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Benutzername: 
lalunara
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Heidesee
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lese fast alles

Bewertungen

Insgesamt 93 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2024
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Ein schlimmes Kinderschicksal
Man möchte nicht glauben, wie das Leben eines Pflegekindes aussehen kann, wie furchtbar es sein kann und wie wenig Interesse am Erkennen und Helfen bei den verantwortlichen Personen vorhanden sind.
Steffi, ungewollt und ungeliebt bereits vor ihrer Geburt wird von der Mutter nicht angenommen, kommt ins Heim und mit 2 ½ zu einer Pflegefamilie auf einen Bauernhof. Diese Familie betrachtet ihre verschiedenen Pflegekinder als Arbeitssklaven und nutzt das Pflegegeld zum eigenen Unterhalt. Die eigenen Kinder wachen in relativ geordneter Wese Kinder auf. Steffi wird später vom Pflegevater missbraucht und bedroht. Sie übersteht all dies, mehr schlecht als recht, wird krank und kommt in Therapie.
Mit 15 bekommt sie, selbst sehr ungefestigt – wie sollte es auch – ein kleines Mädchen, dass ihr hilft, sich unter widrigsten Bedingungen durchzubeißen. Ihre kleine Tochter wird mit unwahrscheinlich viel Liebe aufgezogen.
Schließlich schafft Steffi es, sich von ihrer Tablettensucht zu befreien. Sie benötigt viel Zeit und Hilfe.
Besonders furchtbar fand ich die Rolle der Fürsorge und des Jugendamtes. Ich bin absolut geneigt, das so zu glauben. Es sind ja schon andere Fälle bekannt geworden, bei denen es ebenso unrühmliche Verhaltensweisen gegeben hat. Hier muss dringend gehandelt werden. Kinder dürfen nicht Spielball der Behörden werden.
Es ist sehr schwierig beim Lesen dieses Buches nicht in Mitleid zu zerfließen. Das hilft aber niemandem. Das Buch sollte die Behörden aufrütteln und sensibilisieren. Niemals dürfen hilfebedürftige Kinder so verloren aufwachsen.

Bewertung vom 31.10.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Ein netter schwedischer Krimi
Ich gestehe, das erste Buch von Sandra Åslund habe ich leider noch nicht zu Ende gelesen. Das lag nicht an der Qualität, sondern dass ich einfach so vieles andere auch noch lesen wollte.
So habe ich nun mit dem 2. Buch um die Kriminalinspektorin Maya Topelius angefangen. Mir hat das Buch gut gefallen. Es hat mich nicht ganz so begeistert wie ein Henning Mankel oder ein Stieg Larsson. Aber es ließ sich gut und zügig lesen. Die Beschreibung der kleinen Schäreninsel, auf der auch das Yogaretreat stattfand, an dem Maya teilgenommen hat fand ich gut gelungen.
Dazu kam es letztendlich nur am Rande, weil Maya sich um 2 Leichen kümmern musste, die unnatürlich – wen wunderts – zu Tode gekommen sind. Die Verwicklungen zwischen den Schäreninselbewohnern und den Teilnehmern des Yogaretreats sind interessant dargestellt.
Maya wird in diesem Buch von einer ihrer besten Freundinnen enttäuscht und hat arg damit zu tun, darüber hinweg zu kommen. Ob ich so eine Nachricht so extrem bewerten würde, sei dahingestellt. Heute ist es ja in Mode alle Dinge zu dramatisieren, besonders die, die uns gar nicht direkt tangieren.
Alles in allem ein Buch, dass man gelesen haben kann. Solide Krimigeschichte mit schöner Beschreibung der Umgebung und Unwetter.

