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Lisabeth

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2013
Alles Mythos! 24 populäre Irrtümer über Weihnachten / Alles Mythos!
Weingartner, Claudia

Alles Mythos! 24 populäre Irrtümer über Weihnachten / Alles Mythos!


ausgezeichnet

24 populäre Irrtümer über Weihnachten" von Claudia Weingartner ist ein angenehm lesbares Sachbuch, das unheimlich Lust auf das Weihnachtsfest macht.
Denn, ja auch wenn, wie der Titel es schon verrät, viele liebgewonnene Halbwahrheiten in Frage gestellt und aufgelöst werden, so ändert dies nichts daran, dass man als Leser in weihnachtliche Stimmung versetzt wird.

Gelungen die Auswahl der einzelnen Irrtümer, die willkürlich im Buch selbst angeordnet sind, die aber eine breite Themenvielfalt umfassen. Historisches und kulturelles, materielles und religiöses...nicht nur das Weihnachtsfest hierzulande sondern auch Traditionen anderer Länder werden betrachtet...Anekdoten und Wissenswertes präsentiert. Vieles wird mir noch lange im Gedächtnis verbleiben...Beispielsweise, die Ergebnisse einer Studie, dass je bescheidener der Wunsch eines Kindes auf seinem Wunschzettel ausfällt, desto schöner gestaltet ist dieser...Oder auch was genau es mit dem Christkind auf sich hat...
Zwangsläufig gefallen einige Kapitel mehr als andere, sind informativer....dennoch für den interessierten Leser findet sich im Anhang des Buches eine Liste mit weiterführender Literatur...und letztlich regt das Sachbuch auch ein wenig dazu an, einiges in Frage zu stellen...

Ein rundum gelungenes Werk....

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2013
Die Rettung der Regenwürmer
Prammer, Theresa

Die Rettung der Regenwürmer


sehr gut

Theresa Prammers Roman "Die Rettung der Regenwürmer" ist, man verzeihe mir diesen pauschalisierenden Ausdruck, ein humorvoller Frauenroman.
Beinhaltet er doch alle hierfür notwendigen Elemente, eine Protagonisten, die sich erst noch selbst finden und lieben lernen muss, verzwickte Beziehungen, eine tragische Liebe und Situationen, die durch komische Bestandteile aufgelockert werden.

Was ihn dennoch von anderen Werken unterscheidet, ist die originelle Hintergrundgeschichte.

Die sich laut Klappentext, wie folgt gestaltet: "Sich als Himmelsbote zu bewähren, ist für Frank Sinatra die letzte Chance, um doch noch dem Fegefeuer zu entkommen. Und Angelika Neuhauser ist nun wirklich kein einfacher Fall. Zudem hat er ernstzunehmende Widersacher. Dem Mann mit der großen Hakennase zum Beispiel. Aber sonst geht es ziemlich irdisch zu. Schließlich gilt es, Angelika auf den rechten Weg zu bringen, ihr Selbstvertrauen zu verschaffen und schöne Schuhe, sie zur rechten Zeit am rechten Ort erscheinen zu lassen, ihr ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Und er findet den Punkt, an dem er ansetzen muss."

Hier zeichnet sich der Roman in meinen Augen aus. Begründbar ist dies durch die Tatsache, dass eben jene Grundidee absolut durchdacht und in sich stimmig ist, mit überraschenden Akzenten aufwartet....Ja, so lernt der Leser beispielsweise eine gänzlich neue Seite des Philosophen Aristoteles kennen....

Gewiss, ist die ein oder andere Wendung voraussehbar, werden hin und wieder Klischees bedient, aber sei es drum, der Roman unterhält und ja, hat ein bezauberndes Ende, das einen einfach nur seufzen lässt "Ach, wie schön..."

Bewertung vom 30.11.2013
Journeyman
Körner, Fabian S.

Journeyman


ausgezeichnet

Für Menschen wie mich, die schon leichte Anzeichen von Hysterie entwickeln, weil sie die korrekte Autobahnausfahrt verpasst haben und in ihnen nun unbekannten Gefilden landen, kann die Lektüre des Buches "Journeyman: 1 Mann, 5 Kontinente und jede Menge Jobs" von Fabian Sixtus Körner durchaus als eine Art Therapie wirken, Lust auf das Unbekannte und Ferne wecken.

