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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Bergleuchten (eBook, ePUB)
Seemayer, Karin

Bergleuchten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Filmtitel aus den dreißiger Jahren lautet „Der Berg ruft“. Im Jahr 1872 ruft auch ein Berg oder vielmehr ein Schweizer Bauunternehmer namens Louis Favre, der einen Tunnel durch den Gotthard bauen will. Von zwei Seiten wird ein Loch in den Berg getrieben und in einigen Jahren soll es einen durchgängigen Tunnel geben, der den Transport über den Gotthard einfacher machen wird. Es strömen viele italienische Arbeiter nach Göschenen und nach Airolo. Die Einwohner der kleinen Orte sind nicht begeistert von Favres Vorhaben, doch die meisten fügen sich und nehmen den zusätzlichen Verdienst gerne mit. Auch Fuhrhalter wie Franz Herger wissen, dass sie die Pläne nicht verhindern können und machen ihre Geschäfte mit der Gotthardbahn-Gesellschaft. Hergers Freund Urs Gisler dagegen will sich nicht den Realitäten fügen und setzt damit viel aufs Spiel.
Es ist ein gigantisches Unternehmen, den Tunnel durch den Berg zu treiben. Viele der Arbeiter werden dabei verletzt oder sterben. Die Bedingungen im Tunnel sind fürchterlich und kräftezehrend. Doch den Arbeitern bleibt nichts anderes übrig als durchzuhalten, müssen sie doch ihre Familien versorgen. So dauert es lange bis es zum Streik kommt, weil sie bessere Arbeitsbedingungen haben wollen. Aber auch Favre steht unter Druck, hat er sich doch auf ruinöse Vertragsbedingungen eingelassen. Am 29. Februar 1880 gelingt der Durchstich, was für die Arbeiter nach all der Schufterei unter schlimmsten Bedingungen ein besonderes Erlebnis ist. Favre selbst hat dieses Ereignis selbst nicht mehr erlebt.
Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte von Helene Herger und dem Mineur Piero Caretti. Piero findet Unterkunft auf der Hergerhof und verliebt sich in die Tochter des Fuhrhalters. Doch Helenes Eltern würden diese Beziehung nie dulden.
Wieder einmal konnte mich die Autorin Karin Seemayer mit ihrer Geschichte begeistern. Der Schreibstil ist wirklich fesselnd, so dass mich gut mit den Personen fühlen konnte. Die historischen Fakten sind perfekt recherchiert. Mich haben nicht nur die Verhältnisse im Tunnel erschüttert, sondern auch die katastrophale Unterbringung der Arbeiter. Das beschauliche 300-Seelen-Dorf Göschenen verändert sich von einem Tag zum anderen total. Spannungen bleiben nicht aus.
Alle Charaktere sind wunderbar und authentisch dargestellt. Besonders gut gefallen hat mir Helene, die eine ungewöhnliche und starke junge Frau ist. Sie weiß genau, was sie will, doch das Schicksal meint es nicht immer gut. In Paula Bissig hat sie eine gute Freundin, die zu ihr steht und sie unterstützt. Aber auch Peter Gisler ist ein patenter junger Mann, auf den man sich verlassen kann. Schade, dass sein Vater Urs so verbohrt ist. Piero ist auch ein sympathischer Mensch, der mit Widrigkeiten in seinem Leben zu kämpfen hat.
Sowohl der recht technische Teil dieses spannenden Romans, als auch die Liebegeschichte haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 15.07.2023
Nincshof
Sebauer, Johanna

Nincshof


sehr gut

In dem kleinen Dorf Nincshof im österreichischen Burgenland nahe der Grenze zu Ungarn leben die Bewohner ihr zurückgezogenes, beschauliches, aber auch freies Leben. Nichts soll Unruhe und Veränderung ins Dorf bringen. Doch immer wieder kommt es vor, dass sich Fahrradtouristen hierhin verirren. Aber noch schlimmer ist es mit den Neuzugezogenen, die nicht einsehen wollen, dass die Alteingesessenen mit ihrem neumodischen Zeugs nichts zu tun haben wollen. Sie passen einfach nicht ins Dorf. Daher bildet sich eine Gruppe, die sich die Oblivisten nennt und dafür sorgen wollen, dass Nincshof in Vergessenheit gerät und damit von der Landkarte verschwindet. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll ihnen bei diesem Vorhaben helfen.
Die Figuren sind alle etwas eigentümlich, aber nicht unsympathisch. Dazu kommt eine Menge burgenländisches Lokalkolorit. Es ist eine etwas schräge und unterhaltsame Geschichte, die in einem unnachahmlichen Schreibstil erzählt wird.
Ich kann Nincshof als Urlaubsort leider nicht empfehlen, da Touristen in diesem Dorf nicht so erwünscht sind. Mich hat diese Geschichte allerdings gut unterhalten.

