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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Deidree C.
Wohnort: 
Oberösterreich
Über mich: 
Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2024
Böhmische Hoffnung
Lindberg, Karin

Böhmische Hoffnung


gut

Auftakt der Reihe, mit Längen, kein einziges Thema abgeschlossen

In der damaligen Zeit war es sicherlich für selbständig denkende Frauen nicht einfach. Auch hier wird so eine Geschichte angekündigt. Alba mag so eine junge Frau sein, doch für mich war sie zu sehr passiv, wartet zu sehr ab. Vielleicht ändert sich das im nächsten Band ja noch.
Die „Böhmische Hoffnung“ ist der erste Band der Lemberg-Sage. Insoferne ja nicht verwunderlich, wenn einige Themen für den nächsten Band offengehalten werden. Doch hier wird nicht ein einziges Problem erledigt. Nur offene Andeutungen, Wünsche, Hoffnungen.
Den Aufbau hat Karin Lindberg so gewählt, dass aus der Sicht von sehr vielen verschiedenen Personen erzählt wird. Einerseits interessant, da man Einblicke in die Köpfe der wichtigsten Protagonisten bekommt, andererseits hatte ich das Gefühl, mich auf keinen von ihnen konzentrieren zu können.
Mir war die Geschichte leider zu flach. Ich persönlich hätte mir gewunschen, dass wenigstens irgendetwas nicht nur angesprochen, sondern auch geklärt, gelöst worden wäre. Gefühlt hat jedes Familienmitglied, aber auch die Personen rundum, ihre Geheimnisse, die unter keinen Umständen ans Licht kommen dürfen. Könnte ja spannend sein, nur sie werden eben nur angedeutet und sollen wohl auf den nächsten Band neugierig machen. An und für sich ein nett zu lesender Roman, aber nicht mehr. Leider konnte er mich nicht überzeugen.

Bewertung vom 29.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Liebe, Humor, Spannung, Ernsthaftigkeit, Übernatürliches perfekt gemixt

Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? Finden sie einen Weg zueinander, oder gibt es gar kein Happy End? Wenn doch, wie sieht es aus?
Kristy Greenwood schafft eine Atmosphäre, die man getrost spannend nennen darf. Ja, auch spannend und fesselnd sind Wörter, die zu einem Liebesroman passen. Das Übernatürliche gibt der Geschichte den Reiz. Die richtigen Worte, der flüssige Schreibstil und die humorvolle Erzählung der Autorin lassen ganz selbstverständlich „Wolke Sieben ganz nah“ erscheinen. Ich habe mit Delphi mitgelitten und mich mit ihr gefreut.
Die Figuren haben allesamt ihre Macken, Ecken und Kanten. Das macht sie wahrscheinlich so menschlich. Auch wenn, gerade die männlichen Hauptprotagonisten, als sehr attraktiv dargestellt werden, so gibt es auch die Durchschnittspersonen. Diese Mischung finde ich genauso gelungen wie die abwechslungsreichen Handlungen. Delphi entwickelt sich im Laufe des Buches rasant zu einer selbstbewussten Frau.
Mein Fazit ist, dass ich hier definitiv einen Sommerhin in Händen halte. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für alle, die eine humorvoll skurrile Liebesgeschichte mit einem himmlischen Schuss Spannung lesen wollen.

