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Cybergirl
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Frankfurt

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Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


ausgezeichnet

Eine Familiengeschichte mit sehr viel Tiefe

Klappentext:
Die Familie Starling lebt über das ganze Land verstreut, im Sommer aber kommen sie alle in dem kleinen Häuschen am See in North Carolina zusammen. Die Eltern Lisa und Richard stehen nach einer langen Karriere an der Cornell University kurz vor der Pensionierung und wollen das Sommerhaus der Familie verkaufen und sich nach Florida zurückziehen. Diese Entscheidung überrascht ihre beiden erwachsenen Söhne, Michael, einen Verkäufer, und Thad, einen aufstrebenden Dichter. Zusammen mit ihren Lebenspartnern fahren die beiden Brüder für ein letztes Wochenende an den Ort, der mit so vielen schönen Erinnerungen verbunden ist. Doch als ein Kind vor den Augen von Michael ertrinkt, der vergeblich versucht, es zu retten, gerät das über Jahre fein austarierte Gleichgewicht der Familie aus den Fugen. Alle sechs sehen sich auf einmal gezwungen, die Untiefen ihrer eigenen Schwächen und Ängste zu erkunden, sich ihren eigenen Lebenslügen zu stellen. Die drei Tage am See nehmen eine unerwartete Wendung.

„Sommerhaus am See“ von David James Poissant ist eine Familiengeschichte mit viel Tiefe.

Es ist die Geschichte der Familie Starling. Viele Sommer hat sich die Familie bestehend aus den Eltern Lisa und Richard und die Söhne Michale und Thad in ihrem Sommerhaus am See in North Carolina getroffen. Jetzt gehen die Eltern in Pension und wollen das Sommerhaus verkaufen, da sie sich in Florida niederlassen wollen.
Ein letztes Mal fahren Michael und That mit ihren Lebenspartnern in das Sommerhaus. Ein letztes Mal kommt die Familie für ein Wochenende im Haus am See zusammen.
Ein unerwarteter Vorfall bringt die Familie aus dem Gleichgewicht und alle Probleme werden aufgedeckt.

3 Tage dürfen die Leser*innen die Familie im Sommerhaus begleiten. In den 3 Tagen kommt sehr viel ans Licht.
In der Familie geht es nicht so harmonisch zu wie am Anfang vielleicht vermutet. Vieles ist verdrängt worden und kommt jetzt zu Tage.

David James Poissant erzählt von Eifersucht und Rivalität in der Familie, von Alkoholproblemen, Geheimnissen und Homosexualität.
Sehr gut zeichnet der Autor anhand der Familie ein Bild der verschiedenen Sichten. Die Eltern sind Akademiker, Michael ist Verkäufer in einer Mall und unzufrieden mit seinem Job und Thad ist ein erfolgreicher Dichter.

David James Poissant erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Hier kommen nicht nur die Familienmitglieder sondern auch die Lebenspartner Diane und Jake zu Wort. Der Perspektivwechsel macht die Geschichte vielschichtig und interessant.

David James Poissant hat eine flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil. Er erzählt die Geschichte in einer kraftvollen und doch feinfühligen Art und Weise.

„Sommerhaus am See“ hat mich so gefesselt, dass ich es an 2 Abenden gelesen habe.

Bewertung vom 18.05.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Am Ufer des Gardasees blinken Blaulichter. Im Jachtafen von Riva wurde ein Toter gefunden. Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung und der wohl größte Vasco-Rossi-Fan auf diesem Planeten, ist immer zur Stelle, wenn am See etwas passiert. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie das Opfer kannte. Mehr noch: Sie war eine der Letzten, die den jungen Mann lebend gesehen hat.
Während die Polizei im Dunkeln tappt, beginnt die Journalistin zu recherchieren. Unterstützung bekommt sie von ihrem schrulligen Onkel Francesco und der Chefredakteurin Elvira. Die Spuren führen sie zur ehemaligen Residenz des Schriftstellers Gabriele D'Annunzio, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Auf dem prunkvollen Anwesen, das heute ein Museum ist, werden geheimnisvolle Feste ausgerichtet.
Je tiefer die drei graben, desto mehr Rätsel tauchen auf: Was hat es mit dem goldenen Anhänger auf sich, der im Rachen der Leiche steckte? Und wie hängt das alles mit Giannas Vater zusammen, dem legendären Investigativjournalisten, der vor einem Jahr spurlos verschwand? Die Suche nach Antworten bringt das Trio an seine Grenzen.

