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Red-Sydney
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2023
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


sehr gut

Der Inhalt besteht aus kurzen Geschichten im Wechsel zwischen der Vor- und Während-Corona-Zeit, die in verschiedenen afrikanischen Ländern passiert sind. Mal spannend, mal interessant, mal nachdenklich schildert Lena Wendt, was sie auf dem gesamten Kontinent alles erlebt hat. Es sind keine langen Kapitel, was angenehm zu lesen ist, aber den Nachteil hat, dass so mancher Beitrag mitten drin aufhört und im weiteren Verlauf des Buches nicht fortgesetzt wird. Zum Glück gibt's nicht viele Cliffhanger, sodass es mich nicht ganz so frustriert hat, nicht mehr zu erfahren.

Was die einzelnen Themen wie Corona, Rassismus und die widrigen Lebensumstände vor Ort angeht, gibt die Autorin einen nahen, mehr an den Einheimischen angelegten Einblick. Sie zeigt die Menschen, die sie auf ihren Reisen kennengelernt, als überwiegend lebensfroh, gastfreundlich und offen. Und vor allem völlig frei von europäischen Klischees. Sie bemüht sich sehr, finde ich, um den Spagat zwischen einer realen Darstellung, indem sie auch die Themen wie Krieg, Hunger und Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht verschweigt, und ihrer Wunschvorstellung, dass alle Menschen trotz Hautfarbe, Religion und Geschlecht gleich sind. Manchmal hätte ich mir da mehr Tiefe gewünscht, aber ich denke, sie wollte hauptsächlich das schildern, was sie selbst auch erlebt hat, um authentisch zu bleiben.

Deswegen vergebe ich dem Buch 4 von 5 Surfbrettern.

Bewertung vom 30.12.2022
In unserem Universum sind wir unendlich
Sprinz, Sarah

In unserem Universum sind wir unendlich


ausgezeichnet

Ich hab den Roman ja schon öfter in den sozialen Medien gesehen und der Klappentext klang zwar nicht schlecht, aber nach nichts, was man noch nie gelesen hat. Trotzdem hat mich die Geschichte rund um Ansel und Emil regelrecht umgehauen und so hart mitgenommen, dass ich richtig mit den beiden mitgelitten habe.

Was mir sehr, sehr gut gefallen hat, war die Ausarbeitung der beiden Figuren. Emil erscheint anfangs zwar etwas oberflächlich und Ansel streckenweise viel zu verklemmt. Aber die Autorin schafft es mit verdammt viel Einfühlungsvermögen, den zweien so richtig viel Tiefe zu verleihen. Grade auf ihrer gemeinsamen Reise werden sie mit all ihren Ängsten konfrontiert, sodass sie unglaublich authentisch rüberkommen. Die Kritik mancher Leser, dass alles viel zu schnell geht, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Klar bringt grade Krebs im Endstadium sehr viele gesundheitliche Probleme mit sich, aber Emil ist ein Sturkopf ohne Ende. Und man merkt ihm an, dass er seine Wahl getroffen hat: Lieber lebendig sein in den letzten Wochen, als sich verkriechen und ausruhen.

Es ist vor allem ein Appell an alle, das Leben solange auszukosten, wie es geht. Selbst wenn man dafür Risiken eingehen muss. Selbst wenns wehtut und man kein Happy End erwarten kann. Denn es zählen die vielen schönen Momente, die man geteilt hat und die einen nachhaltig prägen und wachsen lassen.

Für mich hat dieses Buch fünf von fünf Zeichnungen verdient.

Bewertung vom 06.11.2022
Hinter den Spiegeln so kalt
Grimm, Liza

Hinter den Spiegeln so kalt


sehr gut

Das Märchen rund um die Schneekönigin war immer eines meiner Lieblinge, gerade um die Weihnachtszeit herum. Deswegen war ich umso gespannter auf diese Adaption, die eine ganz neue Auslegung der Grundstory verspricht.

Am besten hat mir die Darstellung von Finjas innerer Zerrissenheit gefallen: Erst gefangen zwischen ihrer Depression und dem unbestimmten Wissen, dass Hannah noch leben muss und dann ihre Ängste darüber, ob sie nun verrückt wird oder nicht. Nur langsam setzen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen, sodass man richtig mit der Hauptfigur mitfühlen kann. Die Spannung wird ab einem bestimmten Punkt konstant aufrechterhalten und reißt einen regelrecht mit in diese Welt aus Magie und menschlichen Abgründen. Hier wird ein verdammt wichtiges Thema sehr sensibel behandelt. Mehr möchte ich dazu nicht verraten.

Unterstützt wird die unwirkliche Atmosphäre des Buches durch die zahlreichen Zeitsprünge. Am Anfang empfand ich sie etwas als gewöhnungsbedürftig, aber sie helfen viel dabei, sich selbst ein Bild über die Hintergründe zu machen.