Bewertung vom 15.07.2023
Klippenfall
Messal, Meike

Klippenfall


ausgezeichnet

Zunächst bekommt Sylke Harmsen eine verstörende SMS von ihrer Tochter, die sich beobachtet und verfolgt fühlt. Dennoch eilt sie zu ihrer Tochter und findet sich dann in einem Albtraum wieder. Jemand entführt Sylke und ihre Tochter Emilie. Ihre beste Freundin Levke macht sich Sorgen, als Sylke nicht zu einer Verabredung erscheint. Doch bei der Polizei wiegelt man ab und so macht sich Levke auf die Suche nach den Verschwundenen. Derweil kämpft Sylke um das Leben ihrer Tochter.
Dieser Krimi entführt uns auf die schöne Insel Fehmarn, die sich hier von einer ganz anderen Seite zeigt. Etwas Grauenhaftes geschieht auf der idyllischen Insel. Der Schreibstil ist packend und lässt sich angenehm lesen.
Mir gefallen Levke und Sylke gut. Während Levke sich auf die Suche macht, sind Sylke und ihre Tochter in einem bösen Spiel gefangen. Sie haben Angst umeinander und Sylke versucht alles, um ihre Tochter zu retten. Aber auch die Perspektive eines Jungen ohne Namen, die wir zwischendurch immer wieder mal erleben, sorgt für Spannung. Wie hängt alles zusammen?
Erst nach und nach wird klar, was den Täter antreibt. Doch am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Ein wirklich spannender und fesselnder Krimi, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 15.07.2023
Trauma (eBook, ePUB)
Pfister, Astrid

Trauma (eBook, ePUB)


gut

Da Leah schwanger ist und Angst vor einem Einbruch hat, lässt ihr Mann Maik die Wohnung mit einer Alarmanlage absichern. Doch trotzdem wird bei ihnen eingebrochen. Während Leah fliehen kann, wird Maik angeschossen. Als sich Maik von seinen Verletzungen erholt hat, begeben sich die beiden in ein Traumazentrum. Leah nimmt nur widerwillig in den Sitzungen teil. Sie hat das Gefühl, dass irgendetwas in dem Zentrum falsch läuft und dann verändert sich Maik zusehends.
Obwohl sich der Schreibstil der Autorin flüssig lesen lässt, hat mich das Buch nicht wirklich gefesselt. Der Spannungsaufbau dauerte sehr lange. Allerdings wollte ich doch wissen, wie die Geschichte ausgeht. Das Ende versöhnt dann mit dem etwas schleppenden Beginn der Story.
Auch die Charaktere konnten mich nicht ganz überzeugen. Ihre Ausarbeitung hätte durchaus etwas mehr Tiefe vertragen können. So kam mir niemand wirklich nahe und ich konnte nicht mitfühlen. Psychiaterin Dr. Reynolds sieht in Leah behandlungsbedürftige Person, obwohl Leah das selbst überhaupt nicht findet, sondern sich nur als Begleitung für den traumatisierten Maik sieht. Thomas gibt den Kümmerer so intensiv, dass er verdächtig wirkt.
Wer treibt da so ein perfides Spiel? Ich war auf der richtigen Spur, obwohl es einige Wendungen gibt, die einen dann doch zum Zweifeln bringen.
Gute Idee, aber nicht so überzeugend in der Umsetzung.

