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Benutzername: 
justitia
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2013
Das Meer, in dem ich schwimmen lernte
Fischer, Franziska

Das Meer, in dem ich schwimmen lernte


ausgezeichnet

Mit diesem Romandebüt gelingt Franziska Fischer eine traumhaft schöne Reise durch Mexiko und auch mitten in mein Herz.

Das Cover ist rundum gelungen. Eine junge Frau gleitet durchs Wasser und der Betrachter spürt förmlich mit welcher Hingabe und Leichtigkeit sie dies tut. Sie genießt dieses Gefühl der Schwerelosigkeit und Unbeschwertheit - dieses Gefühl geht auch auf den Betrachter über. Der Titel passt sich diesem Bild sehr gut an. So könnte das Meer als Synonym für das Leben per se stehen und das schwimmen lernen dafür, dass man lernt sein Leben zu genießen und auch loslassen zu können, um letztlich frei zu sein.

Dieses Buch ist eine wunderbare Geschichte über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht so recht gefunden hat und sich auf eine Reise begibt, die ihr Leben für immer verändern soll.
Der Schreibstil der Autorin, der oftmals wahre Poesie ist, hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Man spürte von Anfang an das Wesen von Ronja - zunächst ihre Schüchternheit und ihre Unsicherheit - es spiegelt sich wunderbar im Schreibstil wider. Auch der Wandel, den Ronja im Lauf der Geschichte durchmacht, findet seinen Niederschlag in der Art und Weise, wie die Autorin die Geschehnisse beschreibt. So schafft es Ronja ihre anfängliche Unsicherheit und Schüchternheit abzulegen und beginnt das Leben zu genießen. Sie entwickelt eine Leichtigkeit und kann so ihre Ängste, die sie zuvor zu plagen schienen loslassen, und endlich frei sein. Hierdurch hat man als Leser das Gefühl ganz nah bei Ronja zu sein und sie auf ihrer Reise durch Mexiko, aber der Reise zu sich selbst zu begleiten.
Auch die zarte Liebe zwischen Ismael und Ronja spielt eine wichtige Rolle im Roman. Es ist die erste Liebe für Ronja, die einerseits zart, aber gleichzeitig mächtig ist, dass sie Ronja überwältigt und in ihrem Charakter stärkt. Doch ist es auch eine Liebe, die neben all den Emotionen, Abenteuern und Glücksmomenten auch von einer großen Ungewissheit geprägt ist - sie kommt zu einem Zeitpunkt, an dem nicht klar ist, ob diese junge Liebe stark genug ist, die künftige Distanz zwischen den beiden zu überstehen. Doch ist es vor allem eine Liebe, die für den persönlichen Wandel und das Finden zu sich selbst, den Ronja gerade durchmacht, von entscheidender Bedeutung. Durch Ismael erkennt Ronja, dass das Leben zu schön ist, um es nicht zu genießen und dass es auch wichtig ist, dass man die Vergangenheit loslässt, um für die Zukunft offen und frei zu sein. Er gibt ihr auch die Kraft, diesen Wandel zuzulassen - ein Wandel, der ihr Leben für immer verändert.
Zudem erfährt der Leser noch sehr viel über das Land Mexiko - seine Kultur, die Menschen, die Landschaft und vieles mehr. Mexiko bleibt mir als ein Land der Gegensätze in Erinnerung. Die Unberührtheit der Natur, gepaart mit dem turbulenten Leben in den Großstädten, aber auch den Ängsten und einfachem Leben in den kleinen Dörfern außerhalb. Man spürt beim Lesen des Buches förmlich die Verbundenheit der Autorin zu dem Land und bekommt selbst ein wenig Fernweh. Das Land erschien beim Lesen häufig so nah, aber gleichzeitig doch so fern, sodass der Drang die Sachen zu packen und aufzubrechen zeitweise immens groß wurde.

Insgesamt ist dieser Roman eine emotionale Reise durch ein Land der Gegensätze, aber vor allem ist es eine Reise zum eigenen Ich. Sie prägt nicht nur die Hauptfigur des Buches, sondern auch den Leser - denn auch er lernt, wie wichtig es ist, das Leben zu genießen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um sich für die Zukunft öffnen zu können und auch um endlich frei zu sein. Dieses Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit sollten wir uns alle bewahren, daran erinnert uns dieses Buch auf sehr eindrucksvolle Weise!!