Was mich gestört hat und wofür ich einen Stern abziehe, ist, dass ein paar sehr wichtige Fragen unbeantwortet bleiben. Man bekommt zwar wage Andeutungen präsentiert, doch diese sind viel zu schwammig. Außerdem hätte man manche Szenen zum Schluss hin mehr ausführen können, auch um den Nebencharakteren mehr Tiefe zu verleihen.


Von mir gibt's für das Buch 4 von 5 Schneeflocken.

Bewertung vom 14.10.2022
Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit
Bardugo, Leigh

Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit


sehr gut

Die Graphic Novel schildert einen kleinen, aber wichtigen Ausschnitt aus dem Leben von Aleksander Kirigan, auch bekannt als der Dunkle aus dem Grishaverse. Ich hatte es innerhalb eines Tages durch, obwohl ich kaum Zeit zum Lesen hatte.

Die kurze Geschichte beleuchtet eines der Ereignisse, die Aleksander dazu gebracht haben, so rigoros gegen diejenigen vorzugehen, die die Grisha jagen und in die Enge treiben.
Dabei finde vor allem die Figuren sehr gelungen, sowohl erzählerisch als auch von den Zeichnungen her. Die Hauptcharaktere bieten trotz des Mediums Comic die nötige Tiefe, um die Story spannend zu machen. Und gerade der Dunkle ist ja eine, wenn nicht die interessanteste Figur im Grishaverse.

Allerdings muss man zumindest die Serie gesehen oder besser die Grisha-Reihe gelesen haben, um alles verstehen zu können, denn es wird fast alles vorausgesetzt. Und für echte Hardcore-Aleksander-Fans ist die knappe Geschichte vermutlich etwas zu kurz.

Ich habe diesen kleinen Einblick richtig genossen und hätte gerne mehr erfahren. Denn der Dunkle hat vermutlich noch einige solcher Dinge erlebt.

Daher gebe ich der Graphic Novel 4,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 28.09.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


gut

"Die Buchhändlerin von Paris" von Kerri Maher schildert die Entstehungsgeschichte von James Joyce' Ulysses aus der Sicht der Verlegerin und Buchhändlerin Sylvia Beach.

Natürlich kenne ich den Roman Ulysses und wusste schon, dass er anfangs in den USA verboten war. Aber die genauen Umstände kannte ich bisher nicht. Allein deswegen war der Roman sehr interessant zu lesen, gerade aus der Sicht der Frau, die alles ermöglicht hat.

Und das ist auch das Positive an der Geschichte: Hier werden willensstarke und mutige Frauenfiguren präsentiert, die dennoch mit ihren Zweifeln und Ängsten zu kämpfen haben, allen voran Sylvia. Die Autorin schildert den Werdegang des Buches in all seiner schmerzlichen Ausführlichkeit, wieviel Mühen, Tränen und vor allem Geld es gekostet hat und wie viel Frustration und Enttäuschung die Hauptperson erleben musste.

Und trotzdem fühlt man viel zu selten mit ihr mit. Gerade bei den wirklich emotionalen Moment kam zu wenig Gefühl bei mir an, zu sehr ähnelt die Schreibweise einem kühlen Bericht. Außerdem wirken besonders die interessanten Nebenfiguren wie Hemmingway und Ezra Pound zu leblos und wie Randnotizen, obwohl sie die Geschichte vermutlich viel mehr belebt hätten, hätte man ihnen mehr Tiefe verliehen.

Alles in allem sind besonders die historische Atmosphäre und die mutige Hauptfigur die größten Pluspunkte des Romans. Aber ein bisschen weniger nüchterne Schilderung und etwas mehr emotionale Spannung hätte dem Buch wirklich gut getan.

Insgesamt gebe ich der Story 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.05.2022
Man kann Müttern nicht trauen
Roedig, Andrea

Man kann Müttern nicht trauen


sehr gut

Anfangs hatte ich Bedenken, mich in das Buch hineinzufinden, da ich nicht wusste, ob es die Autorin schafft, mir die komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter näherzubringen. Es gelang ihr sehr gut, muss ich sagen, aber man braucht verdammt viel Einfühlungsvermögen dafür.

Erzählt wird hier im Großen und Ganzen die Biographie von Lieselotte Adler aus der Sicht ihrer Tochter Andrea und zwar nicht nur die schönen Erlebnisse, sondern vor allem die weniger schönen Erfahrungen. Überwiegend chronologisch schildert die Autorin die Ereignissen, durchzogen von großen Lücken, nachdem ihre Mutter sie verlassen hat. Dabei bleibt sie überwiegend auf Distanz, streckenweise sehr emotionslos. Nur ab und an blitzen kurze Gedankengänge voll unterdrückter Gefühle auf, die den Zwiespalt der Autorin offenbaren. Sie versucht möglichst rational Erklärungen für die Entscheidungen ihrer Mutter zu finden, für die sie keine hat. Man merkt ihr an, dass sie im Zwiespalt ist zwischen dem Wunsch, mit der Vergangenheit abzuschließen und dem Bedürfnis, doch noch hinter die Beweggründe ihrer Mutter zu kommen. Und dieses Auf und Ab ist zeitweise sehr schwer zu lesen.
Nichtsdestotrotz kann ich ihre Haltung und ihre Distanziertheit sehr gut nachvollziehen. Man muss allerdings zwischen den Zeilen lesen, um sich auf das Buch ganz einlassen zu können. Bei oberflächlicher Lektüre ist der Zugang meiner Meinung nach sehr schwierig.

