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forst

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

An dem Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ von Jacqueline O´Mahony bin ich sofort an dem Titelcover mit der schönen jungen Frau und dem ausgefallenen Buchtitel hängengeblieben. Nach dem Lesen der Geschichte war mir dann ersichtlich, wie der Titel mit der Handlung in Zusammenhang steht. Die Geschichte beginnt im Jahr 1849 und spielt an der irischen Westküste. Die junge Außenseiterin Honora lebt in einem Dorf, das besonders stark von einer Hungersnot betroffen ist. Durch ihren zähen Überlebenswillen übersteht und überlebt sie diese und beschließt daraufhin ihre Leben grundlegend zu ändern. Sie wandert nach Amerika aus, um dort, wo sie keiner kennt, ihr Leben neu zu beginnen. Die Geschichte von Honora und ihren Willen, ihr Leben neu zu gestalten, hat mir imponiert. Das Buch ist spannend geschrieben und ich habe viel über die Lebensumstände der damaligen Zeit erfahren.

Bewertung vom 14.08.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Die Frauen von Maine „ ist ein neuer, herausragender Roman der Autorin Courtney Sullivan, der in an ihrem Lieblingshandlungsort Maine spielt. In dem Roman geht es um eine ausschweifende Familiengeschichte, die mehrere Generationen von Frauen erfasst und der atmosphärisch dicht und gut unterhaltend geschrieben ist. Die Begebenheiten spielen sich überwiegend in einem abgelegenen Sommerhaus über den Klippen von Maine statt. Die Protagonistin dieser Generation von Frauen ist Jane Flanagan, die schon als Kind viel Zeit in diesem Haus verbracht hat und nun als Erwachsene zurückkehrt, um zusammen mit der jetzigen Besitzerin Genevieve, die Geschichte des Hauses und seiner ehemaligen Bewohnerinnen zu ergründen. Der Roman und das Leben seiner einzelnen Bewohnerinnen Hat mich begeistert. Es ist sehr interessant zu lesen, was die früheren Bewohnerinnen für Wünsche und Träume hatten. Der Handlungsort Maine ist eine wunderschöne Kulisse für dieses Werk.

Bewertung vom 13.08.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


ausgezeichnet

Ich komme nicht zurück von Rasha Kayat ist ein sehr intelligent und berührend geschriebenes Buch über Einsamkeit, soziale Ausgrenzung und insbesondere Freundschaft. Es ist gut, leicht und flüssig lesbar von der Autorin Ich komme nicht zurück von Rasha Kayat geschrieben. Die Geschichte beginnt damit, dass die vierzigjährige Protagonistin Hanna nach dem Tod ihrer Großeltern allein in deren Haus lebt . Es ist Coronazeit und sie hat viel Zeit zum Nachdenken.Mit viel Wehmut erinnert sie sich an die vergangene Zeit, an ihre Kindheit und Jugendzeit und an ihre damaligen Freundschaften. Zusammen mit ihrem türkisch abstammenden Freund Cem ist sie mit Zeyna befreundet. Die drei lebten zusammen in einer Arbeitersiedlung und bildeten eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder war immer für den anderen da.Mit dem Tag der Terroranschläge am 11.September 2001 ändert sich aber alles. Die Freundschaft beginnt zu zerbröckeln und zerbricht. In der Coronazeit hat Hanna genügend Zeit um Nachzudenken und beginnt nach ihrer ehemaligen Freundin Zeyna zu forschen. An den Schreibstil dieses Romans musste ich mich erst gewöhnen, aber schon nach kurzer Zeit hatte ich mich eingelesen.

Bewertung vom 09.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


ausgezeichnet

Unsere Jahre auf Fellowship Point von Alice Elliot Dark ist ein sehr gefühlvoller und bewegender Roman über die lebenslange Freundschaft zweier Freundinnen., der mir große Freude beim Lesen bereitet hat.
Die Protagonistinnen der Geschichte sind Agnes Lee und Polly Wister, die seit Jahrzehnten miteinander befreundet sind. Zwischenzeitlich sind sie beide über 80 Jahre alt und lassen ihr Leben Revue passieren. Die Sommer haben sie gemeinsam in den Sommerhäusern ihrer Familien auf Fellowship Point an der Küste Maines verbracht. Die beiden Frauen sind in ihrer Lebensweise sehr unterschiedlich. Polly hat geheiratet und ihr Leben ihrem Mann, einem Philosophieprofessor, und ihren drei Söhnen gewidmet. Agnes jedoch, hat nie geheiratet, sondern sich mehr ihrer Karriere als Kinderbuchautorin gewidmet. Jetzt, mit über 80 Jahren, beschließt sie ihre Memoiren zu schreiben. Beim Schreiben kommen viele verdrängte Erlebnisse ihres Lebens wieder in Erinnerung, die sie zu vergessen versuchte. Dieser Roman ist so faszinierend und atmosphärisch dicht geschrieben, dass ich ihn ein zweites Mal lesen werde