Bewertung vom 10.10.2013
Strom
Dübgen, Hannah

Strom


ausgezeichnet

Hannah Dübgen gelingt mit ihrem Debüt "Strom" ein Roman, der klug, emotional und nachdenklich machend ist - ein Roman über die Ströme des Lebens, die am Ende zu einer Einheit verschmelzen ;-)

Die Autorin hat es mit diesem Buch geschafft, mich von Anfang an in den Bann dieser Geschichte zu ziehen. Die Personen werden in kurzen Abschnitten abwechselnd dargestellt. Der Schreibstil ist dabei durch Flüchtigkeit, aber dennoch gepaart mit einer Emotionalität und Intensität, gekennzeichnet. Die Autorin hat ein gutes Gespür dafür, an welchen Stellen allgemeine Beschreibungen genügen und wann Detailschärfe erforderlich ist.
Jede Person, jede Lebensgeschichte berührt dabei auf gleich intensive Weise - sei es die Pianistin mit ihrer unbändigen Liebe zur Musik, die sich aber nicht mit einer Rolle als Mutter anfreunden kann oder auch Ada, die sich aufopferungsvoll um ihre im Sterben liegende Freundin kümmert oder aber der Geschäftsmann Jason, der sich nirgendwo wirklich zu Hause fühlt und keinen Zugang zu den Menschen in seiner Umgebung findet. Man lebt mit diesen Menschen und auch gewisser Weise in ihnen.
Ein weiterer positiver Punkt war, dass sich die Autorin nicht mit diesen Geschichten begnügt hat - nein - auf wunderbare Weise arbeitet sie aktuelle Ereignisse und Themen (Konflikt im Gaza, Globalisierung, politische und soziale Situation in Israel) in die Geschichte ein. Doch dabei klagt sie nicht an, sie beschreibt und analysiert so, dass sich der Leser immer noch seine eigene Meinung zu diesen Ereignissen bilden kann. Auch die japanische Kultur mit ihren Ansichten und Gepflogenheiten wird dem Leser im Roman näher gebracht.
Beim Lesen des Buches steht auch das Gefühl des Fremdseins im Mittelpunkt. Es wird deutlich bewusst, dass eine anfängliche Fremde zur Heimat werden kann. Doch auch das Gegenteil ist möglich, dass man sich in seiner neuen Heimat nie wirklich zu Hause fühlt. Dies ist ein Gefühl, dass wahrscheinlich alle Menschen kennen. Heimat entsteht meist erst dann, wenn wir wirklich angekommen sind und liebe Menschen um uns herum haben - dann erst fühlen wir uns richtig wohl. Dieses Gefühl der Verbundenheit mit unserer unmittelbaren Umwelt ist eines der Grundpfeiler unserer Wohlbefindens - das wird hier einmal mehr klar.
Am meisten beeindruckt hat mich in diesem Buch das Ende. Es war fantastisch zu erleben, wie sich die einzelnen Lebensströme allmählich zu einem großen Strom vereint haben. Die Idee mit der Konzerthalle hat mir sehr gut gefallen - da zeigt sich mal wieder, Musik verbindet und vereint ;-) Die Zusammenhänge, die sich vorher nur so angedeutet haben, sind nun zu einer Einheit verschmolzen und auf einmal ergibt alles einen Sinn. Zuvor hatte man immer das Gefühl, jedes stünde mehr nur für sich allein - doch der Zusammenfluss der einzelnen Geschichten hat auch gezeigt, wie das Leben wirklich ist - eine Verdindung mehrer Ströme. Denn ich glaube auch, dass wir auf irgendeine Weise alle miteinander verwoben sind, doch nicht immer wird uns das bewusst. Trotz dieser Verschmelzung der Lebensströme bleiben sich die Personen dennoch fremd - diese Gleichzeitigkeit von Nähe und Fremde ist einfach genial und auf erschütternde Weise allzu oft Realität.

Insgesamt ein herrliches Buch, dass ich wirklich genossen habe - ein bewegender Roman über das Leben, die Gesellschaft und die Menschen in ihnen! Für mich sprachlich und thematisch absolut lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2013
Amore macchiato
Corda, Kathrin

Amore macchiato


ausgezeichnet

Kathrin Corda ist mit "Amore macchiato" ein herrlich erfrischender Roman gelungen, der sich wie eine zarte warme Sommerbrise auf die Haut legt und man sich einfach nur wohlfühlt...