„Was der See birgt“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lenz Koppelstätter.
Die „Commissario Grauner Reihe“ von Lenz Koppelstätter habe ich gerne gelesen. Jetzt war ich sehr auf die neue Reihe gespannt.

Der Autor erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht seiner 3 Hauptpersonen.
Gianna Pitti ist eine junge Polizeireporterin. Gianna stammt aus einem altem Adelsgeschlecht, woran ihr aber nicht viel liegt. Zur Zeit lebt sie bei ihrem Onkel in der Familienvilla. Sie ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und Journalistin geworden. Ihr Vater ist vor über einem Jahr auf rätselhaft Weise spurlos verschwunden.

Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi ist der Onkel von Gianna.
Er ist das Familienoberhaupt des Adelsgeschlecht. Der Marchese lebt in der Familienvilla am Gardasee. Er liebt gutes Essen und seine beiden Katzen Lago und Spiaggia.
Was ihm Sorge bereitet ist das Vergessen, dass immer massiver wird.

Elvira ist die Chefredakteurin des „Messaggero di Riva“ und Giannas Chefin. Kein Beitrag wird ohne ihr Zustimmung gedruckt. Zusammen mit dem Marchese hütet sie ein Geheimnis vor Gianna.

Das sind die Hauptakteure der Geschichten. Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Gianna ist gleich zur Stelle als ein Toter aus dem See geborgen wird. Mit Schrecken stellt sie fest, dass sie mit dem Opfer noch am Vorabend zusammen war. Gianna fängt selbst an Ermittlungen anzustellen und stößt auf einen Anhänger mit einem goldenen Fisch. Was steckt hinter dem mysteriösen Zeichen das sie zur Residenz von Gabriele D'Annunzio führt wo geheime Feste gefeiert werden.

Ich habe etwas Zeit gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Der Wechsel zwischen den Charaktere und den Orten haben meine volle Aufmerksamkeit gebraucht. Aber nach den ersten 50 Seiten hat sich das gegeben und ich konnte schnell und flüssig dem Lesestoff folgen.
Lenz Koppelstätter beschreibt den Fall spannend und geheimnisvoll. Schritt für Schritt kommen mehr Informationen zu Tage und man denkt sich ganz langsam wie alles zusammenhängt.
Die Geschichte spielt am Gardasee der in all seiner Schönheit beschrieben wird.

Mit „Was der See birgt“ hat Lenz Koppelstätter eine spannende und unterhaltsame Krimireihe gestartet und ich bin auf den nächsten Band gespannt.

Bewertung vom 09.05.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein Roman spannend wie ein Thriller

Klappentext:
Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten an Bord von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Hunderte Menschen kommen ums Leben, so auch der Unternehmer und Reeder Thor „Store“ Falck. Seine Frau, die junge Schriftstellerin Vera Falck, und ihr kleiner Sohn Olav werden wie durch ein Wunder gerettet.
Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Mit ihr verschwindet auch das Testament, das sie sich kurz vor ihrem Tod hat aushändigen lassen. Ihr Sohn Olav, der Patriarch der Familie und Vorsitzender der einflussreichen SAGA-Stiftung, macht sich Sorgen: Hat seine Mutter das Testament in letzter Sekunde geändert und den verarmten Zweig der Familie bedacht? Und was hat es mit Veras Memoiren auf sich, die nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurden? Olavs Tochter Sasha, die bisher immer auf seiner Seite war, ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich gegen ihren mächtigen Vater stellen muss.

