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Bewertungen
Insgesamt 177 BewertungenBewertung vom 20.08.2024 | ||
Vielleicht können wir glücklich sein Der dritte Teil der Reihe um Klara, das Mädcheninternat und ihre Familie ist wirklich sehr bewegend und ein gebührender Abschluss. Die Handlung knüpft nahtlos an Teil 2 an. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen und ich muss zugeben, dass Klara mir in diesem letzten Teil am nahbarsten erscheint. Der Perspektivenwechsel zwischen der Zeit der letzten Kriegsjahre und heute ist sehr gut gewählt und sorgt für Abwechslung. Der Handlung um Klara und ihrer Familie in den harten und entbehrungsreichen Jahren zwischen 1943 und 1945 kommt aber deutlich mehr Raum zu. Viele Begebenheiten werden sehr detailliert geschildert. Das Wetter, die Landschaft und auch kurze Gespräche sind sehr bildhaft wiedergegeben, was die Atmosphäre unterstreicht und den Leser in die Handlung hineinzieht. Oft passiert auf vielen Seiten gar nicht so viel. Stimmung und Lebensgefühl sind sehr treffend beschrieben und für den Leser spürbar. Zum Schluss geht es dann allerdings ruckzuck. Die kurze „Besatzung“ des Hauses durch die Russen ist auf wenigen Seiten abgehandelt und insbesondere das Schicksal einer meiner kleinen Lieblingscharaktere ist sehr schnell, für meinen Geschmack beinahe nebensächlich abgetan. Das finde ich schade, da in weiten Teil sehr ausschweifend und detailliert erzählt wurde. Auch das Wiedersehen mit Gustav hätte meiner Meinung nach noch einen Auftritt verdient. Nichtsdestotrotz finde ich diesen Teil sehr gelungen. Insbesondere das Ringen Klaras um die richtigen Entscheidungen ist sehr gut eingefangen, ebenso das Hadern der Familie zwei Generationen später. Ein fesselnder Roman über Schuld, Familie, Liebe in sehr schwierigen Zeiten. |
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Bewertung vom 19.08.2024 | ||
Das neue Buch von Melanie Raabe ist ganz anders als ich es erwartet habe. Eine junge Wissenschaftlerin, die nicht oder kaum schlafen kann. Ein altes Herrenhaus, in dem sich seltsame Dinge ereignen. Das Genre des Romans kann ich gar nicht wirklich benennen. Kein Thriller, kein Krimi, eher eine Spannungsgeschichte mit mysteriösen Elementen. Man braucht schon etwas Phantasie, um sich auf die Geschichte einzulassen. Ich bin eigentlich kein Fan von Fantasy-Romanen. Doch hier ist das Unwirkliche sehr eindringlich eingefangen. So entwickeln die Kapitel nach und nach eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen kann. Wie in Trance begleite ich Mara durch ihr geschenktes Haus, erkunde die Küche, in der sich Tiere des Waldes tummeln, die Bibliothek, aus deren Wänden Bücher fallen und den geheimnisvollen Raum der Freude und des Glücks, der mich sehr berührt. Ich ertappe mich dabei, wie ich nach einer rationalen Erklärung der Geschehnisse suche. Es fällt mir nicht leicht, mich auf das Gelesene einzulassen. Doch was ist real, was Traum oder Intuition? Wie hängen vergangene Leben zusammen oder fließen in reale Ereignisse? Gibt es Geister oder müssen wir alles sachlich erklären können? Fragen über Fragen nach dem Lesen dieses besonderen Buches, das einen Film wie im Traum im Kopf entstehen lässt. Ganz anders und sehr besonders. |
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Bewertung vom 11.08.2024 | ||
An diesem Krimi gefallen mir vor allem die Ermittler. Juha, erfahren, nicht besonders ehrgeizig, intuitiv. Lux, elegant, planvoll und sehr facettenreich. Insbesondere seine Figur hat es mir angetan. Er ist ein sehr guter Polizist, hat aber psychische Probleme. Diese nehmen aber nicht zu viel Raum ein und überlagern den eigentlichen Fall nicht. Der Schreibstil ist packend, der Fall selbst bleibt aber etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Ein entführter und getöteter Junge, ein Mörder, der keiner ist und ein Dickicht aus Lügen, Betrug und tragischen Verkettungen. Der aktuelle Entführungsfall wirkt da etwas konstruiert, als brauchte man etwas, um zu dem nicht aufgeklärten Fall aus der Vergangenheit hinzuleiten. Er ist schnell erzählt und spielt auch im weiteren Verlauf keine Rolle mehr. Die Auflösung zum Schluss enthält einige Wendungen, ist aber nicht wirklich überraschend. Dennoch hoffe ich, dass es für das interessante Ermittler Team noch eine weitere Runde gibt. Ich würde gern mehr über Lux erfahren und auch Selma hat sicher noch viel Potential. Ich bin gespannt. |
