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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1345 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


sehr gut

Düstere Vampirgeschichte

Der junge Len ist auf einem Busausflug nach Prag und ins Banat. Er hat engen Anschluss gefunden an eine der Mitreisenden, Klara. Mit sich trägt Len die Behauptung seiner Großmutter, er sei ein Abkömmling der Familie Drăculeşti und damit der letzte Nachfahre von Vlad II. Kann es wirklich sein, dass da was dran ist an der Behauptung? Denn in Prag wird er plötzlich von Vampiren gejagt, er ist mittendrin in Geschehnissen, die sich überhaupt nicht rational erklären lassen. Nur langsam beginnt er zu ahnen, dass alles mit der Schwarzen Königin zu tun haben muss, die um das Jahr 1400 als Königin Barbara am ungarischen Hof lebte. Sie hatte eine tiefe Freundschaft geschlossen mit Vlad, der als Geisel und Garant des Friedens am Königshof lebt. Barbara und Vlad haben sich eingeschworen auf den Kampf gegen die Vampire. Dafür hat Barbara sich ein vielfältiges okkultes und alchemistisches Wissen zugelegt.

Viele Mythen um die Vampire und um den berüchtigten Vlad den Pfähler verbinden sich hier zu einer düsteren Geschichte, die sich über die Jahrhunderte erstreckt. Hier wird Fantasy mit einem dunklen historischen Anteil aufs Spannendste verknüpft und mit vielen Gefahren ausgeschmückt. Da die Geschichte an mehreren Orten und in zwei Zeitschienen spielt und dabei auch viele Personen auftauchen, war es gar nicht so einfach, in die Erzählung hineinzufinden. Doch sobald mir dies gelungen war, habe ich fieberhaft verfolgt, wie Barbara und Vlad sich in früherer Zeit im Kampf gegen die Vampire schlagen und welche Auswirkungen dies auf Len in der heutigen Zeit hat. Die Geschichte wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf, in beiden Zeitebenen, was die Erzählung mit viel Spannung weitertreibt.

Mich hat das Buch bestens unterhalten können, wobei mich vor allem die Verknüpfung zwischen Realität und Fantasie überzeugt hat. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.11.2023
Die glitzernde Insel / Lillys magische Schuhe Bd.8
Luhn, Usch

Die glitzernde Insel / Lillys magische Schuhe Bd.8


ausgezeichnet

Wunderschöne magische Geschichte für Kinder

Lilly landet mit ihren magischen Tieren auf einer Insel. Dort wohnen Levi und Mia. Sie sind Stiefgeschwister, ihre Eltern sind beide Archäologen. Doch während Mias Mutter unbedingt nach einer versunkenen Stadt suchen möchte, will Levis Vater die Suche abbrechen, weil ihnen die Gelder weggebrochen sind. Mia und Levi befürchten, dass sie bald keine Geschwister mehr sind. Das wollen sie aber unbedingt bleiben. Zum Glück kommt Lilly ihnen zu Hilfe…

Das Buch ist bereits der achte Band der Reihe, kann jedoch gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Wer bereits die Vorgängerbände kennt, wird schnell an die bisherige Geschichte ankoppeln. Die Geschichte ist voller magischer Elemente, allein schon die magischen Tiere und die verzauberten Schuhe sind ein Augenschmaus, sowohl in den Illustrationen wie auch im Text selbst. Neben der Geschichte um Levi und Mia geht es auch um Lillys verschwundene Eltern. Das ist spannend zu lesen, es gibt einige gefährliche Momente, die hier bestanden werden wollen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn jede der magischen Figuren hat auch so ihre Eigenheiten. Das Buch ist auf die Zielgruppe abgestimmt, der Text ist leicht zu lesen, die Kapitel eher kurz geraten, die Illustrationen in schwarz-weiß lockern den Text auf. Die kindliche Lebenswelt wird gut in das Geschehen eingebunden, es geht um Freundschaft und Mut, die sowohl in der magischen wie auch in der realen Welt ihre Bedeutung haben.

