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monerl

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2013
Traumsammler
Hosseini, Khaled

Traumsammler


sehr gut

Auch in diesem Buch zeigt uns der Autor, wie hervorragend er eine Geschichte aus Worten weben kann, wie schön er sie ineinander verflechtet. Besondere Charakter, die fähig sind sich zu wandeln und dreidimensional zu erscheinen, da sie nie oberflächlich und platt wirken. Sie haben alle ihre guten und schlechten Seiten. Kein Mensch ist nur böse.

Wieder erfahren wir ein bisschen Historisches über Afghanistan, aber diesmal nur ein wenig am Rande. Die Geschichte ist nicht die Haupthandlung. Eigentlich wächst sie ausschließlich aus ihren Charakteren und diese halten sie am Leben.

Doch diesamal ist Khaled Hosseinis Roman nicht so kraftvoll wie die beiden davor. Ich las irgendwo mal die Bezeichnung über das Buch, es wäre eines "mit leisen Tönen". Ich finde, das trifft es sehr gut. Die Geschichte überwältigt einen zwar emotional, bei mir war dies jedoch nur am Anfang und am Ende. Ein geschlossener Kreis, der zwischendrin aber oftmals zu abrupt unterbrochen war, die Geschichten manchmal unvollständig. Sie flogen dahin, obwohl man sie so gerne greifen wollte.

Zum Ende des Buches hin wird auch klar, warum die deutsche Übersetzung "Traumsammler" heißt. Die Verbindung zum Titel gefällt mir gut!

Fazit:
Ein toller Roman, sehr schöne Sprache, außergewöhnliche Charaktere doch ein bisschen zu leise. Deshalb "nur" 4 Sterne.

51 von 80 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2013
Mein Mann ist Ägypter
Ismail, Annelies

Mein Mann ist Ägypter


sehr gut

ch habe dieses Buch vor 2 Jahren gelesen, und es fiel mir nun wieder ein, nachdem die Autorin sozusagen einen Nachfolgeband ("Mein Ägypter ist anders - Besondere Paare von heute") geschrieben hat, das ich gerade ausgelesen habe.

Dieses erste Buch fand ich sehr spannend! Schön beschrieben, erzählen fünfzehn Frauen ihre Geschichte, wie sie ihren ägyptischen Ehemann kennengelernt haben und wie es ihnen in dieser ganzen Zeit bis heute so ergangen ist. Diese Frauen sind die heutige ältere Generation, geboren in einem Zeitraum zwischen (grob auf- und abgerundet) ca. 1920 und 1950.

Zu dieser Zeit war Deutschland ganz anders und Ägypten sowieso. Wer heute durch seine Urlaube Ägypten kennengelernt hat, kann sich kaum vorstellen, in was für ein Ägypten damals manche Frauen, so mir nichts dir nichts, ausgewandert sind - das Wort "Kulturschock" ist noch richtig untertrieben, was ich in den Geschichten so herausgelesen habe. Sie waren irgendwie echte Pionierinnen!

In Deutschland herrschten ebenso andere Sitten als heute. Frauen konnten auch nicht einfach so alles machen was sie wollten. Auch in Deutschland war es üblich, wie heute in Ägypten immer noch (religiös bedingt), dass Paare relativ schnell heirateten. Eine richtige und anständige Beziehung konnte zum großen Teil nur im Rahmen einer Ehe geführt werden. Ich denke, das hat es diesen binationalen Beziehungen, im Vergleich zu heute, leichter gemacht. Deutsche / Europäische Frauen erschrecken heute eher, wenn der Ägypter nach einigen Montaten Kennen vorschlägt zu heiraten.

Schön empfand ich in diesem Buch auch, dass so viele positive Geschichten vorgestellt wurden. Das, was die heutigen Medien aus der arabischen Welt zeigen, ist leider überwiegend negativ. Es werden eigentlich fast nur reine Sensationsmeldungen gezeigt. Deshalb stimmten mich diese vielen positiven Geschichten fröhlich. Es wurde Zeit für so ein Buch, um der ganzen negativen Presse auch ein Fünkchen positive Wahrheit entgegenzustellen.