„Meeresfriedhof“ von Aslak Nore ist der 1. Band einer Trilogie.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge die auf unterschiedlichen Zeitebenen verankert sind.
Alles beginnt mit dem Tod von Vera Falk. Mit Veras Tod im Meer ist auch ihr Testament verschwunden. Ihr Sohn Olay sucht verzweifelt nach dem Testament, den es gibt noch einen anderen Familienzweig und es wäre Olay lieber wenn dieser Zweig nicht vom Erbe profitiert.
Von Vera gibt es auch noch ein Manuskript, sie hatte in den 70er Jahren ihre Memoiren geschrieben die allerdings vom Staatsschutz beschlagnahmt wurden.

Im 2. Handlungsstrang wird den Leser*innen die Vergangenheit näher gebracht. Hier steht Vera im Mittelpunkt und die Leser*innen lernen ihre Lebensgeschichte kennen die bis heute nachhallt.

Die Protagonisten sind sehr interessant. Man lernt die einzelnen Charaktere gut kennen und erfährt einiges aus ihrem Leben.
Auch die Memoiren von Vera, die ja vom Staatsschutz beschlagnahmt wurden werden die Leser*innen in der Geschichte lesen bevor sie jemand zu Geschichte bekommt.

Aslak Nore fängt die Geschichte sehr ruhig an. Er gibt den Leser*innen erst einmal die Gelegenheit die Charaktere kennenzulernen und einiges über sie zu erfahren. Dann setzt die Spannung langsam ein und steigert sich immer mehr und ich konnte kaum noch aufhören zu lesen.
Das Entblättern des Manuskripts „Meeresfriedhof“ fand ich äußerst spannend. Aber auch die ganzen Intrigen und Vertuschungen kommen zum Vorschein.
Aslak Nore erzählt in einer feinen Sprache. Der Autor hat einen sehr flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Dabei beschreibt er auch die Natur und die Handlungsorte sehr präzise. Das Buch ist als Roman deklariert hat aber auch einiges von einem Thriller.

„Meeresfriedhof“ hat Aslak Nore mir Lust auf mehr gemacht. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Felsengrund“ der im Mai 2025 erscheinen soll.

Bewertung vom 08.05.2024
Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannung auf den Kanaren

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ von Flores & Santana ist der 1. Band einer Kanaren-Krimi – Reihe der alle Kanaren-Fans begeistern wird.

Der Bauunternehmer Álvaro Martínez wird tot aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass Umweltaktivisten gegen den geplanten Hotelbau waren und das ein Bananenplantagenbesitzer streit mit dem Opfer hatte. Doch ist das ein Mordmotiv.
Neben dem Kommissar Pedro Fernández ermitteln auch noch der Journalist Ben Rodriguez und die Buchhändlerin Naira Calderon.
Ben und Naira treffen sich oft abends in der Buchhandlung auf ein Gläschen Wein und ein paar Tapas und tauschen sich über die Neuigkeiten im Mordfall Martinez aus.
Dabei tauchen immer neue Fragen auf.

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist ein spannender und gleichzeitig unterhaltsamer Krimi.
Die Autoren starten mit diesem 1. Band eine Kanaren-Krimi-Reihe wobei jeder Band auf einer anderen Insel spielen soll.

Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Besonders gefallen mir Ben und Naira. Sie besuchen als Hobby-Ermittler dem Täter auf die Spur zu kommen. Dabei steht Ben allerdings im Austausch mit dem Kommissar Pedro Fernández. Sie kennen sich seit Kindertagen und Pedro ist für Tipps von Ben immer dankbar.

Mir hat besonders gut gefallen wie die Autoren neben der Spannung auch noch so viel interessantes über die Insel und die Menschen die dort Leben in ihre Geschichte gepackt haben.
Ich kenne La Palma nicht, doch der Flair der Insel kam sehr gut bei mir an. Bei einem Gläschen Wein und etwas zum Essen lässt es sich dort wohl gut leben.