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Bewertung vom 05.08.2024 | ||
Das kleine Büchlein überrascht mich sehr positiv. Die Geschichte um Luna, die nach einer schweren Krankheit ihres Vaters, zurück nach Neapel kommt, ist kurzweilig erzählt. Sie findet die Liebe zur Stadt, die sehr enge Beziehung zu ihrer Cousine Gina und die auch das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater wieder. Die Vergangenheit des Vaters wird für mich etwas zu schnell abgetan, aber alles andere ist sehr schön eingefangen. Die Frauenfiguren wie Gina und Filomena begeistern mich. Insbesondere die lustige und schlagfertige Gina, die bei allen Sorgen eine große Liebe zum Leben ausstrahlt. Beim Lesen bekomme ich richtig Lust auf eine Reise nach Neapel und die kulinarischen Leckerbissen der Region. Der Schreibstil ist knackig, die Kapitel kurz, so fliegt man durch die Seiten. Durch Wechsel der Zeitebenen erhält der Leser einen guten Einblick in Lunas Kindheit. Das Cover wirkt erst etwas blass, passt aber durch die Illustration wunderbar zum Inhalt und unterstreicht das sommerliche Gefühl von Dolce Vita. Besonders schön finde ich auch die Sprichwörter, die so viel Wahrheit beinhalten. Ein schöner, kleiner Roman über Neapel und Familie. |
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Bewertung vom 30.07.2024 | ||
Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber nicht, dass ich so oft herzlich lachen muss. Moni und Oscar begegnen sich an der Uni. Sie, eine ältere Frau, die schon viel erlebt hat und deren Familie in schwierigen Verhältnissen lebt. Er, ein Wunderkind, der keine Freunde hat und durch sein Verhalten immer wieder aneckt. Moni platzt in die Vorlesung wie eine Bombe und beide freunden sich wider Erwarten an. Moni kümmert sich um Oscar, als er krank ist. Oscar fängt Moni auf, als sie Liebeskummer hat. Die Geschichte ist aus Oscars Perspektive erzählt, dem jegliches Verhalten, das sich nicht nachvollziehen lässt, suspekt ist. Das führt immer wieder zu komischen Situationen. Die Figuren sind mit sehr viel Liebe gezeichnet. Selbst Monis anfangs recht plump wirkende Familie offenbart nach und nach andere Facetten. Die Geschichte ist spannend und bei aller darunter liegenden Tragik auch immer wieder sehr komisch. Absolut lesenswert, auch für Nicht-Mathematiker. |
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Bewertung vom 25.07.2024 | ||
Mir hat der neue Thriller von Linus Geschke sehr gut gefallen. Knackig geschrieben, spannend bis zum Schluss und eine düstere Kulisse. Ich komme aus der Nähe des Thüringer Waldes, kann mir die Ortschaften, das Dunkel der Wälder und die teils beklemmende Stimmung gut vorstellen. Die Figuren gefallen mir. Der Plot ist auch packend und der Schreibstil kurzweilig. Die Zeitsprünge zwischen heute und 2004 erhöhen die Spannung. Diese besondere Stimmung der Jugendjahre der Clique um Norah und Goran ist sehr gut eingefangen. Die Spannung und Freiheit, die in der Luft lag, die Freundschaft und erste Liebe zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Die Sprache ist stellenweise sehr hart, das müsste nicht unbedingt so sein und die Spannung wäre trotzdem gegeben. Das Cover gefällt mir sehr und tatsächlich auch der Farbschnitt, obwohl ich da kein Riesenfan bin. Lediglich der Titel des Buches stört mich etwas, er wirkt etwas zu konstruiert. Aber der Inhalt, der ist klasse. |
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Bewertung vom 20.07.2024 | ||
Die Unvollkommenheit des Glücks Ich hatte mich wirklich sehr auf diesen Roman gefreut und wollte ihn unbedingt mögen, aber leider ist der Funke nicht übergesprungen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und gefällt mir. Die Kapitel sind kurz, was mir eigentlich sehr entgegen kommt. Auch die Perspektivwechsel aus der Sicht von Ana und Lew sprechen mich an und sorgen für Abwechslung im Lesefluss. Allerdings schaffen es die Figuren einfach nicht, mich zu packen. Die Beziehungsgeschichte von Ana interessiert mich nicht wirklich. Lews Erfahrungen im Krieg sind sehr bewegend beschrieben, aber darüber hinaus hat die Figur wenig Kontur. Die Geschichte packt mich leider nicht. Das ist schade, da ich die Sprache und Wortwahl sehr schön finde und einige Sätze definitiv im Kopf bleiben. Das tolle Cover gefällt mir ebenso. Dennoch kann ich zudem Personen keine Beziehung und Sympathie aufbauen. Daher leider nicht das richtige Buch für mich, aber sprachlich dennoch top. |
