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Abnuncha

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2025
Verbindungen fürs Leben / Die Telefonistinnen Bd.3
Schojer, Nadine

Verbindungen fürs Leben / Die Telefonistinnen Bd.3


sehr gut

Freundschaft ist wie Magie, die gute Zeiten noch besser macht und schlechte Zeiten vergessen lässt
Die Titel der Bücher sagen es bereits aus, nach Tagen des Zweifels kommen Stunden des Glücks und letztendlich wird es eine Verbindung fürs Leben. Ein Buch das die Stärke und Emanzipation der Frauen nach dem Krieg 1949 spiegelt. Die Telefonistinnen der Versicherung Pering nehmen den Leser mit in ihren Alltag, ihr neues Leben, gefundene oder wiedergefundene Liebe, Abschiede, Neuanfänge, Geheimnisse und die Eleganz der Zeit. Als Leser lebt und erlebt man letztendlich die Zeit gemeinsam mit den Protagonisten, die Zeit damals, fühlt sich zurückversätzt ins Köln 1949, wie war die Zeit und wie ist sie heute, gibt es Parallelen oder ist es eine begrenzte Geschichte. Manchmal wünscht man sich finde ich in die Zeit zurück, natürlich war die Nachkriegszeit und das Wirtschaftswunder nicht einfach, aber die Menschen und in diesem Buch die Telefonistinnen machen den Eindruck das sie ihre Arbeit und ihr Leben genießen können, und das auch wollen und tun. Vielen Dank das ich als Leser dabei sein durfte, es ist ein sehr einfühlsames, aufregendes und erzählendes Buch. Das Cover zeigt mit den Pudertönen bereits eine Weichheit, und lässt ahnen welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und wer wie ich die Tribologie von Carmen Korn gelesen hat wird auch diese Bücher lieben. Vielen Dank.

Bewertung vom 05.01.2025
Tiere im Wald / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.77
Mennen, Patricia

Tiere im Wald / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.77


sehr gut

Im Wald ist was los…
Genau, im Wald ist was los, wer schon einmal durch den Wald oder Garten gegangen ist wird viel gesehen haben und wenn nicht, hört mal ganz leise oder seht mal genauer hin. Wenn ihr nicht am Wald wohnt oder einen Garten habt könnt ihr in diesem Buch viel Entdecken was es da so alles gibt, das Leben von den Tieren dort ist sehr interessant und vielfältig, ob am Tag oder in der Naht, immer ist etwas los. Viele große und kleine Tiere leben hier zusammen, auch gibt es viele verschiedene Bäume, Sträucher, Blumen und Büsche und vieles mehr, hör und sehe genau hin, auch ist das Leben in den verschiedenen Jahreszeiten interessant und unterschiedlich. Vor allem was sich hinter den Klapptürchen verbirgt, da kannst du zum Beispiel in eine Spechthöhle sehen. Was wirst du als kleiner Leser in diesem gut illustrierten Buch entdecken dürfen. Allen Kindern viel Freude beim Lesen, sehen und entdecken. Vielen Dank.

Bewertung vom 05.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


sehr gut

Den Regen hört man fallen, den Schnee nicht. Der herbe Schmerz ist noch laut, der gefasste ist still.“ (Berthold Auerbach)
Eine junge Studentin, gefangen in einem Käfig. Und ein Spiel mit einer tödlichen Deadline. Ein Tag im Winter, kurz nach Mitternacht. So fängt der Klappentext an, so fängt das Buch an, eine junge Frau, Studentin der Fotografie fährt mit dem Treckingrad durch die vermeidliche Idylle der Nacht, aber jede Idylle trügt. Das Cover zeigt eine Spiegelglatten Eisfläche, aber sie hat Kratzer, wie ist das mit Spiegelbilder, erkennt man wirklich, was man sieht und was sieht man? Das Buch lässt uns die Protagonisten begleitet durch eine eisige Zeit, jeder hat seine Geheimnisse, die einen bringen sie ans Licht, die anderen haben sie längst vergessen oder möchten sie gerne vergessen. Eine Tat wurde bisher nicht aufgedeckt und bei anderen Taten nicht hingesehen. Und dann scheint alles gegen die Zeit zu laufen. Ein Thriller der mich sehr berührt hat und bis zum Ende interessant, spannend und fordert war und letztlich den Leser nachdenklich zurücklässt. Zu was ist ein Mensch fähig, was ist ein Menschenleben wert und was kann mit einer Sekunde zerstört werden. Das Ende regt zum Nachdenken über unser Tun an, seinen wir sensiblere miteinander. Vielen Dank.

