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smberge

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1 (eBook, ePUB)
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:

Metz im Jahr 1908: Emma ist eine junge Frau, die in Zeiten, da wenige Universitäten Frauen zulassen, von einem Studium träumt. Leider unterstützen ihre Eltern ihren Wunsch gar nicht. Sie erwarten, dass sie heiratet und sich der Familie widmet. So stellen ihre Eltern ihr Carl Seidel vor und die beiden sind sich sofort sympathisch. Jedoch fällt Carl in dieser Zeit bei seinen Eltern in Ungnade, denn er möchte nicht das Familienunternehmen übernehmen sondern möchte in die Herstellung von Senf einsteigen. So sinkt aus seine Wert als Heiratskandidat.

Auch Antoine, ein Freund Carls, interessiert sich für Emma und so entwickelt sich eine kompliziert Dreiecksgeschichte zwischen den 3 jungen Leuten.

Meine Meinung:

Dieses Buch bietet angenehme, leichte Unterhaltung. Eigentlich ist die Geschichte von viel Eifersucht und Gefühlen geprägt, gibt aber auch ein ganz gutes Bild der Zeit, in der Frauen kaum Chancen auf ein eigenständiges Leben hatten. Junge Menschen hatten kaum Chancen, ihren Partner fürs Leben selber zu suchen, es ging nur darum, eine „gute Partie“ zu machen, damit die Frau versorgt ist und vielleicht auch noch andere Familieninteressen befriedigt werden können. Aber auch die Männer unterliegen den strengen Vorstellungen der Eltern, wen sie heiraten sollen und welchen Beruf sie ergreifen sollten. Ich war teilweise überrascht, wie weit Carls Vater geht, um die eigenen Ideen des Sohn unmöglich zu machen.

Ich hatte erwartet, dass in diesem Buch die Gründung der Senffabrik eine zentralere Rolle einnimmt, aber ich hatte den Eindruck, hauptsächlich eine etwas verworrene Geschichte einer jungen Frau zwischen mehreren Männern zu lesen. Die Gründung der Fabrik spielte eine untergeordnete Rolle.
Lässt man diese Erwartungen außer Acht, ergibt sich eine schöne Geschichte von Emma auf der Suche nach ihrem Glück. Sie ist leider gezwungen sich hier auch dem Willen ihrer Eltern zu widersetzen, was damals wahrscheinlich noch schwerer war, als heute, denn sie hatte war abhängig entweder von ihren Eltern oder einem Mann. Eine eigene Berufstätigkeit war damals nicht vorgesehen für eine Frau. Insofern ergibt sich ein Bild der Zeit, das eine Leserin in heutigen Zeiten etwas nachdenklich zurück lassen sollte.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sich ein gutes Bild ihrer Persönlichkeit machen.

Insgesamt eine netter Geschichte, aber für meinen Geschmack etwas zu seicht.

Bewertung vom 01.06.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

Inhalt:

Manchester, 1867: James O´Connor ist vor kurzem von der Polizei in Dublin nach Manchester gewechselt. Dort wird nach der Hinrichtung dreier Fenians, irische Unabhängigkeitskämpfern, damit gerechnet, dass es zu weiteren Aufständen kommt. James soll die britische Polizei beim Kampf gegen die Fenians unterstützen. Für James ist es die letzte Chance, bei der Polizei bleiben zu können, denn nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes war er dem Alkohol verfallen.
Die Fenians planen die Rache für ihre getöteten Kameraden und bekommen Unterstützung von Stephen Doyle, einem amerikanischen Iren. Schon bald entwickelt sich ein Kampf zwischen James und Doyle, der die beiden in einen Strudel aus Verrat, Schuld und Gewalt zieht.

Meine Meinung:

Der Autor nimmt den Leser mit ins Manchester des 19. Jahrhundert. Die Stadt ist gezeichnet vom Kampf der Fenians um die Unabhängigkeit Irlands von den Briten. Grade ist die Stimmung besonders ausgeheizt, nachdem drei von ihnen hingerichtet wurden, in diese Stimmung kommt die Information, dass die Fenians Unterstützung aus den USA bekommen sollen, was die Nervosität bei der Polizei zusätzlich erhöht.