„Dunkle Verwicklungen auf La Palma“ ist ein spannender Einstieg in die Krimireihe von Flores & Santana. Kanaren-Fans wird beim Lesen sicher das Herz höherschlagen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band „Tödliche Intrigen auf Teneriffa“ der im September erscheinen soll.

Bewertung vom 08.05.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Sehr spannend - eben ein echter Marc Raabe

Klappentext:
Im Königswald wird eine bizarr arrangierte Leiche gefunden, halb Mensch, halb Tier. Art Mayer und Nele Tschaikowski identifizieren die Tote als Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, bei allen beliebt und für den wichtigsten Medienpreis des Landes nominiert.
Schnell gerät Tempels 21-jährige Tochter unter Verdacht: Leo ist rebellisch, unberechenbar und zeichnet ein ganz anderes Bild ihrer Mutter. Doch Art Mayer zweifelt an ihrer Schuld.
Bis eine zweite Frau aus dem Kreis der Nominierten stirbt. Zunächst deutet nichts auf Leo, doch dann taucht ein mysteriöses Tonband mit belastendem Inhalt auf. Wer ist Leo, ein Opfer der Umstände? Oder die jüngste Serientäterin von Berlin, unterwegs zu ihrem dritten Opfer?

„Die Dämmerung“ ist der 2. Band der Art Mayer-Reihe von Marc Raabe.
Wenn man, wie ich schon einige Bücher von Marc Raabe gelesen hat, weiß man die nächsten Nächte werden kurz.

Die Ermittler sind wieder einmal einzigartig.
Art Mayer besticht durch seine Coolness.
Er ist Diabetiker was er allerdings sehr auf die leichte Schulter nimmt.
Seine Handlungsweise ist recht unkonventionell.
Seine Aufklärungsrate spricht für Art Mayer.
Hinter seiner rauen Schale steckt allerdings ein weicher Kern.
Nele Tschaikowsky ist noch recht jung.
Sie trennt gut und böse.
Aber es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, oft vermischt sich alles zu einem Grau.
Nele ist sehr motiviert aber auch noch mit wenig Erfahrung.
Mit den Erinnerungen ihres letzten Falls hat sie noch zu kämpfen.

Nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten raufen sich Art und Nele zu einem guten Team zusammen.
Mir sind beide sehr sympathisch

Der Fall ist sehr verzwickt.
Charlotte Tempel wird tot aufgefunden. Die Tote ist richtig zur Schau gestellt, man hat ihr ein Geweih aufgesetzt und sie wirkt wie Mensch und Tier in einem.
Charlotte ist eine Wohltäterin und für einen Medienpreis nominiert.
In Verdacht gerät ihre Tochter Leo, doch Art Mayer glaub nicht an ihre Schuld. Bald darauf wird noch eine der Nominierten ermordet. Wer hat es auf die Nominierten abgesehen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Marc Raabe baut gleich am Anfang Spannung auf. Es gibt kein langes Vorgeplänkel, es geht gleich zu Sache.
Und in diesem Tempo geht es dann auch meist weiter.
Man bekommt tiefe psychologische Einblicke in die menschliche Seele.
Zwischendurch lässt der Autor noch eine Unbekannte zu Wort kommen.
Sie erzählt ihre Geschichte für ihr noch ungeborenes Kind.
Wer die Bücher von Marc Raabe kennt, ahnt das man es hier mit dem Täter zu tun hat.
Wer es ist und was das Motiv ist löst sich erst ganz am Ende auf.