Eine besonderes schöne Idee sind am Ende auch noch die vielen tollen ägyptischen Rezepte! Es macht Spass sie nachzumachen. :-)

Einen Stern habe ich abgezogen, weil ich von einem Buch, das in 2008 veröffentlicht wurde, auch Geschichten von Beziehungen aus der "heutigen Zeit" erwartet hatte. Ich dachte, es gäbe einen Mix darin, sodass der Leser auch einen Vergleich von damals zu heute hätte. Nach dieser Lektüre hat man zwar viel vom damaligen Ägypten und der Historie erfahren aber es gibt so gar keinen Bezug zu heute. Das habe ich sehr vermisst. Damals wusste ich ja nicht, dass es einige Jahre später einen kleinen Nachfolgeband geben wird. Besser hätte mir aber dennoch gefallen, alle Geschichten in einem Band vorzufinden.

Bewertung vom 08.09.2013
Tödliche Wahrheit / Die Bestimmung Trilogie Bd.2
Roth, Veronica

Tödliche Wahrheit / Die Bestimmung Trilogie Bd.2


sehr gut

Dies ist der zweite Teil der Trilogie, der auch noch Lust auf den Letzten gemacht hat. Auch hier habe ich das Gefühl, wie so oft, dass der zweite Teil dem Ersten nicht ebenbürtig, aber dennoch ziemlich gut gelungen ist.

Nahtlos geht es weiter. Das erleichtert dem Leser sofort den Einstieg in die weitere Geschichte, in der sich die zerfallene Gesellschaft untereinander im Krieg befindet. Die verschiedenen Fraktionen, die eigentlich den Frieden der Menschen sichern sollte, hat versagt. Die Fraktion der Ken, die die das Wissen haben, wollen die Macht an sich reißen. Die Gründe dafür bleiben noch im Ungewissen. Dass Wissen Macht ist, scheint sich auch hier zu bestätigen, da die Kens die klügsten Köpfe der Gesellschaft sind, alle Technick erfinden, Computersysteme beherrschen, die Medizin stellen usw. Quasi liegt alles Notwendige in der Hand der Ken-Anhänger. Als Krönung ihrer Macht und ihres Wissens, haben sie ein Serum erfunden, das allen anderen Fraktionen injiziert wurde, und diese nun wie Roboter von den Kens Befehle erteilt bekommen können und nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Könne sie dennoch besiegt werden? Ist ein Zusammenschluss aller anderer Fraktionen, gegen die eine, wirklich möglich? Und welches Geheimnis soll unentdeckt bleiben, das alles auf den Kopf stellen könnte?

Meiner Meinung nach ist der Autorin eine spannende Idee gelungen! Das Verlangen nach einer perfekten Gesellschaft, in der Wissen, Kampfkunst, Ausgelassenheit und viele andere Eigenschaften auf verschiedene Gruppen - hier Fraktionen - aufgeteilt werden, damit sie zusammen arbeiten müssen, um ein funktionierendes, friedliches Zusammenleben zu erzielen, ist faszinierend.
Doch leider bröckelt dieses scheinbar perfekte System und die Frage ist, woran scheitert es? Sind Menschen tatsächlich nicht in der Lage friedlich miteinander zu Leben? Ist die Gier nach Wissen und Macht tatsächlich das, was einen Menschen glücklich und zufrieden macht - und zwar; zu JEDEM Preis?

Krieg bedeutet Leid und Gewalt und dies ist in diesem Jugendbuch allzu gegenwärtig. Teil 2 ist um einiges schneller in der Handlung und um vieles brutaler als Teil 1. Auch in diesem Teil und sogar noch mehr, würde ich keine Empfehlung für zart besaitete Jugendliche aussprechen. Herzlosigkeit und Entschlossenheit sind an der Tagesordnung, da es oft um Leben oder Sterben geht. Für friedliche Lösungen ist keine Zeit. Wer nicht handelt, der verliert.

Die Hauptprotagonistin Tris verliert Sympathiepunkte in diesem Teil. Ist mir ihre Trauer noch verständlich, handelt sich in vielen anderen Situationen für mich ziemlich unstetig, unverständlich. Ihr Charakter wirkt unausgereift. Dagegen ist der Charakter von Tobias/Four hier um einiges runder. Er wird weicher und dadurch menschlicher, aber trotzdem undurchsichtiger.

Ich habe keine Vorstellung, wie es im endgültigen und letzten Teil 3 weiter gehen soll. Die Entdeckung des Geheimnisses hat mich aus der Bahn gebracht! Voller Neugier warte ich nun auf

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2013
Aufbruch / Partials Bd.1
Wells, Dan

Aufbruch / Partials Bd.1


sehr gut

Ich bin sehr fasziniert von Dystopien. Sie geben die verschiedenen Gedanken der Menschen wieder, wie es mit der Gesellschaft, den Menschen und der Welt weitergehen könnte, wenn z.B. ein dritter Weltkrieg oder Naturkatastrophen ... unsere jetzige Art zu leben, zerstören würden.