Es ist eine etwas düstere, gedrückte Stimmung die dieses Buch vermittelt. James ist in einer blöden Situation. Die Polizisten der Polizei von Manchester scheinen ihm nicht so ganz zu vertrauen, denn er ist für sie auch ein Ire. Von den Iren wird er als Kollaborateur mit den Briten angesehen. Ich habe mir lange Zeit Sorgen gemacht, das er als Spitzel von den Fenians ermordet werden könnte.

Der Spannungsbogen bleibt über weiter Teile des Buches sehr hoch und man bekommt einen guten Einblick in den Irlandkonflikt und die Folgen für die Menschen. Etwas überraschend für mich war der Sprung der Handlung in die USA und die Wendung der Handlung ab diesem Zeitpunkt.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und zusammen mit den interessanten Protagonisten entsteht ein fesselnder Roman, der ein sehr spannendes Thema behandelt. Ein Roman, der ein nicht ganz so häufiges Thema behandelt und den Irland Konflikt den Menschen näher bringt. Leider gewinnt diese Thema ja wieder an Aktualität.

Einen klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.04.2021
Lebenssekunden
Fuchs, Katharina

Lebenssekunden


ausgezeichnet

Inhalt:

2 Frauen in den 50er Jahren in Deutschland, eine in der DDR, eine in Westdeutschland.
Angelika, die junge Frau, die in Westdeutschland aufwächst, hat Probleme in der Schule. Sie ist 15 Jahr alt, als sie von der Schule fliegt. Angelika möchte gerne Fotografin werden, doch niemand in Kassel möchte eine Frau ohne Schulabschluss als Auszubildende. Nach langer Suche bekommt sie eine Chance bei einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR geflohen ist.
Christine wächst in der DDR auf. Schon früh wird ihr Talent für das Turnen entdeckt und ihr Talent wird vom Staat gefördert. Sie besucht eine Sportförderinternat unterliegt so komplett er staatlichen Macht, der es nur wichtig ist, dass der Staat bei internationalen Wettbewerben erfolgreich ist. Wie es den Sportlern und ihrer Gesundheit dabei geht, interessiert in der Sportförderung niemanden.
Zwei Frauen, die anscheinend in vollkommen getrennten Welten leben. Beim Bau der Mauer 1961 treffen die beiden aufeinander und entdecken mehr Gemeinsamkeiten, als zu erwarten war.

Meine Meinung:

Es ist sehr interessant anhand dieser beiden Frauen das Leben in den beiden deutschen Staaten kennenzulernen. Angelika, die unter dem konservativen Rollenbild in den jungen Jahren der Bundesrepublik leidet. Ein Schulleiter, der Probleme damit hat, dass seine ehemalige Jungenschule jetzt auch von Mädchen besucht wird und das die Mädchen auch spüren lässt. Dann die klare Vorstellung, das Frauen gewisse Berufe nicht ausüben sollen und ihre eigentliche Rolle ja eh ist, Kinder zu erziehen und den Haushalt zu führen.
Christine hat zwar eigentlich eine privilegierte Rolle in der DDR. Die Sportförderung bekommt die beste Förderung und auch Reisen in den Westen sind möglich. Dafür geben die Mädchen aber auch ihre Freiheit beinahe komplett auf. Als Christine sich in einen Turner aus dem Westen verliebt, wird extremer Druck auf die ausgeübt.
Auch wenn die Autorin hier 2 Lebensläufe beschreibt, die anscheinend für das jeweilige Land beispielhaft sein sollen, schafft sie es doch, die Charaktere sehr menschlich und lebensnah darzustellen. Für den Leser entsteht so ein gutes Bild des Lebens in den beiden Staaten.
Ich habe mich beim Lesen gefragt, wie wohl ein Leser das Buch liest, der im Osten aufgewachsen ist. Warum werden in Büchern häufig Leistungssportler oder andere privilegierte Personen als Hauptdarsteller gewählt? Mir ist bekannt, dass Sportförderung eine wichtig rolle gespielt hat, aber es war auch dort nur eine Minderheit.
Für Frauen im Westen war es in der Zeit sehr schwer, einen eigenen Beruf zu erlernen, der nicht als typische weiblich ansehen wurde. Insofern ist Angelika eine interessante Protagonistin, die erfolgreich versucht, die gesellschaftlichen Grenzen zu erweitern.
Die Handlung ist von Anfang bis zu Ende hin sehr spannend und hält immer wieder einige Überraschungen bereit bis hin zu Finale am Tag des Mauerbaus.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Sehr angenehm geschrieben, gut zu lesen und es enthält ein gutes Stück deutsche Zeitgeschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2021
Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2
Mosse, Kate

Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Juni 1572. Die Zeit verbitterter Religionskriege in Frankreich. Minou Reydon und ihre Familie erhalten eine Einladung zur Hochzeit, die Hoffnung auf Frieden bringen soll. Der Hugenottenkönig Heinrich von Navarra heiratet die Katholikin Margarete von Valois.
Zusammen mit ihrer Familie macht sich Minou auf die Reise in die Hauptstadt. Ihr ist aber nicht bewußt, dass auch ihr Gegner Vidal in der Stadt sein wird.
Als es kurz nach der Hochzeit zu Unruhen und blutigen Kämpfen kommt, gerät auch Minous Familie zwischen die Fronten und durch einen unglücklichen Zufall wird Minous Familien auseinander gerissen.

Meine Meinung:

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine Zeit, die von Kämpfen aus religiösen Gründen überschattet wird. Minou steht mit ihrer Familie aus der Seite der Protestanten. Leider wird sie nicht nur durch die allgemeinen Feindseligkeiten bedroht, sondern auch ein alter Feind stellt eine große Gefahr für sie dar.
Besonders hilfreich für den Einstieg in die Zeit war die Einleitung zu Beginn des Buches. Man konnte sich so sehr gut in die Zeit hineinfinden und bekam eine Orientierung über die Ereignisse der Zeit. Da wir in diesem Buch doch auf recht viele Personen treffen, war auch das Personenregister sehr hilfreiche.
Minou lernen wir als starke Frau kennen, die mir schnell sympathisch war und mit ihr als Protagonistin erleben wir als Leser ein sehr spannende Geschichte. Sehr ans Herz gewachsen ist mir auch ihre Tochter Marta, die mit ihrer neugierigen, vorwitzigen Art noch eine dramatische Rolle in diesem Buch spielen wird.
So schafft es die Autorin eine spannende Familiengeschichte mit den interessanten geschichtlichen Ereignissen zu einer fesselnden Geschichte zu verweben.
Sie Autorin schafft mit ihrem bildhaften Schreibstil eine buntes Portrait der Zeit und eine fesselnde Geschichte, die den Leser absolut gefangen nimmt.
Eine absolute Leseempfehlung für Fans historischer Romane.

Bewertung vom 11.03.2021
Wo wir Kinder waren
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren


ausgezeichnet

Inhalt:

Eva, Iris und Jan sind die Nachfahren der Familie Langbein, die in Sonnenberg eine Spielzeugwarenfertigung betrieben haben. Gegründet in der Kaiserzeit, hat dieses Unternehmen beinahe 100 Jahre bestanden und in der Zeit viele Veränderungen in der deutschen Geschichte erlebt. Zusammen mit der der Familie erleben wir die Zeit der Weimarer Republik, die Nazizeit und den 2. Weltkrieg, die Gründung der DDR, die Verstaatlichung und die Wiedervereinigung. Eva, Iris und Jan wollten eigentlich die Familienvilla ausräumen, um sie für eine Vermietung vorzubereiten. Dabei finden sie vielen Familienerinnerungen und so fangen sie an sich mit der Familiengeschichte zu beschäftigen. In Perspektivwechseln erleben wir so die Ereignisse in der Gegenwart und der Vergangenheit.

Meine Meinung:

Mich hat diese Buch sehr gefesselt. Die 3 jungen Leute treffen eigentlich mehr zufällig aufeinander und beschließen, Jan beim Ausräumen der Villa zu unterstützen. Es ist schön zu beobachten wie die Drei über die Arbeit und der Beschäftigung mit den Familienfundstücken enger zusammenrücken. Anhand dieser Fundstücke wird die Familiengeschichte in Rückblenden erzählt und es ergibt sich sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit eine spannende Handlung mit allen Höhen und Tiefen einer Familie in den bewegten Zeiten deutscher Geschichte.