Marc Raabe hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
Wie immer bei dem Autor kann ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich will nicht Essen und nicht Trinken, ich will nur Lesen.
So hat Marc Raabe mir auch mit „Die Dämmerung wieder einige schlaflose Nächte beschert.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Nacht“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

Bewertung vom 02.05.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Wie immer spannende Unterhaltung der Extraklasse

Ex-Commissaire Albin Leclerc ist Vater geworden, sein Mops Tyson hat Nachwuchs bekommen. In all dem Alltagswahn kommt es ihm gerade recht, dass ihn sein alter Bekannter Arnault Langlois anruft und um Hilfe bittet: Seine Nichte Sandrine und ihr Lebensgefährte sind verschwunden. Albin verspricht zu helfen, doch es ist zu spät, das Pärchen wird erschossen aufgefunden. Vermutlich planten die beiden die Entführung der Ehefrau eines reichen Rotlichtbosses. Wurden sie deswegen getötet? Aber es bleibt nicht bei diesem einen Mord. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren. Und Albin trifft schließlich auf eine Person, die zu allem bereit ist.

„Bedrohliche Provence“ ist bereit der 10. Band der Reihe mit Commissaire Leclerc
von Pierre Lagrange.

Der Autor lässt seine Leser*innen wieder in die Provence reisen.
Er beschreibt die Orte und die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat sehr stimmungsvoll.

Commissaire Leclerc ist mittlerweile im Ruhestand, kann aber das Jagen nicht lassen. So drängt er sich seinen ehemaligen Kollegen mehr oder weniger als Berater auf.
Seine Kollegen, vor allem Castel und Theroux wissen aber was sie an Leclerc haben.
Seine Erfahrung, seine Hartnäckigkeit und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch oft seinen Kollegen einen Schritt voraus sein. Dabei riskiert er nicht selten sein Leben.

Ich finde Albin Leclerc einen tollen Charakter. Er ist etwas kauzig aber durchaus sympathisch und liebenswert auch wenn er Gefühle nicht offen zeigen kann. Er beißt sich immer richtig fest wenn er ermittelt. Vergisst sogar die Einkäufe die ihm seine Frau Veronique aufträgt.
Wenn er Zwiegespräche mit seinem Mops Tyson hält muss ich immer schmunzeln.

Auch die eigentlichen Ermittler gefallen mir gut. Die Polizisten Theroux und Castel, bei Theroux kommt es einen immer so vor als stehe er auf der Leitung.
Es ist zum schmunzeln wenn die beiden genervt die Anrufe von Leclerc ignorieren und dieser immer wieder einen Weg findet um an Informationen aus erster Hand zu kommen.

Der Fall ist äußerst spannend. Leclerc wird von seinem Bekannten Arnault Langlois um Hilfe gebeten. Seine Nichte Sandrine und ihr Lebensgefährte sind verschwunden. Beide sind im Krankenhaus tätig, Sandrine als Krankenschwester, Ihr Lebensgefährte in der Krankenhausapotheke. Auch dort sind sie nicht zum Dienst erschienen.
Kurz darauf wird das Paar erschossen in einem Auto aufgefunden.
Neben den polizeilichen Ermittlern Theroux und Castel ermittelt Leclerc natürlich wieder auf eigene Faust. Der Fall nimmt viel größere Ausmaße an als gedacht und es bleibt auch nicht bei diesen zwei Opfern.

Pierre Lagrange erzählt sehr lebendig, sein Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Spannungsbogen zieht sich über das gesamte Buch. Seine Charaktere die man ja schon gut kennt sind sympathisch und lebendig. Ich freue mich bei jedem Band aufs neue sie wieder zutreffen.
Auch das Ende ist wie oft auch in diesem Band noch einmal sehr aufregend und überraschend.
Ich freue mich jetzt schon auf den 11. Fall „Finstere Provence“ der im September erscheinen soll.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel hat sich von Hamburg ins idyllische Wendland versetzen lassen. Dort wagt sie mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana in einem alten Fachwerkhaus einen Neuanfang. Doch dann wird der 18-jährige Justus tot aufgefunden, seine Augen auf grausame Weise durch Spiegelscherben ersetzt. Carla übernimmt den Fall und hat schnell das ungute Gefühl, dass niemand, nicht einmal die Eltern, Justus richtig kannte. Als Lana bei einer Mitschülerin ein Tattoo entdeckt, das der tote Junge als Narbe auf seinem Oberschenkel trug, überschlagen sich die Ereignisse, und Carla wird klar: Die Vergangenheit holt dich immer ein.