Die Idee, dass die künstlich Geschaffenen sich gegen ihre Erschaffer wenden, ist nicht ganz so neu. Doch hier sind die Geschaffenen Menschen, keine Roboter, die wie Menschen aussehen.

Das vorherrschende Szenario, dass nur noch eine kleine Gruppe Menschen den Krieg mit den Partials überlebt hat und alle Neugeborenen kurz nach der Geburt sterben, ist doch ziemlich bedrückend. Allen Versuchen zum Trotz, schaffen es die Menschen nicht, den Grund und die Lösung für das Sterben der Kinder zu finden. Von Jahr zu Jahr schrumpft die Gesellschaft der Menschen und das jüngste Kind ist bald ein Erwachsener.

Die Menschen leben in einer in der Technologie zurückgeworfenen Welt. Viele kluge Köpfe und Wissenschaftler sind in dem Krieg mit den Partials gestorben. Das Wissen der Überlebenden ist nur begrenzt. Medizinische Technologien können nicht bedient werden. Wie können die Menschen sich gegen die Partials wehren, wenn diese beschließen werden, den derzeitigen Frieden zu brechen und sie anzugreifen? Die geschaffenen Partials sind die verbesserten Menschen. Sie sind größer, sie sind starker und schneller, sie sehen besser, sie bilden eine Gemeinschaft und sind miteinander verbunden und kommunizieren durch Gerüche... Ein scheinbar übermächtiger Feind steht hier den Menschen gegenüber. Doch die junge Kira fasst den Willen und den Mut die Lösung zu finden, für ihre beste Freundin, da diese Schwanger ist und Kira das Baby für sie retten will.

Gespannt habe ich Kira auf ihrem Weg verfolgt, der überraschende Wendungen genommen hatte. Wenn ich dachte, die Geschichte wird vorsehbar, hatte der Autor es geschafft mich auszutricksen. Das Ende ist ein böser Cliffhänger, der mich zurücklässt, mit großer Erwartung auf den nächsten Teil.

Mein kleiner Kritikpunkt an der Geschichte ist, dass es mir nicht gelingt, die Hauptfigur und ihre Freunde als 16-jährige Jugendliche zu sehen. Für mein Empfinden denken, reden und handeln sie für unsere Maßstäbe zu erwachsen. Ich sehe sie eher in einem Alter zwischen 18 und 23. Aber das ist nur eine Kleinigkeit nebenbei.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2013
Die Bestimmung / Die Bestimmung Trilogie Bd.1
Roth, Veronica

Die Bestimmung / Die Bestimmung Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ein tolles Jugendbuch, auch für Erwachsene!

Eine Dystopie, eine Geschichte über die Welt und die Gesellschaft von morgen. Eine Gesellschaft, die sich neu gebildet hat, da die alte zum großen Krieg geführt hatte und die Menschen zerstörte.

Fraktionen werden die neue Familie im Erwachsenenalter. Fünf Fraktionen, die getrennt nebeneinander Leben, jede eine Gesellschaft für sich. Doch können diese nebeneinader leben und glücklich werden? Kann der geschaffene Frieden so existieren bleiben?

Aufregend erlebt man als Leser mit, wie Beatrice zu Tris wird. Aus einem "grauen Mäuschen", das versucht, sich den Grundsätzen ihren Fraktion Altruan unterzuordnen und selbstlos zu handeln wird die mutige Tris, als sie sich am Entscheidungstag, der jeden 16-jährigen Jugendlichen erwartet, für die Fraktion der Ferox - der Furchlosen - entscheidet und damit ihre neue Familie wählt. Denn es gilt: Fraktion vor Blut!

Eine harte Ausbildung steht ihr bevor, voller Kampf und Gewalt, genau das Gegenteil von dem Leben, das sie bisher geführt hatte.

Geschickte Wendungen und Ideen machen die Geschichte spannend und interessant, bis zur letzten Seite. Sehr zimperlich darf man als Leser jedoch nicht sein. Das Buch hat zwar eine Empfehlung ab 14, doch ich bin mir nicht sicher, ob das noch zu jung ist.

Ich jedenfalls war begeister von der Idee der Geschichte und werde mich nun ganz bald dem zweiten Teil dieser Trilogie wenden, in der Hoffnung, dass der letzte Teil bald auch in Deutschland zur Verfügung stehen wird.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.