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Bewertung vom 18.07.2024 | ||
Ein wirklich ganz besonderes Buch, das aufrüttelt und wehtut. Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Dialoge werden aneinander gereiht, eine schnelle Abfolge von Eindrücken, Gedanken, Gesagtem. Das forderte und überforderte mich stellenweise, dennoch konnte ich das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen. Im Mittelpunkt steht eine ganz normale Familie in Irland. Eines Tages wird der Vater verhaftet und verschwindet einfach. Danach ist nichts mehr wie es war. Diktatur, Polizeigewalt und Angst sind an der Macht, Demonstration und Auflehnung wird verfolgt und bestraft. Eilish, die Ehefrau, versucht die Familie zusammenzuhalten, Gefahr abzuhalten und kümmert sich nebenbei um ihren dementen Vater. Ihre Gefühle, ihre Angst und Zerrissenheit sind sehr gut eingefangen. Die politischen Ereignisse spitzen sich weiter zu. Ein Sohn schließt sich dem Widerstand an, auch er verschwindet. Das Leid und die Verzweiflung der Familie ist so greifbar, schwingt in jeder Zeile mit. Doch Eilish will Irland nicht verlassen und nach und nach stürzt die Welt um sie herum ein. Als Leser habe ich gehofft und gebangt, doch der Autor hat keine Gnade. So bleibt man Kapitel um Kapitel hoffnungsloser, verzweifelter und bestürzter zurück. Dieses Buch ist so eindringlich geschrieben, dass es schmerzt und trifft damit genau den richtigen Ton. Ein wichtiges Buch, das aufrüttelt. |
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Bewertung vom 12.07.2024 | ||
Dieses kleine Buch macht mich sprachlos. Es bewegt mich, bringt mich zum Lachen, zum Weinen und wühlt mich stellenweise auf. Das erste Kapitel hat so einen Zauber, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Jules und Alice treffen sich auf einer Bank im Jardin du Luxembourg. Beide sind alt, haben ein Leben gelebt und erkennen sich nicht mehr. Über 70 Jahre zuvor haben sie sich auf genau dieser Bank kennengelernt. Ihr gemeinsames Leben und ihre Liebe wird rückwärts erzählt. Trotz der großen Zeitsprünge zwischen den Kapiteln bekommt der Leser ein sehr eindringliches Bild der Beziehung. Ich fühle mich fast wie ein stummer Gast in den Wohnzimmern und Häusern der beiden, wohne Hochzeiten und Geburtstagen, Streitigkeiten und liebevollen Momenten bei. Beide sind starke Charaktere. Jules, der Macher, Architekt, Ernährer, selbstbewusst, charismatisch. Alice, die intelligente Journalistin, die sich irgendwann in der Mutterrolle verliert. Irgendwann schleicht sich Desinteresse, Gereiztheit und Wut in die Ehe. Es erschüttert mich wie es soweit kommen konnte. Beide haben Affären, Alice will Jules verlassen, doch letztlich ist die Liebe beständig. Das letzte Kapitel bildet einen wunderbaren Rahmen zum ersten. Ich habe beide mehrfach gelesen. Sprachlich und emotional absolut bewegend und das Buch wird mich sicher noch lange beschäftigen. Der Schauplatz Paris ist ebenfalls gut gewählt und passt zur Stimmung. Es entstehen sofort Bilder der Plätze, Parks und Cafés im Kopf. Eine absolute Leseempfehlung. |
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Bewertung vom 10.07.2024 | ||
Ich war schon etwas um das Buch herumgeschlichen bevor ich mich dann entschieden habe. Der Hype war mir etwas zu viel. Doch schon nach den ersten Seiten war es um mich geschehen. Spannung pur von Beginn an. Anna O. liegt nach einem begangenem Mord in einer Art Koma. Der Psychiater Ben soll sie erwecken, um sie vor Gericht zu stellen. Soweit so gut, was dann passiert ist aber das wirkliche Grauen. Seite um Seite entblättern sich aus verschiedenen Perspektiven verborgene Geheimnisse, Intrigen und ein Geflecht aus Lügen und falscher Annahmen. Im letzten Drittel jagt dann ein Twist den nächsten und erst im letzten Kapitel wird das Geheimnis gelüftet. Ist Anna O. eine Mörderin oder unschuldige Schlafwandlerim? Kurze Kapitel und ein knackiger Schreibstil gefallen mir und die Perspektivenwechsel sorgen wir immer wieder neue Einblicke. Ein wirklich spannender Thriller mit einem raffinierten Ende. |
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