Bewertung vom 18.06.2024
Fucking Famous
Hashagen, Anne

Fucking Famous


gut

Zu gewollt, manchmal langatmig

Vielleicht muss man so agieren, wenn man heute viele Follower bekommen will, aber vom Untertitel, der den unendlichen Spaß suggeriert, sind wir in meinen Augen weit weg.
Lotte als Figur ist mir leider zu unselbständig. Sie lässt mit sich machen, kommt in eine fast schon toxische Abhängigkeit von Tessa. Diese wiederum wirkt beinahe skrupellos um ihre Ziele zu erreichen. Wahrheit oder Unerlaubtes stören sie nicht.
Der Handlungsaufbau wirkt gewollt, manchmal erzwungen. An einigen Stellen verliert sich Anne Hashagen in Details und beschreibt eine Tatsache seitenlang, anderes kommt bis am Ende nicht wirklich ans Licht. Ich denke dabei an das Motiv von Tessa, zum Beispiel.
Ich bin mir immer noch nicht ganz klar, ob ich einen fiktiven Roman oder eine Anlehnung an die Realität gelesen habe. So richtig kommt das bei „Fucking Famous“ nicht raus, ist aber auch nicht der wesentliche Punkt.
So ganz glücklich war ich auch mit dem Schreibstil nicht. Hat für mich einfach nicht wirklich gepasst. Es gab oft gefühlt ewig keine Dialoge nur Beschreibungen, Erzählungen.
Die letzten Seiten waren dann eine Explosion aus unglaublichen Begebenheiten und einem mir nicht nachvollziehbarem Ende.
Somit muss ich leider sagen, dass ich mit diesem Buch nicht auf einer Wellenlänge lag.

Bewertung vom 15.06.2024
Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben   Erotische Geschichten
May, Linda

Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben Erotische Geschichten


sehr gut

Leidenschaft bei alltäglichen Gelegenheiten, sehr prickelnd

„Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben“ versprechen nicht zu viel. Oft werden Handlungen bei Kurzgeschichten konstruiert und künstlich aufgebaut. Nicht so bei Linda May. Gerade bei diesen Geschichten hier hat der Leser großteils das Gefühl sie könnten jederzeit auch in seinem Leben passieren.
Der Gedanke, die Vorstellung heizt zusätzlich an. Mit dem flüssig-heißen Schreibstil der Autorin, ihrer erotisch angepassten Wortwahl und den durchwegs alltagstauglichen Szenen in Verbindung mit angenehmen Figuren, haben wir eine prickelnde Mischung.
Zwischen all dem Feuer spielt aber auch das Gefühl eine Rolle. Jede Kurzgeschichte hat eine kleine Rahmenhandlung die Emotionen erkennen lässt.
Mehr als einmal finden wir in den Hauptrollen Frauen im Liebesspiel miteinander vor. Wenn dem Leser diese Art nicht wirklich zusagen sollte, gibt es unter den insgesamt acht Kurzgeschichten noch verschiedene Partnervariationen mit zwei oder mehr Personen.
Dieses Buch ist für jeden Leser zu empfehlen, der heiße, erotische Geschichten, mit Leidenschaft und Schwung lesen will.

Bewertung vom 10.06.2024
Die Orchideenfrauen
Santana, Lea

Die Orchideenfrauen


sehr gut

Vergangene Taten wirken bis in die Gegenwart, schöner Sommerroman

In dieser schönen Geschichte findet sich die Tatsache, dass jede vergangene Handlung bis in die Gegenwart Konsequenzen haben kann, vollauf bestätigt. Mit Witz und Charme zeigt Lea Santana dies auf. Verpackt in eine Liebesgeschichte, aufgebaut auf zwei Zeitebenen und zwei Hauptprotagonistinnen, liest sich der Roman „Die Orchideenfrauen“ richtig gut und flott. So nebenbei erfährt der Leser auch noch Wissenswertes und Interessantes über die Zucht der wunderbaren Orchideen.
Zu Beginn war der Umgangston zwischen Holly und Annabel etwas rüde, doch der ändert sich auf der Reise, ebenso wie die Figuren selbst. So wird Annabel umgänglicher, weicher. Zumindest zweitweise. Und Holly gewinnt etwas Abstand von ihren privaten Problemen um sie endlich bearbeiten und hinter sich lassen zu können. Vielleicht begegnet ihr sogar eine neue Liebe.
Zwischen Anfang und Ende merkt man eine Entwicklung beider Frauen. Ich mag das an einem Buch. Hier ist aber eben auch miteingeflochten, dass wir für unsere Handlungen die Konsequenzen tragen müssen. Manchmal fast ein Leben lang. Einzig hätte das Ende nicht ganz so schnell sein müssen. Aber das kann auch subjektiv von mir empfunden sein.
Jedenfalls haben wir hier ein Buch, das sowohl Sommerroman zum Abtauchen, als auch zum Nachdenken ist.