Diese herzerwärmende magische Geschichte zieht junge Leserinnen ab 8 Jahren schnell in ihren Bann ziehen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 17.11.2023
Weil da war etwas im Wasser
Kieser, Luca

Weil da war etwas im Wasser


gut

Sehr experimentell

Ein Riesenkalmar berührt ein Tiefseekabel und wird mit einer Ladung Krill aufgefischt. Sein Schicksal trifft auf die von Menschen. Und plötzlich werden Geschichten freigesetzt, Geschichten darüber, wie es sich in der Dunkelheit lebt, so als angebliches Meeresungeheuer. Aber auch Geschichten über die Menschen, die mit dem Riesenkalmar zu tun haben. Da ist Sanja, die ein Praktikum auf dem Trawler absolviert, der den Riesenkalmar aufgefischt hat. Da ist auch Dagmar, die den Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Und die Geschichte erzählt auch von dem jungen Jules Verne, der von dem Riesenkalmar gehört hat und nun zu schreiben beginnt.

Die Geschichtenansammlung, die in diesem Buch geboten wird, erscheint etwas willkürlich. Nicht nur, weil so viele zeitliche Sprünge eingebaut werden, sondern weil auch so viele Figuren in das Geschehen eingebaut werden. Ich hatte anfangs große Schwierigkeiten, mich hier zu orientieren, um dann kurz die Übersicht zu haben, dann aber zum Schluss wieder diese zu verlieren. Das war mir dann auch ein bisschen egal, weil alles doch sehr unübersichtlich geraten ist. Das erfordert beim Lesen viel Konzentration. Nebenbei erfährt man viele Fakten zum Geschehen, das hat mir sehr gefallen. Auch der feinsinnige Humor der Erzählung (z.B. hat jeder der Arme des Riesenkalmars einen eigenen Namen) hat mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Insgesamt aber war mir das Buch letztendlich zu unübersichtlich, so experimentell das auch gewesen sein mag.

Demzufolge fällt meine Empfehlung eher verhalten aus. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.11.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2 (eBook, ePUB)
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Lombergs zweiter Fall

Granada im Sommer 2016: Bei einem Einbruch in ein Luxushotel in der Nähe der Alhambra verschwindet ein surrealistisches Gemälde, das bereits als verschollen galt. Lennard Lemberg wird beauftragt, die Hintergründe dazu herauszufinden. Dafür muss er tief in die Geschichten eintauchen, die sich rund um das Gemälde spinnen. Er muss aber auch abschätzen, welche Gefahren sich durch diese Ermittlungen ergeben, denn da steckt eine Menge Sprengkraft mit drin.

Das Buch ist bereits der zweite Band um Lennard Lomberg auf der Suche nach verschwundenen Kunstgegenständen. Man kann den vorliegenden Band jedoch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht leicht, denn die Erzählung geschieht nicht chronologisch, sondern in mehreren Zeitebenen und findet an den unterschiedlichsten Orten statt, zudem treten eine große Anzahl an Charakteren auf. Da hilft vor allem Konzentration beim Lesen, ergänzt durch das Personenregister, die der Geschichte zur Seite gestellt wird. Dennoch tat ich mich schwer, dem roten Faden der Erzählung treu zu bleiben, so viel wird hier erzählt. Als spannend empfand ich trotzdem die Zusammenhänge zu den politischen Gegebenheiten, in die das Geschehen eintaucht, hier hat der Autor ein glückliches Händchen für die historischen Hintergründe bewiesen.

Das Buch liest sich nicht mal schnell nebenher, dafür sind die Gegebenheiten zu komplex. Letztendlich empfehle ich das Buch trotz einiger Leseschwierigkeiten meinerseits weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 17.11.2023
Wie das Keinhorn in die Hölle kam / Cornibus & Co Bd.4
Till, Jochen

Wie das Keinhorn in die Hölle kam / Cornibus & Co Bd.4


ausgezeichnet

Höllisch genialer Lesespaß

Cornibus findet sich ganz überraschend allein mit dem Keinhorn zusammen – und entdeckt, dass das ehemalige Einhorn sprechen kann! Dabei erfährt der knuffige Hausdämon, wie das Keinhorn aus dem Glitzerwald in die Hölle kam und warum es möchte, dass niemand was davon weiß, dass es richtig sprechen kann.