„Die Sehenden und die Toten“ ist der erste band einer neuen Krimireihe von Sia Piontek.

Carla Seidel war in Hamburg als Mordermittlerin tätig. Jetzt hat sie Hamburg den Rücken gekehrt und ist mit ihrer Tochter Lana ins Wendland gezogen. Nach unschönen Erlebnissen in Hamburg hat sich Carla Seidel in eine kleinere Polizeistation versetzten lassen und will zusammen mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten. Doch auch in dem idyllischen Wendland gibt es Grausamkeiten. Ein 18-jähriger Junge wird tot und entstellt aufgefunden. Da Carla als einzige Erfahrung mit Mordermittlungen hat übernimmt sie den Fall.

Mir gefällt Carla Seidel als Ermittlerin gut. Man muss sie erst richtig kennenlernen um nachzuvollziehen warum sie sich an eine kleine Dienststelle hat versetzten lassen.
Carla hat ein feines Gespür, ist intelligent und kann gut kombinieren. Der Leiter der Dienstelle Danenberg Constantin Becker ist mit dem Mordfall etwas überfordert und übergibt in gerne an Carla. Aber auch Constantin ist ein sympathischer Charakter.

Der Fall ist spannend. Mir hat das Opfer sehr leid getan. Ich hatte das Gefühl, dass niemand den wahren Justus gekannt hatte. In der Schule war er wohl nicht sonderlich beliebt und bei den Eltern hatte ich immer das Gefühl, dass sie nicht genau wissen was Justus eigentlich so den ganzen Tag gemacht hat.

Sia Piontek hat einen leichten und gut verständlichen Schreibstil. Sie baut schnell Spannung auf und hält sie bis zum Ende aufrecht. Ihre Charaktere setzt sie gekonnt ein. Die Handlungsorte werden gut beschrieben.

„Die Sehenden und die Toten“ ist ein spannender Krimi der Lust auf die Krimireihe macht.

Bewertung vom 13.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


ausgezeichnet

Thriller mit Hochspannung

Klappentext:
Es sollte die perfekte Auszeit werden: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten wollen in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen das Leben feiern. Sie sind jung, schön und erfolgreich, und die ganze Welt soll an ihrem Glück und Glamour teilhaben. Doch unter der Oberfläche brodeln Spannungen und Geheimnisse. Aus Freundschaft, Liebe und Sex wird Eifersucht, Neid und Hass. Jeder der Anwesenden macht sich verdächtig, auch der Hotelbesitzer Pierre mit seinem Team. Aber das Retreat liegt lange nicht so versteckt, wie alle dachten, und bald zieht ein mörderischer Sturm auf.

„Die Auszeit“ ist ein spannender Thriller von Emily Rudolf.
Auf das Buch muss man einfach aufmerksam werden. Das Cover mit den knalligen Farben ist ein Hingucker und dazu kommt noch ein Farbschnitt.

Die Influencerin Viktoria Kaplan ist sehr erfolgreich und das will sie feiern. Zusammen mit 5 Freunden und 4 Teammitglieder nimmt sie sich eine Auszeit in einem versteckten Wellness-Retreat. Doch anstatt Feierstimmung breitet sich Neid und Missgunst aus die mit einem Mord endet. Jeder der Überlebenden ist verdächtig.