Bewertung vom 06.06.2024
One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
Cayouette, Betty

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?


sehr gut

Tolle Kulisse, leichte Geschichte, nett zu lesen

Die Kulisse der Cinque Terre in Italien bietet schon viele Möglichkeiten für gute Bilder. Nicht nur für den Fotografen Theo, sondern auch die Autorin Betty Cayouette versteht diese Plätze lebendig werden zu lassen. Für mich war es durch ihre Worte leicht mir diese Orte vorzustellen.
Ihre Figuren sind Ende Zwanzig und in ihren Berufen mehr oder weniger erfolgreich. Privat konnten sie sich nie vergessen und ihre Liebe zueinander ist nie abgekühlt. Kann dieser „One last shot“ sie einander wieder näher bringen?
Die Geschichte selbst ist flüssig zu lesen, lässt den Leser aus dem Alltag entfliehen, bietet aber keine wirkliche Überraschung.
Theo war mir eine Spur sympathischer als Emerson. Vielleicht lag es daran, dass sie öffentlich immer in ihrer Rolle blieb. Eigentlich ja logisch, dass sie das bei ihrem Beruf muss, aber trotzdem fühlte es sich für mich falsch an. Beide benennen ihre Gefühle nicht, reden um den heißen Brei, fast wie zwei Jugendliche und nicht wie End-Zwanziger. Das hat für mich nicht gestimmt.
Als dann feststand wie die Story enden wird, waren immer noch zirka 80 Seiten zu lesen. Bei einem Buch mit 460 Seiten und keinem nennenswerten neuen Ereignis auf diesen letzten Seiten, hätte ich sie auch weglassen können.
Wunderbar finde ich das Cover und natürlich den farbigen Buchschnitt. Einfach ein Augenschmaus. Als Fazit ist es für mich ein leichtes Sommerbuch mit nicht ganz erwachsenen Charakteren, aber nett und flüssig zu lesen.

Bewertung vom 04.06.2024
Der König und der Uhrmacher
Indriðason, Arnaldur

Der König und der Uhrmacher


sehr gut

Beinahe ein historischer Krimi

Wie es bei dem Titel „Der König und der Uhrmacher“ zu erwarten ist, geht es hier um die Zeit. Aber nicht nur im engeren Sinn. Es geht um Gegenwart und Vergangenheit, um Parallelen die sich aufdrängen und welche die gut im Verborgenen liegen.
Die Geschichte der Gegenwart erzählt wie der kleine Uhrmacher Jon eigentlich nur die berühmte Uhr reparieren will und dabei von seinem König überrascht wird. Fortan drängt der Monarch seinen Untertan ihm aus seiner Heimat zu erzählen. Hier beginnt der zweite Strang der Vergangenheit.
In der Gegenwart ist gut herausgearbeitet wie Jon immer wieder zwischen die Fronten gerät, bis es für ihn sogar fast lebensgefährlich wird. Trotzdem konnte mich dieser Strang nicht so begeistern wie die Vergangenheit. Für mich fühlte sich diese emotionaler an. Wenn auch der Höhepunkt in beiden Zeiten heftig und packend ist, so konnte ich doch mehr mit der Vergangenheit anfangen.
Man merkt, dass der Autor Arnaldur Indriðason auch Krimis schreibt. Sein Stil ist eine Mischung aus Krimi und historischem Roman. Die geschichtlichen Fakten sind geschickt eingearbeitet und wohldosiert. Probleme machten mir hin und wieder die ungewohnten, isländischen Namen. Doch die gehören einfach dazu.
Ich habe die Stunden mit Jon und dem König genossen, so nebenbei wissenswertes erfahren und mit den Bewohnern Islands mitgelitten.

Bewertung vom 25.05.2024
Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)
Holmgren, Hanna

Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)