Zum Cover:
Bereits das Cover macht richtig Lust auf den Sommer und auf Urlaub. Ein Campingwagen und ein sich küssendes Pärchen lassen schon erahnen, worum es in dem Roman geht - natürlich um die Liebe. Besonders schön fand ich das sich die Orangen des Orangenbaumes durch die einzelnen Kapitel schlängeln und den Leser so auf seiner Reise durch Italien begleiten. Auch der Titel passt herrlich zum Cover. So löste er bei mir gleich ein wenige Fernweh aus, was durch das Coverbild nur noch verstärkt wurde, so dass ich mich einfach auf die Reise nach Sardinien begeben musste.

Zum Inhalt:
Auf Sardinien steht ein Großevent an - die Präsentation eines neuen Geländewagens. PR-Managerin Annika soll dieses Großevent vorbereiten und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Doch kaum ist Annika auf der Mittelmeerinsel angekommen, nimmt das Chaos auch schon ihren Lauf. Zusätzlich machen auch noch ihr Chef und ihr Ex-Freund Markus ihr das Leben schwer und setzen sie gehörig unter Druck. Unterstützung bekommt Annika dabei von ihrer Freundin Paula, die ebenfalls mit dem Probjekt vertraut ist und zu ihr nach Sardinien reist. Neben all dem Chaos kommt aber auch die Liebe nicht zu kurz: So trifft Annika auf den Geologen Ricardo und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch was meint Markus dazu, der ganz offensichtlich immer noch ein Auge auf Annika geworfen hat?

Meine Meinung:
Der herrlich erfrischende Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite an raus aus den verregneten Herbst rein in einen Sommer auf Sardinien entführt. Die Geschichte hat mich sofort mitgerissen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen - es war rundum eine Geschichte zum Wohlfühlen und Entspannen. Umso trauriger war ich, als sie zu Ende war und ich in den verregneten Herbst zurückkehren musste.
Die Geschichte selbst ist logisch aufgebaut und die Hauptfigur Annika war mir von Anfang an sympatisch. Sie ist eine selbstbewusste, lebenslustige Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Man merkt richtig, wie sie ihren Job liebt und in ihm aufgeht. Doch leider vergisst sie dabei allzu oft, das Leben zu genießen. Aber geht es uns nicht allen oft so?? Gut, dass sie dafür ihre Freundin Paula an ihrer Seite hat, die sie unterstützt und für sie da ist - auf ihre ganz eigene Weise. Und dann ist da ja noch Ricardo, auch er schafft es, Annika bewusst zu machen, dass Karriere nicht alles im Leben ist und das man das Leben einfach genießen muss. In seiner Gegenwart blüht sie richtig auf. Ihre Lebensfreude war förmlich ansteckend.
Auch die sardische Lebensart kommt in dem Roman nicht so kurz. Gerade diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit ist es, die auf den Leser übergeht und dazu führt, dass man sich beim Lesen der Geschichte einfach wohlfühlt und die Seiten einfach nur so dahinfliegen. Das gesamt italienische Flair hat mich förmlich gepackt und mich in meinem Wunsch, Italien, insbesondere Sardinien, auch mal live zu erleben, bestärkt. Besonders gut gefallen haben mir auch die kleinen Einblicke in die sardische Küche - abseits von Pizza und Pasta. Ich finde es immer sehr spannend, zu erfahren, was in anderen Ländern so gegessen wird und vor allem wie man solche Familienessen zelebriert. Das kam in der Geschichte sehr gut rüber und ließ mir teilweise das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Insgesamt ist "Amore macchiato" ein locker leichter, humorvoller Sommerroman, der herrlich zum Entspannen einlädt und ideal ist, wenn man einem grauen, verregneten Herbsttag entfliehen möchte. Mich hat er super unterhalten und besser gewärmt als meine Lieblingskuschelsocken!!