Emily Rudolf hat spannende Charaktere erschaffen wobei sie nicht unbedingt sympathisch sind. Es sind nicht viele Charaktere doch am Anfang musste ich mich auf die einzelnen Personen konzentrieren. Auf dem hinteren Buchdeckel sind die einzelnen Personen vorgestellt was mit geholfen hat.
Gleich zu Beginn kann man miterleben wie es einer Person immer schlechter geht. Was mit ihr geschehen ist erfährt man erst am Ende.
Es beginnt ein Countdown der mit 37 Stunden vor der Tat beginnt und langsam nach unten zählt.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Man spürt im Laufe der Geschichte wie sich die Atmosphäre verändert. Aus der Freude auf die Auszeit im Wellness-Retreat wird Neid, Missgunst und Hass und man kann immer deutlicher spüren, dass es in einem Drama enden wird.

Emily Rudolf erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Man erlebt das Miteinander der Charaktere hautnah mit. Da man als Leser*in ja weiß, dass es mit einem Mord endet achtet man auf kleine versteckte Hinweise. Doch irgendwie kommen alle in Frage. Wenn ich eine Person in den engeren Kreis der Verdächtigen genommen habe, nahm die Geschichte eine Wendung an. Bis zum Ende habe ich nicht gewusst was wirklich passiert ist.

Emily Rudolf erzählt die Geschichte sehr spannend. Dabei spannt sie den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Es ist interessant und spannend die Stunden bis zur Tat zu verfolgen.

„Die Auszeit“ ist ein spannender Thriller der mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 12.04.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Kampf der Bürger um mehr Rechte

Klappentext:
Dresden 1849: Elise lebt als gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi in Dresden. Doch eine schicksalshafte Begegnung mit dem Kulissenmaler Christian droht, das fragile Gleichgewicht ihres Lebens zu erschüttern. Mit dem aufstrebenden Künstler an der Semperoper verbindet sie eine große Sehnsucht, eine Leidenschaft für die Kunst und eine romantische Erinnerung. Elise spürt, dass ihre Liebe auch nach Jahren noch stärker ist als alle Konventionen. Doch bevor sie das Unmögliche wagen kann, brechen blutige Aufstände in der Stadt aus. Unzufriedene Arbeiter und Dienstmädchen, Künstler und Intellektuelle, Männer und Frauen ziehen für ihre Rechte in den Kampf. Auch das prächtige königliche Hoftheater im Herzen der Stadt wird zum Schauplatz der widerstreitenden Gegner. Denn selbst Kapellmeister Richard Wagner und Gottfried Semper rufen zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf. Dann bittet der König die preußische Armee um Hilfe. Es kommt zum Äußersten. Und Elise muss sich in den blutigen Wirren entscheiden, auf welcher Seite sie steht und wie viel zu opfern sie bereit ist.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist der 2. Band der Dresden Reihe von Anne Stern.
Anne Stern ist für mich immer ein Garant für schöne Lesestunden und somit habe ich mich auf das Buch schon sehr gefreut.

Anne Stern entführt ihre Leser*innen wieder nach Dresden in das Jahr 1849.

Elise die man im 1. Band schon gut kennengelernt hat ist mit Adam Jacobi verheiratet und ihre Adoptivtochter Netty ist mittlerweile 8 Jahre. Man kann schon ahnen, dass Netty auch einmal ans Theater gehen wird. Sie hat das Tanzen im Blut.
Als Elise den Kulissenmaler Christian näher kennenlernt gerät ihr Leben aus den Fugen. Doch ist es die Zeit für eine neue Liebe? Dresden scheint gerade Kopf zu stehen.
Die Bürger kämpfen um ihre Rechte. Es gibt blutige Aufstände die sogar vor der Semperoper nicht halt machen.

Mit dieser Geschichte führt Anne Stern uns das Leben der Frau Ende der 1840er Jahre vor Augen. Genauso wie das Leben der der Bürger, die genug von der Restaurationspolitik haben. Es kommt zu Aufständen und Freiheitskämpfen die in die Maiaufstände münden.
Auch die Frauenrechtlerinnen ziehen mit in den Kampf, der selbst vor dem königlichen Hoftheater nicht halt macht. Schließlich rufen auch Richard Wagner und Gottfried Semper zum Widerstand auf.