Bewertung vom 28.12.2024
Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
Pásztor, Susann

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster


sehr gut

Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun
Nachdem ein Mensch gestorben ist, wird das Fenster des Sterbezimmers geöffnet oder gekippt. Dieser Brauch entstand aus der Vorstellung, dass die menschliche Seele durch den Mund des Verstorbenen in den Himmel entweicht. Fred Wiener und Karla Jenner-Garcí könnten unterschiedlicher nicht sein, aber eines tragen sie eine Weile zusammen. Karla ist schwer krank und die Frau, die ihr Leben unabhängig und in vollen Zügen genossen hat wird sterben, Fred ein eher unscheinbarer Mann möchte seine neue Berufung in der Begleitung sterbender finden. Nach einem etwas holprigen Anfang finden zunächst Fred und Karla irgendwie zusammen und schließlich auch Freds Sohn Phil. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn plätschert so dahin möchte man sagen, beide essen und schweigen. Karlas Leben war laut und schrill, den tot vor Augen muss sie vom Leben Abschied nehmen, aber Fred hatte sie sich nicht dabei vorgestellt, ein Sterbebegleiter, was genau möchte er begleiten, ist er den schon einmal gestorben? Erst als Phil in Karlas Leben kommt wird die Beziehung schließlich ein wenig wärmer, der eigensinne junge Mann, der sich für Gedichte begeistert schließ Karla in ihr Herz, ohne viele Worte ist er da und archiviert ihre Konzertfotos, archiviert ihr Leben. Wie das Buch endet sagt ja der Titel, aber wie endet es wirklich, Klara stirbt, aber der Leser hat den Eindruck sie stirbt und ist mit sich im Klaren, hat aufgeräumt und ausgemistet, also bis zu Letzt ihr Leben selber gestaltet. Habe alle in diesem Sterbeprozess etwas gelernt, ich denke schon, jeder auf seine Weise. Dieses Buch ist sehr warmherzig geschrieben und zeigt das auch Unterschiede zusammengehören können. Alle müssen wir lernen zu Leben und letztendlich zu sterben und dann ist es gut, wenn jemand da ist und für uns das Fenster öffnet. Vielen Dank.

Bewertung vom 28.12.2024
Offene See
Myers, Benjamin

Offene See


sehr gut

Manchmal muss man die Richtung ändern, um den eigenen Weg zu finden
Der 16jährige Robert will, nach Abschluss der Schule und mit der Aussicht wie seine Vorfahren und Nachbarn im Nordwesten Englands bald Bergmann werden zu müssen, etwas von der Welt sehen. Er begibt sich auf die Wanderung nach Süden. Sein Kopf ist voll von Sehnsucht nach dem (sauberen) Meer und den Überlegungen, was aus ihm ein Jahr nach Kriegsende werden soll. Auf seiner Wanderung trifft er Dulci, ein reiche, sarkastische, einsame Frau auf einem abgelegenen Cottage. Zwischen Arbeit auf dem Cottagegelände, Brennnesseltee, Wein, gutem Essen und den Gesprächen mit Dulci lernt Robert viel über Lyrik, zwischenmenschliche Beziehungen und Glauben an sich selbst. Dulci schubst ihn immer wieder ``Entschuldige Dich nicht immer``, ``Robert, glaub an dich``. Myers versteht es ausgezeichnet, den Lernprozess zu beschreiben, den das Bergmannskind in einer ihm offenen und fremden Welt mit Dulcis Hilfe durchläuft. Robert lernt in und mit der Natur, öffnet seinen Blick, lässt sich zum Studium überzeugen und wird selbst Schriftsteller. Er setzt sich gegen seine Eltern und gegen das Bergmannsleben durch. Eine imposante Geschichte, die mich ungeheuer gefesselt hat. Und ich verrate noch nicht, welche Rolle Romy Landauer spielt. Vielen Dank.

