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[insomnia]

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
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Bewertung vom 11.03.2024
wir sind pioniere
Erdmann, Kaleb

wir sind pioniere


sehr gut

mal was anderes

da sitze ich nun im rezensionsraum und denke nur schreib schreib schreib schreib doch eine rezension im stil des buches das machen sicher einige warum nicht ist doch für dich selbst auch eine art pioniertätigkeit

In dem Buch “Wir sind Pioniere” konnte ich mich viel schneller an den interpunktionslosen Schreibstil gewöhnen, als ich es erwartet hatte. Die Seiten flogen nur so dahin, während ich mich in die Gedankenwelt von Bruckner und Vero vertiefte. Der pionierhafte Stil, der ihre raschen Überlegungen widerspiegelt, treibt die eigentliche Geschichte voran: ein Paar, eine offene Beziehung und eine Schwangerschaft. Dieses Potenzial für eine eindrucksvolle Erzählung wird geschickt genutzt.

Der Autor nimmt uns mit auf eine kurze Reise durch die Geschichte von Bruckner, Vero und Keno. Wir erleben die Herausforderungen einer offenen Beziehung (oder doch einer Dreiecksbeziehung?) und die Spannungen, die die Konstellation mit sich bringt.

Insgesamt war es eine fesselnde Leseerfahrung. Ich würde gerne wissen, wie es mit allen weitergeht. Welche Wendungen werden die Beziehungen nehmen? Wie werden sie mit den neuen Entwicklungen umgehen? “Wir sind Pioniere” ist ein Buch, das ich jedem Leser und jeder Leserin empfehlen kann, die auf der Suche nach einer spannenden neuen Leseerfahrung sind.

Bewertung vom 04.03.2024
Elyssa, Königin von Karthago
Vallejo, Irene

Elyssa, Königin von Karthago


sehr gut

interessante neue Perspektive

Die Geschichte um Aeneas war mir noch aus dem Lateinunterricht bekannt, daher weckte dieses Buch mit seiner Neuerzählung sofort mein Interesse. Die Autorin wählt eine faszinierende Perspektive: Der Ich-Erzähler bzw. die Ich-Erzählerin wechselt von Kapitel zu Kapitel. Als Leser/in taucht man dadurch in die Gedankenwelten von Aeneas, Elyssa, Anna, Eros und sogar Vergil ein. Diese unterschiedlichen Blickwinkel auf die Geschichte sind erfrischend und äußerst interessant.

Besonders nachvollziehbar ist die aufblühende Liebe von Elyssa zu Aeneas, die aus Elyssas Gedanken gut herauszulesen ist. Allerdings empfand ich manche Passagen als etwas langatmig. Dennoch bleibt die Erzählung spannend, vor allem durch die geschickte Einbindung von Vergil und so einen klaren Bezug zu seinem Aeneas-Epos herstellt. Dieser literarische Kniff verleiht dem Buch eine zusätzliche Tiefe und macht es zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle, die sich für antike Mythologie und neu interpretierte Klassiker interessieren.

Bewertung vom 20.02.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


sehr gut

Das Debüt von Christine Vescoli bietet gleich ein schwieriges Thema: die Lebensgeschichte der toten Mutter, die ihr Leben lang über eine gewissen Episode ihres Leben geschwiegen hat. Dieses "Nichts" versucht Vescoli kleiner zu machen und versucht zu entdecken, was hinter diesem Nichts steckt. Gegen Ende des Romans sieht sie auch Parallelen zu ihrem eigenen Leben und dem ihrer Mutter.

Insgesamt ein wirklich guter Roman, stellenweise war er mir persönlich etwas zu wirr und ich wusste nicht über wen und was gerade gesprochen wird. Es benötigt viel Aufmerksamkeit um die Lebensgeschichte der Mutter aus dem Text extrahieren zu können. Auch brachte mich der Text sehr zum Nachdenken über meine eigene Mutter und wieviel ich von ihr weiß. Auch hier sind einige Flecken der Lebensgeschichte ausgegraut.

Wenn man nicht wie ich gleich alles logisch vor sich haben will (wer hat jetzt an welchem Hof gewohnt und ist dann wann mit wem auf einen anderen gezogen? Wer war schon dort, wer ging, wer starb?) und sich einfach auf den Text und die Gedanken von Vescoli einlässt, erlebt eine weite Gedankenwelt rund um die Mutter und dem Nichts. Lesenswert!

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