Bewertung vom 29.10.2024
Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2
Collins, Tessa

Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2


ausgezeichnet

Wunderschönes Island
Mir hatte ja schon die Leseprobe richtig gut gefallen und ich wurde vom Buch auch absolut nicht enttäuscht. Zum Glück hatte ich 2 Tage Urlaub und mehr brauchte ich auch nicht, um in aller Gemütlichkeit die Wildblütentochter zu lesen.
Der Schreibstil von Tessa Collins hat mir richtig gut gefallen. Ich habe keine gehobene Literatur erwartet, sondern pure kurzweilige Unterhaltung mit Herzschmerz und einer Islandbeschreibung habe ich bekommen.
Die Hauptprotagonistin Soley reist nach Island, um die Ursprünge ihrer Familie väterlicherseits kennenzulernen. Dabei stößt sie auf ein Familiengeheimnis, auf nette Verwandte und Griesgrame und natürlich auf die große Liebe und findet sich selbst. Sie bricht mit ihrem Glamourleben und will fortan in Island bleiben, ein Wunsch, den ich sehr gut nachvollziehen kann.
Besonders lesenswert fand ich die Beschreibungen einiger landschaftlicher Sehenswürdigkeiten. Tessa Collins nimmt immer wieder Bezug zu diesem wunderbaren Land, so dass ich fast live dabei war. Natürlich dürfen Pferde in einer Islandgeschichte nicht fehlen und Schafe, sowie Wale.
Das Cover ist so bunt wie Soleys Leben und gut gelungen.
Rundum ein schönes Buch, dass alles bietet, was ein gemütliches, problemarmes Lesen ausmacht.

Bewertung vom 26.10.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


ausgezeichnet

Ein Buch voller Wahnsinn
Nur ein Wahnsinniger kann sich so eine Geschichte ausdenken, waren meine ersten Gedanken, nachdem ich nach 4 Tagen dieses 608 Seiten starke Werk von Jean-Christophe Grangé verschlungen hatte, begeistert, abgestoßen, fasziniert.
Bislang kannte ich nur die Filme nach den Romanen von Jean-Christophe Grangé, die man hier im Fernsehen gezeigt hatte. Diese waren schon hart und deshalb dachte ich, lies den Autor doch einfach mal! Die Leseprobe fand ich so stark, dass ich mich auf dieses Experiment einließ.
Zugegeben, mit den französischen Namen der Straßen, Plätze und Orte hatte ich auch so meine Probleme, aber das kann man auch als weniger wichtig betrachten. Die Namen der drei Hauptprotagonisten sind Hervé, Mersch und Nicole. Das bekommt man nun wirklich hin.
Bereits in der Leseprobe war ich fasziniert von der Beschreibung der Studentenunruhen 1968 in Paris. Woraus diese entstanden, fand ich spannend. Ich gehe einfach davon aus, dass der Autor hier genauso intensiv recherchiert hat, wie für den Rest des Buches auch. Ich konnte diesen Dominoeffekt absolut verstehen. Soviel zu Revolutionen aller Art. Es steckt zu Beginn meist keine Heldengestalt dahinter. Das war eine Erkenntnis, die ich so im Geschichtsunterricht nicht gelernt hatte.
Wie lange hat Jean-Christophe Grangé wohl für dieses Buch recherchiert? Ich habe mal eine ganze Weile Yoga geübt, bin gern indisch essen und weiß, dass ich mich ein wenig für die Religionen interessiert habe, die Indien verkörpert. Der Autor hat dies offensichtlich studiert. Kenntnisse zu den vielen verschiedenen Gemeinschaften, Religionen, Sekten, Sprachen und so weiter schüttelt man nicht aus dem Ärmel.
Ich werde dieses Buch, in ein paar Jahren noch einmal lesen, mit dem Internet neben mir, um besser und tiefer zu verinnerlichen, die Hintergründe der einzelnen Teilchen, die Indien ausmachen. Dafür wird es viel Zeit brauchen, die ich momentan leider nicht habe.
Auch wenn ich davon ausgehen muss, dass die Geschichte 1968 spielt, in Frankreich, Indien und Italien, weiß ich mit Sicherheit, dass ich Indien niemals bereisen werde. Die Beschreibung der Zustände des riesigen Landes sind einfach gruselig, gelinde gesagt.
Der krönende Anschluss in Italien ist mir persönlich ein wenig kurz geraten. Hier hätte es gern etwas mehr Hintergrundrecherche sein können und die ein oder andere Episode aus dem Leben des Kardinals. Aber gut, jedes Buch muss einmal enden.
Ich empfehle dieses Buch all jenen, denen es nicht spannend und grausam genug sein kann, die aber darüber hinaus nicht auf banale Geschichten stehen, sondern Neues und Wissenswertes aus einem Buch mitnehmen möchten. Letztendlich handelt es sich nicht nur um ein Buch, sondern um ein Werk!