Bewertung vom 28.12.2024
Wenn Martha tanzt
Saller, Tom

Wenn Martha tanzt


sehr gut

„Die Baukunst soll ein Spiegel des Lebens und der Zeit sein.“ (Walter Gropius)
Ein Debütroman von Tom Saller, eine Reise eines jungen Mannes nach New York um ein Büchlein seiner Urgroßmutter zu versteigern, ein unbekannter Käufer bietet viel Geld dafür, aber wofür fragt man sich, es gilt ein Geheimnis zu Lüften. Das Buch ist eine Hommage an das Bauhaus in Weimar an Studierende und Künstler bis hin zur Machtübernahme der Nationalsozialisten, was zur Schließung der Schule führt. Martha, die als Studierende an der Kunstschule ist reist bei der Schließung der Schule zurück zu ihren Eltern in ein Dorf in Pommern. Eine Familie die mit der Musik lebt und deren Haus immer lebendig ist. Im Gepäck nicht nur das besagte Notizbuch, hier ist noch nicht zu erahnen was für einen immensen Wert es einmal haben wird, sondern auch ein Kind. Wer ist dieses Kind und wie kann der Weg hier weitergehen, der Krieg droht. Ein sehr gelungener Debütroman, den ich gerne gelesen habe. Allerdings hat mir das Ende nicht gefallen, wirkt wie unüberlegt, leider. Vielen Dank.

Bewertung vom 21.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

„Nur wer verzagend das Steuer loslässt, ist im Sturm verloren.“ (Emanuel Geibel)
Die Gewalt der Natur ist nie zu unterschätzen, man kann ihr nur schwer entkommen. Traue wem habe ich nachher gedacht, aber um keine Spoiler einzubauen umschreibe ich den Inhalt. Es geht darum das eine verehrende Sturmflut droht und Elisa und ihre Nachbarn sich zu spät auf den Weg machen und in der Flut um ihr Leben kämpfen müssen. Das Wasser steigt, das Haus wird überflutet, die Fenster bärsten, aber Hilfe naht? Durch die Sturmflut fällt der Strom aus, in einer nahegelegenen JVA sehen viele Häftlinge ihre Chance zur Flucht. Ein Häftling macht sich auf den Weg zu Elisa, hat er eine alte Rechnung offen? Auch der Exmann von Elisa der beim THW arbeitet macht sich auf den Weg um Elisa zur Hilfe zu kommen, wohl ahnende das Elisa und ihre Nachbarn in großer Gefahr sind und er schafft es tatsächlich durchzukommen. Alle tragen irgendwie ein Geheimnis, laufen vor etwas davon, haben etwas abgelegt oder die Vergangenheit holt sie ein. Hier können die Protagonisten nicht davonlaufen, nicht vor ihrer Vergangenheit, nicht vor der Realität und auch nicht vor der Sturmflut, die nicht nur Wasser, Schlamm und Lebensgefahr bringt, sondern so einiges ans Licht schwemmt. Das Buch birgt einige Aha Momente und ein tolles Ende. Lassen sie sich mitnehmen, in die Sturmflut und kämpfen sie gemeinsam bis der Sturm sich legt. Vielen Dank.

Bewertung vom 16.12.2024
Gute Gründe
Cohen, Nadine J.

Gute Gründe


sehr gut

„Wenn Sie Probleme haben und ans Aufgeben denken, denken Sie an die Kraft der Hoffnung.“ – Michelle Obama
Das Cover wirkt als wenn die Person schreien möchte, die Hände über den Kopf schlägt, als sei das alles nicht fassbar, die Augen verdeckt um nicht sehen zu müssen? Wird sich das in der Geschichte wiederfinden, was kann so schlimm sein, dass jemand an Suizid denkt. Ich fand man findet etwas schwierig in das Buch, aber die Geschichte entwickelt sich wird flüssiger und tragend. Die Protagonistin hat eine krankheitsbedingt schwierige Phase wird aber von einer Psychologin und ihrer Familie aufgefangen. Eine schwierige Phase birgt auch immer ein Chance und man kann gestärkt daraus hervorgehen. Manchmal spielt das Leben ein Foul nach dem anderen, ihr Mutter ist an Krebes gestorben, ihr Vater an Demenz und sie ist auch diesen schweren Weg mitgegangen. Aber es gibt immer etwas Licht im dunklen Tunnel, hier sicherlich die gute Beziehung zu ihrer Schwester und deren Familie und sie lernt eine neue Freundin kennen, leider wehrt auch dieses Glück nur kurz. Die Protagonistin hat Nein gesagt zum Leben und der Leser durfte sie auf ihrem Weg ins Ja zum Leben begleiten, wird sie an Ende glücklich werden und genau diesen Weg finden und was haben Meeresschwimmen vor Sonnenaufgang, unfassbar großen Mengen Speiseeis, trashiger Erotikliteratur damit zu tun. Es gibt Leser die suchen in Büchern Antworten, wenn sie selber in schwierigen Situationen sind, die findet man hier nicht, sondern eine liebevolle Geschichte die zeigt das nach Dunkelheit auch wieder Sonne kommt und dass man damit nicht alleine ist. Ich habe dieses Buch gerne gelesen, vielen Dank.