Bewertung vom 24.07.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


ausgezeichnet

Rasant, schwungvoll, humorvoll und doch mit einem ernsten Hintergrundthema ist der Roman von Micha Lewinsky „Sobald wir angekommen sind „ geschrieben. Die jüdisch abstammende Titelfigur Ben Oppenheim hat so einige Probleme in seinem Leben. Er ist von seiner Frau Marina getrennt, sieht seine Kinder nicht mehr so oft, hat jedoch schon wieder eine neue Freundin (Julia) gefunden.Ben lebt von seinen unterschwelligen Ängsten. Beruflich sieht es zur Zeit nicht so gut aus für ihn und auch sonst läuft seinen Leben nicht allzu rund. Als der Krieg in Europa ausbricht, steigert sich seine Angst und er beschließt, wie sein Vorbild der Schriftsteller Stefan Zweig, aus Europa nach Brasilien zu flüchten. An Bord des Flugzeuges sind seine Kinder und seine ehemalige Ehefrau und nicht seine Freundin Julia. Der Autor beschreibt mit viel Humor die Unzulänglichkeiten und Zweifel seines Protagonisten, so dass man ihn, trotz seiner Eigenheiten sympathisch finden muss.

Bewertung vom 06.07.2024
Ein Mann zum Vergraben
Casale, Alexia

Ein Mann zum Vergraben


ausgezeichnet

Englischer Humor trifft sich in dem Roman " Ein Mann zum Vergraben " von Alexia Casale mit einem tiefgreiefendem Thema über Gewalt gegenüber von Frauen in der Ehe. Die Protagonistin Sally lebt mit ihrem tyrannischen und gewalttätigem Ehemann Jim zusammen, der sie nicht nur körperlich, sonder auch psychisch misshandelt. Während des Lockdowns kriselt es noch mehr in ihrer Ehe und eines Tages schlägt sie ihren Mann im Affekt tot. Sally entschließt sich aufgrund ihrer jahrelangen Leiden nicht die Polizei zu informieren, sondern ihren Mann einfach verschwinden zu lassen. Durch Zufall lernt Sally weitere Frauen in der Nachbarschaft kennen, die ihre Männer auch "entsorgen" wollen. Sie gründen den Club der heimlichen Witwen und planen das Verschwinden ihrer Ehemänner. Der Roman ist,trotz seiner Brisanz und Traurigkeit, mit viel schwarzemHumor geschrieben und äußerst unterhaltsam.

Bewertung vom 06.07.2024
Das Lied des Propheten
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


ausgezeichnet

Der Roman von Paul Lynch „Das Lied des Propheten“ ist sehr aktuell und hat mich tief beeindruckt. Die in Irland spielende Handlung ist eine sehr fesselnde und eindringlich erzählte Geschichte, die auch jederzeit in jedem anderen Land zur Wirklichkeit werden könnte. Die Protagonistin , Eilish Stack ist verheiratet, vierfache Mutter, arbeitet als Wissenschaftlerin und lebt mit ihrer Familie in Irland. Eines Tages steht die irländische Geheimpolizei vor ihrer Tür und nimmt ihren Mann Larry, einem Mitglied der Gewerkschaft, mit zu einem Verhör, von dem er nicht zurück zu seiner Familie kommt. Von einem Tag auf den anderen ist Eilish jetzt auf sich allein gestellt und muss Beruf, Kinder und ihren dementen Vater unter einen Hut bringen. Nach und nach bricht die Gesellschaft auseinander und Eilish hat Mühe ihre Familie zusammenzuhalten. Paul Lynch zeichnet sehr intensiv eine Gesellschaft, die sich im Umbruch findet und was passieren kann, wenn die Macht von einem Despoten übernommen wird. Ein brillant geschriebener Roman, der zeigt, wie das Leben auch anders aussehen könnte.