ausgezeichnet

Ein feiner, zarter Wohlfühlroman mit kleineren Gewitterwolken

Um ihre Masterarbeit endlich fertig schreiben und sich über ein paar andere Dinge klar werden zu können, reist Susa spontan nach Irland. Eine einsame Burg soll ihr dabei helfen. Doch in der Burg ist sie dann doch nicht allein. Wird sie die Zeit trotzdem nutzen können, auch wenn ihr der gutaussehende David mehr und mehr ans Herz wächst?
Mit „Liebe, Scones und Küstenträume“ dürfen wir in ein kleines Fischerdörfchen in Irland reisen. Wie die Westküste wild ist, so ist dieser Roman von Hanna Holmgren ein feiner Roman zum Wohlfühlen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, die Geschichte liest sich wunderbar leicht und flüssig.
Bei der Handlung gibt es das eine oder andere Problem für die Protagonisten, aber grundsätzlich halten sich diese im Rahmen. Wir dürfen miterleben, wie sich das Liebesband um die Herzen von Susa und David festigt. Neben Gefühle beschreibt die Autorin aber auch die Landschaft und lässt Figuren aus dem ersten Band kurzzeitig auftauchen. Obwohl dies der zweite Band der Reihe ist, so kann man ihn unabhängig lesen.
Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung wenn man abtauchen möchte. Der Roman ist zart wie eine Wolke hinter der die Sonne hervorblickt.

Bewertung vom 21.05.2024
Nachts bin ich seine willige Sklavin   Erotischer SM-Roman
Seda, Vera

Nachts bin ich seine willige Sklavin Erotischer SM-Roman


ausgezeichnet

Manchmal lassen sich Traum und Realität verbinden

Ihre Träume verstören und erregen Finja gleichermaßen. Soll sie lernen die Träume abzustellen, oder in die Realität zu holen? Jonathan ist ihr ein guter Gesprächspartner, aber kann er ihr wirklich helfen?
Vera Seda lässt Finja in ihren Träumen in eine so ganz andere Welt eintauchen. Das Thema „Nachts bin ich seine willige Sklavin“ taucht bei ihr fast jede Nacht auf. Finja erlebt Geschichten, die hart an ihrer Grenze sind, oder diese sogar leicht überschreiten, die sie aber nie ängstlich zurücklassen.
Hier wird ein leidenschaftliches, mit Fantasie ausgeschmücktes, Bild einer speziellen Verbindung gezeichnet. Die Hauptfiguren sind sympathisch, in ihren Handlungen und Denkweisen nachvollziehbar angelegt.
Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt, obwohl Finja in der eher negativ behafteten Rolle einer Sklavin gezeigt wird. Allerdings treten immer wieder die Wichtigkeit der Freiwilligkeit und das Gespür des Doms in den Vordergrund, ebenso das Band der Gefühle zwischen den beiden.
Wie für einen SM-Roman notwendig bedient sich die Autorin einer dementsprechenden Sprache. Ihr Schreibstil ist flüssig und fesselnd zu lesen.
LeserInnen sollten nicht nur erotische Bücher mögen, sondern sich auch für härtere Geschichten interessieren, dann sind sie mit diesem Werk sehr gut beraten.

Bewertung vom 18.05.2024
Eisige Nacht
Sonnenschein, Niklas

Eisige Nacht


sehr gut

Kalt und dunkel ist nicht nur die Nacht

Der Kriminalfall spielt nicht nur auf der Bäreninsel, sondern auch auf Norwegens Festland und ein ganz klein wenig in Finnland.

Die beiden Hauptermittler, Karl und Mats, sind mir sehr sympathisch sie ergänzen und unterstützen sich. Der Leser erfährt einiges aus ihrem Privatleben. Aber gerade einmal so viel, dass der rote Faden des Falles nicht verlorengeht.

"Eisige Nacht" wird in der Kurzbeschreibung eher als vielschichtiger, sehr verworrener Krimi beschrieben. Für mich war dies jedoch nicht zutreffend. Die Geschichte wurde von Niklas Sonnenschein spannend aufgebaut, die Handlungen sind meist logisch und nachvollziehbar. Dennoch fehlte mir für diese Art von Ankündigung die Tiefe in den verschiedenen Ebenen. Möglicherweise liegt das aber auch an meiner persönlichen Auslegung.

Stil und Wortwahl des Autors, sowie die Herangehensweise der Ermittler sind perfekt aufeinander abgestimmt. Der Leser wird mitgenommen, an die Handlung und das Geschehen gefesselt.

Somit ist für mich das einzige Manko, dass die Kurzbeschreibung mit dem Inhalt nicht völlig übereinstimmt.

Ich empfehle das Buch für alle Leser, die einen interessanten Fall mitlösen wollen. Mir war der Täter bis kurz vor Ende des Buches nicht völlig erkennbar.