Besonders beeindruckt hat sich die Zeit der deutschen Teilung, in der die Familie dafür gekämpft hat, dass die Firma in Familienbesitz oder zumindest unter der Leitung der Familie bleibt. Mir war nicht bewusst, dass es in der DDR doch noch relativ lange Familienbetriebe gab, die es geschafft haben, weiter zu wirtschaften. Sehr schön wird in diesem Buch dargestellt, wie die Familie für ihre Eigenständigkeit gekämpft hat, aber die Fesseln des Staates zogen sich immer enger zusammen.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere werden gut gezeichnet und sind sehr realistisch und menschlich mit ihren Problemen und Qualitäten dargestellt. So entsteht eine spannende Familiengeschichte, die gleichzeitig eine Reise in die bewegte deutsche Geschichte ist.

Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.02.2021
Der Elternkompass
Schmidt, Nicola

Der Elternkompass


ausgezeichnet

Inhalt:

Viele junge Eltern stehen mit der Geburt des ersten Kindes vor der Frage: Wie erziehe ich mein Kind? Das fängt schon mit der Frage an: Soll man das Baby schreien lassen oder nicht? Eltern stellen sich bei der Erziehung unendlich vielen Fragen zu denen es unendlich viele Meinungen gibt. Die Autorin dieses Buches hat sich die gängigste Studien zu den wichtigsten Erziehungsfragen angeschaut und für den Leser analysiert und so eine schöne Übersicht über die wichtigsten wissenschaftlichen Studien erstellt.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist wirklich sehr hilfreich sich einen Überblick über die gängigen Erziehungsideen zu verschaffen. Ich bin selber Mutter Zwillingen und stand am Anfang auch vor der Frage, wie gehe ich mit den Kindern um. Ich habe damals viele Bücher gelesen und habe mich am Ende dann doch auf mein Gefühl verlassen, da die verschiedenen Meinungen doch sehr verwirrend waren.
Dieses Buch bietet einen schönen Überblick über die verschiedenen Ratschläge und hilft den Eltern sich in den vielen Meinungen und Ideen zurecht zu finden. Basierend auf wissenschaftlichen Studien analysiert die Autorin die verschieden Herangehensweisen und auch wenn die Autorin keine direkten Bewertungen abgibt, schimmerte ihre Eistellung zu den einzelnen Studien immer mal wieder durch. Ich hätte mir auch ein Kapitel zu der besonderen Situation der Zwillingseltern gewünscht, denn hier stellen sich wieder ganz andere Fragen.
Das Buch deckt einen relativ langen Zeitraum ab, von der Schwangerschaft bis zu Schulzeit. So erhält der Leser viele Informationen und Fakten und kann aufgrund der Verweise auch auf Wunsch tiefer in die einzelnen Studien einsteigen. Insgesamt bekommt der Leser eine guten Überblick über alle Theorien zum Thema Erziehung und kann sich so für die eigene Situation und die persönlichen Ziele die richtigen Anregungen heraussuchen.
Eine Leseempfehlung nicht nur für Neueltern, die sich mit dem Thema Erziehung etwas detaillierter auseinander setzen wollen.

Bewertung vom 09.02.2021
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


ausgezeichnet

Inhalt:

Bamberg 1887: Die Familie Imhoff betreibt seit Generation eine Handel um Süßholz und baut dieses auch selber an. Als ein Feld von einem Pilz befallen ist und alle Pflanzen vernichtet werden müssen, steht die Familie vor dem Ruin. Eine Ehe der jüngeren Tochter Elise mit einem Bankier könnte das Unternehmen retten, aber Elise flieht stattdessen mit ihrem Geliebten nach Paris. Sie möchte dort eine Patisserie eröffnen, die sich auf Lakritz spezialisiert. Die älteste Tochter Amalie hat sich den Wünschen des Vaters gebeugt und den Angestellten der Familie Herrmann, geheiratet. So richtig glücklich ist sie mit ihrer Situation nicht, besonders, da sie gesehen hat, wie ihre Schwester ihr Leben so lebt, wie es ihr gefällt. Als sie mit ihrem Mann und ihrem Vater nach Venedig reist, um dort das benötigte Süßholz einzukaufen, gerät ihr bisheriges Leben aus den Fugen, denn sie lernt Marcello kennen, der der Familie eine neue Perspektive im Süden Italiens eröffnet.