Bewertung vom 16.12.2024
Damals waren wir frei
Jana, Stephanie

Damals waren wir frei


ausgezeichnet

Liebe hält die Zeit an und lässt die Ewigkeit beginnen. (Chuck Spezzano)
Stell dir vor, es ist Sommer in Berlin, du isst gerade zwei Eis gleichzeitig und erfährst dann auch noch, dass du geliebt wirst. In solch einem oder ähnlichem Falle schreie einfach ganz laut: „Janz Berlin is eene Wolke! “ (geklaut bei weiß ich nicht mehr!)
Aber es trifft auf diesen herzerweichenden Roman zu, wie schwierig es war eine Liebe in Zeiten der Berliner Mauer zu haben, sei es eine neue oder eine alte Liebe der man lange hinterhertrauert, weil die Bedingungen schwierig waren. Dennoch scheinen die Protagonisten in diesem Roman sich mit ihrem Leben im Ostteil von Berlin abgefunden zu haben und irgendwie dominieren doch Hoffnung, Träume, die Freude zur Musik und ausgelassenem Tanzen in einem Tanzpalast. Ein Familienzusammenhalt in schwierige Zeiten, wo man immer die Angst haben musste Sanktionen zum Opfer zu fallen, weil aus Sicht der Stadtsicherheit irgendetwas nicht gemacht werden durfte. Kurz werden diese Konsequenzen auch aufgenommen. Und man merkt den Druck, die Verwandlung, die Hoffnung das die Mauer irgendwann fallen wird und Ost und West zueinander finden. Als Leser weiß man ja schon das es so sein wird, und man denkt haltet noch ein wenig durch, alles wird anders. Die Protagonisten dürfen wir auf dem Weg begleiten und erleben, was sich dann für alle ändern wird, auf die ein oder andere Art. Einen Roman den ich sehr gerne gelesen habe und die Geschichte wird sicherlich nie Uninteressant werden, es ist ein Teil der gesamtdeutschen Geschichte auch so viel Jahre nach dem Mauerfall. Vielen Dank.

Bewertung vom 15.12.2024
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

20, 19,18, 17,… The Countdown is running
Kann man ein Thriller neu erfinden, ja, dieses Buch schafft es, ein Roman von Sam Holland der erstmalig im Deutschen erschienen ist nimmt den Leser mit in eine Welt, wo der Countdown läuft. Ich war nach dem Klappentext schon im Buch, es ist verstörend und fesselnd. 20 Leichen und der Täter zählt von 20 Rückwärts, aber was ist geschehen, was vor allem ist vor 30 Jahren geschehen, eine alte Schuld, ein Mörder der gewartet hat, oder der sich rächen will. Er, ist Dr. Elijah Cole, ein Serienkiller, aber er sitzt im Gefängnis, und dennoch läuft der Countdown. Zur Autorin Sam Holland: Sam Holland war schon immer vom Dunklen und Makabren fasziniert – besonders Serienkiller haben es ihr angetan. Sie studierte Psychologie und arbeitete anschließend einige Jahre im Personalwesen, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Das sie sich dem schreiben ganz gewidmet hat war nicht ihre schlechteste Idee, das Buch ist flüssig geschrieben, die einzelnen Kapitel nicht zu lang und gute Spannungsfäden. Ich habe das Buch an zwei Abenden gelesen, was sehr für das Buch spricht, es gab einige Aha oder Nee, nee Momente. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und warte gespannt auf das nächste, vielleicht wird ihr Debütroman auch noch übersetzt. Für ihr nächstes Buch läuft ja bereits der Countdown, vielen Dank.