Das Buch ist bereits der vierte Band um den Hausdämon Cornibus. Wie die drei vorhergehenden Bände dominieren die humorvollen Illustrationen. Die Bücher können übrigens völlig unabhängig voneinander gelesen werden. Wie könnte es anders sein, in der Reihe Cornibus gerät die wunderschöne Welt des Glitzerwaldes zu einer Hölle der besonderen Art. Dieser Perspektivwechsel ist von Anfang bis Ende einfach nur konsequent durchgezogen und dadurch bestens gelungen. Die Ausgrenzung aus dieser wundervollen Glitzerwelt ist einerseits genial komisch, es bleibt aber auch ein kleines bisschen Nachdenklichkeit, das sich nicht so einfach wegwischen lässt. Und doch überwiegt der Spaß an der Geschichte. Wie auch immer, nach jedem Buch mit Cornibus ist klar: Ich will auch so einen! Nun weiß ich: Dazu muss noch ein Keinhorn kommen!

Ich liebe sowohl die Cornibusreihe wie auch die Geschichten um Luzifer junior. Klar möchte ich diesen höllischen Spaß unbedingt weiter empfehlen, und zwar allen Lesern ab 10 Jahren. Eindeutig die Höchstzahl an Sternen für dieses Buch!

Bewertung vom 14.11.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


sehr gut

Erinnerungen an die Großeltern

Viele Urlaube hat Max in seiner Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern verbracht, einige davon auf dem Campingplatz von Sylt. Nun wollen Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal auf Sylt urlauben, Max kommt drei Tage auf Besuch. Alles scheint so zu sein wie immer, Max erinnert sich an die vielen Male, die er mit den Großeltern verbracht hat.

Max hat intensive Urlaube mit den Großeltern verbracht, sie sind ihm tief in die Erinnerung gegraben. All die Eigenheiten, die mit der eher kühlen Großmutter und dem immer gut gelaunten Opa verbunden sind, ja all die Eigenheiten der Familienmitglieder lässt Max aus seinen Erinnerungen zu. Eine Menge Anekdoten tauchen da auf, entführen den Leser in Max‘ Vergangenheit – und zeigen den Wandel der Zeit auf.

Diese autofiktionale Geschichte gerät mal unterhaltsam, mal eher nachdenklich. Sie lässt auf jeden Fall die eigenen Familienbeziehungen überdenken. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.11.2023
Kontur eines Lebens
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens


ausgezeichnet

Berührendes Frauenschicksal

Es ist eine traurige Geschichte, dennoch steht Friedas Schicksal für viele ledige Mütter, die in den Sechziger Jahren ein schweres Schicksal hatten. Es ist hart, was Frieda erlebt, als ihr Zustand nicht mehr zu verbergen ist. Und es ist nachvollziehbar, dass sie im späten Alter wissen will, was mit dem Kind damals geschehen ist. Der Leser, vor allem aber die Leserin wird sich gut in ihre Gedanken hineinfühlen können. Die Erzählung in mehreren Zeitebenen wirkt umso eindringlicher.

Mich hat dieses Buch tief berührt und nachdenklich hinterlassen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 14.11.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


gut

Rustikaler Liebesroman mit kleinen Schwächen

Holly freut sich auf ihre neue Arbeitsstelle als Tierärztin in einer angesagten Tierarztpraxis – doch dann erfährt sie, dass sie zunächst in eine Praxis in die schottischen Highlands versetzt wird. Dort soll sie vorwiegend mit Nutzvieh arbeiten, wo sie doch viel mehr Erfahrung mit Kleintieren hat. Schweren Herzens tritt sie die Stelle dort an – und trifft dort auf einen Mann, der so ganz genau zu ihr zu passen scheint. Aber das will sie doch gar nicht, denn in der Liebe will sie auf Nummer sicher gehen – oder will sie es vielleicht doch?

