Gleichzeitig, und das finde ich persönlich noch schlimmer, verfällt die Autorin allzu oft in die Rolle einer Richterin, einer Bewerterin, die sich mit den Maßstäben von heute an der porträtierten Person abarbeitet, so dass das Buch allzu oft wie eine Abrechnung erscheint. Ich kann sehr gut verstehen, dass Gertrud Wagner das geplante Biographieprojekt mit der Autorin abgebrochen hat und das Neill Thornborrow, der Erbe Friedelind Wagners, der Autorin den Zugang zu den Archiven verwehrte. So eine gefühllose eiskalte Abrechnung braucht niemand.