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ulliken
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Haltern

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Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2020
Engel, Croissants und Kugelfee (eBook, ePUB)
van Mader, Romy

Engel, Croissants und Kugelfee (eBook, ePUB)


gut

Zwei Gute-Nacht Geschichten für Erwachsene


Ein türkisfarbenes Cover zeigt eine große Wolke mit dem Titel des E-Books "Engel, Croissants & Kugelfee". Darüber der Name der Autorin Romy van Mader, darunter "Zwei zauberhafte Kurzromane". Um die weiße wolke herum schweben Posaunenengel, Croissants und Amor.

Romy van Mader sammelt Gute-Nacht Geschichten von Autoren und diese werden dann bei BookRix veröffentlicht. In diesem E-Book finden wir als Gute-Nacht Geschichte Nr. 4 von Pandau Ferrau eine junge Frau, die sich für einen Kostümball zurecht macht und einen dicken Klunker in einer Holzkiste findet. Nach gemeinsamem Vorglühen geht sie mit ihrer Freundin zum Halloweenball. Hier allerdings erlebt sie ihr blaues Wunder. -
Die Geschichte ist gut geschrieben, man kann sich hineinversetzen und wer hat nicht schon in genau diesem Jargon mit sich selbst geredet? Haha.
Kurz und gut: ein Roman, der aufheitert, ich habe ihn jedenfalls nicht in die Ecke gefeuert, im Gegenteil, ich musste häufig laut lachen.

Die Gute Nacht-Geschichte Nr. 10 zeigt uns eine junge Frau, die ihre Abende damit verbringt, sich die Verkaufssendungen im TV anzusehen. Nichts deutet darauf hin, dass sich daran je etwas ändern wird. Dieser Roman ist herzerfrischend geschrieben und so sehr ein Märchen, dass er fast wahr sein könnte.

Da vorn mittig auf dem Cover Esoterik steht, passen diese Märchen für Erwachsene, die einige Zeit aus dem Leben zweier Frauen zeigen, sehr wohl dazu.
An sich denken, glauben, sich nicht hängen lassen! Gut zum Einschlafen und zum Nachdenken.

Veröffentlicht bei BookRix und kostenlos zu lesen.

Bewertung vom 26.09.2020
Der wunde Himmel
Oertel, Jeannette

Der wunde Himmel


ausgezeichnet

Hinreißender Tanz auf diplomatischem Parkett

Auf dem Cover, das hintergründig einen Mann und eine Frau zeigt, die sich wohlgesonnen sind, ist zusätzlich eine Waffe über ihnen zu sehen. Quer darüber lesen wie den Namen der Autorin in rot: Jeannette Oertel, darunter den Titel des Romans: "Der wunde Himmel". Ganz unten klein in grau erfahren wir, dass das Buch im Konkursbuchverlag Claudia Gehrke verlegt wurde.

Tabea Blum kehrt nach Jahren wieder nach Berlin zurück. Sie übernimmt dort die Stelle als Sekretärin des Botschafters der (fiktiven) Republik Elydien. Ihre Kindheit in der DDR sowie Stasimachenschaften gegenüber ihrer Familie, an die sie sich vage erinnert, hielten sie seit dem Tod ihrer Mutter vor drei Jahren bisher davon ab, wieder nach Berlin zu kommen. Doch jetzt hat sie diese tolle Stelle angenommen, ihren Traumjob gefunden.

Das einzige, was sie stutzen lässt: arabisch ist keine Voraussetzung für die Arbeit. Und das, obwohl einige Mitarbeiter nur arabisch miteinander reden und sie als engste Mitarbeiterin des Botschafters kein Wort versteht. - Kurz nach Einführung in ihre Aufgaben lernt sie den elydischen Agenten Rayan kennen und lieben, der ebenfalls in der Botschaft sein Büro hat und eng mit dem Botschafter zusammen arbeitet. Es entwickelt sich eine leidenschaftliche Liaison. - Doch Tabeas Leben wird bedroht, sind es Demonstranten, denen die Politik der Elydier nicht passt, oder ist es so, dass die ehemalige Stasi noch aktiv ist und sie bedroht?

Die Charaktere dieses Buches sind wunderbar herausgearbeitet, ich muss betonen, ALLE. Tabea Blum erzählt uns ihre Erlebnisse und Empfindungen in der Ich-Form. Wir zittern und leiden mit ihr. Und gesehen aus Tabeas Sicht passt der Titel "Der wunde Himmel" absolut.

Jeannette Oertel hat einen wunderbaren, spannenden Roman geschrieben, der nicht so leicht aus der Hand zu legen ist, dennoch schadet es nicht, in einer Pause das Gelesene erst einmal sacken zu lassen. Es war ein absolutes Vergnügen für mich, mir die Worte auf der Zunge zergehen zu lassen. Ein einmaliger Schreibstil krönt den Genuss. Hier weiß jemand, mit der Sprache umzugehen, sei es malerisch oder auch abstrakt.