Bewertung vom 06.08.2013
Die Rose von Darjeeling
Lott, Sylvia

Die Rose von Darjeeling


ausgezeichnet

Sylvia Lott ist mit "Die Rose von Darjeeling" ein herrliches Debüt gelungen, dass mich bis tief ins Herz bewegt hat. Es enthält alles, was ein guter Roman braucht: Gefühl, Dramatik, Leidenschaft und auch jede Menge Überraschungen.

Zum Cover:
Bereits das Cover hat mich in seinen Bann gezogen - sofort war ich beeindruckt von dieser herrlichen Landschaft und seiner Weitläufigkeit. Die Farben sind wunderbar Ton in Ton gehalten und der Rhododendron im Vordergrund rundet das Gesamtbild wunderbar ab. Ein gelungenes Cover, dass mich sehr neugierig auf das Buch gemacht hat.

Zum Inhalt:
Darjeeling, um 1930: Die junge Engländerin Kathryn wohnt gemeinsam mit ihrem Vater auf der familieneigenen Teeplantage. Eines Tages trifft sie auf die beiden Reisenden Gustav und Carl. Beide befinden sich auf einer Expedition durch Darjeeling und Sikkim - Gustav auf der Suche nach neuen Teesorten und Carl auf der Suche nach neuen Rhododendron-Züchtungen. Entgegen aller Widerstände folgt Kathryn den beiden jungen Männern auf ihrer Reise durch den Himalaya und merkt dabei, für wen ihr Herz wirklich schlägt. Für sie ist es der Beginn einer unvergesslichen Liebe - doch dann schlägt das Schicksal knallhart zu und Kathryn muss eine folgenschwere Entscheidung treffen...

Meine Meinung:
Das Buch hat mich bereits in den ersten Seiten in seinen Bann gezogen - die herrlichen Beschreibungen der Landschaften, die Erzählungen über die Geschichte des Tees und des Rhododendron haben mich sehr begeistert.
Der Schreibstil hat sich diesen Ausführungen wunderbar angepasst, sodass es nie langweilig wurde. Die Charaktere wirkten auf mich sehr authentisch - besonders Kathryn hat mein Herz berüht. Wie sie geliebt und gelitten hat, war einfach ergreifend. Sie ist eine wirklich starke Frau, der ihre Familie über alles geht, die sich aber gleichzeitig auch für ihre Freunde und andere Leute einsetzt. So etwas ist wirklich bemerkenswert. Sogar ihr eigenes Glück stellt sie zugunsten anderer zurück - das ist so gar nicht selbstverständlich und verdient große Achtung.
Die Handlung wird in zwei Erzählsträngen dargestellt: Zum einen erfährt man die Umstände und Ereignisse, unter denen sich 1930 Kathryn, Carl und Gustav kennengelernt und auch lieben gelernt haben. In diesen Handlungsstrang ist auch die Geschichte des Rhododendron eingeflochten, allerdings ohne, dass dabei der Reiz der eigentlichen Handlung verloren geht. Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2010 als Maximilian, Kathryns Enkelsohn, sich auf die Reise nach Ammerland begibt, um die begehrte Rose von Darjeeling wiederzufinden. Besonders gut gefallen hat mir, wie es die Autorin geschafft hat, diese beiden Handlungsstränge miteinander zu verbinden und gleichzeitig eine Spannung rundum die Geheimnisse der Familien und auch der Freundschaft zwischen Kathryn, Gustav und Carl aufgebaut hat. Nahezu die gesamte Zeit des Lesens glaubte ich, genau zu wissen, wie die Geschichte der drei Hauptpersonen ausgeht - doch musste ich feststellen, dass nichts so wahr, wie ich angenommen hatte... Diese Überraschung ist der Autorin wirklich gelungen, eine, mit der ich im Leben nicht gerechnet hätte. Ein wirklich fulminantes Ende, dass mich sehr berührt hat.
Ein kleiner Wehrmutstropfen war für mich, dass die Geschichte des Tees im Gegensatz zu der des Rhododendron doch etwas zu kurz gekommen ist. Als überzeugte Teetrinkerin hätte ich dazu gern noch etwas mehr gelesen.
Aber nichtsdestotrotz ist dieses Buch eine wirkliche Leseempfehlung, für alle die gerne in andere Länder abtauchen, Kulturen kennenlernen und sich für die Geschichte von Rhodendron sowie Tee begeistern können. Doch nicht nur das: Auch die Liebes- und Lebensgeschichte der drei Hauptfiguren geht bis tief ins Herz und lässt den Leser so schnell nicht mehr los. Für mich war dieser Roman einfach ein wunderbarer Traum voller Gefühl, traumhafter Gerüche und Kulissen, aus dem ich nicht mehr auwachen wollte! Ein Lesegenuss für die Seele!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2013
Küss den Wolf
Engelmann, Gabriella

Küss den Wolf


sehr gut

Nachdem ich bereits zwei Märchen von Gabriella Engelmann begeistert verschlungen hatte, war auch das dritte Pflicht und ich wurde nicht enttäuscht.