Bewertung vom 23.10.2024
Und später für immer (eBook, ePUB)
Jarck, Volker

Und später für immer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine sehr menschliche Erzählung
Volker Jarck hat hier einige wenige Erinnerungen bzw. was bekannt geworden ist aus dem Leben seines Großvaters aufgeschrieben, die dessen Erleben in den letzten Kriegswochen in Deutschland im Norden beschreiben, so, wie sie sich zugetragen haben könnten.
Im Buch desertiert Johann von der Truppe, gemeinsam mit seinen Kameraden, zu einer Zeit, in der in Deutschland alles an Menschenmaterial verheizt wurde, um diesen verlorenen Krieg doch noch zu gewinnen. Er kommt bei seiner Tante unter und schafft es über die letzten Wochen, nicht verpfiffen zu werden, so dass er das Ende des Krieges erleben wird.
Die Beschreibung der Zeit in der Scheune seiner Tante empfand ich anfänglich als nicht spannend genug, aber zunehmend mochte ich diesen Mann sehr gern und habe ihm auf jeder Seite gewünscht, wieder frei zu werden, seine Frau und sein Kind zu sehen.
Ich empfinde es als Meisterleistung, sich so in die Gedanken und Gefühle einer Person hineinzuversetzen, die unter solchem Druck steht und fürchterliche Erlebnisse hatte.
Tolles menschliches Buch und absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 19.10.2024
Nach uns der Himmel
Buchholz, Simone

Nach uns der Himmel


sehr gut

Upps – was war das denn?
Ich fange mal mit dem an, was ich ganz sicher sagen kann. Das Cover finde ich toll. Ich fasse Bücher gern an, die so gestaltet sind, die Flugzeugbullaugen aus sehr glattem Papier, alles andere normale Bücherrauhigkeit, die Farben schön gewählt, sonnengelb und himmelblau. Das kann ich ganz sicher beschreiben aber rein inhaltlich überlege ich die ganze Zeit, was will mir die Autorin mit diesem Buch sagen? Ist hier eine Metapher versteckt, die sich mir einfach nicht erschließt oder ist das schlicht und ergreifend eine Geschichte über ein Paralleluniversum? Ich kann es nicht sagen.
Mir hat die Schreibweise gut gefallen, ich habe keine 24 Stunden gebraucht und fand es nicht langweilig. Die Beschreibung der einzelnen Protagonisten gefiel mir gut, einiges konnte ich nachvollziehen, das meiste jedoch nahm ich zur Kenntnis, staunend und etwas ungläubig.
Ich kenne Simone Buchholz nicht, also auch kein anderes Buch von ihr. Ich weiß nicht, wie sie so drauf ist und kann deshalb auch nur rein individuell meine Empfindungen beschreiben. Ich weiß nicht, wie sie über Leben und Tod denkt. Im Buch kommt die Behandlung dieser Problematik ganz eigen daher.
Wie auch immer, Fans von science fiction kommen hier vielleicht auf ihre Kosten. Mich lässt das Buch ein wenig ratlos zurück, trotzdem war das Lesen kein Zeitverlust.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