Bewertung vom 10.07.2023
Das Haus der Füchsin / Eifelfrauen Bd.1
Riebe, Brigitte

Das Haus der Füchsin / Eifelfrauen Bd.1


ausgezeichnet

Der Krieg hat auch bei der Familie Fuchs seine Spuren hinterlassen. Doch jetzt soll gefeiert werden, denn die Verlobung von Sohn Heinrich soll bekannt gegeben und der Geburtstag von Tochter Johanna, die volljährig wird, gefeiert werden. Es wird erwartet, dass Johanna standesgemäß heiratet, wie das von Töchtern in jener Zeit so erwartet wird. Dann aber erscheint auf dem Fest eine Frau, die mitteilt, dass Johanna den Hof ihrer Tante Lisbeth, die zurückgezogen in dem Eifeldorf Altenburg lebte und von der Johanna nie gehört hatte, geerbt hat. Die Eltern wollen nicht darüber reden, was geschehen ist. Je mehr ihr die Familie abrät, umso interessierter ist Johanna, sich das Haus anzusehen. Sie ist gleich begeistert von dem Idyllischen Fleckchen Erde und nimmt das Erbe zu Lisbeths Bedingungen an. Ihr gefällt es dort, auch wenn das Leben nicht einfach ist. Ihr gelingt es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich mit der Zeit einen Namen als Künstlerin zu machen. Aber die Schatten der Politik reichen auch in ihre Familie und bis nach Altenburg.
Wieder einmal ist es der Autorin Brigitte Riebe gelungen, mich mit diesem Roman, der zwischen 1920 und 1938 spielt, zu fesseln. Die Atmosphäre in dem kleinen Dorf ist sehr gut beschrieben, auch denn es dort nicht nur idyllisch zugeht.
Die beteiligten Personen sind alle lebendig und glaubhaft dargestellt. Am meisten hat mich natürlich Johanna beeindruckt, die ihren Weg geht trotz aller Schwierigkeiten, die sich immer wieder vor ihr auftürmen. Zum Glück aber findet sie in Kätt, Lika und Eva Freundinnen, die für sie da sind. Leider gibt es im Dorf aber auch viele, die sie misstrauisch beäugen und sich das Maul zerreißen, wie sie es auch bei Lisbeth getan haben. Im Dorf begegnet sie auch ihrer großen Liebe Marc Degré. Auch wenn ihre Eltern es Johanna nicht verzeihen, dass sie der Wünsche ignoriert hat, so findet sie doch auch Hilfe bei ihren Brüdern Christoph und Heinrich. Auch Onkel Jupp, der Onkel ihrer Schwägerin Greta, hat mir gut gefallen, denn er ist ein liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Oft macht Johanna die Einsamkeit in dem Dorf zu schaffen und sie sehnt sich nach dem Zuhause, wo sie aufgewachsen ist, doch sie merkt auch, dass sie dort nicht mehr willkommen ist. Niemand aus der Verwandtschaft will ihr sagen, was zu dem Zwist mit Lisbeth geführt hat, doch dann entdeckt sie per Zufall das Geheimnis ihrer Familie. Aber natürlich gibt es in der Familie Fuchs auch jemanden, der total unsympathisch ist. Christophs Zwillingsbruder Georg schließt sich den Nazis an. Er ist voller Hass und versucht immer wieder, Andersgesinnten das Leben schwer zu machen. Aber Johanna lässt sich von niemandem unterkriegen und geht oft ungewöhnliche Wege.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es den liebgewonnenen Personen weiter ergeht.