Zum Cover:
Das Cover fügt sich super in die Märchenreihe ein. In einem dunklen blau-grün gehalten hat es mich sofort angesprochen - im Hintegrund zeigt es einen Wald und Rotkäppchen auf dem Weg zur Oma. Es fügt sich damit hervorragend in den Inhalt des Märchens ein...

Zum Inhalt:
Pippa ist süße 16 und erlebt gerade die Höhen und Tiefen der ersten Liebe: Ihr Auserwählter ist der charmante und überaus gut aussehende Leo. Getrübt wird ihre Idylle allerdings von merkwürdigen Geschehnisse im Waldhäuschen ihrer Oma, denn dort jagt auch eine Katastrophe die nächste. Zusätzlich macht ihr auch noch dieser Wichtigtuer Marc das Leben schwer - hat er doch immer wieder etwas an ihrer Filmkritiken auszusetzen. Auf ihrem Weg durchs Leben lauern immer wieder neue Gefahren, die Pippas Leben und Einstellung verändern werden....

Meine Meinung:
Einfach herrlich - dieser jugendlich frische und humorvolle Schreibstil hat mich sofort in seinen Bann gezogen und wie immer, war ich enttäuscht als ich den letzten Satz las.
Rotkäppchen ist ein tolles Märchen, es hat mir schon immer sehr gefallen - aber was die Autorin daraus gemacht hat, war einfach genial. Das Wechselspiel zwischen dem gefährlichem Wolf und dem kleinen naiven Rotkäppchen zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte. Als das Rotkäppchen schließlich aus ihrer Naivität aufwacht, ist es fast schon zu spät... Glücklicherweise hat sie liebe Freunde, die ihr zur Seite stehen.
Die gesamte Handlung und auch die Charaktere sind durchdacht und wunderbar aufeinander abgestimmt. So bekommt man beim Lesen unweigerlich den Eindruck man sei live dabei. Besonders der Charakter der Waldfee Holla ist wunderbar umgesetzt worden - als liebenswert, hilfsbereite aber auch ein bisschen freche Fee steht sie Pippa in schwierigen Situationen zur Seite und hilft ihr den richtigen Weg zu finden.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass Zitate aus dem Original eingefügt worden sind. Sie sind immer genau auf das jeweilige Kapitel abgestimmt gewesen. Auch das Rezept am Ende des Buch war eine super Idee - so kann man dieses wunderbare Märchen auch geschmacklich erleben.
Insgesamt war "Küss den Wolf" wieder mal ein wirklich gelungenes Märchenerlebnis und insgesamt ein wahres Muss für jeden Märchenliebhaber. Geeignet ist es für jedes Alter - für Jugendliche, um sich der Märchenwelt auf moderne Weise anzunähern und für alle Jung-gebliebenen, um in Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend zu schwelgen. Für mich ein absolut märchenhafter Lesegenuss!!

Bewertung vom 31.07.2013
Stimmen in der Nacht
Brodie, Laura

Stimmen in der Nacht


gut

Als ich den Klappentext dieses Buches las, war ich sofort gefesselt von dieser Geschichte - doch diese Spannung war dann leider viel zu schnell wieder dahin...

Zum Cover:
Das Cover ist super gelungen - in einem tiefen dunklen Blau gehalten, wirkt es sehr geheimnisvoll. Besonders gefesselt haben mich die Augen der Frau, die so weit aufgerissen sind, dass sie den Betrachter unweigerlich in seinen Bann ziehen und nicht mehr loslassen.