Deswegen bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 29.10.2021
Eine ganz dumme Idee
Backman, Fredrik

Eine ganz dumme Idee


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Ich liebe dieses Buch.
Ausgangslage ist eine unfreiwillige Geiselnahme, die das Leben aller Beteiligten verändern wird. Und das ohne Gewalt oder viel Action.
Klingt langweilig? Ist es nicht wirklich. Zum einen haben wir da Backmans wunderbar schrägen Humor, der manchmal so richtig trocken und ein kleines Bisschen böse daherkommt, aber nie abfällig ist.
Zum anderen überrascht der Autor einen mit so einigen unerwarteten Wendungen, die der Geschichte gleich einen ganz anderen Dreh geben.
Zuviel will ich hier nicht verraten, nur dass ich alle Charaktere liebe, so skurill, absonderlich und auch extrem arrogant sie auch sind. Es ist einfach so, man kann gar nicht anders.
Am meisten haben mir aber die vielen warmherzigen und wundervoll weisen Stellen gefallen, die das Leben so toll beschreiben. Hier ein kleiner Ausschnitt:

"Man sagt, dass die Persönlichkeit eines Menschen die Summe seiner Erfahrungen ist. Doch das stimmt nicht, jedenfalls nicht ganz. Wenn unsere Vergangenheit alles wäre, was uns ausmacht, würden wir es nie und nimmer mit uns selbst aushalten. Deshalb brauchen wir die Gewissheit, mehr zu verkörpern als die Fehler, die wir gestern gemacht haben. Die Gewissheit, uns auch über unsere zukünftigen Entscheidungen definieren zu können."

Von mir gibt es für dieses Buch 10 von fünf Sturmmasken.

Bewertung vom 04.08.2021
Bababoo and friends - Zusammen starten wir ins Abenteuer!
Richert, Katja

Bababoo and friends - Zusammen starten wir ins Abenteuer!


ausgezeichnet

Heute gibt es eine kurze Rezension zu mir zu einem zuckersüßen Kinderbuch von Bababoo and friends.

Das Buch ist in mehrere kurze Kapitelchen unterteilt und erzählt die Abenteuer des kleinen Löwen Bababoo und seinen Freunden. Die überschaubare Länge ist gut dafür geeignet, die Geschichten häppchenweise vor dem Schlafengehen vorzulesen, da die meisten von ihnen in sich abgeschlossen sind. Die extrem süßen Bilder mit den zahlreichen liebevolöen Details bieten viel zu entdecken. Und due Botschaft dahinter ist klar: Man muss sich nur trauen, dann schafft man auch mit der Unterstützung seiner Freunde alles, was man möchte.

Das Buch bekommt deswegen von mir 5 von 5 Kirschtorten

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2021
Auf der anderen Seite lauert was
Agee, Jon

Auf der anderen Seite lauert was


sehr gut

Ein schön gezeichnetes Kinderbuch, das mit einfachen Worten zum Nachdenken anregt


Die Geschichte vom kleinen Ritter, der sich hinter seiner Mauer in Sicherheit wiegt, ist so toll und verständlich erzählt, dass das Buch sehr gut zum Vorlesen für kleine Kinder geeignet ist. Die Bilder unterstützen die Botschaft, dass man nicht unbedingt Angst vor dem Unbekannten haben muss.

Bewertung vom 22.11.2020
Öffne den Koffer und spring hinein! / Strangeworlds Bd.1
Lapinski, L. D.

Öffne den Koffer und spring hinein! / Strangeworlds Bd.1


sehr gut

Süße Geschichte mit originellen Einfällen

Schon die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht: Ein magisches Reisebüro, in dem man durch Koffer in verschiedene Welten reisen kann, klang sehr interessant. Und wurde auch von der Autorin altersgerecht spannend umgesetzt.

Flick ist ein toller Charakter, hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichen Gefühlen ihrer Familie gegenüber und voller Abenteuerlust und Neugierde auf die fantastischen Welten von Strangeworlds. Jonathan ist das genaue Gegenteil dazu, ruhig, pflichtbewusst und vernünftig, eine perfekte Mischung.

Die Welten, in die die beiden reisen, sind farbenfroh, abwechslungsreich und detailliert ausgearbeitet. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten und sind so bildhaft beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Da macht es richtig Spaß, die zwei Hauptfiguren bei ihren Abenteuern zu erleben und dabei inner etwas Neues zu entdecken.

Die Geschichte an sich beginnt etwas schleppend, nimmt dann aber mehr und mehr an Fahrt auf. Es wird einiges versprochen, gerade im Bezug auf die Gefahren der Welten, was nicht immer eingehalten wird. Hoffentlich werden die vielen Hintergründe und offenen Fragen in den weiteren Bänden der Reihe noch aufgeklärt werden.