Bewertung vom 06.07.2023
Die Frau, die es nicht mehr gibt
Nielsen, Maiken

Die Frau, die es nicht mehr gibt


ausgezeichnet

Alex hat ihren Eltern nach dem Abi ein Jahr abgetrotzt, in dem sie etwas von der Welt sehen wollte. Dann landet sie im Luberon, wo sie auf eine Gruppe Straßenkünstler trifft. Alex ist gleich fasziniert von der geheimnisvollen Mado. Diese bietet Alex Unterkunft und sorgt dafür, dass Alex die französische Sprache lernt. Mit Mado, dem Hochseilartisten Loïc und dessen Freund Fantomas verbringt sie viel Zeit. Doch dann verschwindet Mado spurlos. Es dauert über dreißig Jahren, bis sich die Frauen wiedersehen und erst dann erfährt Alex, welches Geheimnis Mado gehütet hat.
Dieser Roman hat mich von Anfang an gepackt. Es ist toll, mit Alex und ihren Freunden in diese ganz spezielle Atmosphäre im Luberon einzutauchen. Nicht nur die Einheimischen lieben dieses Stück Erde, sondern auch Hippies, Künstler, Lebenskünstler und andere Gestrandete fühlen sich hier wohl. Doch nicht alle sind ganz offen, was ihre Ambitionen sind.
Doch neben dieser Idylle gibt es auch die weniger schönen Seiten jener Zeit. Immer noch wird nach RAF-Terroristen gefandet, die Auseinandersetzung zwischen Iran und Irak machen Angst wie auch die Stationierung von Atomraketen auf europäischem Boden.
Hauptsächlich wird diese Geschichte aus der Perspektive von Alex erzählt. Doch zwischendurch gibt es auch kurze Einblicke in Mados Vergangenheit, doch erst am Ende fügt sich das Bild zusammen.
Alex fühlt sich in der Provence wohl und endlich einer Gruppe zugehörig. Hier kann sie mit ihrer Minolta wundervolle und spektakuläre Motive einfangen Man sieht die Viererbande ständig zusammen. Zu Loïc fühlt sie sich schon bald besonders hingezogen. Doch Mado hat ihre Geheimnisse, die sie auch Alex nicht offenbart, obwohl die beiden beste Freundinnen werden. Sie möchte noch einen Sommer genießen, doch dann verschwindet Mado spurlos ohne ein erklärendes Wort. Es ist eine Zeit, in der Alex ihre Freundin ganz besonders gebraucht hätte. So dauert es lange, bis sie ihrer Freundin wieder begegnet und deren Geschichte erfährt.
Aber nicht nur die Viererbande lernt man gut kennen, daneben begegnet man auch vielen anderen interessanten Charakteren, wie zum Beispiel Dora Maar und Leonard Cohen.
Es hat mir viel Freunde bereitet, in diese interessante und auch emotionale Geschichte einzutauchen. Meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.07.2023
Auricher Fische. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Windebruch, Martin

Auricher Fische. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Oma Tieske macht sich Sorgen, weil sie den Fischbudenbesitzer Keno Tiedmeier seit ein paar Tagen nicht gesehen hat. Als sich Kommissar Dr. Evert Brookmer bei ihr am Kiosk mal wieder mit Kaffee und einer Tüte Buntes versorgt, bittet sie ihn, doch mal bei Tiedmeier nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist. Etwas widerwillig lässt sich Brookmer darauf ein und findet in Tiedmeiers Haus eine Menge Blut - so viel, dass davon auszugehen ist, dass das Opfer nicht überlebt hat. Nur es gibt keine Leiche. Mit Unterstützung ihres Vorgesetzten machen sich Brookmer und sein Team an die Ermittlungen. Sie ahnen nicht, dass da noch einiges auf sie zukommt.
Dies ist der siebte Band aus der Reihe „Ein Fall für Brookmer und Jacobs“. Ich kenne schon einige der Vorgängerbände und auch dieser Krimi hat mir wieder gut gefallen. Er lässt sich gut und flüssig lesen und ist spannend.
Evert Brookmer ist gebürtiger Ostfriese, doch im Gegensatz zu den Kollegen trinkt er lieber Kaffee als Tee. Daher macht er gerne einen Abstecher zu Oma Tieske, die einen Kiosk betreibt. Mit dabei ist immer sein Hund Fiete. Dass Evert einen Doktor-Titel hat, reibt ihm Klaas Behrends immer mal wieder unter die Nase. Doch die Zusammenarbeit im Team klappt gut. Polizeiarbeit ist nicht immer ganz einfach, dass müssen Brookmer und seine Kollegin Wiebke Jacobs immer wieder feststellen. Auch dieses Mal kommen sie nicht recht weiter und gehen dann von falschen Annahmen aus. Doch es kommt, wie es kommen muss, am Ende lösen sie ihren Fall auf.
Es ist ein spannender Ostfriesland-Krimi mit einem sympathischen Ermittlerteam.

Bewertung vom 06.07.2023
Liebe, Eis und Ministreusel (eBook, ePUB)
Maari, Nadin

Liebe, Eis und Ministreusel (eBook, ePUB)