Zum Inhalt:
Eine anfänglich fröhliche Studentenparty endet im Hause der Dozentin Emma in einer Katastrophe. Das schlimmste ist, dass ihre kleine Tochter Maggie alles mit ansehen musste. Auch zehn Jahre später wird die mittlerweile 15-jährige Maggie täglich von düsteren Alpträumen gequält. Auch in der Schule hat sie Probleme und schwänzt oft den Unterricht. Besonders ihre Mathelehrern, die ihr niemals in die Augen sieht, ist Maggie unheimlich und ruft längst verdrängte Ängste in ihr wach...

Meine Meinung:
Eine vielschichtige Geschichte über Schuld und Reue sowie ein Ereignis, dass das Leben mehrer Menschen für immer verändert und beeinflusst. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und fügte sich wunderbar in die Geschichte ein. Die Figuren wirkten auf mich sehr authentisch und man konnte sich sehr gut in die einzelnen Charaktere, ihre Gefühle und Ängste hineinversetzen - dies galt besonders für Maggie und ihrer Mathematiklehrerin.
Im ersten Teil des Buches baut sich unweigerlich durch die Schilderung des Ereignisses in jener Nacht eine Spannung beim Leser auf, der man sich kaum entziehen kann. Doch leider wird diese Spannung durch zahlreiche Nebenhandlungen und Erklärungen wieder nahezu zunichte gemacht. Da hatte ich etwas ganz anderes erwartet - nämlich einen spannenden Thriller, der einem Gänsehaut bereitet. Leider entpuppte sich das Buch eher als ein Drama über die Aufarbeitung von Schuld und die Bewältigung der eigenen dunklen Vergangenheit.
Insgesamt eine Geschichte, die durchaus jede Menge Spannungspotential besitzt. Anfänglich schafft es die Autorin auch auf wunderbare Weise diese Spannung beim Leser aufzubauen, doch verliert sie sich zunehmend in Nebenhandlungen und Zusatzerläuterungen, die beim Leser eher Frust als Spannung aufkommen lassen. Schade, leider eine Geschichte mir verschenktem Potential - da hatte ich deutlich mehr erwartet!!

Bewertung vom 31.07.2013
Das Leben ist kein Kindergeburtstag
Nagel, Daniela

Das Leben ist kein Kindergeburtstag


ausgezeichnet

Was für ein Debüt!! Ein sehr witziges und herrlich erfrischendes Erstlingswerk ist Damiela Nagel mit "Das Leben ist kein Kindergeburtstag" hier gelungen - eine Geschichte so turbulent wie das Leben...

Zum Cover:
Pretty in Pink! Das war das erste, was ich dachte, als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt. Die dominierenden Farben rosa und blau passen super zur Geschichte... Auch die Frau mit Kinderwagen und Aktentasche fügt sich super ein - so hadern doch beide Frauen in der Geschichte zwischen ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kindern und auch gegenüber sich selbst bzw. gegenüber ihrem Beruf...

Zum Inhalt:
Zwei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten: Alice, eine erfolgreiche junge Lektorin, und Evie, eine Drillingsmutter und Hausfrau. Als Alice einen Ratgeber für coole Mütter schreiben will, ist guter Rat teuer - so hat sie doch absolut keine Ahnung von Kinder. Evie dagegen scheint ihr der Inbegriff von allen zu sein, was so gar nicht cool ist - gestresst, chaotisch und unorganisiert. Also beschließt Alice Evie für ihr Buch zu interviewen und die beiden treffen eine Vereinbarung: Während Evie Alice bei der Recherche für ihr Buch hilft, coacht Alice Evie umgekehrt in Sachen Lebensglück...