Es ist der Erfahrungsbericht eines Mannes, der mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln, aufbricht, um für Kost und Logis seine Fähigkeiten als Architekt, Grafiker und Fotograf weltweit in den Dienst der unterschiedlichsten Menschen und Firmen zu stellen.
Er berichtet von berührenden Begegnungen und kulturellen Eigenheiten, der Tatsache geschuldet, dass die Reiseziele sich über mehrere Kontinente verteilen, werden Kontraste und Besonderheiten umso deutlicher sicht- und spürbar.
Zudem lässt der Autor den Leser an persönlichen Empfindungen und Reflektionen teilhaben, diese bilden den Schwerpunkt der Erzählungen. Dies wiederum führt dazu, dass die Berichte einen schnell gefangen nehmen, man vermeint dabei gewesen zu sein. Hierzu tragen gewiss ebenso die im Buch zu findenden gelungenen Fotographien ihr Übriges bei.

Das Buch ist mitnichten ein Reiseführer, die gemeinhin als Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Städte titulierten Orte, werden selten besucht, vielmehr wird in Ansätzen der tägliche Alltagstrott geschildert. Wundervoll, um in fremde Welten abzutauchen.

Mehr als lesenswert!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2013
Die geheime Braut
Riebe, Brigitte

Die geheime Braut


ausgezeichnet

"Die geheime Braut" von Brigitte Riebe ist ein historischer Kriminalroman, der den Leser in das Wittenberg des Jahres 1528 entführt.

Er erzählt die Geschichte des Bildes der "Drei Grazien" von Lucas Cranach, eine Geschichte die einem sofort gefangen nimmt und fesselt.
Bettelarm verschlägt es zwei ehemalige Nonnen in die Lutherstadt, dort finden sie ein Einkommen im Schwarzen Kloster zu Wittenberg, indem Luther mittlerweile lebt. Als der Maler Lucas Cranach der Ältere von einem geheimnisvollen Kunstsammler den Auftrag für das bis heute berühmte Bildnis der drei Grazien erhält. Zwei der ausgewählten Frauen stehen nackt Modell - und werden kurz darauf grausam getötet...

Eine Geschichte also , in der es von historischen Persönlichkeiten nur so wimmelt, neben dem Maler Cranach sind es natürlich der Reformator Luther und seine Ehefrau Katharina sowie ebenso Melanchthon, die von der Autorin anschaulich porträtiert werden.
Insbesondere diese Figurenzeichnungen sind es, die überzeugen, denn neben den "Hauptprotagonisten", bevölkern zahlreiche Nebendarsteller das Werk. Die zum einen einen hervorragenden Querschnitt der damaligen Gesellschaft darstellen, die stellvertretend für die Folgen der Reformation stehen und zum anderen sich durch individuelle Charaktere auszeichnen.

Durch häufige Szenen- bzw. Perspektivenwechsel gelingt es der Autorin, die Spannung immer weiter voranzutreiben, die Auflösung des Falles sinnig und nachvollziehbar.
Hervorzuheben sind das sehr ausführliche Nachwort und der Literaturnachweis, sowie die Tatsache, dass das Bild Cranachs abgedruckt wurde, der Leser stets darauf zurückgreifen kann.

Rundum ein überzeugender historischer Roman!

Bewertung vom 25.11.2013
Frankfurt Ripper
Olden, Martin

Frankfurt Ripper


sehr gut

"Frankfurt Ripper" von Martin Olden ist ein Buch, welches dem Leser über einen längeren Zeitraum mit einem mulmigen, fast schon bedrückenden Gefühl zurücklässt.

Es erzählt die Geschichte von Klaus Scholz, einem freundlich wirkenden, älteren Herren, der zwar zwangsweise im Vorruhestand und dennoch agil ist, der regelmäßig seine demente Mutter im Pflegeheim besucht.
Bisher nicht sonderlich ungewöhnlich, doch das neue Lebensziel des Klaus Scholz ist es, der bekannteste Serienmörder Deutschlands zu werden, dies ändert vieles. Klaus ist ein Serienmörder, der sich die neuen Medien zu Nutze machen möchte, deren Tücken und Unabwägbarkeiten ihn aber zu immer drastischeren, in sich aber absolut sinnigen Maßnahmen verleiten.

Nicht so sehr die durchaus anschaulich geschilderten, für mich fast schon zu plastisch beschriebenen, Morde des "Frankfurter Rippers" sind es, die Gänsehaut beim Lesen entstehen lassen, sondern die umfassenden Überlegungen die dieser Serienmörder anstellt. Geradezu pragmatisch plant er seine Taten, stellt Kosten-Nutzen-Rechnungen auf, reagiert entsprechend auf die Reaktion und Emotionen der Öffentlichkeit. Jene Reaktion, die ein, wenn auch negatives, Spiegelbild unserer Gesellschaft abbilden, bei denen man im ersten Moment meinem möchte, dass dies doch absolut überzeichnet ist, erweisen sich bei näherer Betrachtung fatalerweise als gar nicht so abwegig...und dies ist es, was den Leser zum Nachdenken anregt...