Die Einblicke in die Welt der Diplomatie sind hochinteressant und wie bekannt ist, weiß die Autorin, wovon sie schreibt, denn sie hat selbst im Diplomatischen Dienst gearbeitet. Diesem Erstlingswerk mit seinen 501 Seiten gebührt höchste Anerkennung.

Das Coverbild ist ein Ausschnitt von einem Foto von Anja Müller, die wunderschönen Himmelbilder hat Regina Nössler beigesteuert.

Bewertung vom 10.09.2020
Vom Keks, der auszog, Weihnachten zu überleben (eBook, ePUB)
Snow, Allyson

Vom Keks, der auszog, Weihnachten zu überleben (eBook, ePUB)


sehr gut

(Un)vorstellbare Not eines Kekses


Ein wunderbar buntes Cover mit einem Weihnachtsbaum, im Hintergrund bunte Kugeln, dann der Titel "Vom KEKS, der auszog, WEIHNACHTEN zu überleben" - im Vordergrund gebackene Plätzchen sowie einen Keks mit Armen und Beinen, der panisch versucht, einem Arm zu entkommen, der ihn ergreifen will. Dann folgt der Name der Autorin Allyson Snow.

Dies ist eine wunderbare Kurzgeschichte über einen lebendig gewordenen Keks, der schon auf dem Backblech merkt, welches Schicksal ihm blühen soll. Also, nichts wie weg. Doch die Familienmitglieder trauen ihren Sinnen nicht, auch dem Hund der Familie ist das alles nicht so geheuer. Ein Keks, der spricht und sich bewegt?

Die Kurzgeschichte ist absolut nett geschrieben. Man kann sich alles gut vorstellen, die Not dieses kleinen Teigmannes öffnet jedes Kinderherz. Ich hätte vielleicht die Küchenszene herausgelassen, man müsste den Kleinsten ggf. zuviel erklären. Aber ansonsten ist diese Geschichte absolut herzerwärmend. Man kann sich vorstellen, dass die Kleinen beim Vorlesen an den Lippen hängen und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Wer weiß, vielleicht lesen sie die Kurzgeschichte, die als Taschenbuch ca. 21 Seiten und als e-book ca. 27 Seiten umfasst, später noch mal. Herausgeber: BookRix.

Bewertung vom 27.08.2020
Liebling, ich schreib dich zu Tode
Höhl-Kayser, Anke

Liebling, ich schreib dich zu Tode


gut

Unglaublich


Auf gelbem Grund sehen wir als erstes ein lustiges Cover. Unter dem weißen Namen der Autorin Anke Höhl-Kayser ist in vier Zeilen unregelmäßig der Titel "Liebling, ich schreib dich zu Tode" in pink zu lesen, es sieht aus, als hätten sich die Buchstaben selbständig gemacht. Eine Frau mit einem Herzchen-Luftballon vor dem Gesicht, nur ihre Augen, ihre braunen Haare und ein schwarzer Hut sind zu sehen, hat einen Laptop in der Hand, links ist ein großer Kaktus zu sehen. Außerdem sehen wir eine Zeitung mit dem Abbild eines Mannes. Dann "Heiterer Frauenroman" - ganz unten steht der Name des Verlages O'Connell Press.

Nun zum Inhalt, mit dem ich mich etwas schwer getan habe. Die Hausfrau Silke, Ehefrau, Mutter und Tierpflegerin in einem, reibt sich in ihrem Alltag aus. Sie wollte gerne einen Laptop, um einfach mal was zu schreiben. Obwohl ihr Mann dagegen war, schenkt ihr ein Freund der Familie einen. Tja, und jetzt schreibt sie kleine schnulzige, schwülstige und überzogene Kapitel über ihren Schauspielerschwarm Aryen - ohne zu wissen, was sie damit anrichtet. Die Familie fährt mit ihren Hunden nach Frankreich und dort dreht zufällig Aryen an einem neuen Film. Sie stolpert ihm wortwörtlich in die Arme - und ihr Leben ist nicht mehr ihres.

Zuerst stockte ich mit dem Lesen, als ich Silkes erste Auswüchse am Laptop las. Sowas bin ich von Anke Höhl-Kayser nicht gewohnt! Doch ich dachte mir, durchhalten und weiterlesen! Und dann erlebte ich Silkes Tage in Frankreich mit und so einiges klärte sich auf. Ich will nicht erklären, wie - das nimmt die Spannung. Denn spannend und unterhaltsam ist dieser heitere Roman schon.

Die Urlaubstage in Frankreich sind meines Erachtens für den Leser zu weit ausgearbeitet; die Lösung der ganzen Geschichte ist wie meine Überschrift: unglaublich!

Dank des routinierten Schreibstils der Autorin lässt sich der Roman gut lesen. Die Charaktere sind wie immer gut herausgearbeitet und Silkes Familie erscheint sehr sympathisch. Das Ende versöhnt.

Veröffentlich wurde der Roman im Verlag O'Connell Press.