Im Krieg gibt es nur Verlierer
Mit diesem Buch habe ich meiner Meinung nach eines der besten Bücher 2024 gelesen. Die Geschichte der zu Beginn des Buches gerade 21-jährigen Frances McGrath hat mich sofort in den Bann gezogen.
Ich stand diesem Buch erst skeptisch gegenüber. Für mich war und ist der Vietnamkrieg immer noch ein einziges Verbrechen und ich war besorgt, ob ich mit dieser Einstellung dieses Buch überhaupt beginnen soll. Und nun kann ich mit bestem Gewissen sagen, ich konnte – jeder kann.
Frances jung und äußerst naiv, Tochter aus behütetem Elternhaus, will auch eine Heldin sein. Ihr älterer Bruder hatte sich auch freiwillig gemeldet und sein Bild prangt an der Heldenwand des Vaters. So kommt Frances als Feldschwester in heiß umkämpfte Gebiete in Vietnam. Sie erlebt und überlebt Unglaubliches.
Die Beschreibung des Vietnamkrieges, alles was dort mit Frances geschieht ist keine Seifenblasenwelt mehr und mehr als glaubhaft. Bewunderungswürdig wie gut sie sich dort schlägt, ihr Wissen und Können zwangsweise permanent erweitert, in ständigen absoluten Ausnahmesituationen richtig reagiert und dabei immer menschlich und sich selbst treu bleibt.
Nach ihrer Zeit in Vietnam wird sie leider nicht als Heldin, nicht einmal als Überlebende gefeiert. Die Menschen in den USA haben zum großen Teil erkannt, dass dieser Krieg nicht sein darf und so wird sie weder willkommen geheißen, noch bekommt sie den Status einer Vietnam Veteranin, denn Frauen waren ja nicht in Vietnam.
Francis leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese haut ihr völlig die Füße weg und eine Katastrophe jagt die nächste. Auch diesen Teil der Geschichte finde ich sehr glaubhaft dargestellt. Sie driftet ab, wird süchtig, hat eine toxische Beziehung und nachdem sie fast einen Menschen zu Tode gebracht hat, wendet sich das Blatt.
Selten kann ich so mitgehen mit der Hauptprotagonistin in einem Roman, selten verstehe ich diese völlig, geschweige denn, dass ich Handlungen, auch negative, nachvollziehen kann.
Wer dieses Buch liest und sich absolut auf Frances einlässt, wird ein wunderbares Leseerlebnis haben, kein schönes, aber ein bleibendes.

Bewertung vom 06.10.2024
Slow Gardening
Grindmayer, Elisabeth;Haßelbeck, Stephanie

Slow Gardening


ausgezeichnet

Ein wunderschön gelungenes Gartenbuch
Das ist dieses Buch wirklich. Und das sage ich als absoluter Nichtgärtner bislang. Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, ab kommendem Jahr unseren Garten mehr zu nutzen und naturnaher zu gestalten und da kommt mir dieses Buch gerade recht.
Und dieses Buch macht definitiv Lust drauf. Ich habe es tatsächlich durchgelesen, nicht überflogen oder nur die Bilder angeschaut. Ich habe jeden Hinweis verstanden und verinnerlichen können und viele Anregungen bekommen.
Slow Gardening bietet von der Vorbereitung des Gartens über Säen und Pflanzen, Pflegen, Ernten und Verwertung zu jedem Thema tolle Tipps und Hinweise und dies gestaltet mit wunderschönen Fotos.
Die Tabellen zu den einzelnen Pflanzen und Kräutern und zur Schädlingsbekämpfung auf natürliche Art und Weise sind nicht hoch genug zu bewerten. Hier ist soviel Wissen zusammengetragen und zeitintensives Recherchieren entfällt hier.
Den beiden Autorinnen kann ich nur meinen großen Dank aussprechen und empfehle dieses Buch uneingeschränkt.