gut

Sunny hat es bisher noch nie so ganz genau mit der Wahrheit genommen. Aber ihre Eisdiele läuft gut und sie kreiert sie fantastische Eissorten. Sie ist verheiratet und schwanger. Doch fast niemand glaubt ihr, dass sie schwanger ist und auch sonst geht es recht turbulent zu in Sunnys Leben.
Es ist eine locker erzählte Geschichte, die man gut mal zwischendurch lesen kann. Allerdings hatte ich mit der Protagonistin so meine Probleme. Mir ist Sunny zu chaotisch und ich mag es auch nicht, wenn Menschen sich durchs Leben flunkern. Da braucht man sich dann nicht zu wundern, wenn die anderen einem nicht glauben. Gut gefallen hat mir allerdings die Beschreibung der fantasievollen Eiskreationen. Als Sunny dann bei einer Babymesse für einen medienscheuen Autor einspringt, wird es noch chaotischer für sie. Das Leben mit Sunny ist also nicht immer einfach. Ihr Partner Tom liebt sie zwar, gibt ihr aber meiner Meinung nach nicht die notwendige Unterstützung, sondern geht zu sehr eigenen Interessen nach. Auch sonst blieb er recht blass.
Es hätte eine unterhaltsame Geschichte sein können, wenn es weniger Chaos gegeben hätte und die Protagonistin nicht so nervig gewesen wäre.

Bewertung vom 06.07.2023
Liebe, Eis und Himbeerstreusel (eBook, ePUB)
Maari, Nadin

Liebe, Eis und Himbeerstreusel (eBook, ePUB)


gut

Sunny ist sehr kreativ, wenn sie Eissorten entwickelt und sich Geschichten ausdenkt. Als sie ihren Ex Leo mit seiner neuen Freundin Julia sieht, macht sie ihren Nachbarn Tom kurzerhand zum Verlobten. Doch das Chaos wird noch schlimmer, denn Leo macht ihr ein Geschenk. Julia soll Sunnys Hochzeitsplanerin werden. Eine kleine Notlüge sorgt aber am Ende dafür, dass Sunny mit Tom zum Standesamt radelt.
Die locker erzählte Geschichte lässt sich flüssig lesen. Allerdings kam ich mit Sunny überhaupt nicht klar. Ihre Flunkereien gehen gar nicht und wo sie ist, bleibt danach eine Spur von Chaos zurück. Nur traut sie sich oft nicht, ihre Flunkereien einzugestehen und so wird das Chaos immer größer.
Doch was erst eine kleine Lüge war, entwickelt sich dann zur Liebesgeschichte, denn es funkt zwischen Sunny und Tom, der seinen Fahrradladen neben ihrem Eiscafé hat.
Mir war die Geschichte zu chaotisch und daher hat sie mich nicht wirklich packen können.

Bewertung vom 04.07.2023
Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi
Bekker, Alfred

Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Polizeimeisterin Altje Remels will vor Dienstbeginn noch eben die Gülle ausfahren. Dabei kommt ihr etwas komisch vor an der Bushaltestelle in Larrelt. Als sie nachschaut, findet sie eine Tote. Es ist Heike Haan, mit der sie einst zur Schule ging und die ihr seither verhasst ist. Nachdem sie die Kollegen gerufen hat, findet sich auch schnell die Tatwaffe, ein abgesägter Schippenstiel. Nicht nur Altje hatte etwas gegen Heike, fast alle im Dorf sind nicht gut auf die Lotto-Queen von Ostfriesland zu sprechen. Außerdem geht das Gerücht um, dass Heike beim tödlichen Treppensturz ihres Vaters nachgeholfen hat. Es gibt also eine Menge Verdächtiger.
Dies ist der 15. Fall, in dem Kommissar Steen und sein Team ermitteln.
Es ist ein sehr heterogenes Team. Steen lässt sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen. Sein Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück im Café am Stadtgarten, dabei sollte er allerdings sein Handy besser anhaben, damit ihn die Kollegen erreichen können. Altje Remels ist dieses Mal verblüffend still, obwohl sie sonst ihren Sabbel nicht halten kann, aber der Fall macht ihr zu schaffen. Während Ulfert Jansen für die erkennungsdienstlichen Untersuchungen zuständig ist, achtet Johnny Volkerts stets darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden. Inzwischen haben sich die Kollegen aber an seine Art gewöhnt.
Bei den Ermittlungen gibt es doch eine ganze Reihe von Leuten, die ein Motiv haben könnten. Doch alle scheinen ein Alibi zu haben, was es für die Polizisten nicht einfach macht. Doch wenn Steen etwas merkwürdig vorkommt, dann lässt ihm das keine Ruhe und so wird auch dieser Fall am Ende schlüssig aufgelöst.
Mir hat dieser spannende und angenehm zu lesende Krimi mit viel Lokalkolorit gut gefallen.