Ein lesenswerter Roman, den man dann aber doch lieber nicht in den schummrigen Abendstunden lesen sollte, wenn man eine geruhsame Nachtruhe verleben will...

Bewertung vom 21.11.2013
Patient meines Lebens
Albrecht, Bernhard

Patient meines Lebens


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Buch so überrascht und überzeugt wie "Patient meines Lebens" von Bernhard Albrecht. Eigentlich als Sachbuch präsentiert, werden hier neun "Patientengeschichten" erzählt. Fälle in denen Ärzte gewagte Entscheidungen treffen, neue Wege beschreiten und Patienten um ihr Glück und Leben kämpfen.
Was das Buch in meinen Augen auszeichnet, ist die gelungene Mischung zwischen Faktizität, die so aufgearbeitet wurde, dass auch fachfremde Leser medizinische und wissenschaftliche Zusammenhänge verstehen und nachvollziehen können, und Emotionalität.
Tatsächlich berühren die einzelnen Patientenschicksale den Leser ungemein. Nicht immer gibt es ein hoffnungsvolles Ende aber gerade dies trägt viel zur Authentizität bei. Nicht immer sind einem Ärzte und Patienten sympatisch, nicht immer kann man Entscheidungen nachvollziehen und doch überzeugt das Buch, dessen einzelne Kapitel unabhängig voneinander und quer gelesen werden können.

Bewusst hat der Autor, der sich im Übrigen nicht davor scheut in Vor- und Nachwort klar Position zu beziehen, wohl auch Fälle ausgewählt, die auf Missstände im Krankenwesen verweisen, kritische Punkte aufzeigen aber auch Wendepunkte in der Medizin darstellen. Da ist der Kinderarzt, der ein Baby durchbringt, das nach Expertenmeinung keine Chance auf Leben hat - das jüngste Frühgeborene der Welt. Da ist das Medizinerpaar, dessen aufsehenerregende Mission es ist, eine künstliche Luftröhre zu erschaffen, um einem todgeweihten Patienten ein normales Leben zu ermöglichen. Und da ist der Stationsarzt, dem es erstmals weltweit gelingt, einen Patienten von Aids zu heilen.
Ein wirklich bemerkenswertes Sachbuch

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2013
Holunderliebe
Tempel, Katrin

Holunderliebe


sehr gut

"Holunderliebe" ist ein angenehm lesbarer historischer Roman, ja um ehrlich zu sein, schon eher ein sogenannter Frauenroman, denn Beziehungen und Geburten stehen hier eindeutig im Vordergrund.

Die Geschichtsstudentin Lena stößt während der Recherchen zu einer Hausarbeit auf ein altes Pergament, welches den "Hortulus" eine Anleitung für den Anbau eines Kräutergartens enthält, benannt wird in diesem auch die Ambrosia.
Lena beginnt zu forschen. Gleichzeitig aber reist sie in Gedanken und Träumen zurück in eine Zeit, in der allein die Kräuterkunde Rettung bei schweren Krankheiten bot. Und zu einem vergessenen Heilkraut, das ein junger Adeliger einst aus dem Emirat von Cordoba mitgebracht und heimlich im Garten gepflanzt hatte. Der Kraft dieser Pflanze verdankte seine große Liebe das Leben. Ganz allmählich kommt Lena dem uralten Geheimnis auf die Spur– und entdeckt dabei auch ihre eigenen Wurzeln...

Die zwei Zeitebenen sind eindeutig voneinander getrennt, werden aber am Ende zu einem sinnigen und passenden Abschluss vereint.
Einerseits ist die Beschreibung sehr atmosphärisch, insbesondere dann, wenn die Autorin von der Heilkraft der Kräuter, ihrem Geschmack und ihrem Geruch schreibt, andererseits hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle vertiefende Betrachtungen gewünscht, sehr schnell beispielsweise finden sich die Protagonisten, wissen, dass dies die Liebe ihres Lebens hinweg über alle Standesgrenzen ist. Hier habe ich mich auch hin und wieder gefragt, ob dies tatsächlich alles so historisch korrekt ist...Gleichwohl muss es nicht, ist ja ein Roman. Ein Roman, dessen historische Hintergründe in einem informativen Nachwort von der Autorin erklärt werden, der zwei bedeutende historische Persönlichkeiten des 9. Jahrhundert anschaulich porträtiert, Lust auf eigene Nachforschungen macht. Ein Roman also der eine schöne Geschichte erzählt.