Bewertung vom 04.10.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


ausgezeichnet

Spannend und ruhig und ganz viel Alltag
Mich hat dieses Buch auf den 2. Blick gefesselt. Ich musste mich frei machen, einen typisch reißerischen schwedischen Krimi in den Händen zu halten. Im Unterholz hat mich dann tatsächlich eingefangen mit der Alltagsbeschreibung in einem schwedischen Nest, ziemlich weit im Norden und fernab der flimmernden Lichthöllen und Städte. Es ging sehr ruhig zu im Krimi.
Besonders schön fand ich die Lebensbeschreibung der Journalistin Vera. Sie steht im Mittelpunkt des Buches, hat gerade eine Trennung hinter sich und auch den Job verloren und sich deshalb durchgerungen, als Schulbegleiter ihre Brötchen zu verdienen. Hier würde ich fast 1 zu 1 mit deutschen Verhältnissen übersetzen. Bei uns heißt das Vertretungslehrer oder Teilungslehrer, aber die Einstellung der fest angestellten Lehrer zu ihrer Arbeit, trifft die, die ich hier leider zu großen Teilen erfahren habe, genau gleich.
Für Vera war das nichts und sie bekam den Hinweis, einen Mord näher unter die Lupe zu nehmen und wie sie daran geht, Steinchen für Steinchen umdreht, sich natürlich auch in Gefahr begibt, sonst wäre es langweilig, hat mich interessiert und fasziniert. Ich mochte sie immer mehr in diesem Buch.
Ihre Probleme macht sie mit sich ab, was ich eine gute Einstellung finde, die heute kaum noch jemand hat.
Dieses Buch hat mich über längere Zeit begleitet und es hat mir richtig gut gefallen. Allen, die auf jeder Seite Mord und Totschlag erwarten, muss ich wohl abraten. Aber wer sich für Hintergründe, Geschichte und tägliches Leben interessiert, macht mit Im Unterholz nichts falsch.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


sehr gut

Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Ich freue mich, dass ich diesen über 500 Seiten starken Wälzer endlich geschafft habe und ich bin traurig, denn über das Leben der Frauen in La Louisiane hätte ich gern noch viel mehr erfahren.
Diesen Roman betrachte ich zweigeteilt: Der erste Teil zog sich zäh wie Gummi, obwohl die Zeit um 1720 in Frankreich eigentlich auch eine spannende war. Es wurden die einzelnen Protagonistinnen vorgestellt, ihr Leben in einer psychiatrischen Anstalt und die vielgeschichtigen Gründe, weshalb die Frauen sich entschieden oder überzeugt wurden, Frankreich zu verlassen und ihr Heil in der französischen Kolonie zu suchen. Auch de Überfahrt mit dem Schiff hätte die Autorin spannender gestalten können, denke ich.
Besonders im ersten Teil des Buches habe ich schmerzlich ein Personenverzeichnis und eine Liste über die verschiedenen Örtlichkeiten vermisst. Ich bin leider der französischen Sprache nicht mächtig und so flossen die Eigennamen immer wieder zusammen und nur mühsam kam ich weiter.
Dies änderte sich schlagartig mit der Ankunft in Amerika. Jetzt wurde es richtig spannend und meine absolute Lieblingsfrau wurde Geneviève. Ihr Tun konnte ich nachvollziehen und ich habe ihre Stärke bewundert, mit der sie sich zum Vorteil ihrer Person und ihrer Kinder immer wieder nach oben gekämpft hat und sich dabei ihre Menschlichkeit bewahrt hat.
Dieses Buch legt Zeugnis ab über die Besiedlung des amerikanischen Kontinents. Sicher ist das Landnahme und ich würde mir heute wünschen, Amerika würde nie entdeckt worden sein. Aber so ist es ja leider nicht und deshalb stellt dieser Roman ein wichtiges Dokument dar. Und ich kann nur jedem wünschen, tapfer den ersten Teil zu lesen – es lohnt sich definitiv.