Anne Stern spiegelt die Zeit sehr realistisch wider. Auch ihre Beschreibung der Schauplätze sind sehr detailliert. Man kann sich schnell ein Bild machen.
Dazu kommt noch, dass die Charaktere sehr lebendig sind. Ich habe sie sehr gerne durch die Geschichte begleitet.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist die Geschichte der Kämpfe um Freiheit, Rechte und auch um Frauenrechte. Dabei darf die Liebe natürlich nicht fehlen.

Anne Stern erzählt die Geschichte flüssig und gut verständlich. Manchmal hat ihre Sprache fast etwas philosophisches.

Nach dem 1. Band „Das Opernhaus - Goldhell die Melodie“ habe ich auch den 2. Band „Das Opernhaus – Rot das Feuer“ nur so verschlungen. Jetzt freue ich mich auf den 3. Band „Das Opernhaus - Samtschwarz die Nacht“ der am 13. August erscheinen soll.

Bewertung vom 09.04.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Was bedeutet es ewig jung zu sein

Klappentext:
Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf zur Verzweiflung seiner Erben wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.

In seinem neuen Roman „Wir werden jung sein“ behandelt Maxim Leo die Frage nach der ewigen Jugend.

Im Mittelpunkt stehen die Probanden eine medizinischen Studie, bei der es ungeahnte Nebenwirkungen gibt. Das Medikament verjüngt die Probanden um einige Jahre.
Zu Beginn lernt man die Probanden erst einmal kennen.

Jakob ist 17 Jahre und frisch verliebt. Er leidet an einer Herzmuskelschwäche. Im Laufe der Studie verliert er sein Interesse an Marie seiner Freundin.

Herr Wenger ist reich und schwer krank. Er regelt seinen Nachlass und gibt ein Abschiedsfest , danach will er mittels Sterbehilfe aus dem Leben scheiden. Doch zum Schreck seiner Erben fängt Herr Wenger wieder an aufzublühen.

Verena ist zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil. Vom Profisport hat sie sich längst zurückgezogen. Als sie bei einem Wettbewerb für ehemalige Sportler teilnimmt stellt sie den Weltrekord. Sie gerät unter Dopingverdacht.

Jenny wünscht sich schon länger ein Kind, wird aber trotz künstlicher Befruchtung nicht schwanger. Doch jetzt plötzlich ist sie schwanger.

Martin ist der Projektleiter der medizinischen Studie. Das Medikament das die Probanden bekommen testet Martin auch an sich und seinem Hund.

Maxim Leo erzählt die Geschichte aus der Perspektive dieser fünf Personen.
Dabei stellt sich die Frage wie lange hält die Verjüngung an und lässt sie sich stoppen oder geht es unaufhaltsam weiter. Werden die Probanden immer jünger. Das geht natürlich nicht ohne Nebenwirkungen und Komplikationen. Gerade die jüngeren unter den Probanden bekommen mit dem noch jünger werden ein Problem.
Die Probanden erleben eine verrückte Zeit und können sich selbst ihr tun manchmal nicht erklären.

Maxim Leo hat wirklich tolle Charaktere zum Leben erweckt. Es macht große Freude die Protagonisten durch die Geschichte zu begleiten und ihre Veränderung zu erleben. Dabei werden verschiedene Phasen ihrer Entwicklung beleuchtet.
Es stellt sich die Frage, ist das jünger werden wirklich so erstrebenswert? Man muss sich vorstellen, wenn man ewige Jugend hätte aber sein Umfeld altert, ich denke dann wäre man schnell einsam.

Maxim Leo erzählt die Geschichte mit Charme und mit Humor. Dabei ist die Sprach die der Autor wählt an manchen Stellen fast philosophisch.

„Wir werden jung sein“ ist ein Roman der mir beim lesen große Freud bereitet hat mich gleichzeitig aber auch nachdenklich gemacht hat.