Bewertung vom 14.08.2020
Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen
Grimm, Sandra

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen


ausgezeichnet

Ein wunderbares Märchenbuch für Kinder ab 2 Jahre


Ein tolles Kindermärchenbuch im Format 24,6 cm hoch x 22 cm breit sowie 2,5 cm für den Einband und die abgerundeten Pappseiten. Wie man schon am Cover sieht, hat Ravensburger für die Kleinsten in der Edition Piepmatz ein sehr schönes Märchenbuch herausgegeben. Auf dem Einband sieht man bereits die ersten Märchenfiguren.

Sandra Grimm schrieb 10 Märchen in die kindgerechte Sprache um. Frau Annika versah das wunderbare Buch mit herrlichen Illustrationen.

Das Buch enthält 10 bekannten Märchen "Rotkäppchen, Die Prinzessin auf der Erbse, Frau Holle, Das hässliche Entlein, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Der Froschkönig, Hänsel und Gretel, Die Bremer Stadtmusikanten, Dornröschen sowie Aschenputtel". Die Märchen sind in starker Kürzung für die Kinder der heutigen Zeit verständlich. Ich könnte mir vorstellen, dass sie nach mehrmaligem Vorlesen den Text auswendig mitsagen.
Auch ist es ein Buch, das das Kind später einem kleineren Geschwisterchen vorlesen mag.

Die dazugehörigen Illustrationen sind freundlich, selbst die böse Stiefmutter von Schneewittchen oder die Hexe von Hänsel und Gretel sind nicht absolut furchterregend sondern lediglich streng aussehend.

Insgesamt lässt sich sagen, hier ergänzt sich eine herrliche Märchensammlung mit so schönen Illustrationen, dass man sich fast wünscht, noch mal ein Kind zu sein.

Dieses Buch für Kinder ab 2 Jahren darf in keinem Kinderzimmer fehlen.

Bewertung vom 25.07.2020
Und am Ende werden wir frei sein
Hall Kelly, Martha

Und am Ende werden wir frei sein


ausgezeichnet

Überwältigend!


Ein helles Cover - zwei Frauen gehen durch einen großen Eingang, hinter ihnen hohe Häuser. Vor ihnen ist ein Gitter angedeutet.
Mittig lesen wir den Namen der Autorin Martha Hall Kelly, darunter den Titel "Und am Ende werden wir frei sein" und quer den Namen des Verlages LIMES.

Der Roman gibt Ereignisse vor, im und nach dem zweiten Weltkrieg wieder. Diesmal aus der Sicht dreier Frauen. - Da ist die New Yorkerin Caroline Ferriday, die im Konsulat arbeitet und deren ganzes Herz für vernachlässigte Menschen schlägt. So sammelt sie u.a. Gelder für Waisenhäuser, ihre Mutter näht für die Kinder and andere arme Menschen und sie versetzen ihr Silber, um zu helfen.

Die Polin Kasia hilft im Widerstand, als die deutschen Truppen in ihrem Dorf bei Lublin einmaschieren. Sie und ihre Familie bis auf den Vater werden ins Lager Ravensbrück verbracht, in dem nur Frauen untergebracht sind.

Die Düsseldorferin Herta Oberheuser tut alles, um Ärztin zu werden, auch wenn sie für die Finanzierung ihres Studiums so einiges über sich ergehen lassen muss. Dann bekommt sie ein mysteriöses Angebot für eine Anstellung in einem Lager. Sie greift beherzt zu.

Der Roman wird aus der Sicht der drei Frauen jeweils in der Ich-Form erzählt. Man kann sich in alle drei Frauen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Lediglich bei der Ärztin fiel mir das schwer, doch das liegt wohl daran, dass ich niemals verstehen kann, wie so etwas seinerzeit geschehen konnte. Wie verbohrt und stur kann ein Mensch sein, dies alles guten Glaubens mitzumachen!

Mitten im Roman hab ich nachgesehen, ob es einige der angeführten Menschen gab, denn allzu sehr hat mich das alles mitgenommen. Ja, die Handlung ist auf Tatsachen aufgebaut, so gab es den Arzt in Ravensbrück, die Ärztin Oberheuser und - ganz wichtig - Caroline Ferriday tatsächlich. Ihr haben wir es wohl auch zu verdanken, dass die Autorin Martha Hall Kelly das Buch geschrieben hat. Denn sie interessierte sich für diese Frau und ihre Geschichte. Eine Geschichte, die nicht nach dem Krieg aufhört. Denn die Wege der drei Frauen werden sich nach dem Krieg kreuzen.

Das Buch lässt mich nicht los, ich habe Freunden davon erzählt, wie wunderbar es recherchiert ist, wie sehr es mitreisst. Und ich habe meine Rezension erst nach gut zwei Wochen schreiben können, so sehr war ich noch in der Handlung verhaftet. Ganz toll finde ich, dass die Zeit nach dem Krieg mit einbezogen wird. Aber sonst hätte Caroline ja auch keinen Bezug zu den anderen haben können.

Die Autorin schreibt in ihren Anmerkungen, dass sie die Schauplätze der Geschehen aufgesucht hat. Zugleich hat sie Karten hinten im Buch angefügt und Bilder veröffentlicht.

Diesen Roman kann ich nur weiterempfehlen! Er bekommt von mir die höchste Bewertung.

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