Bewertung vom 21.06.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Elif Shakah hat in ihrem neuen Roman „ Am Himmel die Flüsse „ viele menschliche Schicksale miteinander verbunden und mich durch ihre phantastische Geschichte sehr unterhalten. Der Roman ist in verschiedene Handlungsstränge unterteilt, die am Ende der Geschichte geschickt zusammengeführt werden. Ein der Protagonistinnen ist die neunjährige Narin, die in einem ezidischen Dorf am Tigris wohnt, dessen Existenz durch ein Dammbauprojekt der türkischen Regierung bedroht ist. Ihre Großmutter beschließt Narin an einem ruhigen Ort im Iran taufen zu lassen. Vor der gemeinsamen Abreise entdeckt Narin das Grab von Arthur, der neben ihrer Ururgroßmutter begraben ist. Der zweite Protagonist ist Arthur, der in ärmlichsten Verhältnissen in London vor über 100 Jahren geboren und aufgewachsen ist und es geschafft hat, ein Gelehrter zu werden und Tontafeln zu entziffern. Zaleekhah ist eine Wissenschaftlerin, die sich auf das Thema Wasser spezialisiert hat. Assurbanial , ein großer, früherer Herrscher hatte eine große Bibliothek aus Tontafeln, die letztendlich von Arthur entziffert wurden. Verbunden sind diese vielen Charaktere durch das Element Wasser, durch Wassertropfen, die immer wieder auftauchen. In dem interessanten Roman werden unzählige Konflikte angesprochen und besonders das Thema der Vertreibung der religiösen Minderheit der Eziden ist das große Thema.

Bewertung vom 14.06.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


ausgezeichnet

Die Protagonistin Lauren aus dem Roman "Ehemänner" von Holly Gramazio ist schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem passenden Ehemann.Doch bisher hat es noch nicht geklappt, auch mit der Suche nach einem Mann über eine Datingapp hatte sie ihre Probleme. Doch als sie eines Abends nach Hause kommt, taucht plötzlich ein Mann in ihrer Wohnung auf, der von ihrem Dachboden kommt und behauptet ihr Ehemann zu sein. Lauren zweifelt zuerst an ihrem Verstand, besonders als der Mann wieder auf dem Dachboden verschwindet und ein anderer, angeblicher Ehemann von ihr, erscheint. Auf einmal hat Lauren die Qual der Wahl. Welcher Dachboden- Mann würde am besten zu ihr passen? Der Roman ist sehr außergewöhnlich sowie witzig und leicht geschrieben. Bloß irgendwann wurden mir es etwas zu viele Ehemänner, die plötzlich auftauchten und ich hätte mir gewünscht, dass sich Lauren endlich für den Richtigen entscheidet.

Bewertung vom 06.06.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


gut

Zora del Buono hat mit „ Seinetwegen „ einen autobiografischen Roman geschrieben, in dem sie versucht den frühen Tod ihres Vaters zu verarbeiten und dadurch ihr eigenes Leben zu ordnen.
Zora del Buono hat ihren Vater durch einen Autounfall verloren, als sie ein kleines Mädchen war.Ihr Leben wurde mehr oder weniger durch den Verlust geprägt. Ihre Mutter hat nie über den Unfalltod des Vaters gesprochen. Im Alter von 60 Jahren begibt sich die Autorin dann auf die Suche nach dem Unfallverursachers.
Nach länger Suche findet sie ihn und nennt ihn in ihrem Buch nach den Initialen seines Namens E.T. .
Sie möchte ihn gerne näher kennen lernen und fragt sich, wie er die Jahre nach dem er ihren Vater getötet hat, gelebt und wie er den Unfall verarbeitet hat.
Die Autorin recherchiert sehr sachlich und nimmt viele allgemeine Fakten von verschiedenen Verkehrsunfällen, sei es mit Mensch oder Tier, in ihrem Buch auf.
Teilweise schweift sie in ihrer Erzählung ziemlich weit aus und manche Dinge passen nicht ganz so gut zu dem eigentlichen Thema des Buches.
Insgesamt gesehen, habe ich mehr von dieser Geschichte erwartet. Besonders wie der Unfallverursacher mit seiner Schuld gelebt hat, wäre für mich von Interesse gewesen.