Ein Liebesroman mit viel schottischem Flair beginnt, in dem die taffe Tierärztin Holly nicht nur vielleicht einen zukünftigen Ehemann in ihr Leben lassen soll, sondern auch viel Ärger hat mit einem grummelnden Chef, dem sie anscheinend nichts recht machen kann. Sie fühlt sich dennoch schnell wohl in dieser kleinen Dorfgemeinschaft und findet gute Freunde. Dabei erscheint mir die Hauptfigur immer wieder etwas naiv, sie ist äußerst tüchtig, aber – wie bei so vielen Frauen – das geht im Alltag einfach unter. Schade eigentlich. Wie bei vielen Liebesromanen gibt es wenig aus der Vergangenheit, was sie nach Schottland mitbringt, es gibt den verklärenden Blick auf die Liebe ihres Lebens, es gibt Auflösungen, die sich ganz plötzlich auftun. Wer das mag, wird dieses Buch sicherlich gerne mögen.

Mich hat dieses Buch nicht wirklich beeindrucken können, es wird wohl schnell vergessen sein. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.11.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Mystery-Roman mit vielen Überraschungen

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Der Schuldige scheint schnell festzustehen, denn Richard war zuletzt mit seinem Freund unterwegs gewesen und erzählt nun eine haarsträubende Geschichte, wie Tom verschwunden sein soll. Niemand glaubt Richard, deshalb macht er selbst sich auf die Suche nach der Ursache von Toms Verschwinden. Das führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne, zu dem Nachthaus, das eine grausame Aura zu umgeben scheint.

Dieser Mystery-Roman lässt die Realität verschwimmen, man verstrickt sich im Geschehen wie Richard in seinen Erzählungen, die ihm niemand glauben will. Wie denn auch, sie erscheinen völlig außerhalb unseres Denkens. Von Anfang bis Ende strahlt der Roman eine Düsternis aus, die perfekt vom Coverbild eingefangen wird. Eine Ahnung von Gefahr steckt in jeder Seite des Buches, peitscht den Leser in der Lektüre voran. Manches an der Geschichte ist so skurril, dass man es gar nicht richtig einordnen kann. Ich kenne Jo Nesbø bisher nur aus seinen Kriminalromanen, dieses Buch hat mich etwas überrascht, denn es ist so ganz anders als alles, was ich bisher von ihm gelesen habe – und doch ist es eine spannende Lektüre vom Anfang bis zum Ende. Manches erschien mir ein bisschen aufgesetzt, aber das ist Geschmackssache, hier werden sich andere Leser vermutlich besser wiederfinden.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.11.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi (MP3-Download)
block, Conny from the

Da bin ick nicht zuständig, Mausi (MP3-Download)


sehr gut

Neues vom Amt

Conny ist Beamtin im öffentlichen Dienst, und das schon seit Jahren. Mit ihren Kolleginnen Petra, Gisela, Doris, Dilara und der Chefin Ronja arbeitet sie täglich eng zusammen, so dass das Amt ihr fast so was wie Familie geworden ist. Da wird gemeinsam gefrühstückt, gelästert, gestritten, diskutiert, da weiß man Bescheid über die anderen. Conny erzählt frei Schnauze aus ihrem Büro-Alltag.

Jeder muss in seinem Leben mal auf dem Amt erscheinen, und jeder hat so seine Vorstellungen vom Beamten-Leben. Connys Erzählungen spielen auf der Klaviatur dieser Vorstellungen, hier werden munter Vorurteile rauf und runter geprobt. Das Amt wird zu einem Biotop, in dem jede der Kolleginnen ihre kleinen Eigenheiten pflegen kann, man kennt sich, man weiß damit umzugehen: Hier wird jeder nach seiner Fasson glücklich. Da wird jeder zu „Mausi“, ob Kollegin oder Besucher. Das Hörbuch ist von Conny selbst gesprochen, sie berlinert kräftig und schafft es mit Leichtigkeit, jede der Kolleginnen schon allein von der Modulierung der Stimme zu charakterisieren. Da weiß man sofort, um wen es gerade geht. Die Erzählung ist satirisch überzogen, man ertappt sich selbst bei so manchem Vorurteil und lacht über all die Eigenheiten im Amt. Ganz nebenbei zeigt Conny, wie Toleranz gegenüber dem anderen gelingen kann, sei es als Beamtin oder als Besucher auf dem Amt.

Dieses Hörbuch hat mich bestens unterhalten können, es ist genau das Richtige für zwischendurch. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.