Meine Meinung:

Das Buch erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, die sich in einer Zeit, wo viele Ehen noch arrangiert wurden, den eigenen Weg zu Glück suchen. Amalie unterwirft sich zunächst noch den Wünschen ihrer Familie, merkt aber schnell dass das nicht der Weg ist den sie gehen möchte. Elise stellt sich gleich gegen die Familie und sucht den direkten Weg ins Glück mit Ferdinand. Beide Schwestern scheinen für ihre Zeit sehr fortschrittlich zu sein, auch wenn es bedeutet dem eigenen Vater weh zu tun und gegen die Konventionen zu verstoßen.
Mir war nicht bekannt, dass in Bamberg Süßholz angebaut wurde und das es einen richtigen Handel mit diesem Produkt gegeben hat. Mal wieder ein Grund mehr, warum ich gerne historische Romane lese. Das ganze Thema wurde sehr gut aufgenommen und in eine spannende, gefühlvolle Geschichte verpackt.
Besonders beeindruckt hat mich Amalie, die angepaßtere der Schwestern. Sehr schön erleben wir ihren Weg zum Aufbegehren gegen ihren Mann, ihre innere Entwicklung wird sehr nachvollziehbar dargestellt. Auch Elise hat einige Prüfungen zu bestehen und auch ihre Glück droht zu zerbrechen.
Die Geschichte ist sehr emotional und mal muss als Leser mit den beiden Schwestern mitfiebern und hat die ganze Zeit die Hoffnung auf ein Happy End. Trotzdem ist die Handlung der Protagonisten nachvollziehbar und es ist sehr fesselnd, die beiden Schwestern auf ihrem Weg zu begleiten.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und die Charaktere werden sehr schlüssig entwickelt.
Eine spannender historischer Roman, über das Leben zweier starker Schwestern, die ihren Weg gehen.

Bewertung vom 09.02.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Die Investigativ Journalistin Heloise Kaldan erhält seltsame Briefe von einer jungen Frau, die als Mörderin gesucht wird. Sie hat vor einigen Jahren einen Mann auf brutale Art getötet und ist seitdem auf der Flucht. Die Briefe enthalten Informationen über sie, die eigentlich Außenstehende nicht wissen können. Heloise beginnt zu recherchieren und steht vor der Frage, warum die Mörderin ausgerechnet ihr Briefe schreibt und wie sie an die Informationen über sie gekommen ist.
Zeitgleich bekommt auch Kommissar Erik Schäfer neue Hinweise auf die Gesuchte, aber auch Heloise gerät ist den Fokus seiner Ermittlungen.

Meine Meinung:

Dieser Thriller hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist sehr spannend und hält immer wieder interessante Wendungen für den Leser bereit. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass es sich nicht nur um eine reisen Tätersuche handelt, sondern dass die Suche nach den Gründen für die Tat eine zentrale Rolle spielt.
Die Handlung ist nicht so brutal wie in vielen anderen Thrillern, die Spannung wird hier durch die Suche nach den Hintergründen der damaligen Tat erzeugt.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass das Privatleben von Heloise eine gewisse Rolle gespielt hat. Ich mag es, wenn man die Ermittler in Krimis und Thrillern auch als Menschen kennenlernt und daher auch das Privatleben eine gewisse Rolle in der Geschichte spielt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, die Charaktere und ihr Entwicklungen sind sehr einfühlsam beschrieben und man kann sich als Leser einen guten Eindruck von den jeweiligen Personen machen.
Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung für alle, die einen guten Thriller zu schätzen wissen, die aber vor zu viel Blut und Brutalität zurück schrecken.