Meine Meinung:
Die Geschichte ist in einem sehr erfrischenden Schreibstil geschrieben und wird abwechselnd aus der Sicht von Alice und Evie geschildert. Zunächst war ich diesem wiederholten Perspektivwechsel gegenüber etwas skeptisch, doch habe ich mich sehr rasch daran gewöhnt. Dank der kurzen Kapitel wurde die Geschichte nie langweilig, eher im Gegenteil, sie entwickelte sich zu einem rasanten Schlagabtausch zwischen den beiden Frauen. Dies weiderum machte die Geschichte sehr unterhaltsam und lebendig.
Die Geschichte führt dem Leser auch klar vor Augen wie das Leben mit Kindern wirklich ist - ein stressiger Full-time-Job ohne geregelte Arbeitszeiten. Die beiden Frauen, die im Zentrum der Geschichte stehen, scheinen dem Leser zunächst sehr unterschiedlich, doch im Laufe der Geschichte wird klar, dass sich beide ähnlicher sind als es zunächst den Anschein hatte. Beide träumen von einem erfüllten Leben - sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht. Die Annäherung der beiden Frauen und auch die Entwicklung ihrer beiden Persönlichkeiten sind von der Autorin wunderbar in Szene gesetzt worden und haben sich wunderbar in die Handlung eingefügt. Die Charaktere der beiden Frauen wirkten sehr authentisch und manchmal hat man als Leserin sich selbst auch wiedergefunden... Genauso muss es sein - man lacht, weint und freut sich mit den Figuren mit - Einfach herrlich!!
Insgesamt ein rundum gelungener Frauenroman, in dem aber auch ein kleiner Ratgeber für das Familien- und Lebensglück steckt - aber ohne irgendwie aufdringlich zu sein. Locker, leicht, erfrischend - einfach herrlich!!! Ein perfekter Lesegenuss für den Sommer!!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2013
Paradiessucher
Dumont, Rena

Paradiessucher


sehr gut

Rena Dumont gelingt mit ihrem Debütroman "Paradiessucher" eine Einwanderungsgeschichte, die begeistert, aufwühlt aber gleichzeitig auch nachdenklich macht.

Zum Cover:
Das Cover ist eher schlicht und farblich zurückhaltend gestaltet - passt sich aber dem Inhalt des Buches an. Es müssen ja auch nicht immer die knalligen auffälligen Coverergestaltungen sein - in diesem Fall ist weniger mehr, zumal es sich hier ja auch um ein ernsteres Thema handelt... Besonders gut gefällt mir der kleine grüne Flitzer am unteren Ende des Covers - genauso habe ich mir das Auto vorgestellt, mit dem Lenka und ihre Mutter nach Deutschland auswandern...

Zum Inhalt:
Lenka ist 17 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihrer Mutter in einem kleinen Ort in Tschechien. Unzufrieden mit dem sozialistischen Kleinstadtleben und von einer Karriere als Schauspielerin träumend, macht sich Lenka gemeinsam mit ihrer Mutter und einem Visum auf in ein neues, besseres Leben in Deutschland. Dort angekommen müssen die beiden jedoch feststellen, dass auch das Leben in der neuen Heimat so seine Tücken hat...

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte erst in seiner Nachwirkung beeindruckt und auch aufgewühlt hat.
Der Schreibstil ließ sich einfach wunderbar lesen und passte sich sehr gut dem Thema und auch der Zielgruppe der Geschichte an. Ich war sofort in der Geschichte drin und konnte auch mit Lenka sehr gut mitfühlen. Ihr Charakter war mir vom ersten Moment an sympatisch. Toll fand ich auch wie sie für ihre Träume gekämpft hat. Diese Willensstärke ist wirklich bewundernswert. Die Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen, muss nicht einfach sein - umso mutiger fand ich es, dass sich die beiden Frauen ins Ungewisse gewagt haben. Trotz aller Zweifel haben sie sich durchgebissen, auch wenn die Sehnsucht nach zu Hause immer sehr groß war. Zwei wirklich starke Frauen, die Rena Dumont hier gezeichnet hat...
Die Darstellung der Hürden einer Emigration wurden von der Autorin wunderbar aufgearbeitet. Auch das Leben in einem Asylbewerberheim konnte ich mir sehr gut vorstellen, obwohl ich mir an einigen Stellen doch etwas mehr Tiefgang innerhalb der Geschichte gewünscht hätte. Manche Probleme und Hürden hätten in meinen Augen noch etwas detaillierter und differenziert herausgearbeitet werden können. Doch dies ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt. Zudem ging mir die Geschichte, besonders als es Richtung Ende der Geschichte ging, doch etwas zu schnell voran. Es wirkte etwas überstürzt und ich hatte das Gefühl, dass es jetzt einfach enden musste. Das Erzähltempo wurde hier einfach zu rasch erhöht, was ich sehr schade fand.
Insgesamt ein sehr bewegender Roman, der mich auch Tage später noch nachdenklich gemacht und Emotionen in mir ausgelöst hat. Authentisch, Gefühlvoll - einfach ein Knaller!!