Bewertung vom 03.01.2021
Krone der Welt
Weiß, Sabine

Krone der Welt


ausgezeichnet

Inhalt:

Amsterdam im späten 16. Jhrd. Vincent ist Architekt und plant prächtige Stadthäuser in der aufstrebenden Stadt. Sein Bruder Ruben ist ein Abenteurer und reist mit den Handelsschiffen um die Welt. Die beiden Brüder, zusammen mit ihrer Schwester Betje, erleben den Aufstieg Amsterdams zu einer Weltmetropole. Überschattet wird dieser Aufstieg durch Auseinandersetzungen der Calvinisten und Katholiken um den rechten Glauben, unterstützt durch die Weltmächte England und Spanien. Gleichzeitig blüht aber der Handel auf und führt zu erheblichen Reichtum der Stadt.

Meine Meinung:

Ein spannendes Buch über den Aufstieg der Stadt Amsterdam zur Weltmetropole. Amsterdam wurde damals massiv erweitert und einige der berühmtesten Grachten entstanden in jener Zeit. Über die Person Vincents erfahren wir viel über die Bautätigkeit jener Tage, über das Bürgertum, aber auch über die Glaubenskonflikte, die jene Zeit prägten und dir Rolle, die dabei England und Spanen spielten
Über Rubens erleben wir das Erwachen des Welthandels, der von den Niederlanden ausgibt. Auch hier spielt der Konflikt zwischen England und Spanien eine wichtige Rolle.
Es entsteht ein buntes Bild der damaligen Zeit, das Alltagsleben, die Sorgen und Nöte der Menschen, der Konflikt mit den katholischen Landesteilen. Eingebettet werden diese Handlungen in eine spannende, gut erzählte Geschichte rund um das Brüderpaar und ihre Schwester Beetje.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und es macht Spaß, an ihrem Leben teilzunehmen. Besonders gefallen hat mir hier, wie gut die Ereignissen im Leben der Geschwister in die politischen Ereignisse eingewoben werden, so dass man auch einen guten Eindruck bekommt, welche Auswirkung sie auf das LEben der Menschen hat.
Kurz gesagt: Ein toller, spannender, gut recherchierter historischer Roman, der viele spannenden Lesestunden bereitet und bei dem man auch noch etwas über die geschichtlichen Zusammenhänge erfährt.

Bewertung vom 10.12.2020
Das letzte Licht des Tages
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


ausgezeichnet

Inhalt:

Frankreich 1940: Inès betreibt mit ihrem Mann ein Weingut in der Champagne. Nachdem die Deutschen Soldaten die Region besetzt haben engagiert sich ihr Ehemann in der Resistance und auch Ines muss sich entscheiden, wie sie zu dieser Bewegung steht. Leider begeht sie einen dramatischen Fehler, der nicht nur weitreichende Auswirkungen auf ihr eigenes Leben hat, sondern auch auf das der Menschen in ihrer Umgebung.
Im Jahr 2019 begleitet Liv ihr Großmutter auf eine Reise nach Frankreich. Etwas verwundert über diese Reise begibt sie sich zusammen mit dem Familienanwalt Julien Cohen auf eine spannende Reise in die Familiengeschichte, die sie ebenfalls zu den Ereignissen zur Zeit der deutschen Besatzung führt.

Meine Meinung:

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es ist spannend von der ersten Seite an und die Geschichte bekommt eine besondere Würze durch die getrennten Zeitebenen. Es wird natürlich relativ schnell klar, dass zwischen den beteiligten Personen eine Verbindung bestehen muss, aber wie genau wird eigentlich erst zum Ende hin deutlich. Insgesamt schafft es die Autorin die Details der Zusammenhänge erst am Ende hier aufzuzeigen, so dass man als Leser viel Raum zum Spekulieren und Rätseln hat.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und man bekommt einen guten Einblick besonders in das Gefühlsleben von Ines, die neben ihrem Mann eine zentrale Rolle in der Handlung einnimmt. Sehr gelungen finde ich hier die Darstellung der inneren Entwicklung von Ines, dass sehr stark von Zweifeln und Zurückweisungen ihrer Umgebung geprägt ist. Schon schnell wird klar, dass die weitere Entwicklung dramatisch sein wird und weitreichende Folgen haben wird.
Das Buch ist ausgesprochen fesselnd und es war nicht immer leicht, die Lektüre zu unterbrechen. Ein tolles Buch für die dunklere Jahreszeit.